Ankündigung

Einklappen
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Zukunft der ehemaligen Sparbacherhütte am Schneeberg?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Zukunft der ehemaligen Sparbacherhütte am Schneeberg?

    Gleich zweimal ergab es sich im Juli 2024, dass ich über den Fadenweg vom Schneeberg bzw. Kuhschneeberg abgestiegen bin. Knapp vor dem Erreichen der Edelweisshütte führt der Weg ja von Westen unmittelbar an die (ehemalige) Sparbacherhütte heran. Beim ersten Mal war ich richtig erschrocken, dass die Hütte von Außen aktuell einen recht verwahrlosten bis desolaten Eindruck bietet.

    Das kleinere Nebengebäude, das im Westen fast unmittelbar an die Hütte anschloss, muss in letzter Zeit abgebrochen worden sein. (In der OSM ist es derzeit noch eingezeichnet, auch die Luftaufnahmen des NÖ. Atlas und von Google Earth zeigen es noch.)
    82-ehemSparbacherhütte.jpg

    091-ehemSparbacherhütte-Detail.jpg

    Von Osten, der früheren "Schauseite" gesehen, hat sich der Anblick der Hütte bis jetzt weniger geändert.
    092-ehemSparbacherhütte.jpg

    Ein paar geschichtliche Daten:

    Das erste Gebäude der Sparbacherhütte wurde bereits im Jahr 1896 errichtet und war im Besitz des Vereins "Alpine Tischgesellschaft D' Sparbacher", die sich nach dem Ort im südlichen Wienerwald nannte. Die Gäste der Eröffnungsfeier mussten (bei strömendem Regen) von Gutenstein zu Fuß gehen, da die Bahnlinie nach Puchberg/Schneeberg erst knapp später in Betrieb ging. Nach dem Ersten Weltkrieg führte die aus Losenheim stammende Theresia Gschaider mit ihrem Bruder Leopold die Hütte, was gesellschaftlich damals noch völlig unüblich war. 1925 brannte das Gebäude wegen einer Unachtsamkeit ab, aber bereits im Juni 1928 konnte am selben Platz eine neue, wesentlich größere Hütte eröffnet werden. Die Gastfreundschaft und die Kochkünste von Theresia waren über die Region hinaus bekannt. Die Geschwister engagierten sich aber auch für die Erschließung der Umgebung, z.B. das Markieren beliebter Skirouten.

    Aber Theresia Gschaider hatte als Pächterin nicht genügend Freiraum, um all ihre Ideen umsetzen zu können. So erwarben die Geschwister ein Grundstück knapp unterhalb der Sparbacherhütte und errichteten dort eine eigene, kleinere Hütte. Im Jahr 1934 wurde sie unter dem Namen "Bergheimat" eröffnet.

    Theresia Gschaider, die "Resi Tante", betrieb die neue Hütte bis ins Jahr 1960. Dann musste sie aus Altersgründen schweren Herzens wieder ins Tal hinunterziehen und verkaufte die Hütte an den Alpenverein Edelweiss. Erst damals bekam die Edelweisshütte somit ihren heute allen vertrauten Namen.

    In meiner Ausgabe des "Wanderatlas Wiener Hausberge" aus dem Jahr 1997 steht, dass die Sparbacherhütte damals unverändert "der gleichnamigen Alpinen Gesellschaft" gehörte. Wie lange die Hütte noch bewirtschaftet war, weiß ich nicht genau - möglicherweise bis 2012. In diesem Jahr kam die Hütte in Privatbesitz und gehörte dann mehr als zehn Jahre lang dem Verein "move your mind", der Outdooraktivitäten und Teamtrainings anbietet sowie sich der Erlebnispädagogik widmet. Bis 2023 konnten Gruppen die Hütte über den Verein für Veranstaltungen im Sinn seiner Ziele mieten. Laut der Homepage des Vereins besteht diese Möglichkeit seither nicht mehr.


    https://www.alpenverein.at/edelweiss...Geschichte.php
    https://www.kreiter.info/huetten/docs/sparbacher_huette.htm


    https://www.moveyourmind.at/huetten/
    https://www.deine-berge.de/POI/HA-tt...er-HA-tte.html

    --- ---

    Von den beiden benachbarten Hütten auf dem Faden hat die Sparbacherhütte somit die wesentlich längere Tradition.

    Weiß jemand etwas darüber, was mit dem Standort in Zukunft geplant ist?
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 04.12.2024, 15:32.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    Spannender geschichtlicher Abriss, danke dafür. Ich kann dazu nur beitragen, dass man dort in den 2000er Jahren noch gut einkehren konnte - eine Schließung 2012 würde demnach stimmig erscheinen.
    carpe diem!
    www.instagram.com/bildervondraussen/

    Kommentar


    • #3
      Hallo, also ungeachtet der Privatisierung 2012 denke ich gefühlsmäßig, dass die Sparbacherhütte schon davor längere Zeit nicht mehr für Gäste zur Verfügung gestanden ist.

      Und ja, neben Edelweißhütte und Sparbacherhütte gibt es am Faden noch die Almreserlhütte, wobei ich nicht weiß, wie da jahreszeitlich die Öffnungszeiten sind. Dort bin ich einmal im Winter im Zuge einer Skitour eingekehrt.
      LG
      Man sieht nur mit dem Herzen gut.
      Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

      "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry

      Kommentar


      • #4
        "Theresia Gschaider, die "Resi Tante", betrieb die neue Hütte bis ins Jahr 1960."

        Irgendwann, vermute in den 70er Jahren, bin ich mit ihr am Sessellift hinauf zur Edelweißhütte gefahren. Sie ging, wie sie mir erzählte, über den "Faden" zur Bergrettungshütte in die Breite Ries. Dort gab`s irgendeine Feier und sie wurde dann mit dem Hubschrauber nach Hause geflogen.

        Zur Sparbacherhütte selbst kann ich leider nichts beitragen.

        LG
        der 31.12.

        Kommentar


        • #5
          Also die Sparbacherhütte gehört jetzt dem Hofer "Dreh&Drink". Zum Ende gehörte sie dem ÖTV (oder so) dem auch das Albert Appel Haus gehört. Für Wanderer geschlossen ca. 2005 2006 (Mir warn no ganz oben). Zur Euroumstellung war noch der Michl auf der Hütte der dann das Herrgottschnitzer übernahm und später kaufte. Dann kam kurz der Pauli (nicht ich), dann war mal einer der hatte schon die Speisekarte im Netz aber keine Küche, dann war Schluss.
          Mehr gibts von mir nicht.

          Kommentar


          • #6
            Interessant wäre auch die Zukunft vom Damböckhaus, Pächter und so.

            Kommentar

            Lädt...