Von Stefan Brunner
„Fuck!!!“ Plötzlich wie aus dem Nichts hänge ich 5-6 Meter unter meinem Stand, dem Stand, an dem der Haul Bag nur mit einem Fifi befestigt ist. Vor ein paar Sekunden befand ich mich noch 4 Meter, sprich zwei Placements, über dem Stand. Diese Placements baumeln jetzt lustig vor mir am Seil herum, der C3 Größe 1 hat mich voll an der Stirn getroffen. Mein GriGri, das ich zur Sicherung am Gurt trage, ist total blockiert. Das Seil mit einem Durchmesser von über 10 mm hat an der gequetschten Stelle vielleicht noch 5 mm.
All das passiert ausgerechnet mir, bei meinem ersten Solo Big Wall.
Die Location: Yosemite Valley.
Der Plan: Tangerine Trip, Solo.
Nun hänge ich auf halber Höhe an der „Right Side“ of El Capitan und beginne meine Gedanken und das Material zu sortieren. „Wie konnte das passieren?“ Die Placements waren „Bomber“! Na ja, anscheinend doch nicht. Die Steigklemmen ins Seil gehängt und Aufstieg zum Stand. Dort angekommen vernehme ich plötzlich Musik.
Die Musik wird lauter, es kommt mir bekannt vor: „Highway to hell“, ACDC.
Mir läuft es kalt über den Rücken…
Doch wer verdammt ist der DJ am El Capitan? - Es ist Piton Pit, der El Cap Veteran,
der mit Kate in Bad Seed ca. 100 Meter rechts von mir schon mehrere Tage (mehr als nötig) unterwegs ist. Spätenstens jetzt wird mir klar ein Wall- Radio ist ein Big Wall Essntial!
Die Idee eine Route am El Capitan Solo zu klettern, hat mir schon zuhause die eine oder andere schlaflose Nacht gebracht.
Als wir, mein Freund Stefan Lengauer und ich, das erste Mal mit unserem Mietauto ins Valley kamen befürchtete ich, dies sei für mich nicht möglich. Gott sei Dank, habe ich meinen Plan für mich behalten…
10 Tage später als wir unsere erste El Cap Route, die Zodiac VI, 5.7, A2 oder C3F angingen und mit nur zwei Biwaks am Ausstieg standen, überglücklich über unsere hammerlose Begehung, wurde die gefühlte Höhe des El Cap´s etwas kleiner.
Es folgten weitere Routen: The Shield VI, 5.7, A3 bei nicht idealen Wetterbedingungen.
Regular NW- Face VI, 5.9, C1 am Halfe Dome.
The Nose VI, 5.9, C1 in einer dreier Seilschaft mit dem nun dazu gestoßenen David Stütz.
Am Ausstieg von der Nose konnte ich an nichts anderes mehr denken als an eine Solo Begehung vom El Cap.
Zurück im Camp 4 hatte ich sofort den Big Wall Kletterführer studiert und war zu dem Entschluss gekommen, dass der Tangerine Trip ein ideales Ziel für meinen ersten Solo Big Wall sein sollte.
Am nächsten Tag sortierte ich bereits das Material, das für einen erfolgreichen Durchstieg nötig war.
Nur drei Tage nach dem Ausstieg aus der Nose war ich mit meinen Freunden Stefan L. und David St., die mir halfen das Material zum Einstieg zu bringen, wieder bei der El Capitan Base. Dies bedeutete: Schnell Material sortieren, Haul Bag stopfen, Seile bereitmachen und einsteigen.
Da ich eine etwas schwierigere, jedoch geradlinigere Einstiegsvariante gewählt hatte, stieg ich über die erste Seillänge von Lost in Amerika A3 ein. In dieser Seillänge sicherte mich Stefan Lengauer noch vom Boden aus. Die nächsten 3 Seillängen ebenfalls A3 von der Route Virginia, führen mich direkt zum vierten Stand des Trip´s. Das sollte reichen, für den ersten Tag in der Wand.Es folgen über 100 m freihängendes Abseilen und ein Spaziergang zu den El Cap Maedow´s, von dort aus fuhr ich mit dem Shutlle Bus ins Camp 4.
Nach einem Ruhetag im Camp 4 wird es nun ernst. 100 Meter freihängend aufjümmern, das ist definitiv kein Spaß. Es folgt die letzte schwere Siellänge A3, danach sollte die Route leichter werden. An diesem Tag, dem 28. Juni 2009 ist es im Valley sehr heiß und ich schwitze dementsprechend. Nach 5 Seillängen geht der erste Tag mitten in der Wand zu Ende und es gilt ein Cliff Cabana Double Portaledge alleine aufzubauen.
Was sich als die Schlüsselstelle des Tages herausstellen sollte. Als ich dann endlich im „Bett“ liege, ist der kleine Sturz von der achten Länge schon längst vergessen.
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass auf mich ein Faktor 2 Sturz ins GriGri zukommen sollte…
Da es im Portaledge sehr gemütlich ist, vor allem, wenn man ein Double für sich alleine hat,
hatte ich mich am nächsten Morgen verschlafen. So startete ich erst um 9 Uhr mit dem Klettern. In der zweiten Seillänge an diesem Tag wurde ich mit dem eingangs beschriebenen Faktor 2 Sturz so richtig wachgerüttelt!!!!
Am späten Nachmittag desselben Tages standen alle Zeichen auf Gewitter, daher mein Entschluss das Ledge schon früher aufzubauen, um nicht nass zu werden. Als alle Vorbereitungen für den nächsten Tag getroffen waren und die Nahrungsaufnahme beendet, legte ich mich schlafen.
Am nächsten Tag war ich ausgeschlafen und startete bereits um 6 Uhr morgens. Um 13 Uhr
war ich am Ausstieg, wo nach kurzer Zeit meine Freunde Stefan und David auftauchten um mir beim Materialtransport zurück ins Valley zu helfen. Beim Abendessen im Camp 4 sprachen die zwei Jungs über eine Begehung der Salathe. „Das kann ich mir nicht entgehen lassen“, dachte ich.
So kam es, dass die beiden und ich zwei Tage später schon auf den Heart- Ledges standen und Richtung El Cap Spire kletterten.
Doch dies ist eine andere Geschichte…
„Fuck!!!“ Plötzlich wie aus dem Nichts hänge ich 5-6 Meter unter meinem Stand, dem Stand, an dem der Haul Bag nur mit einem Fifi befestigt ist. Vor ein paar Sekunden befand ich mich noch 4 Meter, sprich zwei Placements, über dem Stand. Diese Placements baumeln jetzt lustig vor mir am Seil herum, der C3 Größe 1 hat mich voll an der Stirn getroffen. Mein GriGri, das ich zur Sicherung am Gurt trage, ist total blockiert. Das Seil mit einem Durchmesser von über 10 mm hat an der gequetschten Stelle vielleicht noch 5 mm.
All das passiert ausgerechnet mir, bei meinem ersten Solo Big Wall.
Die Location: Yosemite Valley.
Der Plan: Tangerine Trip, Solo.
Nun hänge ich auf halber Höhe an der „Right Side“ of El Capitan und beginne meine Gedanken und das Material zu sortieren. „Wie konnte das passieren?“ Die Placements waren „Bomber“! Na ja, anscheinend doch nicht. Die Steigklemmen ins Seil gehängt und Aufstieg zum Stand. Dort angekommen vernehme ich plötzlich Musik.
Die Musik wird lauter, es kommt mir bekannt vor: „Highway to hell“, ACDC.
Mir läuft es kalt über den Rücken…
Doch wer verdammt ist der DJ am El Capitan? - Es ist Piton Pit, der El Cap Veteran,
der mit Kate in Bad Seed ca. 100 Meter rechts von mir schon mehrere Tage (mehr als nötig) unterwegs ist. Spätenstens jetzt wird mir klar ein Wall- Radio ist ein Big Wall Essntial!
Die Idee eine Route am El Capitan Solo zu klettern, hat mir schon zuhause die eine oder andere schlaflose Nacht gebracht.
Als wir, mein Freund Stefan Lengauer und ich, das erste Mal mit unserem Mietauto ins Valley kamen befürchtete ich, dies sei für mich nicht möglich. Gott sei Dank, habe ich meinen Plan für mich behalten…
10 Tage später als wir unsere erste El Cap Route, die Zodiac VI, 5.7, A2 oder C3F angingen und mit nur zwei Biwaks am Ausstieg standen, überglücklich über unsere hammerlose Begehung, wurde die gefühlte Höhe des El Cap´s etwas kleiner.
Es folgten weitere Routen: The Shield VI, 5.7, A3 bei nicht idealen Wetterbedingungen.
Regular NW- Face VI, 5.9, C1 am Halfe Dome.
The Nose VI, 5.9, C1 in einer dreier Seilschaft mit dem nun dazu gestoßenen David Stütz.
Am Ausstieg von der Nose konnte ich an nichts anderes mehr denken als an eine Solo Begehung vom El Cap.
Zurück im Camp 4 hatte ich sofort den Big Wall Kletterführer studiert und war zu dem Entschluss gekommen, dass der Tangerine Trip ein ideales Ziel für meinen ersten Solo Big Wall sein sollte.
Am nächsten Tag sortierte ich bereits das Material, das für einen erfolgreichen Durchstieg nötig war.
Nur drei Tage nach dem Ausstieg aus der Nose war ich mit meinen Freunden Stefan L. und David St., die mir halfen das Material zum Einstieg zu bringen, wieder bei der El Capitan Base. Dies bedeutete: Schnell Material sortieren, Haul Bag stopfen, Seile bereitmachen und einsteigen.
Da ich eine etwas schwierigere, jedoch geradlinigere Einstiegsvariante gewählt hatte, stieg ich über die erste Seillänge von Lost in Amerika A3 ein. In dieser Seillänge sicherte mich Stefan Lengauer noch vom Boden aus. Die nächsten 3 Seillängen ebenfalls A3 von der Route Virginia, führen mich direkt zum vierten Stand des Trip´s. Das sollte reichen, für den ersten Tag in der Wand.Es folgen über 100 m freihängendes Abseilen und ein Spaziergang zu den El Cap Maedow´s, von dort aus fuhr ich mit dem Shutlle Bus ins Camp 4.
Nach einem Ruhetag im Camp 4 wird es nun ernst. 100 Meter freihängend aufjümmern, das ist definitiv kein Spaß. Es folgt die letzte schwere Siellänge A3, danach sollte die Route leichter werden. An diesem Tag, dem 28. Juni 2009 ist es im Valley sehr heiß und ich schwitze dementsprechend. Nach 5 Seillängen geht der erste Tag mitten in der Wand zu Ende und es gilt ein Cliff Cabana Double Portaledge alleine aufzubauen.
Was sich als die Schlüsselstelle des Tages herausstellen sollte. Als ich dann endlich im „Bett“ liege, ist der kleine Sturz von der achten Länge schon längst vergessen.
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass auf mich ein Faktor 2 Sturz ins GriGri zukommen sollte…
Da es im Portaledge sehr gemütlich ist, vor allem, wenn man ein Double für sich alleine hat,
hatte ich mich am nächsten Morgen verschlafen. So startete ich erst um 9 Uhr mit dem Klettern. In der zweiten Seillänge an diesem Tag wurde ich mit dem eingangs beschriebenen Faktor 2 Sturz so richtig wachgerüttelt!!!!
Am späten Nachmittag desselben Tages standen alle Zeichen auf Gewitter, daher mein Entschluss das Ledge schon früher aufzubauen, um nicht nass zu werden. Als alle Vorbereitungen für den nächsten Tag getroffen waren und die Nahrungsaufnahme beendet, legte ich mich schlafen.
Am nächsten Tag war ich ausgeschlafen und startete bereits um 6 Uhr morgens. Um 13 Uhr
war ich am Ausstieg, wo nach kurzer Zeit meine Freunde Stefan und David auftauchten um mir beim Materialtransport zurück ins Valley zu helfen. Beim Abendessen im Camp 4 sprachen die zwei Jungs über eine Begehung der Salathe. „Das kann ich mir nicht entgehen lassen“, dachte ich.
So kam es, dass die beiden und ich zwei Tage später schon auf den Heart- Ledges standen und Richtung El Cap Spire kletterten.
Doch dies ist eine andere Geschichte…
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