Weil vor einigen Tagen in einem anderen, leider auch schon wieder gelöschtem Beitrag, die Rede von der Bella Vista in den Ötztaler Alpen war, ist mir wieder diese wahre Geschichte eingefallen.
Vor einigen Jahren plante ich mit meinem Sohn und seiner Freundin, Anfang Juni eine Tour auf die Weißkugel. Nachdem wir mit dem Auto bis Vent einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt hatten und dann noch einen Speedaufstieg durchs Rofental machten, kamen wir weit früher als geplant, beim Hochjochhospitz an. Der Winterraum hier stellte sich als nicht sehr einladend heraus und Brennmaterial war nach dem Winter auch keines mehr vorhanden. Also beschlossen wir gleich weiter auf die Bella Vista zu gehen. Vollkommen im Unklaren darüber, ob es dort einen Winterraum gab, plagte mich den ganzen Weg die Frage, ob das die richtige Entscheidung war. Noch dazu wurde es dann ziemlich rasch dunkel, ein Gewitter zog auf- und das Anfang Juni! Leider war das kein gewöhnliches Gewitter, es war der Prototyp aller Gewitter. Die Urform!
Dazu war das Weiterkommen auch recht mühsam, der Schnee wechselte immer mit aperen Wegstrecken, sodass wir perfekt das Ski Ab- und Anschnallen üben konnten. In völliger Dunkelheit und waschlnass, sahen wir dann endlich im Licht unserer Stirnlampen wie in einem U- Bootfilm die Zollhütte an der italienischen Grenze. Immer noch im Ungewissen über die Möglichkeiten in der Bella Vista, untersuchte ich Türe und Fenster: sehr massiv! Mit meinem Alpenvereinsschlüssel *) hatte ich da keine Chance.
Also vereinbarten wir dass ich rascher weitergehe und die Situation checke, die Beiden konnten ja in meiner Spur nachkommen.
Endlich stand die Hütte als schwarzer Block vor mir, kein Licht, kein Ton, nur das prasseln des Regens und der Gewitterdonner. Mehr aus Gewohnheit ging ich zur Hüttentür, drückte die Schnalle: offen! Na serwas, jetzt is mir schon ein bissl kalt übern Rücken runter. Im großen Vorraum ist ein Snowboard gelehnt und Softboots. Sonst nichts Auffälliges. Um wenigstens einen Menschen zu hören hab ich gleich einmal: Hallo, hallo gerufen, keine Reaktion. Wie hallo auf Italienisch heißt weiß ich nicht, also hab ich noch einmal gerufen, nur doppelt laut: Hallo- hallo, keine Reaktion. Jetzt hab ich mir gedacht: na gut, rein können wir, is ja nicht schlecht. Bin aber dann trotzdem lieber den Beiden entgegen gegangen. Irgendwie wars in der Hütte gruslicher als draußen im Gewitter.
Später dann, zu dritt, haben wir alle Stockwerke abgeklappert, aber es war echt niemand da. Allerdings am Küchentisch auf dem Brettl eine Speckseite und das Speckmesser, im Körberl genug von dem harten Fladenbrot. Kerzen waren ausreichend vorhanden, wir haben ordentlich Licht gemacht, sogar der Gasherd hat funktioniert und wir konnten Tee kochen.
In der Wirtsstube alle Schmankerln wie Mars und Mannerschnitten, sogar der Computer war da, nur kein Strom.
Wir haben uns natürlich schon ein bissl Gedanken gemacht ob etwas passiert sein könnte, da hinten bei der Materialseilbahn geht`s ja gleich steil runter. Nachdem sogar das Telefon bereit war, hab ich einige der Nummern die daneben auf die Zetteln gekritzelt waren angerufen, aber keine Antwort. Na hab ich halt zu Hause angerufen und alles erzählt, man weiß ja nie. Später haben wir dann aus dem Kasten am Gang das Bettzeug geholt, die Betten frisch überzogen und es uns in einem Zimmer gemütlich gemacht.
Am nächsten Morgen kam dann die große Überraschung. Zum einen hatte es über Nacht 40cm geschneit, was mich aber fast noch mehr ärgerte war folgendes: Da wir ja jetzt keine Eile mehr hatten (bei dem Schnee konnten wir sowieso nicht auf den Berg), untersuchte ich auch noch die Nebengebäude, die waren ebenfalls nicht verschlossen. Am Schaltkasten des Dieselgenerators steckte der Zündschlüssel! Natürlich hab ich die Vorwärmung Inbetrieb genommen und das Aggregat gestartet. So ein Blödsinn! Hätt ich das am Abend vorher gesehen hätten wir eine Festbeleuchtung gehabt, Radio, Computer….. was halt alles zu einem lustigen Hüttenabend gehört.
Zwei Monate danach kam ich wieder auf die Bella Vista und erzählte den Leuten oben meine Story. Die Antwort? „Na wenn wir das gwusst hättn, wärm ma auch raufkommen zum Feiern.“
*) Eispickel
Gruß Ecki
Vor einigen Jahren plante ich mit meinem Sohn und seiner Freundin, Anfang Juni eine Tour auf die Weißkugel. Nachdem wir mit dem Auto bis Vent einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt hatten und dann noch einen Speedaufstieg durchs Rofental machten, kamen wir weit früher als geplant, beim Hochjochhospitz an. Der Winterraum hier stellte sich als nicht sehr einladend heraus und Brennmaterial war nach dem Winter auch keines mehr vorhanden. Also beschlossen wir gleich weiter auf die Bella Vista zu gehen. Vollkommen im Unklaren darüber, ob es dort einen Winterraum gab, plagte mich den ganzen Weg die Frage, ob das die richtige Entscheidung war. Noch dazu wurde es dann ziemlich rasch dunkel, ein Gewitter zog auf- und das Anfang Juni! Leider war das kein gewöhnliches Gewitter, es war der Prototyp aller Gewitter. Die Urform!
Dazu war das Weiterkommen auch recht mühsam, der Schnee wechselte immer mit aperen Wegstrecken, sodass wir perfekt das Ski Ab- und Anschnallen üben konnten. In völliger Dunkelheit und waschlnass, sahen wir dann endlich im Licht unserer Stirnlampen wie in einem U- Bootfilm die Zollhütte an der italienischen Grenze. Immer noch im Ungewissen über die Möglichkeiten in der Bella Vista, untersuchte ich Türe und Fenster: sehr massiv! Mit meinem Alpenvereinsschlüssel *) hatte ich da keine Chance.
Also vereinbarten wir dass ich rascher weitergehe und die Situation checke, die Beiden konnten ja in meiner Spur nachkommen.
Endlich stand die Hütte als schwarzer Block vor mir, kein Licht, kein Ton, nur das prasseln des Regens und der Gewitterdonner. Mehr aus Gewohnheit ging ich zur Hüttentür, drückte die Schnalle: offen! Na serwas, jetzt is mir schon ein bissl kalt übern Rücken runter. Im großen Vorraum ist ein Snowboard gelehnt und Softboots. Sonst nichts Auffälliges. Um wenigstens einen Menschen zu hören hab ich gleich einmal: Hallo, hallo gerufen, keine Reaktion. Wie hallo auf Italienisch heißt weiß ich nicht, also hab ich noch einmal gerufen, nur doppelt laut: Hallo- hallo, keine Reaktion. Jetzt hab ich mir gedacht: na gut, rein können wir, is ja nicht schlecht. Bin aber dann trotzdem lieber den Beiden entgegen gegangen. Irgendwie wars in der Hütte gruslicher als draußen im Gewitter.
Später dann, zu dritt, haben wir alle Stockwerke abgeklappert, aber es war echt niemand da. Allerdings am Küchentisch auf dem Brettl eine Speckseite und das Speckmesser, im Körberl genug von dem harten Fladenbrot. Kerzen waren ausreichend vorhanden, wir haben ordentlich Licht gemacht, sogar der Gasherd hat funktioniert und wir konnten Tee kochen.
In der Wirtsstube alle Schmankerln wie Mars und Mannerschnitten, sogar der Computer war da, nur kein Strom.
Wir haben uns natürlich schon ein bissl Gedanken gemacht ob etwas passiert sein könnte, da hinten bei der Materialseilbahn geht`s ja gleich steil runter. Nachdem sogar das Telefon bereit war, hab ich einige der Nummern die daneben auf die Zetteln gekritzelt waren angerufen, aber keine Antwort. Na hab ich halt zu Hause angerufen und alles erzählt, man weiß ja nie. Später haben wir dann aus dem Kasten am Gang das Bettzeug geholt, die Betten frisch überzogen und es uns in einem Zimmer gemütlich gemacht.
Am nächsten Morgen kam dann die große Überraschung. Zum einen hatte es über Nacht 40cm geschneit, was mich aber fast noch mehr ärgerte war folgendes: Da wir ja jetzt keine Eile mehr hatten (bei dem Schnee konnten wir sowieso nicht auf den Berg), untersuchte ich auch noch die Nebengebäude, die waren ebenfalls nicht verschlossen. Am Schaltkasten des Dieselgenerators steckte der Zündschlüssel! Natürlich hab ich die Vorwärmung Inbetrieb genommen und das Aggregat gestartet. So ein Blödsinn! Hätt ich das am Abend vorher gesehen hätten wir eine Festbeleuchtung gehabt, Radio, Computer….. was halt alles zu einem lustigen Hüttenabend gehört.
Zwei Monate danach kam ich wieder auf die Bella Vista und erzählte den Leuten oben meine Story. Die Antwort? „Na wenn wir das gwusst hättn, wärm ma auch raufkommen zum Feiern.“
*) Eispickel
Gruß Ecki
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