AW: Alpine Umwelten
Eine Ausstellung in der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern stellt die Thesen einer kontrovers diskutierten Publikation des ETH Studio Basel zur Diskussion: "Die Schweiz. Ein städtebauliches Portrait" lautet der Titel der 2005 erschienenen Studie. Sie stellt das traditionelle Selbstverständnis der Schweiz in Frage. In der Ausstellung "Das neue Bild der Schweiz" wird die Entstehung des Werkes dokumentiert und ein Bezug zur Karten-Sammlung der Nationalbibliothek hergestellt.
Die Ausstellung wird am 19. Juni 2007 um 19 Uhr mit einem Podiumsgespräch in der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern eröffnet. Teilnehmer sind Roger Diener, Architekt, Thomas Held, Direktor "Avenir Suisse", Christian Schmid, Geograf, Urs Kneubühl, Direktor des Schweizerischen Alpines Museums, und Stefan Forster, Fachstelle für Tourismus und Nachhaltige Entwicklung, Wergenstein (GR), teilnehmen. Die Moderation übernimmt Benedikt Loderer, Stadtwanderer/Redaktor Hochparterre.
Das neue Bild der Schweiz
Schweizerische Nationalbibliothek Bern
Ausstellung ETH Studio Basel
20. Juni bis 1. September 2007
Mo-Fr 9-18, Mi 9-20, Sa 9-16
Schweizerische Nationalbibliothek Bern
Ausstellung ETH Studio Basel
20. Juni bis 1. September 2007
Mo-Fr 9-18, Mi 9-20, Sa 9-16
Eine Ausstellung in der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern stellt die Thesen einer kontrovers diskutierten Publikation des ETH Studio Basel zur Diskussion: "Die Schweiz. Ein städtebauliches Portrait" lautet der Titel der 2005 erschienenen Studie. Sie stellt das traditionelle Selbstverständnis der Schweiz in Frage. In der Ausstellung "Das neue Bild der Schweiz" wird die Entstehung des Werkes dokumentiert und ein Bezug zur Karten-Sammlung der Nationalbibliothek hergestellt.
Ausgangspunkt für das städtebauliche Portrait der Schweiz ist die Hypothese, dass seit etwa vierzig Jahren grosse Teile des Landes einem kontinuierlichen, nur schwer lenkbaren Verstädterungsprozess unterliegen. Es war das Ziel, das Ergebnis dieses Prozesses, die heutige urbane Verfassung der Schweiz, möglichst genau zu beschreiben und zu verstehen. Das Resultat der Forschungsarbeit ist eine neuartige Sicht auf unser Land, welche bestehende Bilder in Frage stellt und das städtische Potenzial mittels fünf unterschiedlicher Typologien auslotet: "Metropolitanregionen", "Städtenetze", "Stille Zonen", "Alpine Resorts" und "Alpine Brachen". Es ist eine neue urbane Topografie, die die traditionelle gesellschaftliche Solidarität zwischen städtischen und ländlichen Regionen herausfordert. Vor allem der Umgang mit dem und die Aufbereitung des umfangreichen Kartenmaterials, das die Basis für die "Thesenkarte" bildet, ist überraschend und visuell innovativ.
Das Erscheinen des Buches löste in der Öffentlichkeit eine kontroverse Diskussion aus. Vor allem die "Alpine Brache" provozierte im betroffenen Umfeld viel Widerspruch und Kritik. Die Autoren stellen fest, dass weite Gebiete in den Alpen trotz finanzieller Hilfe sich dennoch fortschreitend entvölkern und plädieren dafür, dies als Realität zu anerkennen. "Alpine Brache" wurde deshalb zu einem Reizwort in der Diskussion um Landschaftsentwicklung, Reformfähigkeit, Subventionsmodelle und Tourismus in unserem Land.
Kommentar