Da gibt es etwas, was schon lange auf unserer Liste steht. Der Eisenkendlsteig wartet....
Was ist denn dieser Eisenkendlsteig schon wieder?
Der Steftensteig und der Eisenkendlsteig werden in einigen Führern als ident beschrieben. Laut anderen Beschreibungen zweigt der Eisenkendlsteig jedoch vom Steftensteig nach ca. 100hm nach rechts in eine Rinne ab. Andere Beschreibungen erwähnen einen Jagerwieslsteig (das Jagerwiesl ist eine grüne, idyllische Wiese inmitten der Westwand), der ebenfalls mit dieser Beschreibung des Eisenkendl ident sein sollte.
Wir gehen nun davon aus, dass Jagerwieslsteig und Eisenkendlsteig ident sind und früher als Abstiegsroute von einigen Kletterrouten in der Westwand des Hohen Göll genutzt wurden. Auch als Treibersteig soll der Jagerwieslsteig früher genutzt werden (daher auch der Name).
Der Name Eisenkendl (Eisenrinne, Eisenspan) würde hingegen wiederum darauf hindeuten, dass einige Versicherungen aus Metall zu finden seien, was wieder für eine Übereinstimmung mit dem Steftensteig (Steften = Stifte) spräche.
Wie dem auch sei: der Weg existiert und die Kletterroute "Alte Westwand (III+)" müsste in ihrem "historischen" Ausstieg (bevor die Abseilstände eingerichtet wurden) in eben diesen Weg münden.
Der Steig führt bis unter den Mannlgrat (schon nach Ende der Seilversicherungen) auf die sogenannte Göllleiten, über die man in einfachem Schrofengelände bis zum markierten Wanderweg aufsteigen kann.
Bitte den Weg nur mit äußerster Vorsicht begehen, man gefährdet unter Umständen durch Steinschlag auch die Kletterer in der Westwand!
Der Steig ist verwachsen, zwar mit Steinmandl markiert, aber alpine Erfahrung und Klettern im II-III Grad sind unabdingbar! Die Wegfindung ist gerade im leichten Gelände nicht einfach!
Auf zum Obersalzberg
Der Einstieg zum Eisenkendlsteig befindet sich in der Nähe der Scharitzkehlalm, wo wir dann so gegen 9.30 endlich auftauchen.
Zügig marschieren wir los. Eine Westwand haben wir gewählt und gut daran getan. Es hat schon wieder eine Affenhitze, wie so oft diesen Sommer.
Wir bewegen uns also auf die Westwand zu. Im Endstal ist Schluss, vor uns liegt der Klettergarten, wir queren nach links und schrauben uns eine Schotterhalde hoch. Dann stehen wir vor dem Einstieg, einer Rinne mit Eisenstiften (den sogenannten Steften).
Dieser Rinne folgen wir, bis sie in weitläufigeres Gelände mit viel Schotter über geht.
Folgt man diesem Gelände gerade nach oben, verfolgt man den Steftensteig, der direkt auf den Manngrat führt.
Findet man die Rinne (ca. 90hm über dem Einstieg), die nach Rechts ausquert (Steinmänner), dann gelangt man in den Eisenkendlsteig.
Nun folgen wir der Rinne. Kurz steigt man ab und quert unter einer Platte.
Nun geht es weiter über eine Wandstufe mit Eisenstift und eine weitere Rinne hinauf (II+).
Im Zickzack geht es die Wand empor, immer halten die sich die Kletterstellen im zweiten Schwierigkeitsgrad. Man erreicht eine Scharte und steigt auf der anderen Seite wieder hinab.
Das Drahtseil verfolgen und dann weiter in einer Rinne. Jetzt folgt eine sehr sehr sehhhhhhr lange Rechtsquerung, dann trifft man auf Latschen. Hier mussten wir auch lange suchen, man steht in Gehgelände und alles ist leicht zu erklimmen. Doch man muss weiter nach rechts, de facto quert man fast die gesamte Westwand durch Latschengassen. Man verfolgt ein Bändersystem bis man eine Lärche erblickt.
Man befindet sich oberhalb der Zellerschlucht auf schottergefülltem Gelände, hier können die Kletterer in der Westwand gefährdet werden, also Obacht.
Auf zur markanten Lärche
Über eine Kletterstelle im IIten Grad geht es hinauf zur Lärche und dahinter wieder kurz hinunter in einen Kessel. Nun befindet man sich unterhalb des Jagerwiesl. Hier müsste nun auch der Weg der Alten Westwand einmünden.
Wendet man seinen Blick nun nach links oben zur Wand, erblickt man im Rechten Winkel der Wand einen Kamin. Dieser wartet mit der Schlüsselstelle im 3ten Grad auf und ist alles andere als trivial. Wer diese Stelle umgehen möchte, kann dies im schrofigen Fels direkt hinauf zum Jagerwiesl tun (rechts vom besagten Kamin). Es sollten in der leichten Variante auch Haken zu finden sein, wir haben sie uns nicht angesehen.
Vom Jagerwiesl (auf obigem Foto vom Mannlgrat gesehen) geht es zuerst durch eine äußerst verwachsene Latschengasse, erst nachdem wir ein altes Seil finden, sind wir wieder sicher, menschlichen Spuren zu folgen.
Immer aufwärts, Steinmänner suchend arbeitet man sich den leichtesten Weg hinauf zur Göllleiten. Hat man die Göllleiten erreicht, kann man schon die Markierungen des Normalwegs sehen. Kurz vor dem Rauchfang (Abzeigung Schustersteig) gelangt man auf den Normalweg. Der Aufstieg auf den Göll ist ab hier nur noch Formsache.
Kehlsteinhaus
In alten Bezeichnungen findet sich noch die Schreibweise Göhl-Stein, Kehlstein bedeutet also "Stein, vor dem Hohen Göll".
Schon zu Zeiten der Fürstpröbste war der Kehlstein ein begehrtes Jagdrevier. 1936 kaufte dann Bormann den Kehlstein und gab den Auftrag zum Straßenbau. Ein repräsentatives Teehaus sollte es werden, das Eagles Nest. Es wurde Hitler zum 50ten Geburtstag geschenkt, er selbst war 8x im Kehlsteinhaus. Er fand es zu unsicher, zu exponiert und der damalige Aufzug war im wohl auch nicht ganz geheuer. Nur Eva Braun fand Gefallen am Kehlsteinhaus.
Heute finden mehr als 300000 Besucher im Jahr ihren Weg auf das Kehlsteinhaus (meist mit den dafür eingerichteten Bussen) um sich mit der Geschichte des Obersalzberg auseinanderzusetzen.
Abstieg:
Vom Kehlsteinhaus zur Ligeretalm gibt es noch den sogenannten Sappensteig, der in die letzte Kehre der Busstraße mündet. Da die Busse noch vollen Betrieb haben, machen wir den Umweg über den markierten Normalweg, wieder eine asphaltierte Straße und queren dann über die Kehlalm eine Runde um den Kehlstein herum zur Ligeretalm. Was für ein sinnloser Hatscher...
Nächstes Mal gehen wir dann wirklich den Sappensteig an, das sollte wesentlich flotter gehen.
Was ist denn dieser Eisenkendlsteig schon wieder?
Der Steftensteig und der Eisenkendlsteig werden in einigen Führern als ident beschrieben. Laut anderen Beschreibungen zweigt der Eisenkendlsteig jedoch vom Steftensteig nach ca. 100hm nach rechts in eine Rinne ab. Andere Beschreibungen erwähnen einen Jagerwieslsteig (das Jagerwiesl ist eine grüne, idyllische Wiese inmitten der Westwand), der ebenfalls mit dieser Beschreibung des Eisenkendl ident sein sollte.
Wir gehen nun davon aus, dass Jagerwieslsteig und Eisenkendlsteig ident sind und früher als Abstiegsroute von einigen Kletterrouten in der Westwand des Hohen Göll genutzt wurden. Auch als Treibersteig soll der Jagerwieslsteig früher genutzt werden (daher auch der Name).
Der Name Eisenkendl (Eisenrinne, Eisenspan) würde hingegen wiederum darauf hindeuten, dass einige Versicherungen aus Metall zu finden seien, was wieder für eine Übereinstimmung mit dem Steftensteig (Steften = Stifte) spräche.
Wie dem auch sei: der Weg existiert und die Kletterroute "Alte Westwand (III+)" müsste in ihrem "historischen" Ausstieg (bevor die Abseilstände eingerichtet wurden) in eben diesen Weg münden.
Der Steig führt bis unter den Mannlgrat (schon nach Ende der Seilversicherungen) auf die sogenannte Göllleiten, über die man in einfachem Schrofengelände bis zum markierten Wanderweg aufsteigen kann.
Bitte den Weg nur mit äußerster Vorsicht begehen, man gefährdet unter Umständen durch Steinschlag auch die Kletterer in der Westwand!
Der Steig ist verwachsen, zwar mit Steinmandl markiert, aber alpine Erfahrung und Klettern im II-III Grad sind unabdingbar! Die Wegfindung ist gerade im leichten Gelände nicht einfach!
Auf zum Obersalzberg
Der Einstieg zum Eisenkendlsteig befindet sich in der Nähe der Scharitzkehlalm, wo wir dann so gegen 9.30 endlich auftauchen.
Zügig marschieren wir los. Eine Westwand haben wir gewählt und gut daran getan. Es hat schon wieder eine Affenhitze, wie so oft diesen Sommer.
Wir bewegen uns also auf die Westwand zu. Im Endstal ist Schluss, vor uns liegt der Klettergarten, wir queren nach links und schrauben uns eine Schotterhalde hoch. Dann stehen wir vor dem Einstieg, einer Rinne mit Eisenstiften (den sogenannten Steften).
Dieser Rinne folgen wir, bis sie in weitläufigeres Gelände mit viel Schotter über geht.
Folgt man diesem Gelände gerade nach oben, verfolgt man den Steftensteig, der direkt auf den Manngrat führt.
Findet man die Rinne (ca. 90hm über dem Einstieg), die nach Rechts ausquert (Steinmänner), dann gelangt man in den Eisenkendlsteig.
Nun folgen wir der Rinne. Kurz steigt man ab und quert unter einer Platte.
Nun geht es weiter über eine Wandstufe mit Eisenstift und eine weitere Rinne hinauf (II+).
Im Zickzack geht es die Wand empor, immer halten die sich die Kletterstellen im zweiten Schwierigkeitsgrad. Man erreicht eine Scharte und steigt auf der anderen Seite wieder hinab.
Das Drahtseil verfolgen und dann weiter in einer Rinne. Jetzt folgt eine sehr sehr sehhhhhhr lange Rechtsquerung, dann trifft man auf Latschen. Hier mussten wir auch lange suchen, man steht in Gehgelände und alles ist leicht zu erklimmen. Doch man muss weiter nach rechts, de facto quert man fast die gesamte Westwand durch Latschengassen. Man verfolgt ein Bändersystem bis man eine Lärche erblickt.
Man befindet sich oberhalb der Zellerschlucht auf schottergefülltem Gelände, hier können die Kletterer in der Westwand gefährdet werden, also Obacht.
Auf zur markanten Lärche
Über eine Kletterstelle im IIten Grad geht es hinauf zur Lärche und dahinter wieder kurz hinunter in einen Kessel. Nun befindet man sich unterhalb des Jagerwiesl. Hier müsste nun auch der Weg der Alten Westwand einmünden.
Wendet man seinen Blick nun nach links oben zur Wand, erblickt man im Rechten Winkel der Wand einen Kamin. Dieser wartet mit der Schlüsselstelle im 3ten Grad auf und ist alles andere als trivial. Wer diese Stelle umgehen möchte, kann dies im schrofigen Fels direkt hinauf zum Jagerwiesl tun (rechts vom besagten Kamin). Es sollten in der leichten Variante auch Haken zu finden sein, wir haben sie uns nicht angesehen.
Vom Jagerwiesl (auf obigem Foto vom Mannlgrat gesehen) geht es zuerst durch eine äußerst verwachsene Latschengasse, erst nachdem wir ein altes Seil finden, sind wir wieder sicher, menschlichen Spuren zu folgen.
Immer aufwärts, Steinmänner suchend arbeitet man sich den leichtesten Weg hinauf zur Göllleiten. Hat man die Göllleiten erreicht, kann man schon die Markierungen des Normalwegs sehen. Kurz vor dem Rauchfang (Abzeigung Schustersteig) gelangt man auf den Normalweg. Der Aufstieg auf den Göll ist ab hier nur noch Formsache.
Kehlsteinhaus
In alten Bezeichnungen findet sich noch die Schreibweise Göhl-Stein, Kehlstein bedeutet also "Stein, vor dem Hohen Göll".
Schon zu Zeiten der Fürstpröbste war der Kehlstein ein begehrtes Jagdrevier. 1936 kaufte dann Bormann den Kehlstein und gab den Auftrag zum Straßenbau. Ein repräsentatives Teehaus sollte es werden, das Eagles Nest. Es wurde Hitler zum 50ten Geburtstag geschenkt, er selbst war 8x im Kehlsteinhaus. Er fand es zu unsicher, zu exponiert und der damalige Aufzug war im wohl auch nicht ganz geheuer. Nur Eva Braun fand Gefallen am Kehlsteinhaus.
Heute finden mehr als 300000 Besucher im Jahr ihren Weg auf das Kehlsteinhaus (meist mit den dafür eingerichteten Bussen) um sich mit der Geschichte des Obersalzberg auseinanderzusetzen.
Abstieg:
Vom Kehlsteinhaus zur Ligeretalm gibt es noch den sogenannten Sappensteig, der in die letzte Kehre der Busstraße mündet. Da die Busse noch vollen Betrieb haben, machen wir den Umweg über den markierten Normalweg, wieder eine asphaltierte Straße und queren dann über die Kehlalm eine Runde um den Kehlstein herum zur Ligeretalm. Was für ein sinnloser Hatscher...
Nächstes Mal gehen wir dann wirklich den Sappensteig an, das sollte wesentlich flotter gehen.
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