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Hubschrauber-Rettungseinsatz Juli 2021 nach Tour auf Wildspitze – Ortskundige aus Vent/Ötztal gesucht

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  • #16
    Genau diesen Punkt, nämlich dass die Polizei ihre Zuständigkeit delegieren kann (darf?), hätte ich gern durch meine Beschwerde geklärt gehabt, aber das ist offenbar nur vor Gericht möglich.

    Dass das Thema Sinnhaftigkeit von Hubschrauberrettung meiner Einschätzung nach kaum diskutiert wird, ist dann wohl der Tatsache geschuldet, dass sehr viele Betroffene adäquat versichert sind – wäre ich es gewesen, würde ich mir vermutlich auch keine Gedanken mehr über diese Episode machen.

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    • #17
      Zitat von babyshamble Beitrag anzeigen
      Hätte die Polizei nicht auch mit dem Sessellift hinauffahren können?
      Haha, ja! Ich habe mir dort während des Ausharrens in der Station eh gedacht, alle möglichen Knöpfe zu drücken, um den Lift vielleicht zu starten, um damit nach Vent hinunterzufahren.

      Wo ein Wille, da ein Weg – die Polizei wollte einfach nicht. Für den Chronikteil der Medien wäre es wohl ein Spaß gewesen: „Polizeieinsatz per Sessellift“

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      • #18
        Bergrettung und Alpingendarmerie arbeiten normalerweise sehr gut zusammen. Je 1 Person von beiden Institutionen + Allradfahrzeug und die Sache ist in kurzer Zeit erledigt. Falls, wie schon erwähnt, die Alpingendarmerie kein Allradfahrzeug hat - allein das schon ein Witz in dieser Region. Außerdem könnte man ja wohl den Halter der Kuh auch noch verständigen. Der hätte vielleicht schon mit einem Stecken die Kuh verjagt.. Für einen Bergrettungseinsatz kann ein Sessellift außerdem in der Regel immer eingeschaltet werden.
        Insgesamt eine in vieler Hinsicht völlig unverständliche Aktion für die jetzt niemand einstehen will.

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        • #19
          Servus godwin, unabhängig wie es dazu kam, ist die Rettung durch den Rettungshubschrauber passiert. Da ihr beide - und das ist der springende Punkt - KEINE Verletzung oder/und Unfall hattet, steigt beinahe JEDE Unfall- und Bergekostenversicherung (egal wo abgeschlossen) aus!!! Grundbedingung damit diese Zahlen ist, dass ein Unfall bzw. eine Verletzung im nicht urbanen Raum stattfindet. Unfälle im urbanen Bereich (Autounfall, Haushaltsunfälle, etc) werden von der ASVG abgedeckt und bezahlt.
          Die Konstellation eurer Rettung ist eine nicht alltägliche. Wenn euch der Polizeihubschrauber "gerettet" hätte, würde die Kosten mit sehr großer Wahrscheinlichkeit von der öffentlichen Hand getragen!

          Das gleiche gilt auch, wenn man sich im unwegsamen Gelände verstiegen hat - unverletzt ist - und nicht mehr weiterkommt: holt einen der ÖAMTC-Heli steigt die private Unfallversicherung fast immer aus und man bekommt die Rechnung zum Selberzahlen; wenn der Polizei-Heli kommt, zahlts der Staat!

          Wege hätte es sicher andere gegeben: die Beamten fahren selbst; organisieren ev. den Bauern den das Vieh gehört oder bitten die Bergrettung um Hilfe, ect.!
          Anzunehmen, dass es z.B. bei uns im südlichen OÖ zu einer der gerade beschriebenen Lösungen gekommen wäre.

          MMn seit ihr jetzt sehr auf die Kulanz vom ARBÖ bzw. des Betreibers des Rettungshubschrauber angewiesen. Leider zeigt die Erfahrung, dass man oft gegen Windmühlen anläuft....

          Es wäre interessant, wenn du uns in deinem Fall auf den Laufenden hälst und uns wissen lässt, wie es ausgegangen ist!

          LG Andi Windhager

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          • #20
            Weil du schreibst, Kulanz des Betreibers des Rettungshubschraubers (der auch die geforderten Einsatzkosten längst von mir überwiesen bekommen hat): Heißt das, dass dieser und jeder andere Einsatz des Rettungshubschraubers operativ nichts mit dem ÖBRD zu tun hat?
            Ich frage deshalb, weil ich mir dann das "Betteln um Kulanz" beim ÖBRD spare und das gleich direkt bei Heli Tirol alias Heli Austria alias Martin Flugrettung tun werde. LG

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            • #21
              Der ÖBRD besitzt (zumindest bis jetzt) keine Rettungshubschrauber! ÖAMTC, Knaus, ect sind auf Gewinn ausgerichtete Unternehmen, die operativ nichts mit dem ÖBRD zu tun haben! Wenn du 133 angerufen hast und nur der Heli gekommen ist, hat das mit dem ÖBRD nichts zu tun! Das kannst du am Besten bei der Landesleitung des ÖBRD Tirol erfragen.

              Zur Info: wenn du im Notfall den Bergrettungsnotruf 140 wählst, kommst du zu einer fachlich kundigen Person, die die gebietsmäßig zuständige Ortstelle des ÖBRD alarmiert. Aufgrund der z.B. Wetterlage, Einschätzung des Verletzungsgrades, ect.) kann von diesem "Disponenten" zusätzlich der Heli alarmiert werden.Wenn dies nicht geschieht, kann die alarmierte Ortstelle aufgrund der besseren Ortskentnisse und kennen der Lage o.ä. den Heli anfordern (z.B. wenn Gefahr im Verzug, unzumutbare Umstände durch Steinschlag, aufkommende Schlechtwetterfront ect.).

              Die Männer des ÖBRD gehen ausnahmslos freiwillig und unentgeltlich in den Einsatz! Eine Aufwandsentschädigung für verbrauchtes Erste-Hilfe-Material, Abnützung des Einsatzmaterials (Seile, Tragen,...), Abnützung des Einsatzfahrzeuges ect. wird pro Einsatz pauschal verrechnet. Diese Aufwandsentschädigung hängt von der "Größe" des Einsatzes ab beginnt im unteren 3-stelligen Euro Bereich. Damit wird die Ausbildung, das Einsatzfahrzeug, Materalien usw. finanziert.

              Der Hubschrauber ist vielfach das Beste verfügbare Rettungsmittel und wir können echt froh sein, das die flächendeckende Versorgung in Österreich so perfekt funktioniert. Leider hat das seinen Preis: wenn der Rettungsheli vom z.B. ÖAMTC kommt zahlt man pro Flugminute ca. 90€ - gerechnet vom Start am Hangar bis er wieder an diesem landet.

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              • #22
                ZITAT VON godwin:

                "Es wäre wichtig für mich, eine Einschätzung bezüglich der Befahrbarkeit (normaler Pkw) der Schotterstraße von Vent hinauf zur Stableinalm zu bekommen. Wie schon im Titel erwähnt, wurde bei einem Einsatz (keine Verletzten, aber eine Notlage -> mein 16-jähriger Sohn und ich wurden von einer aggressiven Kuh verfolgt und dann in der Bergstation des Wildspitz-Sesselliftes belagert)."

                Ich lese hier schon einige Zeit mit, Diskussion geht hin und her. Ist mir klar, dass es keine Freude macht über € 3.000,- zu berappen. Nur was mich interessieren würde, wie kam es denn dazu dass ihr von der Kuh aggresiv verfolgt wurdet und wenn man dann in ein Gebäude flüchtet wie lange seit ihr von dem Rind den belagt worden, Minuten/Stunden?
                Kenne aus eigener Erfahrung solche nicht leicht zu händelnde Rindviecher welche auf meinen Hund sehr unangenehm reagiert haben. Sind damals über eine Weideabsperrung geflüchtet und haben halt so ca 1 Stunde gewartet, dann haben sich die Viecher von alleine getrollt. Auf die Idee die Polizei/Bergrettung/etc. zu kontaktieren wäre ich nicht gekommen.

                LG
                der 31.12.


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                • #23
                  Zitat von slunecka Beitrag anzeigen
                  ZITAT VON godwin:

                  "Es wäre wichtig für mich, eine Einschätzung bezüglich der Befahrbarkeit (normaler Pkw) der Schotterstraße von Vent hinauf zur Stableinalm zu bekommen. Wie schon im Titel erwähnt, wurde bei einem Einsatz (keine Verletzten, aber eine Notlage -> mein 16-jähriger Sohn und ich wurden von einer aggressiven Kuh verfolgt und dann in der Bergstation des Wildspitz-Sesselliftes belagert)."

                  Ich lese hier schon einige Zeit mit, Diskussion geht hin und her. Ist mir klar, dass es keine Freude macht über € 3.000,- zu berappen. Nur was mich interessieren würde, wie kam es denn dazu dass ihr von der Kuh aggresiv verfolgt wurdet und wenn man dann in ein Gebäude flüchtet wie lange seit ihr von dem Rind den belagt worden, Minuten/Stunden?
                  Kenne aus eigener Erfahrung solche nicht leicht zu händelnde Rindviecher welche auf meinen Hund sehr unangenehm reagiert haben. Sind damals über eine Weideabsperrung geflüchtet und haben halt so ca 1 Stunde gewartet, dann haben sich die Viecher von alleine getrollt. Auf die Idee die Polizei/Bergrettung/etc. zu kontaktieren wäre ich nicht gekommen.

                  LG
                  der 31.12.

                  Ja man kennt es als Hundebesitzer, vor einer Kuh davon laufen zu müssen. Zum Glück hat bei mir die Kuh immer recht bald aufgegeben. Aber vielleicht war es ja in diesem Fall die Vaca Diablo.
                  Meine Touren

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                  • #24
                    Zitat von Andi Windhager Beitrag anzeigen
                    Wenn du 133 angerufen hast und nur der Heli gekommen ist, hat das mit dem ÖBRD nichts zu tun! Das kannst du am Besten bei der Landesleitung des ÖBRD Tirol erfragen.
                    Zuerst einmal danke für deine Erklärungen. Nach meinem Anruf bei 133 habe ich zwei Rückrufe von der Polizei bekommen. Im zweiten wurde mir mitgeteilt, dass aus bekannten Erreichbarkeitsgründen des Rettungsorts die Leitstelle Tirol informiert wurde. Die haben dann den Hubschrauber geschickt – und das widerspricht eigentlich deiner sehr plausiblen Erklärung der Einsatzplanung mit dem Heli als quasi letztem Mittel, wenn alles andere zu lang dauert etc. Vielleicht ist hier auch Tirol mit seinen 16 Rettungshubschraubern, die bewegt werden müssen, um rentabel zu sein, einfach extrem.

                    Meine zwischenzeitliche Anfrage bei der Landesleitung des ÖBRD Tirol wurde heute folgendermaßen beantwortet: "Die Bergrettung Tirol wurde von der Leitstelle Tirol alarmiert, war aber nur auf Bereitschaft, falls eine terrestrische Bergung nötig gewesen wäre." Ich weiß nicht, wie diese Antwort zu verstehen ist. Wäre die Bergrettung nur dann "terrestrisch" angerückt, wenn der Heli aus irgendeinem Grund nicht starten hätte können? Ich wurde vom ÖBRD allerdings an die Leitstelle verwiesen, werde dort aber (noch) nicht nachfragen, da die Volksanwaltschaft noch aktiv involviert ist.

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                    • #25
                      Zitat von slunecka Beitrag anzeigen
                      Nur was mich interessieren würde, wie kam es denn dazu dass ihr von der Kuh aggresiv verfolgt wurdet und wenn man dann in ein Gebäude flüchtet wie lange seit ihr von dem Rind den belagt worden, Minuten/Stunden?
                      Wir kamen den Wanderweg hinunter und daneben standen drei Kühe 5 oder 6 Meter entfernt (keine Absperrungen im ganzen Bereich). Wir gingen vorbei, ohne dass die Tiere auffällig waren. Erst als wir schon gut 10 Meter weiter unten waren, trottete uns eine der Kühe nach – mein Sohn und ich schauen da immer genau, ob sich so ein Rindviech auffällig verhält. Ja und plötzlich rennt die Kuh los … und wir auch, weg vom Weg direkt durch die steile Wiese, dann eine Böschung hinunter zur Wegkreuzung auf dem Plateau mit den Liftstationen und dem Gasthaus. Diese wahnsinnige Kuh hat im steileren Abschnitt sogar kurz innegehalten und dann einen weniger steilen Weg hinunter in unsere Richtung die Verfolgung fortgesetzt! Mordlustige Killerkuh! Diese war während der Verfolgungsjagd nie weiter als vielleicht 6 oder 7 Meter hinter uns.

                      Ich bin dann in die Liftstation ein paar Stufen hinauf und mein Sohn ist weitere 100 m bergab gerannt, um sich dort hinter einer Liftstütze zu verstecken. Die Kuh blieb bei mir am Treppenabsatz. Wir waren in telefonischem Kontakt und ich habe meinem Sohn gesagt, dass wir erst einmal abwarten, bevor ich die Polizei anrufen werde. Leider kamen in den nächsten Minuten die anderen Rinder aus der Herde auch nach und versammelten sich zum Grasen rund um die Liftstation. Das war dann der Zeitpunkt, als ich den Notruf wählte. Auf dem Bild der dortigen Webcam ist zu sehen, dass auch um 20 Uhr, eine knappe Stunde nach dem Angriff und Minuten nach der Hubschrauberrettung, die Kühe dort noch immer herumgestanden sind – das aggressive Exemplar sogar nach wie vor beim Eingang zur Liftstation.
                      Es waren übrigens keine Kälber weit und breit.
                      Zuletzt geändert von godwin; 15.11.2021, 23:34.

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                      • #26
                        Zitat von godwin Beitrag anzeigen
                        Zuerst einmal danke für deine Erklärungen. Nach meinem Anruf bei 133 habe ich zwei Rückrufe von der Polizei bekommen. Im zweiten wurde mir mitgeteilt, dass aus bekannten Erreichbarkeitsgründen des Rettungsorts die Leitstelle Tirol informiert wurde. Die haben dann den Hubschrauber geschickt – und das widerspricht eigentlich deiner sehr plausiblen Erklärung der Einsatzplanung mit dem Heli als quasi letztem Mittel, wenn alles andere zu lang dauert etc. Vielleicht ist hier auch Tirol mit seinen 16 Rettungshubschraubern, die bewegt werden müssen, um rentabel zu sein, einfach extrem.

                        Meine zwischenzeitliche Anfrage bei der Landesleitung des ÖBRD Tirol wurde heute folgendermaßen beantwortet: "Die Bergrettung Tirol wurde von der Leitstelle Tirol alarmiert, war aber nur auf Bereitschaft, falls eine terrestrische Bergung nötig gewesen wäre." Ich weiß nicht, wie diese Antwort zu verstehen ist. Wäre die Bergrettung nur dann "terrestrisch" angerückt, wenn der Heli aus irgendeinem Grund nicht starten hätte können? Ich wurde vom ÖBRD allerdings an die Leitstelle verwiesen, werde dort aber (noch) nicht nachfragen, da die Volksanwaltschaft noch aktiv involviert ist.

                        Das mit den Hubschraubern, die in die Luft gehören, hat sicher etwas

                        Die Bergrettung ist automatisch in Bereitschaft, bis der Hubschrauber "Entwarnung" gibt und den Einsatz erfolgreich abgeschlossen hat. Es kann ja sein das aufgrund starken Windes, einsetztender Finsterns durch irgendwelche Verzögerungen oder auch nichterreichen des Verletzten (z.B. im dichten Wald, kann der Heli den Flugretter nicht am Tau reinfliegen, da es zu gefährlich wäre), der Heli die Bergung nicht vornehmen kann. Dann erfolgt die Rettung terrestrisch.

                        Deinen Schilderungen nach, hat sich die Bergrettung nicht aktiv an der Bergung beteiligt

                        LG

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                        • #27
                          Perfektes Timing zu Weihnachten hin: Ich wurde von der Volksanwaltschaft informiert, dass das Qualitätsmanagement der Leitstelle Tirol Fehler im Ablauf des Rettungseinsatzes, vor allem im Hinblick auf die Übergabe von der Polizeileitstelle zur Leitstelle Tirol, einräumt. Offenbar wurde vonseiten der Polizei fälschlicherweise von einem Kuhangriff mit Verletzten berichtet und ich von der Leitstelle Tirol erst kontaktiert, als der Rettungseinsatz bereits im Gange war.

                          Meine Auslagen werden mir refundiert, das Amt der Tiroler Landesregierung entschuldigt sich im Namen des LH-Stellvertreters bei meinem Sohn und mir für die entstandenen Unannehmlichkeiten und die Volksanwaltschaft wird das Verfahren in seinem Bericht an den Nationalrat in anonymisierter Form veröffentlichen.

                          Ende gut, alles gut – der Bogen um Kühe wird in Hinkunft sehr viel größer sein als bisher.

                          In diesem Sinn: Frohe Weihnachten und danke fürs Mitdiskutieren!

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