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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

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Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

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Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

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Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

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Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

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Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

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Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
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Westwand Hoher Göll 2522m, Jubiläumsweg VI- am 01.10.2019

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  • Westwand Hoher Göll 2522m, Jubiläumsweg VI- am 01.10.2019

    Irgendwann war ich hier schon mal unter dieser Wand am Fuß des Hohen Göll. Der kurze schattige Zustieg von der Scharitzkehlalm kommt mir bekannt vor. Ist da oben nicht irgendwo der Kleine Trichter? Am Morgen bei unserer Ankunft liegt die Westwand des Hohen Göll noch im Schatten. Ich kann mich nicht mehr so genau an die Klettertour durch den Kleinen Trichter erinnern. Erst am Nachmittag, zurück beim Parkplatz, mit der Sonne im Rücken und aus der Distanz von der Scharnitzkehlalm kann ich schließlich beide Trichter gut erkennen. Daheim am Abend habe ich dann meine Tourenbücher durchgesehen und festgestellt, dass ich Anfang Oktober 1982 mit einem Freund den kleinen Trichter begangen habe.

    1.jpg
    Die Hoher Göll Westwand am Nachmittag von der Scharitzkehlalm. In Wandmitte sieht man rechts den Kleinen Trichter und links den Großen Trichter. Der Jubiläumsweg geht links vom Großen Trichter hoch.

    Damals war eine andere Zeit: Erst 1977 wurde mit der Begehung der Pumprisse der 7. Grad im Klettern eingeführt. 1978, vier Jahre vor unserer Begehung kommt der Kaiserführer von Pit Schubert in den Buchhandel, der erste Kletterführer der Anstiegsskizzen nach einer einheitlichen UIAA Norm enthält. Online und Internet waren da noch nicht existent. Handys gab es auch keine. Viele, vor allem Junge Kletterer können sich gar nicht mehr vorstellen, wie man damals mit diesen wenigen Informationen Wand, Einstieg und die Tour gefunden hat. Wir haben uns damals die Wandskizze mit Tourenverlauf des kleinen Trichters auf Butterbrotpapier aus dem Extremen Fels von Walter Pause herauskopiert. Der Extreme Fels in seiner roten und 2ten Ausgabe von 1977 mit den damals schwersten Klettertouren in den Alpen war sozusagen unsere Kletterbibel – bald abgegriffen vom wiederholten Lesen und Durchblättern. Mit der langen Prosabeschreibung der Tour im Gebietsführer kamen wir nicht zurecht. Der kleine Trichter war mit wenigen alten Normalhaken bestückt. Ich hatte einen neuen Kombigurt, der meinen ersten Brustgurt ersetzte. Meist haben wir zwei Karabiner in den Haken gehängt, oder eine Schlinge eingefädelt und einen Karabiner dazu. Die Schlüsselstelle wurde als Pendelquergang begangen. Wir hatten so einen Quergang auch kurz vorher in der Totenkirchl Westwand durchgeführt. Rotpunkt gab es eigentlich nur in den Klettergärten. Wir machten uns damals keine Gedanken, um die Entwicklung des Kletterns, wir waren Anfang 20 und wollten schwere alpine Kletterrouten gehen – das war damals unsere Welt.
    Nun aber genug der Nostalgie


    2.jpg
    Massive Altschneefelder am Wandfuß

    Heute, 37 Jahre später, wieder Anfang Oktober, wollen wir mit dem Jubiläumsweg eine moderne Klettertour links von den Trichterwegen begehen. Die Route hat 11 Seillängen und ist mit VI- bewertet. Mit meiner Frau Christine klettere ich inzwischen seit 1985 fast alle Touren, wir sind ein eingespieltes Team. Die Routeninfos über den Jubiläumsweg findet man im Internet, jeder Bohrhaken ist eingezeichnet. Sogar in jedem Abschnitt jeder Seillänge werden die Kletterschwierigkeiten differenziert. Man gewöhnt sich schnell an solch einen Komfort, aber ich denke es ist gut zu wissen, wie sich dieser Standard und Komfort entwickelt hat. Wer sich mit den heutigen Mitteln noch in einer Tour verläuft ist eigentlich selbst schuld. Der Jubiläumsweg wurde 2002 von Richard und Robert Koller erstbegangen und später dann mit Klebehaken saniert. Eigentlich ist der Jubiläumsweg eine logische Begradigung der klassischen Alten Westwand von 1920, die oft knapp links davon verläuft. Mit der heute allseits anerkannten modernen Bohrhakentechnik ist es möglich die Platten des Jubiläumsweges gut abzusichern. Damals zur Zeit der Erstbegehung der Alten Westwand waren Bohrhaken verpönt und man verfolgte meist klassische Linien. Uns gefällt diese Art von modernen Touren, da es ein sicheres Klettern über steile Platten und Wände ermöglicht.

    3.JPG
    In der ersten Seillänge.Genau über mir ist der große Trichter.

    Es ist heute am 1. Oktober 2019 in der Früh empfindlich kalt, die Westwand des Hohen Göll liegt noch im Schatten. Wir sind allein im Felsenkessel der Westwand. Durch die zusätzliche Abdeckung der rechten Schluchtwand kommt die Sonne erst am Nachmittag in die Wand. Wir warten noch etwas am Auto, betrachten von der Ferne aufmerksam die Wand und versuchen die Linie unserer Tour zu finden. Schließlich schlendern wir dann doch langsam Richtung Einstieg. Die Scharitzkehlalm ist leider schon geschlossen und für die Winterpause hergerichtet. Ein zweites Frühstück fällt somit aus. Auf einem bequemen Weg kommen wir nach 30 Minuten an ein massives Altschneefeld, das selbst im Herbst noch unter der Wand liegt. Es zeugt vom schneereichsten Winter der letzten Jahre und von den Lawinen, die im Winter über die Wand nach unten donnern.

    4.JPG
    Tolle, aber grausig kalte Plattenkletterei

    Wir frieren am Einstieg und überlegen ob wir bei dieser Kälte überhaupt einsteigen sollen. Das Wetter ist ansonsten herrlich. Keine Wolke ist am Himmel zu sehen. Wir gehen die Optionen durch, doch alle lohnenden Touren in diesem Teil der Wand liegen abgeschirmt im Schatten. Ich überrede Christine mal einzusteigen, ich verspreche auch alles Vorzusteigen und wenn es zu kalt wird, können wir immer noch abseilen (sie denkt sich: „…wenn der erst mal einsteigt, wird das eh nix mehr mit dem abseilen… Daunenjacke an und durch“).

    5.JPG

    Die ersten zwei Seillängen gehen bei mir etwas holprig: die Kletterei auf den Platten mit kalten Füssen und Fingern ist nicht so einfach. Immer wieder muss ich auf die Schuhspitzen sehen, ob ich richtig stehe, die kalten Zehen verlieren in der Kälte das verbindende Gefühl mit dem Fels. Die Kletterei ist zwar nur so im 5.ten Grad, aber die Kälte macht irgendwie alles schwerer und langsamer. Bei Sonne und Wärme sind diese Seillängen sicher ein Genuss. Die Route schlängelt sich weiter rechts und dann wieder linkshaltend über die nächsten Platten, die von anregenden Wandstellen unterbrochen sind. Die Absicherung ist sehr gut, die Klemmkeile und Friends bleiben unbenutzt am Gurt. So langsam wird uns durch die Kletterei doch warm. In der Dritten Seillänge zweigt nach rechts die Route Wunderwelt 8- ab, wir bestaunen die senkrechten Platten, in denen diese kühne Tour nach oben zieht.

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    In der Schlüsselseillänge VI-. Über mir ist die grüne Schlinge im Bohrhaken, da entlang geht es hoch

    In der 5.ten Seillänge kommen wir zur Schlüsselstelle des Jubiläumsweges, einer senkrechten Platte im 6.ten Grad. Ich habe erstmal keinen Plan wie ich da hochkommen soll. Vom Stand weg klettere ich langsam auf kleinen Schuppen ausgesetzt nach rechts bis zum unteren Ende der Platte. Anfangs zieht in der Platte eine schmale Leiste schräg rechts hoch. Bohrhaken, klinken. 4 m über mir sehe ich jetzt den nächsten Bohrhaken mit eingefädelter Schlinge, weit darüber einen weiteren. Da war der Hakenabstand zum nächsten Bohrhaken wohl einigen Wiederholern zu weit. Wie soll ich denn da hochkommen? Ich klettere langsam los, irgendwie kommen doch immer kleine Griffe und Minileisten für die Füße. Obwohl die Schlinge den Abstand zum Einhängen verkürzt, muss man hier zwingend klettern. Mit Tricksen geht hier nichts. Auch die nächsten Meter sind ziemlich kniffelig und kleingriffig. Weit über der Schlinge konzentriere ich mich nur auf den nächsten Zug. Endlich, Bohrhaken, klinken und kurz durchatmen. Der Weiterweg führt schräg hoch nach links zu einem Faustriss und kurz darauf gelange ich auf einen Felskopf mit Stand. Jetzt ist mir endgültig warm.

    7.JPG
    Am Ausstieg nach der 11. Seillänge mit unserem Brotzeitplatz

    Die nächsten Seillängen sind leichter und gehen schnell vorbei. Oben, in den letzten drei Seillängen geht es dann im 4.ten Grad, der mir teilweise weit schwerer vorkommt, über herrliche Platten und einer tiefen Rinne zum Ausstieg. Gerade in der vorletzten Seillänge kommt dann doch die Sonne über den Berg und wärmt die Felsen sehr schnell auf. Auf einem kleinen Wiesenfleck links vom letzten Stand packen wir unsere mitgebrachte Brotzeit aus und geniesen die Ruhe und den Rundblick.

    8.JPG
    Im jetzt sonnigen Fels geht es mit Abseilen nach unten

    In der warmen Sonne sehen wir hinunter zur Scharitzkehlalm und hinüber zu den Berchtesgadenern und Chiemgauer Bergen. Im Wandbuch sind kaum Einträge im Oktober der letzten Jahre verzeichnet. Vielleicht sind wir die letzten Begeher in 2019?

    9.JPG
    Mit unserem Doppelseil seilen wir mehrere Seillängen entlang der Route ab, dann weiter gerade immer 50 - 60m die Wand hinunter und zurück bis zum Einstieg. Wir finden Klettern im Gebirge heute immer noch genauso aufregend wie früher in den 80ger Jahren..

    10.JPG
    Mehrfaches Abseilen hinunter bis zum Schneefeld am Einstieg

    Liebe Grüße,
    Thomas
    Zuletzt geändert von Tomaselli; 20.12.2019, 13:54.
    Neugierig, wo wir gerade unterwegs sind: www.segeln-und-klettern.de

  • #2
    Danke für den Bericht und vor allem auch für den interessanten Rückblick. Ich bin froh jung genug zu sein in der modernen Zeit des Kletterns begonnen zu haben. Ich mag die Sicherheit von Bohrhaken - vor allem im Kalk - und genieße die große Auswahl an Routen. Grob die Hälfte der Touren, die ich klettere, hat es Anfang der 80iger noch nicht gegeben, und viele von der anderen Hälfte sahen damals nicht wie heute aus.
    Wenn alles passt, gehe ich aber auch ursprüngliche Routen. Auf acht Seillänge insgesamt zwei Normalhaken, einen davon konnte man leicht mit der Hand bewegen - das ist einfach ein anderes Erlebnis.
    "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

    https://www.instagram.com/grandcapucin38/

    Kommentar


    • #3
      Super!
      Danke für das Auffrischen von Erinnerungen aus längst vergangenen (Jugend-)Tagen! Wir sind damals im Kleinen Trichter unterwegs gewesen.
      Jedenfalls ist das Ambiente dort in der Göll Westwand wirklich toll!
      Erinnere ich mich richtig, dass ca. dort wo der Jubiläumsweg raufgeht, die alte Abseilpiste runtergegangen ist?

      Und weil Du den Klassiker durch den Kleinen Trichter erwähnt hast:
      Hier gibt es einen Bericht aus moderneren Zeiten.

      Damals habe ich folgenden Kommentar dazugeschrieben:

      Zitat von Ansahias Beitrag anzeigen
      Da werden Jugenderinnerungen wach...

      2 mal bin ich da hinauf. Einmal mit dem rechten Ausstieg. Da gab's insgesamt in den beiden Seillängen glaub' ich 3 oder 4 Rostgurken drin. Und Klemmkeile hat man auch nicht gescheit untergebracht... Das andere Mal hat sich der Seilerste der nachfolgenden Seilschaft an einem sehr schwindeligen Haken angehalten. Es kam so, wie es kommen musste: der Haken ist gebrochen und der Kletterer hat mit einem eigenartigen Gesichtsausdruck einen kapitalen Abflug hingelegt. Bohrhaken gab's damals noch keinen einzigen in der Tour. Die Normalhaken haben aber gehalten. Und der Kletterer hat seinen Sturz locker weggesteckt und ist gleich wieder raufgekommen.
      Übrigens: Bei uns war die Tour noch mit 5/A0 bewertet...

      Danke für das Auffrischen der Erinnerungen!
      Bleibt eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Vielleicht noch, dass ich dort im August und September 1983 unterwegs war...

      Kommentar


      • #4
        Zitat von placeboi Beitrag anzeigen
        Danke für den Bericht und vor allem auch für den interessanten Rückblick. Ich bin froh jung genug zu sein in der modernen Zeit des Kletterns begonnen zu haben. Ich mag die Sicherheit von Bohrhaken - vor allem im Kalk - und genieße die große Auswahl an Routen. Grob die Hälfte der Touren, die ich klettere, hat es Anfang der 80iger noch nicht gegeben, und viele von der anderen Hälfte sahen damals nicht wie heute aus.
        Wenn alles passt, gehe ich aber auch ursprüngliche Routen. Auf acht Seillänge insgesamt zwei Normalhaken, einen davon konnte man leicht mit der Hand bewegen - das ist einfach ein anderes Erlebnis.
        Gerne!
        Ich möchte die Zeit der "alten Haken" trotzdem nicht missen. Sie hat das Auge und das Gefühl für den Berg und eine Wand bei mir stark geprägt. Heute nennt man das Klettern mit fehlendem Haken ja Trad-Klettern, früher hat man halt gewusst: da steckt nichts - ausreichend Keile und Hexentrics mitnehmen und auch einen Hammer mit Haken. Auch die Zeit bis Bohrhaken dann allgemein akzeptiert waren, mit all dem Bohrhakenstreit und all dem Absägen und wieder einbohren, war spannend. Aber erst eine sinnvolle Sanierung oder gar die Erstbegehung mit Bohrhaken ermöglichen diese Art von Touren für den "normal alpinen Kletterer"

        Zitat von Ansahias Beitrag anzeigen
        Super!
        Danke für das Auffrischen von Erinnerungen aus längst vergangenen (Jugend-)Tagen! Wir sind damals im Kleinen Trichter unterwegs gewesen.
        Jedenfalls ist das Ambiente dort in der Göll Westwand wirklich toll!
        Erinnere ich mich richtig, dass ca. dort wo der Jubiläumsweg raufgeht, die alte Abseilpiste runtergegangen ist?

        Und weil Du den Klassiker durch den Kleinen Trichter erwähnt hast:
        Hier gibt es einen Bericht aus moderneren Zeiten.


        Bleibt eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Vielleicht noch, dass ich dort im August und September 1983 unterwegs war...
        Da haben wir uns damals ja knapp verfehlt . Ich habe leider in meinem Tourenbuch keine Beschreibung des von uns geqählten Abstiegs gefunden. Ich glaube mich aber zu erinnern, dass wir quer nach links über einen Steig mit vielen Verhauern abgestiegen sind. Mag sein, dass da auch die ein oder andere Abseilstelle war. Den Gipfel haben wir entgegen unseren damaligen Gepflogenheiten nicht besucht, der war zu weit weg. Wir waren außerdem noch etwas kaputt vom Vortag, an dem wir am Großen Mühlsturzhorn die direkte Südkante gegangen sind.
        Den schönen Bericht über den kleinen Trichter habe ich mir vor der Erstellung meines Berichts angesehen. Er hat mich dann auch inspiriert meinen Bericht über den Jubiläumsweg mit einem kurzen Rückblick auf die Historie des Kletterns, so wie ich sie erlebt habe, zu schreiben.
        Zuletzt geändert von Tomaselli; 20.12.2019, 22:56.
        Neugierig, wo wir gerade unterwegs sind: www.segeln-und-klettern.de

        Kommentar


        • #5
          Danke für den tollen, "erinnerungslastigen" Bericht! Mit der Göll Westwand hab ich erst sehr viel später Bekanntschaft gemacht, auch im Jubiläumsweg und es war super und angenehm warm...
          Eine sehr empfehlenswerte Route! Dass ihr da im Oktober rein seid, na ja , da hat viel Motivation dazu gehört. Kein Wunder, dass ihr da einsam auf weiter Flur gewesen seid...
          Der Trichterweg ist eine von den wenigen Pause-Touren, die wir - etwa zur gleichen Zeit wie ihr - damals nicht begangen haben. Dafür öfter Mühlsturzhorn, sogar die lausige Route am Grundübelhorn mit dem wüsten Zustieg, na ja... abenteuerlich und toll war´s allemal.
          Die ganzen Hakenscharmützel habe ich auch noch gut in Erinnerung und den Beginn der Rotpunkt-Welle: Haarklein habe ich in meinem Tourenbuch bei jeder Kletterei die Anzahl der Hakenbenützungen notiert und - längst hätte ich es vergessen - aber z.B. 1980, Badile NO, Cassin, steht in meinem Tourenbuch 4xA0...noch dazu mit Wanderschuhen... na ja, andere Zeiten.
          Heute gönne ich mir ab und zu gerne den Griff in einen Haken, obwohl natürlich ein Rest Ehrgeiz noch immer da ist und die Stelle schon zuerst ein wenig versucht wird.
          Ich bin dann schon auch ein wenig dankbar über die Entwicklung mit den gut abgesicherten Routen, die mir auch heute noch den einen oder anderen Sechser im Vorstieg ermöglicht.
          LG

          Kommentar


          • #6
            Auch von mir (verspätet) ein herzliches Dankeschön für den schönen anregenden Bericht.
            Habe in meinen Tourenbüchern geblättert und gefunden, dass wir im Jahr 2006 diese Route geklettert sind, habe leider kein Foto gemacht.
            Ich habe diesen Anstieg in guter Erinnerung, jedenfalls nur eine kurze positive Bemerkung im Tourenbuch vorgefunden. Könnte man durchaus wieder einmal machen. Der kurze Zustieg ist angenehm.

            Kommentar


            • #7
              Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
              :
              Der Trichterweg ist eine von den wenigen Pause-Touren, die wir - etwa zur gleichen Zeit wie ihr - damals nicht begangen haben. Dafür öfter Mühlsturzhorn, sogar die lausige Route am Grundübelhorn mit dem wüsten Zustieg, na ja... abenteuerlich und toll war´s allemal.
              Die ganzen Hakenscharmützel habe ich auch noch gut in Erinnerung und den Beginn der Rotpunkt-Welle: Haarklein habe ich in meinem Tourenbuch bei jeder Kletterei die Anzahl der Hakenbenützungen notiert und - längst hätte ich es vergessen - aber z.B. 1980, Badile NO, Cassin, steht in meinem Tourenbuch 4xA0...noch dazu mit Wanderschuhen... na ja, andere Zeiten.
              Heute gönne ich mir ab und zu gerne den Griff in einen Haken, obwohl natürlich ein Rest Ehrgeiz noch immer da ist und die Stelle schon zuerst ein wenig versucht wird.
              Ich bin dann schon auch ein wenig dankbar über die Entwicklung mit den gut abgesicherten Routen, die mir auch heute noch den einen oder anderen Sechser im Vorstieg ermöglicht.
              LG
              So detailiert hab ichs dann doch nicht in meinem Tourenbuch vermerkt.
              Wie im Bericht beschrieben, finde ich die inzwischen Bohrhaken auch als sehr angenehm, da ich mir da nicht mehr so viele Gedanken über die Absicherung machen muss. Und das mit dem Ergeiz ist bei mir ähnlich...
              Grundübelhorn Südverschneidung hab ich am 6.10.84 im Tourenbuch stehen, ich erinnere mich an diese Tour gerne. Folgendes entnehme ich meinem Tourenbuch: „Um 7 Uhr im Tal aufgebrochen, um 10Uhr am Einstieg. Föhnsturm. Um 12Uhr dreht der Wind auf NW und bringt dicke Wolken und schlechte Sicht. Im leichten Schneefall entsteigen wir der Wand. Stellenweise schwierig aber sehr schöne Kletterei.“ irgendwie bin ich in dieser Gegend wohl immer erst im Oktober unterwegs.

              Zitat von Harald Braun Beitrag anzeigen
              Auch von mir (verspätet) ein herzliches Dankeschön für den schönen anregenden Bericht.
              Habe in meinen Tourenbüchern geblättert und gefunden, dass wir im Jahr 2006 diese Route geklettert sind, habe leider kein Foto gemacht.
              Ich habe diesen Anstieg in guter Erinnerung, jedenfalls nur eine kurze positive Bemerkung im Tourenbuch vorgefunden. Könnte man durchaus wieder einmal machen. Der kurze Zustieg ist angenehm.
              Habe ich mir fast gedacht, dass Du diese Tour kennst. Da war die Tour wahrscheinlich noch nicht mit Klebehaken saniert.
              Zuletzt geändert von Tomaselli; 23.12.2019, 17:29.
              Neugierig, wo wir gerade unterwegs sind: www.segeln-und-klettern.de

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