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Umweltfreundliche Standards auf immer mehr Alpenvereinshütten / Oktober 2023

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  • Umweltfreundliche Standards auf immer mehr Alpenvereinshütten / Oktober 2023

    Der Österreichische Alpenverein (ÖAV) baut seine Hütten zunehmend auf umweltfreundliche Standards um. So wurden bereits 63 von insgesamt 231 ÖAV-Hütten mit dem vereinsinternen Umweltgütesiegel ausgezeichnet, sagte Georg Unterberger, Leiter der Abteilung Hütten und Wege im APA-Gespräch. Im Fokus des Siegels stehen Bau, Betrieb und Entsorgung. Die größten Herausforderungen zur Erlangung des Siegels hätten Pächter bei fleischloser Kost und der Anreise.

    Vegetarische Speisen hätten nämlich einen wesentlich geringeren CO2-Fußabdruck, begründete Unterberger die Vorgabe und fügte hinzu: "Wir wollen Fleisch auf den Hütten nicht eliminieren, aber es ist einfach nicht nachhaltig, wenn ich ein Gulasch um acht Euro verkaufe". Das Gütesiegel verlange daher eine "weitgehend vegetarische Hüttenkost", auch auf Regionalität werde geschaut. Zudem bereite die Anreise den Pächtern oft Kopfzerbrechen, denn ihnen wird die Angabe einer Information zur öffentlichen Anreise vorgeschrieben. Der ÖAV tue sich damit aber "allein schwer", in viele Seitentäler beispielsweise in Tirol fahre einfach selten ein Bus.

    Von den zwölf Millionen Euro Jahresbudget des ÖAV fließen jährlich "sicher sechs bis acht Millionen Euro" in die Ökologisierung der Bausubstanz. Vorgeschrieben ist ein "möglichst energiesparendes Gebäude" mit weitgehend "nachwachsenden Rohstoffen" - etwa Holzbauten. "Wir würden nie ein Gebäude mit Kunststofffenstern auszeichnen", nannte Unterberger, der selbst Architekt ist, ein Beispiel. Auch das Thema Wassersparen sowie die Vermeidung von Müll sei wesentlich.

    Entscheidend sei zudem die Energieversorgung. "Wir haben meist hybride Systeme", berichtete der ÖAV-Funktionär. Zum Einsatz kommen Photovoltaikanlagen, thermische Kollektoren für Warmwasser oder nach Möglichkeit Kleinwasserkraftwerke. Dieselaggregate seien außerdem Geschichte: "Die Alternative sind rapsölbetriebene Blockheizkraftwerke". Mit dem Einsatz von Wärmetauschern werde ein Wirkungsgrad von 90 Prozent erreicht.

    Der ÖAV sei aber auch "offen für neue Technologien". Die Sonnschienhütte im Hochschwab starte nun ein Wasserstoffprojekt, hier könne in einem Jahr ein Resümee gezogen werden. Auch mit Kleinwindrädern arbeite der Verein, "allerdings haben wir leider mit Windkraft nur negative Erfahrungen gemacht." Entweder habe es zu viel oder zu wenig Wind - "man muss leider sagen, in den meisten Fällen ist das hochalpine Gebirge nicht für Windkraft geeignet", betonte Unterberger. Auch der Südtiroler und der Deutsche Alpenverein hätten diese Erfahrungen gemacht. Die beiden Nachbarvereine vergeben das Gütesiegel ebenfalls, die Schweizer Kollegen hätte man auch gerne mit an Bord.

    Am Wochenende wird bei der Jahreshauptversammlung in Rankweil das Umweltgütesiegel an drei weitere Hütten verliehen. Ziel ist, dass "der Großteil" der ÖAV-Hütten damit ausgezeichnet wird. Unterberger betonte, dass das Umweltgütesiegel sehr streng sei - eine Kommission überprüfe dies und es würden Jahresberichte verlangt. Außerdem könne man dann automatisch das Umweltzeichen des Bundes beantragen.

    https://www.sn.at/panorama/oesterrei...pfel-147119971
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    Respekt an den Alpenverein, dass sie sich trauen die heilige Kuh (nicht) zu schlachten. Nicht mal die Grünen als Regierungspartei trauen sich anzusprechen, dass Fleischkonsum unserer Umwelt schadet. Vor allem in der eher konservativen Bergszene ist das beachtlich.
    Macht aber durchaus Sinn - Hülsenfrüchte etc. sind gut haltbar und lassen sich leicht auf weit entfernten Hütten lagern (für die ganze Saison), während man Fleisch wöchentlich frisch besorgen muss. Gar nicht zu reden davon, was bei der Erzeugung von Fleisch an Ressourcen alles verloren geht.
    Zuletzt geändert von groberschnitzer; 19.10.2023, 22:36.
    Meine Touren

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    • #3
      Ich finde, das Ganze ist schon ein Spagat. Natürlich sind diese Umweltstandards wichtig, auf der anderen Seite ist jede Reise ins Gebirge ökologisch schädlicher als wenn man zuhause bleibt. Durchschnittlich werden 75% der Anreisen zu Bergtouren mit dem Auto getätigt. Mit diesem Dilemma muss der Alpenverein wohl leben.

      Viele Liebe Grüße von climby
      Meine Nachbarn hören Metal, ob sie wollen oder nicht

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      • #4
        Als mit chronischen Verdauungsproblemen geplagter Berggeher ist das einzige, was ich auf Hütten mittlerweile vertrage, klare Suppe mit Einlage. Fleischgerichte sind oft zu fettreich (v.a. Schweinsbraten und Gulasch mit Rahmsauce) und vegetarische Gerichte mit Hülsenfrüchten vertrag ich nicht. Dazwischen gibt es irgendwie nichts mehr.

        http://www.wetteran.de

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        • #5
          An diesem Wochenende wurde drei weiteren AV-Hütten in Österreich das Umweltgütesiegel verliehen.
          Es sind dies - von Ost nach West gereiht - das Arthur-von-Schmid-Haus in der Ankogelgruppe, die Franz-Senn-Hütte in den Stubaier Alpen sowie das Freschenhaus im Bregenzerwaldgebirge.

          https://steiermark.orf.at/stories/3229291/
          Lg, Wolfgang


          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
          der sowohl für den Einzelnen
          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
          (David Steindl-Rast)

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