Wieder mal so eine Bergtour, die zwar eine Torenidee abhakt, aber eine noch größere Tourenidee kreiert. Die Überschreitung von der Hocheisspitze zum Kammerlinghorn haben wir auch schon länger im Visier, die zwei IIIer Stellen sollen dank einiger Beschreibungen relativ leicht zu bewältigen sein (zudem auch ein Seil drin hängt). Warum aber die Bezeichnung "kleine Hocheisumrahmung"? Weil es noch eine viel größere gibt. Auf der großen Hocheisumrahmung wird nämlich noch das Hocheishörndl und das Hinterberghorn mitgenommen.
Wir satteln also die Radeln und starten vom Hintersee die Asphaltstraße in Richtung Hirschbichl. Die Strecke ist wirklich gut zum einradeln, bis dann die steilen Serpentinen auftauchen. Uff! Lange Radabstinenz rächt sich sofort. Wo ist nur die Puste hin?
Gottseidank taucht bald die Bindalm auf.
Von der Bindalm folgt man zunächst dem Wanderschild in Richtung Kammerlinghorn und gelangt so zur Mittereisalm, die schon das malerische Kar zeigt und einen laaangen Hatscher prognostiziert.
Von der Alm zweigt ein Steigerl nach links ab, hier NICHT gerade aus weiter in das Kar laufen, dort geht es nicht weiter.
Man passiert die Hocheishütte, eine Jagdhütte kurz vor dem eigentlichen Hocheis und dann schraubt man sich konstant höher, bis man den Schotter unter den Füßen hat. Schotter.... den lieben wir ja...
Zurückerinnert an Kanada und seine Schotterhaufen, fluchen wir nur ein klein bisschen, bis wir endlich zum felsigen Teil gelangen.
Zwei Gestalten erscheinen vor uns, sie scheinen uns interessiert zu mustern, wandern dann aber weiter. Wir schließen langsam auf und bald erreicht uns ein fragender Blick: "Dani und Philip?".
Georg und Franz begrüßen uns. Mit Georg hatten wir ja schon aus der Online-Welt das Vergnügen, für den heutigen Bergsteiger ja ein unverzichtbares Medium und oft der Ersatz für frühere Stammtisch-Gespräche. Wir gehen natürlich ab hier gemeinsam weiter.
Der Weg ist deutlich, in die Scharte rechts vom Gipfel wollen wir, von dort ist es nur noch ein unschwieriger Hüpfer auf den Gipfel.
Franz und Georg denken kurz an, mit uns über Hochkammerlinghorn und Kammerlinghorn weiter zu gehen, doch dann die Erkenntnis: das wird wohl nix, Georg hat die Wanderstöcke weiter unten im Hocheis deponiert! Verflixt! Jetzt muss der Franz wohl doch früher nach Hause und dem "Facility Management" fröhnen. Zu deutsch: Hausarbeit statt Kletterei wartet auf den armen Mann.
Der Weiterweg:
Wir zaudern nicht mehr lange herum, wir rechnen damit, dass wir noch ca. 2h am Grat herum turnen werden und verabschieden uns deswegen schon einmal. Dann geht es los.
Die meiste Zeit verbleibt man auch am Grat, nur selten wir ausgewichen, dann aber meist in die Nordwestflanke.
Nur wenige Steinmänner weisen den Weg, vor allem beim Abklettern sollte man achtsam sein, hier gilt es oft sehr trickreich den richtigen Weg zu finden.
Die erste Schlüsselstelle vor dem ersten Turm wartet gleich. Eine Stelle III, mit einem Seil entschärft.
Also entweder wir sind total aus der Übung, oder die Bewertung ist etwas knackig. Mit Seil freilich machbar, zwar sehr ausgesetzt, aber ohne den Strick hätte ich mir heute echt schwer getan. Gegangen wärs wohl schon, aber nur sehr ungern.
Auch mit der später folgenden zweiten Schlüsselstelle geht es ähnlich. Im Vergleich zu den anderen, in diesem Jahr gegangenen IIIer Stellen verhalten sich die beiden Stellen etwas resch. Oder liegt es daran, dass wir schon wieder saumässig kalte Finger haben?
Am Grat weht ein eisiges Lüftchen, es ist nicht gerade warm heute (weil immer noch ziemlich bedeckt und uns wird erst im Abstieg vom Kammerlinghorn wieder so richtig warm) und wir klettern die meiste Zeit mit den Handschuhen. Das fällt mir gar nicht leicht, aber ich bin wie gesagt auch schwer aus der Übung. Der restliche Gang über den Grat ist dafür einfaches Gelände. Maximal IIer Stellen schummeln sich noch dazwischen.
Heikel ist jetzt nur noch das Abklettern vom Turm.
Vor der Schlüsselstelle Nr. 2 wird wieder etwas abgeklettert. Geradeaus ist die Stelle sehr plattig, wer dem lieber ausweicht, kann dies rechter Hand tun. Dann wird unten auf einem Band wieder zur Schlüsselstelle gequert. Bei dieser Stelle ist auch ein Schlaghaken mit komplett neuer Reepschnur vorzufinden, falls eine zusätzliche Sicherung gebraucht wird.
Die nächste Schlüsselstelle ist gleich mit zwei Seilen gesichert, das rechte der Beiden ist mit Vorsicht zu genießen, der Mantel ist oben schon gar sehr verschlissen, das linke sieht recht frisch aus.
Nach dem Hochkammerlinghorn gilt es noch einmal abzuklettern. Ein einzelner Läufer kommt uns heute am Grat entgegen. Die von ihm gewählte Richtung erscheint mir gar nicht so blöd: die Abkletterstellen werden somit zum Aufstieg und die beiden Schlüsselstellen sind im Abstieg mit dem Seil ebenfalls easy zu bewältigen. Dafür darf man als Belohnung im Hocheis die Schotterpiste runterfahren, anstatt mühsam den Wanderweg vom Kammerlinghorn hinabzulaufen.
Wer also nicht unbedingt darauf besteht die Schlüsselstellen im Aufstieg zu absolvieren, dem lege ich die Kleine Hocheisumrahmung in der umgekehrten Richtung ans Herz: Knieschonender Abstieg garantiert.
Vom Kammerlinghorn geht es nach panoramareicher Gipfeljause wieder talwärts.
Den Karlspitz besuchen wir auch noch, liegt er doch gleich neben dem Weg. Das Panorama sucht seinesgleichen, die Berchtesgadner Prominenz ist halt schon sehenswert, dann konkurrieren mit den Giganten Hochkalter und Watzmann noch die Loferer und die Leoganger Steinberge. Man weiß gar nicht so man hinschauen soll. Die Reiteralpe zeigt sich vom Kammerlinghorn auch ungewohnt eindrucksvoll. Einfach schön!
Auf der Bindalm angekommen freuen wir uns auf die Radl. Einfach mal laufen lassen und schwupps sind wir wieder im Tal. Wir haben keine 9h gebraucht, daher dürfen wir noch ordentlich Sonne tanken. Und wo könnte man das besser nach einer Bilderbuch-Tour wie dieser, als im Bergsteiger-Cafe in der Ramsau mit einem Russn in der Hand und dem Blick auf den Watzmann!
Wir satteln also die Radeln und starten vom Hintersee die Asphaltstraße in Richtung Hirschbichl. Die Strecke ist wirklich gut zum einradeln, bis dann die steilen Serpentinen auftauchen. Uff! Lange Radabstinenz rächt sich sofort. Wo ist nur die Puste hin?
Gottseidank taucht bald die Bindalm auf.
Von der Bindalm folgt man zunächst dem Wanderschild in Richtung Kammerlinghorn und gelangt so zur Mittereisalm, die schon das malerische Kar zeigt und einen laaangen Hatscher prognostiziert.
Von der Alm zweigt ein Steigerl nach links ab, hier NICHT gerade aus weiter in das Kar laufen, dort geht es nicht weiter.
Man passiert die Hocheishütte, eine Jagdhütte kurz vor dem eigentlichen Hocheis und dann schraubt man sich konstant höher, bis man den Schotter unter den Füßen hat. Schotter.... den lieben wir ja...
Zurückerinnert an Kanada und seine Schotterhaufen, fluchen wir nur ein klein bisschen, bis wir endlich zum felsigen Teil gelangen.
Zwei Gestalten erscheinen vor uns, sie scheinen uns interessiert zu mustern, wandern dann aber weiter. Wir schließen langsam auf und bald erreicht uns ein fragender Blick: "Dani und Philip?".
Georg und Franz begrüßen uns. Mit Georg hatten wir ja schon aus der Online-Welt das Vergnügen, für den heutigen Bergsteiger ja ein unverzichtbares Medium und oft der Ersatz für frühere Stammtisch-Gespräche. Wir gehen natürlich ab hier gemeinsam weiter.
Der Weg ist deutlich, in die Scharte rechts vom Gipfel wollen wir, von dort ist es nur noch ein unschwieriger Hüpfer auf den Gipfel.
Franz und Georg denken kurz an, mit uns über Hochkammerlinghorn und Kammerlinghorn weiter zu gehen, doch dann die Erkenntnis: das wird wohl nix, Georg hat die Wanderstöcke weiter unten im Hocheis deponiert! Verflixt! Jetzt muss der Franz wohl doch früher nach Hause und dem "Facility Management" fröhnen. Zu deutsch: Hausarbeit statt Kletterei wartet auf den armen Mann.
Der Weiterweg:
Wir zaudern nicht mehr lange herum, wir rechnen damit, dass wir noch ca. 2h am Grat herum turnen werden und verabschieden uns deswegen schon einmal. Dann geht es los.
Die meiste Zeit verbleibt man auch am Grat, nur selten wir ausgewichen, dann aber meist in die Nordwestflanke.
Nur wenige Steinmänner weisen den Weg, vor allem beim Abklettern sollte man achtsam sein, hier gilt es oft sehr trickreich den richtigen Weg zu finden.
Die erste Schlüsselstelle vor dem ersten Turm wartet gleich. Eine Stelle III, mit einem Seil entschärft.
Also entweder wir sind total aus der Übung, oder die Bewertung ist etwas knackig. Mit Seil freilich machbar, zwar sehr ausgesetzt, aber ohne den Strick hätte ich mir heute echt schwer getan. Gegangen wärs wohl schon, aber nur sehr ungern.
Auch mit der später folgenden zweiten Schlüsselstelle geht es ähnlich. Im Vergleich zu den anderen, in diesem Jahr gegangenen IIIer Stellen verhalten sich die beiden Stellen etwas resch. Oder liegt es daran, dass wir schon wieder saumässig kalte Finger haben?
Am Grat weht ein eisiges Lüftchen, es ist nicht gerade warm heute (weil immer noch ziemlich bedeckt und uns wird erst im Abstieg vom Kammerlinghorn wieder so richtig warm) und wir klettern die meiste Zeit mit den Handschuhen. Das fällt mir gar nicht leicht, aber ich bin wie gesagt auch schwer aus der Übung. Der restliche Gang über den Grat ist dafür einfaches Gelände. Maximal IIer Stellen schummeln sich noch dazwischen.
Heikel ist jetzt nur noch das Abklettern vom Turm.
Vor der Schlüsselstelle Nr. 2 wird wieder etwas abgeklettert. Geradeaus ist die Stelle sehr plattig, wer dem lieber ausweicht, kann dies rechter Hand tun. Dann wird unten auf einem Band wieder zur Schlüsselstelle gequert. Bei dieser Stelle ist auch ein Schlaghaken mit komplett neuer Reepschnur vorzufinden, falls eine zusätzliche Sicherung gebraucht wird.
Die nächste Schlüsselstelle ist gleich mit zwei Seilen gesichert, das rechte der Beiden ist mit Vorsicht zu genießen, der Mantel ist oben schon gar sehr verschlissen, das linke sieht recht frisch aus.
Nach dem Hochkammerlinghorn gilt es noch einmal abzuklettern. Ein einzelner Läufer kommt uns heute am Grat entgegen. Die von ihm gewählte Richtung erscheint mir gar nicht so blöd: die Abkletterstellen werden somit zum Aufstieg und die beiden Schlüsselstellen sind im Abstieg mit dem Seil ebenfalls easy zu bewältigen. Dafür darf man als Belohnung im Hocheis die Schotterpiste runterfahren, anstatt mühsam den Wanderweg vom Kammerlinghorn hinabzulaufen.
Wer also nicht unbedingt darauf besteht die Schlüsselstellen im Aufstieg zu absolvieren, dem lege ich die Kleine Hocheisumrahmung in der umgekehrten Richtung ans Herz: Knieschonender Abstieg garantiert.
Vom Kammerlinghorn geht es nach panoramareicher Gipfeljause wieder talwärts.
Den Karlspitz besuchen wir auch noch, liegt er doch gleich neben dem Weg. Das Panorama sucht seinesgleichen, die Berchtesgadner Prominenz ist halt schon sehenswert, dann konkurrieren mit den Giganten Hochkalter und Watzmann noch die Loferer und die Leoganger Steinberge. Man weiß gar nicht so man hinschauen soll. Die Reiteralpe zeigt sich vom Kammerlinghorn auch ungewohnt eindrucksvoll. Einfach schön!
Auf der Bindalm angekommen freuen wir uns auf die Radl. Einfach mal laufen lassen und schwupps sind wir wieder im Tal. Wir haben keine 9h gebraucht, daher dürfen wir noch ordentlich Sonne tanken. Und wo könnte man das besser nach einer Bilderbuch-Tour wie dieser, als im Bergsteiger-Cafe in der Ramsau mit einem Russn in der Hand und dem Blick auf den Watzmann!
Kommentar