Nach dem in weiten Teilen der Ostalpen enorm niederschlagsreichen Jänner liegt in mittleren und hohen Regionen immer noch sehr viel Schnee.
Im Flach- und Hügelland ist nach dem deutlich zu milden Feber und mehreren fast schon warmen Märztagen im Jahr 2019 hingegen zeitig das Frühjahr eingezogen - bereits bevor es am 20. März auch astronomisch begonnen hat.
Das Reizvolle an Frühlingswanderungen am Rand Wiens ist unter anderem, dass sie auch in kurzer Zeit eine Vielfalt an Eindrücken bieten können. Genau das nahm ich mir am vergangenen Sonntag (24. März) vor, als ich nur einige Stunden am Nachmittag Zeit hatte. Aber bei fast 20 Grad und Sonnenschein sind selbst kurze Runden in der Natur sehr verlockend. So fahre ich über die Stammersdorfer Kellergasse zum Parkplatz an der Grenze Wiens zu Hagenbrunn, um wieder einmal eine Runde über den Bisamberg zu drehen.
Die ersten Eindrücke gleich nach dem Aufbruch bestätigen den Einzug des Frühlings: Einige Marillenbäume stehen bereits in voller Blüte.
03-Marillenblüte.jpg
Bei vielen Büschen haben die Zweige erst vor kurzem ausgetrieben. Aber genau dieses frische Grün bietet ja einen so schönen und wohltuenden Anblick.
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Kein Wunder, dass heute sehr viele unterwegs sind! Alle Altersgruppen von Kindern bis zu Senioren sind vertreten; viele haben Fahrräder mit, und auch an Hunden herrscht kein wirklicher Mangel.
08-Falkenberg.jpg
Die Kornelkirschen - in Österreich unter dem Namen Dirndlstrauch viel besser bekannt - zeigen bereits kräftig gelbe Blüten.
12-Dirndlstrauch.jpg
Es herrscht T-Shirt-Wetter heute - ungeachtet dessen, dass die Luft (vor einer herannahenden Kaltfront) sehr feucht und entsprechend dunstig ist. Leopoldsberg und Kahlenberg jenseits der Donau sind allerdings auch als Silhouetten unverwechselbar...
10-SilhouettenLeopoldsbergKahlenberg.jpg
Die großen Laubbäume auf dem Plateau des Bisambergs werden erst in einiger Zeit austreiben. Es sind die Sträucher quasi im Parterre, die hier jetzt bereits für einen zarten, durchgehenden Grünton sorgen.
17-Bisamberg-Waldweg.jpg
Weggabelung bei der Bildeiche.
18-Bildeiche.jpg
Am stärksten ausgeprägt ist die frühe Farbenpracht allerdings eindeutig am Boden. Das liegt zu einem guten Teil an den Leberblümchen, die buchstäblich zu Tausenden auf den Wiesen und (fast noch mehr) an den Wegränden im Wald stehen.
20-LeberblümchenamWegesrand.jpg
Ihr Violett ist natürlich auch im Detail eine sehr ansprechende Farbe.
22-Leberblümchen.jpg
Da sind gleich mehrere kräftige Farben vertreten, am meisten Gelb und Grün von den Blüten und Blättern des Gelben Windröschens.
Für die wie stets sachkundige und präzise Bestimmung dieser Pflanze sage ich Reini wieder einmal herzlich danke!
24-Leberblümchen-GelbesWindröschen.jpg
Auch das etwas andere Violett der Veilchen darf natürlich nicht fehlen.
26-Veilchen.jpg
Das zarte Grün im typischen Eichen-Hainbuchen-Mischwald des Bisambergs kann ich mir heute gar nicht oft genug anschauen.
25-Laubwald.jpg
Zurück beim Ausgangspunkt bleibt ausreichend Zeit, um noch eine kurze Runde nach Osten in Richtung der Alten Schanzen anzuschließen.
Blick nach Norden zur Marktgemeinde Hagenbrunn. Beginnt das Weinviertel eigentlich unmittelbar an der Stadtgrenze Wiens? Von der Landschaft wie der Prägung durch den Weinbau her würde Hagenbrunn in jedem Fall bestens in diese Landschaft passen.
28-Hagenbrunn.jpg
Im Unterschied zum heute weitgehend bewaldeten Plateau des Bisambergs ist die Landschaft etwas weiter im Osten vor allem von Feldern geprägt.
32-AlteSchanzen-Felder.jpg
In diesem freien Gelände ist die steindurchsetzte Nordböschung der Schanze X (knapp innerhalb des Wiener Stadtgebiets) natürlich deutlich zu erkennen.
Die Alten Schanzen sind ehemalige Verteidigungsanlagen aus dem Preußisch-Österreichischen Krieg 1866. Zum Glück dienen sie längst keinen militärischen Zwecken mehr, fallen aber immer noch durch ihre Wälle und auch ihre Vegetation auf: Ackerbau ist auf ihnen nicht möglich, sie sind vor allem von (Halb-)Trockenrasen geprägt. Büsche stehen erst seit gut 40 Jahren auf ihnen.
39-AlteSchanze10-Nordböschung.jpg
Knapp südlich von Schanze X habe ich noch das Glück, innerhalb des Wiener Stadtgebiets ein Rudel von sieben Rehen sehen und fotografieren zu können. So kann ich meine kleine Frühlingswanderung sehr zufrieden beenden.
Persönliches Fazit
Es ist wirklich fein, dass ein paar Nachmittagsstunden für einen genussvollen Frühlingsspaziergang so gut ausreichen und man dafür das Wiener Stadtgebiet nicht einmal zur Gänze verlassen muss.
Einsamkeit wird sich an schönen, sonnigen Sonntagen am Bisamberg sicher nicht einstellen. Aber das Gelände ist so weitläufig, dass es sehr vielen gut Platz bietet, und ich hatte nirgendwo das Gefühl von zu viel Betrieb.
Freilich zeigt sich der Frühlingsbeginn auch darin, dass ich nach der Wanderung noch zur Zeckenpinzette greifen musste. Und in Kürze werden sich (unter anderem bei mir) die Birkenpollen bemerkbar machen.
Das alles ändert aber gar nichts daran, dass ich das Frühjahr als wunderbare Jahreszeit erlebe. Alle Jahre wieder ist es faszinierend und tut es rundherum gut, in der neu erwachenden Natur mit offenen Sinnen unterwegs zu sein.
Im Flach- und Hügelland ist nach dem deutlich zu milden Feber und mehreren fast schon warmen Märztagen im Jahr 2019 hingegen zeitig das Frühjahr eingezogen - bereits bevor es am 20. März auch astronomisch begonnen hat.
Das Reizvolle an Frühlingswanderungen am Rand Wiens ist unter anderem, dass sie auch in kurzer Zeit eine Vielfalt an Eindrücken bieten können. Genau das nahm ich mir am vergangenen Sonntag (24. März) vor, als ich nur einige Stunden am Nachmittag Zeit hatte. Aber bei fast 20 Grad und Sonnenschein sind selbst kurze Runden in der Natur sehr verlockend. So fahre ich über die Stammersdorfer Kellergasse zum Parkplatz an der Grenze Wiens zu Hagenbrunn, um wieder einmal eine Runde über den Bisamberg zu drehen.
Die ersten Eindrücke gleich nach dem Aufbruch bestätigen den Einzug des Frühlings: Einige Marillenbäume stehen bereits in voller Blüte.
03-Marillenblüte.jpg
Bei vielen Büschen haben die Zweige erst vor kurzem ausgetrieben. Aber genau dieses frische Grün bietet ja einen so schönen und wohltuenden Anblick.
04-austreibenderZweig.jpg
Kein Wunder, dass heute sehr viele unterwegs sind! Alle Altersgruppen von Kindern bis zu Senioren sind vertreten; viele haben Fahrräder mit, und auch an Hunden herrscht kein wirklicher Mangel.
08-Falkenberg.jpg
Die Kornelkirschen - in Österreich unter dem Namen Dirndlstrauch viel besser bekannt - zeigen bereits kräftig gelbe Blüten.
12-Dirndlstrauch.jpg
Es herrscht T-Shirt-Wetter heute - ungeachtet dessen, dass die Luft (vor einer herannahenden Kaltfront) sehr feucht und entsprechend dunstig ist. Leopoldsberg und Kahlenberg jenseits der Donau sind allerdings auch als Silhouetten unverwechselbar...
10-SilhouettenLeopoldsbergKahlenberg.jpg
Die großen Laubbäume auf dem Plateau des Bisambergs werden erst in einiger Zeit austreiben. Es sind die Sträucher quasi im Parterre, die hier jetzt bereits für einen zarten, durchgehenden Grünton sorgen.
17-Bisamberg-Waldweg.jpg
Weggabelung bei der Bildeiche.
18-Bildeiche.jpg
Am stärksten ausgeprägt ist die frühe Farbenpracht allerdings eindeutig am Boden. Das liegt zu einem guten Teil an den Leberblümchen, die buchstäblich zu Tausenden auf den Wiesen und (fast noch mehr) an den Wegränden im Wald stehen.
20-LeberblümchenamWegesrand.jpg
Ihr Violett ist natürlich auch im Detail eine sehr ansprechende Farbe.
22-Leberblümchen.jpg
Da sind gleich mehrere kräftige Farben vertreten, am meisten Gelb und Grün von den Blüten und Blättern des Gelben Windröschens.
Für die wie stets sachkundige und präzise Bestimmung dieser Pflanze sage ich Reini wieder einmal herzlich danke!
24-Leberblümchen-GelbesWindröschen.jpg
Auch das etwas andere Violett der Veilchen darf natürlich nicht fehlen.
26-Veilchen.jpg
Das zarte Grün im typischen Eichen-Hainbuchen-Mischwald des Bisambergs kann ich mir heute gar nicht oft genug anschauen.
25-Laubwald.jpg
Zurück beim Ausgangspunkt bleibt ausreichend Zeit, um noch eine kurze Runde nach Osten in Richtung der Alten Schanzen anzuschließen.
Blick nach Norden zur Marktgemeinde Hagenbrunn. Beginnt das Weinviertel eigentlich unmittelbar an der Stadtgrenze Wiens? Von der Landschaft wie der Prägung durch den Weinbau her würde Hagenbrunn in jedem Fall bestens in diese Landschaft passen.
28-Hagenbrunn.jpg
Im Unterschied zum heute weitgehend bewaldeten Plateau des Bisambergs ist die Landschaft etwas weiter im Osten vor allem von Feldern geprägt.
32-AlteSchanzen-Felder.jpg
In diesem freien Gelände ist die steindurchsetzte Nordböschung der Schanze X (knapp innerhalb des Wiener Stadtgebiets) natürlich deutlich zu erkennen.
Die Alten Schanzen sind ehemalige Verteidigungsanlagen aus dem Preußisch-Österreichischen Krieg 1866. Zum Glück dienen sie längst keinen militärischen Zwecken mehr, fallen aber immer noch durch ihre Wälle und auch ihre Vegetation auf: Ackerbau ist auf ihnen nicht möglich, sie sind vor allem von (Halb-)Trockenrasen geprägt. Büsche stehen erst seit gut 40 Jahren auf ihnen.
39-AlteSchanze10-Nordböschung.jpg
Knapp südlich von Schanze X habe ich noch das Glück, innerhalb des Wiener Stadtgebiets ein Rudel von sieben Rehen sehen und fotografieren zu können. So kann ich meine kleine Frühlingswanderung sehr zufrieden beenden.
Persönliches Fazit
Es ist wirklich fein, dass ein paar Nachmittagsstunden für einen genussvollen Frühlingsspaziergang so gut ausreichen und man dafür das Wiener Stadtgebiet nicht einmal zur Gänze verlassen muss.
Einsamkeit wird sich an schönen, sonnigen Sonntagen am Bisamberg sicher nicht einstellen. Aber das Gelände ist so weitläufig, dass es sehr vielen gut Platz bietet, und ich hatte nirgendwo das Gefühl von zu viel Betrieb.
Freilich zeigt sich der Frühlingsbeginn auch darin, dass ich nach der Wanderung noch zur Zeckenpinzette greifen musste. Und in Kürze werden sich (unter anderem bei mir) die Birkenpollen bemerkbar machen.
Das alles ändert aber gar nichts daran, dass ich das Frühjahr als wunderbare Jahreszeit erlebe. Alle Jahre wieder ist es faszinierend und tut es rundherum gut, in der neu erwachenden Natur mit offenen Sinnen unterwegs zu sein.
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