Über die passende Kategorie dieses Beitrags lässt sich wohl a bissl diskutieren, denn das eigentliche Klettern macht bei dieser Tour nur einen kleinen Teil aus - würd das Ganze eher als Kletterwanderung sehen. Aber nachdem für diese doch etwas seltene Tourenspezies keine eigene Kategorie existiert, landet der Post mal hier...
Ein arbeitsreiches Wochenende liegt hinter uns und endlich kündigt sich wieder stabiles Hochdruckwetter an - diesen sonnigen Montag haben wir uns also verdient. Nach tagelangem Regen geht klettertechnisch noch nicht viel, daher soll's etwas "Kleineres" werden. Das Pflughörndl am Göllstock steht eh schon ewig auf unserer Liste, da es immer wieder gegen längere Touren den Kürzeren gezogen hat. Zum Klettern gibt's hier nur eine Seillänge und die ist mit III+ auch nicht schwierig, sodass das auch bei etwas Restnässe kein Problem sein soll.
Um der Sonne noch etwas Zeit zum Trocknen zu geben, erlauben wir uns einen späten Start und gehen um 9:15 Uhr am Parkplatz der Scharitzkehl-Alm los. Für etwa 10min folgen wir dem breiten, beschilderten Weg - zum Teil sogar asphaltiert - bis dieser eine scharfe Linkskehre macht. Hier gehen wir kurz geradeaus auf die mächtige Göll-Westwand zu, doch schon nach 15m biegt rechts ein unscheinbarer Pfad in den Wald - der Beginn des Pflugtalsteigs.
Der führt zunächst durch den noch regennassen Buchenwald, bis man an der Waldgrenze ein Schotterfeld erreicht. Hier biegt der Steig scharf rechts ab und führt auf ein grasiges Band hoch. Eigentlich hatten wir uns auf etwas Sucherei eingestellt, aber wie wir nun feststellen, ist der Pflugtalsteig gut ausgetreten und durch häufige Steinmänner, und sogar einige Markierungen, problemlos zu finden. Man quert nun längere Zeit nordseitig und steigt sogar wieder etwas ab. An den ausgesetzten Stellen findet man stets ausreichend Versicherungen.
Bald geht's aber wieder aufwärts und wir erreichen den Beginn des Pflugtals. Auch hier lassen Markierungen und Steinmänner wenig Zweifel bezüglich der Wegwahl aufkommen. Nichtsdestotrotz schaffe ich es, wohl wegen zuviel Gequatsche, den Weg kurz aus den Augen zu verlieren - und natürlich bin ich nicht bereit, die 20m zurückzugehen, sondern gehe stur weiter. Wenige Minuten später, mit nassen Schuhen in steilen Grasschrofen stehend, bereue ich mein unreifes Verhalten. Aber der Verhauer bleibt harmlos und kurz darauf erreichen wir wieder den Weg.
Nun geht's unschwierig, aber doch anregend, weiter auf die Pflugscharte zu, zum Teil mit leichter Kletterei bis etwa II, zum Teil über Seilversicherungen und Eisenstifte. Ohne diese Versicherungen wäre hier der eine oder andere IIIer dabei. Kurz vor der Scharte erreicht uns endlich die Sonne und hier ist auch das Gras bereits völlig trocken.
An der Scharte gründen wir erst mal ein Rucksackdepot und staunen über diesen steilen Zahn, der sich nun gewaltig vor uns aufbaut. Kaum zu glauben, dass es hier auch einen Normalanstieg im dritten Grad geben soll. Tatsächlich gibt es an der Südseite auch einige andere Routen, so etwa im V. bis VI. Grad, die laut Führer aber selten begangen werden. An der Südkante (V-), die sich direkt zur Scharte herunter zieht, können wir auch einige Normalhaken erkennen, aber dennoch sieht es nach einem eher alpinen Abenteuer aus.
Die Südkante lassen wir aber im wahrsten Sinne links liegen und folgen den Steigspuren an der Nordseite. Nach wenigen Minuten bricht das Plateau zum Scharitzkehl ab und ein Stand mit Schlingerl zeigt uns den Beginn des Normalwegs (III+). Mein motivierter Start in den Vorstieg wird an der Schlüsselstelle kurz unterbrochen: Denn mit den Trailrunning-Schuhen will hier ein kurzer, aber saftiger Überhang überwunden werden - klettertechnisch eigentlich nicht so wild, sondern eher eine Kopfsache.
Der Rest verläuft unschwierig und für die Schwierigkeit doch recht gut abgesichert - immerhin lassen sich 5 Expressen auf den etwa 30 Metern der Seillänge legen. Vom Stand geht's dann in wenigen Minuten mit leichter Kletterei zum Gipfel. Hier stärken wir uns mit einem Jausenweckerl, genießen eine angenehme Septembersonne und fügen den 13 Besteigungen, die das Gipfelbuch für das Jahr 2014 verzeichnet, eine weitere hinzu. Anschließend seilen wir über den Normalweg wieder ab und kehren zum Rucksackdepot zurück.
Um die Tour zu einer Runde zu vollenden, haben wir uns für den Abstieg übers Alpeltal entschieden. Normalerweise eine mühsame, weil sehr längliche Angelegenheit, aber vom Pflughörndl weg ist es ja nicht mehr so weit. Leider hängt unterhalb der Alpelköpfe noch der Nebel und dementsprechend ist der Weg an einigen Stellen noch nass. Kurz bevor wir die Straße zum Parkplatz Hinterbrand erreichen, versuchen wir einen Steig auf der Kompass-Karte ausfindig zu machen, der direkt zur Christophorus-Schule rüberquert und uns damit die Straße erspart. Tatsächlich finden wir verwachsene Reste eines Steigs und gelangen so nach Dürreck. Die letzten Meter von hier kommen wir der Straße nicht mehr aus, aber bis zum Scharitzkehl-Parkplatz sind's nun kaum mehr als 10 Minuten.
Ein arbeitsreiches Wochenende liegt hinter uns und endlich kündigt sich wieder stabiles Hochdruckwetter an - diesen sonnigen Montag haben wir uns also verdient. Nach tagelangem Regen geht klettertechnisch noch nicht viel, daher soll's etwas "Kleineres" werden. Das Pflughörndl am Göllstock steht eh schon ewig auf unserer Liste, da es immer wieder gegen längere Touren den Kürzeren gezogen hat. Zum Klettern gibt's hier nur eine Seillänge und die ist mit III+ auch nicht schwierig, sodass das auch bei etwas Restnässe kein Problem sein soll.
Um der Sonne noch etwas Zeit zum Trocknen zu geben, erlauben wir uns einen späten Start und gehen um 9:15 Uhr am Parkplatz der Scharitzkehl-Alm los. Für etwa 10min folgen wir dem breiten, beschilderten Weg - zum Teil sogar asphaltiert - bis dieser eine scharfe Linkskehre macht. Hier gehen wir kurz geradeaus auf die mächtige Göll-Westwand zu, doch schon nach 15m biegt rechts ein unscheinbarer Pfad in den Wald - der Beginn des Pflugtalsteigs.
Hier geht's in den Wald rein.
Der führt zunächst durch den noch regennassen Buchenwald, bis man an der Waldgrenze ein Schotterfeld erreicht. Hier biegt der Steig scharf rechts ab und führt auf ein grasiges Band hoch. Eigentlich hatten wir uns auf etwas Sucherei eingestellt, aber wie wir nun feststellen, ist der Pflugtalsteig gut ausgetreten und durch häufige Steinmänner, und sogar einige Markierungen, problemlos zu finden. Man quert nun längere Zeit nordseitig und steigt sogar wieder etwas ab. An den ausgesetzten Stellen findet man stets ausreichend Versicherungen.
Rechts hinauf auf das Band.
Bald geht's aber wieder aufwärts und wir erreichen den Beginn des Pflugtals. Auch hier lassen Markierungen und Steinmänner wenig Zweifel bezüglich der Wegwahl aufkommen. Nichtsdestotrotz schaffe ich es, wohl wegen zuviel Gequatsche, den Weg kurz aus den Augen zu verlieren - und natürlich bin ich nicht bereit, die 20m zurückzugehen, sondern gehe stur weiter. Wenige Minuten später, mit nassen Schuhen in steilen Grasschrofen stehend, bereue ich mein unreifes Verhalten. Aber der Verhauer bleibt harmlos und kurz darauf erreichen wir wieder den Weg.
Kurzer Überblick über den weiteren Verlauf: rechts im Bild.
Der mittlere Teil des Pflugtals.
Ohne Versicherungen wären wir hier deutlich über II.
Nun geht's unschwierig, aber doch anregend, weiter auf die Pflugscharte zu, zum Teil mit leichter Kletterei bis etwa II, zum Teil über Seilversicherungen und Eisenstifte. Ohne diese Versicherungen wäre hier der eine oder andere IIIer dabei. Kurz vor der Scharte erreicht uns endlich die Sonne und hier ist auch das Gras bereits völlig trocken.
An der Scharte gründen wir erst mal ein Rucksackdepot und staunen über diesen steilen Zahn, der sich nun gewaltig vor uns aufbaut. Kaum zu glauben, dass es hier auch einen Normalanstieg im dritten Grad geben soll. Tatsächlich gibt es an der Südseite auch einige andere Routen, so etwa im V. bis VI. Grad, die laut Führer aber selten begangen werden. An der Südkante (V-), die sich direkt zur Scharte herunter zieht, können wir auch einige Normalhaken erkennen, aber dennoch sieht es nach einem eher alpinen Abenteuer aus.
Das Ziel im Visier.
Die Südkante lassen wir aber im wahrsten Sinne links liegen und folgen den Steigspuren an der Nordseite. Nach wenigen Minuten bricht das Plateau zum Scharitzkehl ab und ein Stand mit Schlingerl zeigt uns den Beginn des Normalwegs (III+). Mein motivierter Start in den Vorstieg wird an der Schlüsselstelle kurz unterbrochen: Denn mit den Trailrunning-Schuhen will hier ein kurzer, aber saftiger Überhang überwunden werden - klettertechnisch eigentlich nicht so wild, sondern eher eine Kopfsache.
Der Rest verläuft unschwierig und für die Schwierigkeit doch recht gut abgesichert - immerhin lassen sich 5 Expressen auf den etwa 30 Metern der Seillänge legen. Vom Stand geht's dann in wenigen Minuten mit leichter Kletterei zum Gipfel. Hier stärken wir uns mit einem Jausenweckerl, genießen eine angenehme Septembersonne und fügen den 13 Besteigungen, die das Gipfelbuch für das Jahr 2014 verzeichnet, eine weitere hinzu. Anschließend seilen wir über den Normalweg wieder ab und kehren zum Rucksackdepot zurück.
Über den Normalweg gehts auch wieder runter.
A steiler Zahn, dieses Pflughörndl, Normalanstieg (III+) nordseitig (rechts) im Bild.
Um die Tour zu einer Runde zu vollenden, haben wir uns für den Abstieg übers Alpeltal entschieden. Normalerweise eine mühsame, weil sehr längliche Angelegenheit, aber vom Pflughörndl weg ist es ja nicht mehr so weit. Leider hängt unterhalb der Alpelköpfe noch der Nebel und dementsprechend ist der Weg an einigen Stellen noch nass. Kurz bevor wir die Straße zum Parkplatz Hinterbrand erreichen, versuchen wir einen Steig auf der Kompass-Karte ausfindig zu machen, der direkt zur Christophorus-Schule rüberquert und uns damit die Straße erspart. Tatsächlich finden wir verwachsene Reste eines Steigs und gelangen so nach Dürreck. Die letzten Meter von hier kommen wir der Straße nicht mehr aus, aber bis zum Scharitzkehl-Parkplatz sind's nun kaum mehr als 10 Minuten.
Die mächtige Göll-Westwand vom Scharitzkehl aus.
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