Nachdem offenbar viele - mich eingeschlossen - gerade eine nicht allzu aktive bergsteigerische Phase erleben und das Form vor Ratebergen schon überquillt, habe ich mich wieder einmal zu einem Nostalgiebericht aufgerafft.
Da und dort tauchte auch die Frage nach dem Walkerpfeiler auf, also bitte, wer Lust hat auf viel Text und wenig Bilder, der lese:
Nach unserem spektakulären Abenteuer in der Dru Nordwand
http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...biet-27-7-1983
fragten wir uns, ob wir eigentlich bereits „reif“ für den Walkerpfeiler wären. Wir ahnten nicht, dass wir am Dru unsere „Eintrittskarte“ längst gelöst hatten.
Der Walkerpfeiler war deutlich entspannter…
Auch unsere weiteren Touren im gleichen Jahr, die Aig. Blanche http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...blanc-5-8-1983
und die Triolet,
http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ebiet-9-8-1983
waren wiederrum deutlich fordernder.
Deshalb habe ich auch bisher über den Walkerpfeiler nichts berichtet. Im Internet finden sich auch einige Berichte darüber, auch tolle Bilder – weit bessere, als meine.
Der Wandel der Verhältnisse, Ausrüstung, sogar der Gesinnungen zwischen damals und heute ist vielleicht doch interessant.
Wir hatten phantastische Verhältnisse, aber auch einen hohen Anspruch an uns selbst:
Von der Rotpunkt-Bewegung erfasst, sollte unsere Begehung möglichst sauber, also so weit als möglich ohne Hakenbenützung erfolgen. Dass wir mit dieser Einstellung einsam auf weiter Flur sein würden, hat uns dann doch etwas überrascht.
Ein Bild von der Mächtigkeit des Pfeilers, konnten wir uns bereits von unserem Biwakplatz am Dru machen, hier also die Grandes Jorasses:
Walk-001.jpg
Vorspiel:
In einem Cafe in Chamonix sitzen Gerhard und ich beim Bier und beraten über weitere Pläne. Dieser Sommer ist unglaublich toll, fast niemand schaut mehr auf den Wetterbericht, denn am nächsten Tag ist es sowieso schön… der helle Blauhimmel-Wahnsinn!
Ganz klar – Zeit für große Touren!
Aber erst das zweite Bier beseitigt unsere Selbstzweifel – morgen starten wir!
Dann der Schlachtplan und die große Frage: Wie entkommen wir – einigermaßen – dem zu erwartenden Andrang? Denn wir können uns ja nicht einbilden, auf einer so berühmten Route, bei solch guten Verhältnissen alleine zu sein.
Dann die Idee: Wir steigen zu Mittag ein und biwakieren!
Mehr Gepäck versus übervolle Leschaux-Hütte, Seilschaftengewirr, Gerangel um die ersten Plätze, Stau…
Wir überlegen da nicht lange…
Am nächsten Tag steigen wir gemütlich in die Montenvers-Bahn, bummeln ebenso gemütlich das Mer de Glace, den Leschaux-Gletscher hinein, genießen, fotografieren. Andere haben wohl denselben Plan, sie gehen aber zur Leschaux-Hütte
Walk-002.jpg .
Rechts taucht der Dent de Requin auf, der Tacul mit dem Teufelsgrat, weitere Ziele
Walk-003.jpg
Die Aiguilles von Chamonix: Grepon, Blatitiere, Aig. di Plan, bizarre Szene
Walk-004.jpg
Wir zweigen ab auf den Leschaux Gletscher, die kleine Schwester der Jorasses rückt ins Bild
Walk-005.jpg
Dann endlich vor uns, der Walkerpfeiler, aus der Nähe wirkt er fast ein wenig freundlicher
Walk-006.jpg
Den Zustieg zum Pfeiler bildet ein nicht besonders steiler Firnhang, einladend harmlos. Trotzdem – rasch weiter – die Seracs über uns sind zwar weit weg, aber wer weiß…
Walk-007.jpg
Etwa um 13h mittags packen wir´s an. Ganz alleine sind wir nicht, zwei weitere Seilschaften sind da. Wir haben sie bald abgehängt. Sie wollen ja auch nur zum Biwakplatz unter dem Rebuffat-Riß. Der Bergschrund ist harmlos, das folgende Gelände zunächst auch.
Walk-008.jpg
Ein kurzer Aufschwung, dann steiles Blockgelände. Hier ist (oder war) normalerweise Eis.
Wir klettern ohne Steigeisen. Eher besteht das Problem, keine Steine loszutreten, was wir auch gut vermeiden können. Andere, ober uns, sind da leider weniger zimperlich. Aber noch glauben wir, dass die vielen Geschosse eben vom Berg selbst stammen. Doch nach der
Dru-Nordwand können uns die kleinen Brösel wenig erschüttern…
Wir gehen das Blockgelände (III-IV) am laufenden Seil.
Walk-009.jpg
Dadurch sind wir rasch am Rebuffat-Riss. Es gelingt uns, diesen fast völlig frei zu klettern (2xA0). Überhaupt möchten wir die Route möglichst frei durchsteigen und die Kletterei richtig genießen.
Wir kommen rasch vorwärts und ungehindert von Eis und Schnee gelangen wir zur
75m-Verschneidung. Doch, was wir nicht gedacht hätten: Die Hitze der Nachmittagssonne
setzt uns zu. Trotzdem genieße ich die schwere, aber tolle Spreizkletterei ohne einen Haken zur Fortbewegung zu benützen. Hier ein Bild von einem etwas leichteren Abschnitt:
Walk-010.jpg
Da und dort tauchte auch die Frage nach dem Walkerpfeiler auf, also bitte, wer Lust hat auf viel Text und wenig Bilder, der lese:
Nach unserem spektakulären Abenteuer in der Dru Nordwand
http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...biet-27-7-1983
fragten wir uns, ob wir eigentlich bereits „reif“ für den Walkerpfeiler wären. Wir ahnten nicht, dass wir am Dru unsere „Eintrittskarte“ längst gelöst hatten.
Der Walkerpfeiler war deutlich entspannter…
Auch unsere weiteren Touren im gleichen Jahr, die Aig. Blanche http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...blanc-5-8-1983
und die Triolet,
http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ebiet-9-8-1983
waren wiederrum deutlich fordernder.
Deshalb habe ich auch bisher über den Walkerpfeiler nichts berichtet. Im Internet finden sich auch einige Berichte darüber, auch tolle Bilder – weit bessere, als meine.
Der Wandel der Verhältnisse, Ausrüstung, sogar der Gesinnungen zwischen damals und heute ist vielleicht doch interessant.
Wir hatten phantastische Verhältnisse, aber auch einen hohen Anspruch an uns selbst:
Von der Rotpunkt-Bewegung erfasst, sollte unsere Begehung möglichst sauber, also so weit als möglich ohne Hakenbenützung erfolgen. Dass wir mit dieser Einstellung einsam auf weiter Flur sein würden, hat uns dann doch etwas überrascht.
Ein Bild von der Mächtigkeit des Pfeilers, konnten wir uns bereits von unserem Biwakplatz am Dru machen, hier also die Grandes Jorasses:
Walk-001.jpg
Vorspiel:
In einem Cafe in Chamonix sitzen Gerhard und ich beim Bier und beraten über weitere Pläne. Dieser Sommer ist unglaublich toll, fast niemand schaut mehr auf den Wetterbericht, denn am nächsten Tag ist es sowieso schön… der helle Blauhimmel-Wahnsinn!
Ganz klar – Zeit für große Touren!
Aber erst das zweite Bier beseitigt unsere Selbstzweifel – morgen starten wir!
Dann der Schlachtplan und die große Frage: Wie entkommen wir – einigermaßen – dem zu erwartenden Andrang? Denn wir können uns ja nicht einbilden, auf einer so berühmten Route, bei solch guten Verhältnissen alleine zu sein.
Dann die Idee: Wir steigen zu Mittag ein und biwakieren!
Mehr Gepäck versus übervolle Leschaux-Hütte, Seilschaftengewirr, Gerangel um die ersten Plätze, Stau…
Wir überlegen da nicht lange…
Am nächsten Tag steigen wir gemütlich in die Montenvers-Bahn, bummeln ebenso gemütlich das Mer de Glace, den Leschaux-Gletscher hinein, genießen, fotografieren. Andere haben wohl denselben Plan, sie gehen aber zur Leschaux-Hütte
Walk-002.jpg .
Rechts taucht der Dent de Requin auf, der Tacul mit dem Teufelsgrat, weitere Ziele
Walk-003.jpg
Die Aiguilles von Chamonix: Grepon, Blatitiere, Aig. di Plan, bizarre Szene
Walk-004.jpg
Wir zweigen ab auf den Leschaux Gletscher, die kleine Schwester der Jorasses rückt ins Bild
Walk-005.jpg
Dann endlich vor uns, der Walkerpfeiler, aus der Nähe wirkt er fast ein wenig freundlicher
Walk-006.jpg
Den Zustieg zum Pfeiler bildet ein nicht besonders steiler Firnhang, einladend harmlos. Trotzdem – rasch weiter – die Seracs über uns sind zwar weit weg, aber wer weiß…
Walk-007.jpg
Etwa um 13h mittags packen wir´s an. Ganz alleine sind wir nicht, zwei weitere Seilschaften sind da. Wir haben sie bald abgehängt. Sie wollen ja auch nur zum Biwakplatz unter dem Rebuffat-Riß. Der Bergschrund ist harmlos, das folgende Gelände zunächst auch.
Walk-008.jpg
Ein kurzer Aufschwung, dann steiles Blockgelände. Hier ist (oder war) normalerweise Eis.
Wir klettern ohne Steigeisen. Eher besteht das Problem, keine Steine loszutreten, was wir auch gut vermeiden können. Andere, ober uns, sind da leider weniger zimperlich. Aber noch glauben wir, dass die vielen Geschosse eben vom Berg selbst stammen. Doch nach der
Dru-Nordwand können uns die kleinen Brösel wenig erschüttern…
Wir gehen das Blockgelände (III-IV) am laufenden Seil.
Walk-009.jpg
Dadurch sind wir rasch am Rebuffat-Riss. Es gelingt uns, diesen fast völlig frei zu klettern (2xA0). Überhaupt möchten wir die Route möglichst frei durchsteigen und die Kletterei richtig genießen.
Wir kommen rasch vorwärts und ungehindert von Eis und Schnee gelangen wir zur
75m-Verschneidung. Doch, was wir nicht gedacht hätten: Die Hitze der Nachmittagssonne
setzt uns zu. Trotzdem genieße ich die schwere, aber tolle Spreizkletterei ohne einen Haken zur Fortbewegung zu benützen. Hier ein Bild von einem etwas leichteren Abschnitt:
Walk-010.jpg
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