Ankündigung

Einklappen
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Verhalten gegenüber Pferden...

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Verhalten gegenüber Pferden...

    Pferde sind ja um ein vielfaches weniger gefährlich als Kühe, wenn man sie auf einer Almweide antrifft, vermute ich mal?

    Wer hier im forum reitet selber bzw. hat gute persönliche Erfahrung mit Pferden.
    Ich bin selber 2 Jahre geritten und hatte immer den nötigen Respekt vor den Pferden, vorallem beim Ausmisten im Stall und Strigeln!

    Pferde sind Fluchttiere und schrecken sich bald mal vor etwas, daß sie nicht kennen!

    Vorfall: ich war mit meiner Freundin und ihrem frei herumlaufenden Hund(mit Maulkorb) auf einer Almwiese unterwegs, wo keinerlei Wege vorbeiführten(Höhe ca. 2000m). wir stiegen über weite wiesige Kare ab und da waren plötzlich ganz in der Nähe 3 Pferde. Vermutlich als sie den Hund sahen begannen sie fluchtartig auf uns zuzugaloppieren.

    Ich hielt meine Freundin an in ein felsigere Gelände auszuweichen, weil ich annahm die Pferde könnten dort nicht hin - war aber nicht so!

    Bald standen sie wenige Meter oberhalb vor mir und die Sache wirkte sehr bedrohlich - ich versuchte sie zu verscheuchen, mit wenig Erfolg!

    Ich stieg sehr schnell weiter ab, drehte mich dabei immer wieder um und die Pferde blieben kurz stehen und galoppierten wieder auf mich zu!

    Nun meine Frage hier: besteht die Gefahr, daß Pferde in so einer Situation einen Menschen niederrennen/niedertampeln? Daß hatte ich zumindest in meiner Reitausbildung so gehört!

    Meine Freundin meinte Pferde würden so etwas niemals tun!
    LGr. Pablito

  • #2
    AW: Verhalten gegenüber Pferden...

    Zitat von pablito Beitrag anzeigen
    Nun meine Frage hier: besteht die Gefahr, daß Pferde in so einer Situation einen Menschen niederrennen?
    absolut!
    bin selber schon ein paar mal (bei mir bekannten pferden) zur seite gesprungen weil das pferd wegen mir sicher nicht stehen geblieben wäre oder mich zumindest angerempelt hätte.
    pferde sollten im menschen ein alphatier sehen. die wissen nicht wie schwach und zerbrechlich wir eigentlich sind. sonst würden sie uns nie als rudelleiter akzeptieren. ein bisserl anrempeln, an-die-wand-drücken oder kopfnuss verpassen muss so ein mensch ihrer meinung nach schon aushalten

    dass da die pferde auf dich zugaloppiert sind kann mehrere gründe haben:
    sie haben dich mit dem betreuer verwechselt der ihnen normalerweise kraftfutter/... bringt (vielleicht hatte deine hose/dein rucksack dieselbe farbe wie die des betreuers ...).
    oder sie sind es gewohnt, von wanderern was zu bekommen. wovon ich übrigens abraten würde. wenn ein pferd gewohnt ist was zu bekommen (weils so schön bettelt, aus angst, weils kinderl a foto mitn pferdl haben will, ...) wird es auch recht bald darauf bestehen was zu bekommen. die folgen sind zwicken, ausschlagen, aufstampfen, ... stress machen halt.
    weiters kann sein, dass die pferde den hund (feind, räuber, ...) gesehen haben und ihn ganz einfach todtrampeln wollten um die herde zu schützen.
    oder sie haben sich einfach gefreut euch zu sehen. wenn so ein viech auf dich zugaloppiert ist das immer unangenehm. auch wenn ich das pferd kenne und es bislang immer vor mir stehen geblieben ist. vorsicht ist besser als aua.

    zur geländegängigkeit: ja, die haben eben allrad-antrieb . und wenns pferde sind, die auf der alm leben, können sie vermutlich auch mit ihren 4 haxen umgehen.

    wie mit kühen hatte ich auch mit pferden auf der alm zum glück noch nie probleme. ich versuche abstand zwischen mich und die herde zu bringen. ruhig auf die tiere einreden. keinen unnötigen lärm machen, keine schnellen, hektischen bewegungen. immer auf der hut sein, sich äusserlich aber nix anmerken lassen

    lg,
    aniTa
    NixTun gibt's ned!

    Kommentar


    • #3
      AW: Verhalten gegenüber Pferden...

      So weit ich mich erinnern kann, gab es auf der Hesshütte ein Pferd oder Muli, das hat die Leute gern vom Weg hinuntergestoßen.
      Ich wäre jedenfalls auf der Hut.
      LG

      Kommentar


      • #4
        AW: Verhalten gegenüber Pferden...

        Vielen Dank aniTa! Wir trafen später den Halter, aber der äußerte sich nicht dazu...

        In diesem Almgelände kommt im Sommer kaum jemand hin, da es keine Wanderwege gibt die dorthin führen, außer vom Tal zur Halterhütte. Die Pferde haben wir aber gut 200 Höhenmeter oberhalb angetroffen, wo es keinerlei Wege oder Pfade gibt!
        Daß die Pferde neugierig waren hatte ich auch den Eindruck. Aber das abruppte Herangaloppieren machte mir gehörig Angst, denn die Pferde laufen ja viel schneller als ich!

        Eine Herde war es nicht - es waren tatsächlich nur 3 Pferde(ob Stuten oder Hengste weiß ich nicht mehr!)
        LGr. Pablito

        Kommentar


        • #5
          AW: Verhalten gegenüber Pferden...

          Die Pferde, die ich am Berg getroffen habe, waren alle nur neugierig bis lästig.
          In der Nähe der Berliner Hütte hatte es da mal Geschrei gegeben, weil so ein Gaul einer Wandererin ihre verrotzte Schnauze in den Rucksack gesteckt hat um nach etwas Essbaren zu suchen.

          selber bis jetzt nur einen Spazierritt mit einem gemütlichen Isländer gemacht.
          Kaklakariada

          Kommentar


          • #6
            AW: Verhalten gegenüber Pferden...

            Hi! Uns sind auch mal 2 Pferde neugierig aber schnell nachgallopiert. Meine Freundin hat sich dann umgedreht, n die Arme hochgenommen in Y Stellung (wie beim Heli-Einwiesen) und hat irgendwas wir "brrrr- Ruuhig" gesagt. Dei Pferde blieben stehen, sie hat sie am Halfter zur Seite geführt bis wir vorbei waren. Seitdem nennen wir sie "die Pferdeflüsterin" :-)

            Kommentar


            • #7
              AW: Verhalten gegenüber Pferden...

              Obwohl Pferde nicht gerade zu meinen Lieblingstieren zählen, hatte ich bis jetzt keinerlei unangenehme Situationen mit weidenden Pferden. Die haben immer gemütlich weitergefressen.

              Ein paar Grundregeln halte ich aber auch da immer ein: nicht von hinten herangehen, Abstand halten, wenn das nicht geht, ruhig anreden.
              Und nie so vorbeigehen, daß das Tier das Gefühl haben könnte, bedrängt zu werden.

              Jedenfalls sind mir die Pferde, die ich bis jetzt auf Almen erlebt habe, wesentlich weniger neugierig vorgekommen, als Kühe oder gar Jungvieh.

              lG
              BCM
              Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd. (Buffalo Bill)

              Kommentar


              • #8
                AW: Verhalten gegenüber Pferden...

                Alles nützliche wurde schon gesagt!

                Mir sind gestern zwei Pferde auf der Weide begegnet und ich habe das gemacht was BCM schön zusammengefasst hat.

                Sobald ich hinter dem Zaun von der Weide runter war, liefen sie plötzlich neugierig auf mich zu. Vorher hatten sie nur Notiz genommen.

                Pferde haben in der Mehrzahl einen ausgesprochen positiven Bezug zum Menschen. Deswegen ist damit zu rechnen dass sie (neben der Vorsicht vor Fremden) sich neugierig und kontaktfreudig verhalten.

                Im kritischen Fall den Tieren mit einer bestimmten aber ruhigen Gestik und Ansprache entgegenzutreten sollte die meisten "Gefahrenfälle" bändigen.

                Wieder was anderes mit dem Hund: Wenn Kühe und Steinböcke bei Hunden rot sehen, dann kann das bei jedem Tier eintreten, was wegen seinem Körperbau angriffsfähig ist. Im Zweifelsfall wird so ein Tier logischerweise nicht mal einen Maulkorb beim Hund als das Friedensangebot werten, das es eigentlich ist.

                Nach der Lektüre der Meldungen der letzten Zeit möchte ich sogar so weit gehen zu schließen, dass für den mit den in Betracht kommenden Tieren ungeübten Wanderer das Mitführen eines Hundes in entsprechenden Einzugsbereichen als in bestimmtem Umfang riskant zu werten ist!
                Zuletzt geändert von wegener; 07.08.2014, 13:56.

                Kommentar


                • #9
                  AW: Verhalten gegenüber Pferden...

                  Vor zwei Wochen erlebt.

                  Wanderung von Mallnitz Ankogelbahn-Talstation durch das Seebachtal
                  zur Schwußner Hütte.

                  Die schwarzen Pferde warten schon auf Besuch. Am Ende des Stappitzer
                  Sees versperrt ein Zaun den Weiterweg, hier gibt es auch Pferde. Der weite
                  Talboden lädt aber wegen der guten Sicht auf die hohen steilen Wände und
                  Wasserfälle ein. Die Pferde schenkten uns beim Gattereingang nahezu keine
                  Beachtung. Die Straße am Talboden marschierten wir rein.

                  Am Rückweg nahmen wir bei der Schwußner Hütte den schattigen Waldweg.
                  400m vor dem Stappitzer See wechselten wir wieder auf die Straße im
                  Talboden. Beim Gatterausgang waren 5 Pferde (auch Fohlen) versammelt,
                  sie machten uns nicht den gefallen den Ausgang frei zu machen. Es blieb uns
                  nur die Möglichkeit, ein paar Meter daneben über den Bretterzaun zu steigen.
                  Kaum waren wir auf der anderen Seite, liefen 2 größere Pferde mit schnellem
                  Schritt auf uns zu, entfernten sich wieder, stellten sich Arsch an Arsch auf und
                  wie auf Kommando schlugen sie nach hinten aus. Es krachte ordentlich. Ich
                  war der Meinung das ein Pferd etwas mehr abbekommen hat.

                  Naja, wir bekamen ihren Willen (hier sind wir daheim) und ihre Kraft demonstriert.
                  Ob sie Menschen tatsächlich attackieren glaube ich nicht, lästig, zickig und launisch
                  werden sie wohl auch sein, ist uns Menschen aber nicht fremd.

                  Man muss zur Schwußner Hütte nicht die Straße am Talboden nehmen,
                  beim Zaun (am Ende des Stappitzer Sees) bleibt man außerhalb und geht
                  diesen nach rechts entlang bis man zum Waldsteig gelangt.

                  Rumann
                  Nehmen wir unseren Augen nicht die Zeit zum Schauen.

                  Kommentar


                  • #10
                    AW: Verhalten gegenüber Pferden...

                    Ich wurde aufgefordert, meine Fachmeinung kundzutun!

                    Also: Pferde sind grundsätzlich freundliche Tiere, die dem Menschen nichts Böses wollen.
                    Grundsätzlich.
                    Soll heißen, es gibt einige Ausnahmen.

                    Betr. Pferde auf Almweiden: wenn sie in einem Gebiet sind, wo sehr selten Menschen hinkommen, dann erwarten sie, daß es "ihr" Mensch ist, der ihnen Futter bringt. Daher werden sie voller Begeisterung (und Hoffnung) herangestürmt kommen. Und dann durchaus lästig werden, wenn es nichts gibt, weils wer Fremder ist.

                    Wie man sich verhält in so einer Situation? Sich groß zu machen, innere Energie aufzubauen. Wenn sie nahe sind, die Arme heben und in ihre Richtung fuchteln. Das könnte sie zum Weichen bringen - könnte, muß es nicht unbedingt. Wäre aber ihre Sprache.

                    Wie erlebt, gehen sie auch in felsiges Gelände, das ist also kein "Leo". Besser wahrscheinlich schauen, daß man in die geplante Richtung sich weiterbewegt und dabei immer wieder versuchen, sie wegzuscheuchen (eben mit dem Fuchteln).

                    Wie sieht man, ob sie neugierig oder bös sind? Die Ohren!!
                    Wenn die nach vorn gestellt sind -> freundlich.
                    Wenn die aufrecht nach hinten gestellt sind -> Fokus auf etwas, was hinter ihnen ist.
                    Pferde sehen fast rundum!! Ca. 320 Grad!
                    Wenn die Ohren nach hinten angelegt sind -> böse!

                    Generell vermeiden, (knapp) hinter einem Pferd zu sein.
                    Wie gesagt, sie sehen es, sie hören es - vorbeischwindeln klappt nicht.
                    Daher großer Bogen.

                    Was für Kühe mit (kleinen) Kälbern gilt, gilt auch für Stuten mit Fohlen: sie beschützen ihr Kind!
                    Also möglichst ausweichen!
                    LG, Eli

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Verhalten gegenüber Pferden...

                      Was auch gut klappt, Hände nach vorne strecken. Die meisten an den Mensch gewöhnten Pferde assoziieren dies mit der Gabe eines Zuckerli (o.ä.), und es wird die Hand geleckt. Funktionierte bei allen Pferden Zuhause und im Reitstall bzw. auf der Weide. Leise & sanft sprechen und keine hektische Bewegungen. Auf rasches hochziehen der Arme sowie fuchteln mit Stöcken reagieren Pferde allergisch, hab auch schon mal gesehen, wie ein Pferd zubiß, da war die ganze Schulter blau!

                      Gruß, pungschder

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Verhalten gegenüber Pferden...

                        vor ein paar tagen suchten wir uns ein schattenplatzerl - in etwa 50-100m entfernung grasten ein paar pferde (stuten+fohlen).
                        sie waren nicht wirklich an uns interessiert und so nahmen wir die schweren rucksäcke ab und setzten uns ins gras.
                        lang hats nicht gedauert bis dann das erste pferd neugierig näher gekommen ist. dann kam auch schon der nächste - nahm kurs auf den nixtuer, schnüffelte an seinem verschwitzten t-shirt, rempelte ihn mit dem bauch kurz an und trottete dann gemütlich zu mir - bzw. den rucksäcken. aus zwei pferden wurden dann schnell 5-6 die sich um mich und unsere rucksäcke versammelten und es dauerte nicht lange, da wollten die kleinen auch schon am kletterseil knabbern ...
                        ... das war dann der zeitpunkt als ich - ohne hektische bewegung und mit ihnen in normaler lautstärke schimpfend - aufstand, die rucksäcke schnappte und unsere pause somit beendet war.

                        zum rumfuchteln hätte ich in dieser situation nicht angefangen. waren ja alle friedlich und man weiß ja nie, ob nicht ein pferd dabei ist, das aufs rumfuchteln stressig reagiert weil es sich angegriffen fühlt. rumfuchteln und einen auf domninant machen würd ich erst als reaktion darauf wenns pferdl deppert wird - wenn die situation für mich gefährlich wird.
                        meine hand würd ich auch ned jedem x-beliebigem pferd hinstrecken. man weiß ja nie ob man nicht an einen kleinen haifisch gerät, der ohne rücksicht auf finger und dergleichen nach allem schnappt was man ihm hinhält.

                        von der belagerung der pferde gibts leider kein foto, da hatte ich damit zu tun das seil zu retten, aber das 'monster' das es auf den nixtuer abgesehen hat, hab ich kurz fotografieren können ...

                        IMG_9968_klein.jpg
                        NixTun gibt's ned!

                        Kommentar

                        Lädt...