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Mythos Magnesia beim Klettern

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  • Mythos Magnesia beim Klettern

    Da meine Gebirgs-Sinuswelle derzeit von 98% Schitouren und 2% Eisklettern auf 98% Schitouren und 2% Felsklettern umschwenkt, will ich ein Thema anreißen, das weithin mißverstanden wird.
    Viele Kletterer glauben, daß durch Magnesia an den Fingern die Reibung auf Griffen und Tritten erhöht wird. Besonders Unwissende hab ich schon dabei beobachtet, wie sie sich Magnesia auf die Kletterschuhspitzen schmieren.

    Tatsache ist, daß Magnesia die Reibung vermindert (wie z.B. jeder Reckturner seit mindestens 100 Jahren weiß). Sie ist ausschließlich NUR dazu da, um schwitzende Finger trocken zu halten, und zu nichts anderem.
    Es bringt also genau den gegenteiligen Effekt, wenn man trockene Finger hat, sich diese mit Magnesia vollzuschmieren und dann noch die Reibung der Griffe durch betapsen mit diesen Fingern zu vermindern.
    Magnesia ist nur bei Wärme oder großer Anstrengung sinnvoll, und sollte dann so sparsam eingesetzt werden, daß einfach die Finger trocken bleiben.
    Eine Halbkiloladung Magnesia vor jedem neuen Griff schadet nur der Route (in manchen Gebieten ist die Verwendung von Magnesia überhaupt verboten aus verschiedensten Gründen).
    Mir geht es in diesem Fall aber nur um die Mär, daß Magnesia mehr Reibung bringt. Das ist falsch. Mehr Reibung bringts nur als Sekundäreffekt dadurch, daß es die Finger trocken hält, und das kann man nicht oft genug sagen, weil es aus irgendwelchen Gründen weithin falsch verbreitet wird.
    LG, Herby
    [SIZE="2"][SIZE="1"]Good bye ...[/SIZE][/SIZE]

  • #2
    AW: Mythos Magnesia beim Klettern

    tja, und es beruhigt die nerven vor schwierigen stellen, hat also, zumindest neben der von herby beschriebenen wirkung, auch noch eine psychologische
    Klettergilde D'Gipfler

    Meine Fotopage

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    • #3
      AW: Mythos Magnesia beim Klettern

      Zitat von r4lph
      tja, und es beruhigt die nerven vor schwierigen stellen, hat also, zumindest neben der von herby beschriebenen wirkung, auch noch eine psychologische
      Das stimmt allerdings auch!
      Das kann man aber durch ein Ersatzrauschmittel ebenso: z.B. vor der Schlüsselstelle Kaugummi kauen, an die/den Liebsten denken, ein Stück Traubenzucker lutschen, einen Schluck hochprozentigen (Florian weghören), oder einfach ein bestimmtes Kurzritual (z.B. bewährt hat sich Beschimpfung der Schlüsselstelle: "Du Sch...überhang, wennst dich jetzt net glei ergibst, dann hau i di obe!"). Gibt aber sicher noch viele andere Methoden ...
      LG, Herby
      [SIZE="2"][SIZE="1"]Good bye ...[/SIZE][/SIZE]

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      • #4
        AW: Mythos Magnesia beim Klettern

        Zitat von blackpanther
        einen Schluck hochprozentigen (Florian weghören)
        LG, Herby
        BITTE WAS??????????????????

        Meinst du eh mich, oder ??

        Weil ich
        a) erst 18 und 10 Monate bin
        oder
        b) Bei Rotkreuz und Bergrettung???
        (um die ganzen bsoffenen zu versorgen )


        ODER HÄTTEN WIR SO (!!) DIE WACHTHÜTTELWEST BESSER UND SCHNELLER GESCHAFFT!!!???!!!

        Florian
        Meine Berg-, Schi- und Klettertouren auf:
        www.motivation-is-all.at/index.php5

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        • #5
          AW: Mythos Magnesia beim Klettern

          die markierende wirkung fällt mir da auch noch ein. man braucht daher in solchen routen kein topo . im kalk vieleicht nicht so aber in andersfarbigen gesteinen sieht man dann so schön wos lang geht. und wenns dann ein verhauer ist, dann steigen alle schön brav nach weil man sieht ja, dass es da lang geht
          Klettergilde D'Gipfler

          Meine Fotopage

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          • #6
            AW: Mythos Magnesia beim Klettern

            Zitat von Florian
            a) erst 18 und 10 Monate bin
            oder
            b) Bei Rotkreuz und Bergrettung???
            (um die ganzen bsoffenen zu versorgen )
            ODER HÄTTEN WIR SO (!!) DIE WACHTHÜTTELWEST BESSER UND SCHNELLER GESCHAFFT!!!???!!!
            Trifft alles zu!
            Besonders letzteres. WHW ist eine typische Antimagnesiatour, weil die Griffe so groß sind, daß man keine Magnesia braucht, auch nicht beim Schwitzen (und Tritte gibts sowieso keine). Also dort ist Traubenzucker lutschen die deutlich bessere Alternative...
            LG, Noch-Schitouren-Gebirgsanarchist
            [SIZE="2"][SIZE="1"]Good bye ...[/SIZE][/SIZE]

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            • #7
              AW: Mythos Magnesia beim Klettern

              Magnesia ist m.e. hauptsaechlich ein psychotherapeuticum

              die meisten kletterer nehmen es vor schluesselstellen - haben damit eine kurze pause und koennen sich besser auf das kommende konzentrieren.

              wenn natuerlich die schluesselgriffe markiert sind, ist es auch nichts schlechtes
              Daxy besucht mich auf www.wabnig.net

              asti, asti bandar ko bakaro!
              Langsam, langsam fang den Affen!
              Indisches Sprichwort

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              • #8
                AW: Mythos Magnesia beim Klettern

                also, wenn ich meine schweißhanderl krieg (ob angst- oder hitze sei jetzt mal dahingestellt) dann bin ich schon froh, wenn ich ins magnesium beuterl greifen kann und wieder trockene händ´hab. allerdings hab ich noch nie von der mär gehört, dass magnesium die reibung erhöht.

                übrigens, bei mir schlägt scheinbar jetzt der frühling durch, nix mehr lust auf teetrinken, mag sonne fels und adrenalin

                karin

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                • #9
                  AW: Mythos Magnesia beim Klettern

                  Zitat von daxy
                  Magnesia ist m.e. hauptsaechlich ein psychotherapeuticum
                  ...
                  die meisten kletterer nehmen es vor schluesselstellen ...
                  Also Daxy,
                  (ein)genommen hab ich es noch nie!
                  Aber wenn Du als Ärztin das sagst, werde ich es bei der nächsten Schlüsselstelle probieren!
                  Das wäre etwas für ein echtes Fiedler-Cartoon, wie der Kletteranfänger Magnesia nimmt ...
                  Ich seh mich schon im Hiedl-Riß weißes Pulver hustend unterm Überhang hängen...
                  LG, Herby

                  PS (ernsthafter): natürlich haben sowohl Franz als auch Du mit der psychischen Wirkung recht, ich weiß eh.
                  Zuletzt geändert von blackpanther; 08.03.2005, 08:43.
                  [SIZE="2"][SIZE="1"]Good bye ...[/SIZE][/SIZE]

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                  • #10
                    AW: Mythos Magnesia beim Klettern

                    Hallo Leute,
                    Ihr habt ja alle so recht !
                    Ist wahrscheinlich subjektiv, aber ich hab schon das Gefühl, wenn mal der Griff magnesiaverschmiert ist, tut man sich mit Magesia leichter.

                    Lg, "Das Wadl"

                    PS: Herby: Den Hiedl-Riß werd ma heuer schon anreissen !
                    Zuletzt geändert von Das Wadl; 08.03.2005, 09:16.
                    7+ geht daweil net, aber sonst alles Paletti ! - Klettern im Höllenthal

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                    • #11
                      AW: Mythos Magnesia beim Klettern

                      ....ja, es gibt tatsächlich viele Meinungen zum Gebrauch von Magnesia

                      In der Schweiz wird beim Sportunterricht auch klettern angeboten und die These vertreten, daß bei Magnesia eine bessere Reibung erreicht wird.

                      Auszug aus einer schweizer SchulzeitungMagnesium + Zahnbürste
                      Damit werden die Griffe geputzt und/oder mit Magnesia eingestäubt, um eine noch bessere Reibung zu erreichen.
                      Ein Chalkbag beinhaltet nicht Kreide, sondern Magnesium, wie es auch beim Turnen verwendet wird. Ideal, um schwitzende und rutschende Finger trocken zu bekommen und ganz wichtig, wenn man an Kunstgriffen klettert.

                      Auszug aus einer DAV-Zeitschrift wegen ständiger Diskussionen über den Gebrauch von „Magnesium“
                      Magnesia ("Chalk") ist ein Gemisch aus Magnesiumcarbonat und Magnesiumhydroxid, das beim Klettern benutzt wird, um die Feuchtigkeit der Hände zu binden. In Routen oberhalb des 6. bis 7. Schwierigkeitsgrades ist es erfahrungsgemäß kaum möglich, auf seinen Einsatz oder den von Ersatzstoffen zu verzichten. Dies entspricht den Verhältnissen im Turn-Leistungssport. Die These von der Schädlichkeit des Magnesia ist durch ein vom DAV bereits im Jahre 1985 in Auftrag gegebenes Gutachten hinreichend widerlegt worden. Insbesondere konnte gezeigt werden, daß es keine Abtragsschäden verursacht. Im Kalkfels verhindert es im Gegenteil die Politur der Felsen durch den sauren Schweiß.
                      Daß Magnesia immer wieder zum Konfliktstoff wird und in einer Reihe von Klettergebieten ein Magnesiaverbot ausgesprochen wurde, ist weniger ein ökologisches als ein ästhetisches Problem. Magnesia hinterläßt an den Felsen weiße Spuren, die insbesondere an dunklem Fels auffällig sind. Der optische Eindruck ist mit dem der Kotspuren von Greifvögeln zu vergleichen.
                      Da, wo nachweißbare Schäden durch Magnesia festgestellt werden, ist dessen Verbot auch aus Sicht der Bergsportverbände gerechtfertigt. Ästhetisch begründete Magnesiaverbote sind allerdings nicht vom Naturschutzrecht gedeckt.

                      Bei uns in der fränkischen Schweiz oder im Fichtelgebirge, soll das Magnesium nur in "Härtefällen" benutzt werden...oberhalb des 7. Schwierigkeitsgrades.

                      Im Elbsandstein ist es generell verboten, Magnesia zu benutzen.

                      In der Schweiz wird ein Beutel gleich mit Zahnbürstenhalterung angeboten.
                      Liebe Grüße
                      Wolfi
                      Angehängte Dateien
                      Zuletzt geändert von wolfi; 08.03.2005, 09:28.
                      Liebe Grüße
                      Wolfi

                      Es gibt nichts schöneres als alleine zu klettern -
                      und nichts schlimmeres, als alleine klettern zu müssen !

                      http://www.w-hillmer.de

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