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Datum: 27.07.2024
Kletterer: Ich und meine Kärntner Kletterpartnerin
Location: Julische Alpen, Italien
Ziel: Cima delle Cenge – Direttissima, Schwierigkeitsgrad IV+
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Morgendlicher Start – Treffpunkt 06:00 in Klagenfurt
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Es ist 6:00 Uhr morgens und während die Stadt Klagenfurt noch im Halbschlaf liegt, rüsteten wir uns für ein episches Abenteuer in die Julischen Alpen. Meine Kletterpartnerin, eine echte Kärntner Bergziege mit einem unerschütterlichen Lächeln, hat mich überzeugt, die Direttissima auf die Cima delle Cenge zu wagen. „Nur IV+,“ sagte sie, „das schaffen wir mit Links!“ – Na ja, die Realität sah dann doch etwas anders aus.
Zustieg: Der Schweiß des Lebens
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Nach 2 Stunden und 30 Minuten Marsch durch dichtes Gestrüpp, Geröllfelder und einer Fauna, die uns durch die Julischen Alpen beobachtete, kamen wir endlich an der Wand an. Ich war bereits ordentlich durchgeschwitzt und meine Kärntner Begleiterin? Die grinste nur. Immerhin hatten wir dabei genug Zeit, die Route mental zu durchgehen – was auch dringend nötig war, wie sich später herausstellte.
Die Route: „Moralische“ Absicherung und knackige Züge
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Die Direttissima macht ihrem Namen alle Ehre: Ein direkter Weg auf die Spitze – und das bei einer Absicherung, die mir das Herz in die Hose rutschen ließ. Bolts? Fehlanzeige. Es gab genau genug Bohrhaken, um sie zu zählen, und die Sanduhren musste man sich selbst fädeln. Das Material war also unser bester Freund an diesem Tag, und wir erfanden im Kopf unser eigenes Sicherungs-Mantra: „Du kannst das – es ist nur IV+!“ (Ironisch, dass es genau so motivierend wie zweifelhaft klang.)
Die Züge waren technisch und knackig, der Fels griffig und trotzdem hat man bei jedem Zug gehofft, dass der nächste Griff besser aussieht als der letzte. Aber auch das gehört zu einer guten alpinen Tour dazu – eine Prise Nervenkitzel, gepaart mit gelegentlicher Selbstzweifel-Dramatik.
Der Gipfel: Panorama-Glück und „Jetzt geht's wieder runter“
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Oben angekommen, waren alle Strapazen vergessen. Die Aussicht auf die Julischen Alpen war atemberaubend – Gipfel so weit das Auge reicht, und meine Kärntner Freundin konnte stolz auf ihre Heimat blicken. Wir ließen uns kurz vom Wind durchpusten, dann war es Zeit für den Abstieg.
Abstieg: Vier Mal abseilen – und die Knie zittern
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Der Abstieg verlief über die Route – und das bedeutete vier Mal Abseilen. Es ging schneller als erwartet, aber nach der dritten Abseilstelle begann meine innere Bergziege leicht zu meckern. Doch alles lief wie geplant – auch wenn jeder Haken vor dem Abseilen nochmal kritisch begutachtet wurde. Schließlich will man ja heile unten ankommen, um sich der nächsten Herausforderung zu stellen: dem Sprung in den Lago del Predil!
After-Climb-Kur: Abkühlung im Lago del Predil
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Kaum am Wandfuß angekommen und das Seil verstaut, gab es nur einen Gedanken: Ab ins Wasser! Der Lago del Predil hat genau das gehalten, was er versprochen hat: Eine kühlende Oase für müde Kletterer. Wir tauchten ein, die Beine endlich mal baumeln lassen – und die Füße, die den ganzen Tag in Kletterschuhen gefangen waren, fanden den lang ersehnten Frieden.
Kulinarischer Abschluss: Fischessen im Rio Argento
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Als krönender Abschluss verschlug es uns ins Fischrestaurant Rio Argento bei Tarvisio, wo wir uns (verdientermaßen) durch die Meereswelt schlemmen konnten. Den ganzen Tag in den Bergen und am Ende so frisch, als wären wir direkt von der Küste gekommen – ein perfektes Kontrastprogramm. Gegen 21:30 Uhr waren wir dann wieder zurück, müde, aber glücklich.
Fazit:
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Die Direttissima auf die Cima delle Cenge war ein echtes Highlight. Ein Abenteuer, das nicht nur technische Finesse, sondern auch starke Nerven verlangte. Wer moralische Absicherung liebt und seine Sanduhren selbst fädeln möchte, der ist hier genau richtig!
PXL_20240727_052118561~2.jpg
Start am Parkplatz nahe dem Lago del Predil gegen 07:20 Uhr.
PXL_20240727_070325557~2.jpg Und die Wand ist schon sichtbar... A Traumlinie - und wenn man genau schaut, sieht man das Felsenfenster schon...
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Der Zustieg schon gar nicht mal so ohne...
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Mein Revier
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Und schon geht's los - gerade durch das Felsenfenster geklettert. A tolle Stelle
PXL_20240727_085725756.jpg Steil war's genug - gibt's da überhaupt irgendwo a Absicherung?!
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Imposanter Tiefblick
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Wir haben sichtlich Spaß - wunderbares Ambiente
PXL_20240727_110753083~2.jpg Edelweiss
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Überblücklich am Gipfel - traumhafte Aussicht - Berge wohin das Auge reicht - Mangart, Triglav, ...
PXL_20240727_113244672~3.jpg Gut eingefangen
PXL_20240727_113339665~2.jpg Am Gipfel"pleateau"
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Jetzt kommt der Spaß - knieschonender Abstieg durch Abseilen!
PXL_20240727_124330119~2.jpg
Luftig geht's hinunter
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Tolle Flora - wo ein Wille, da ein Weg!
==> weiter in 2 / 2
Datum: 27.07.2024
Kletterer: Ich und meine Kärntner Kletterpartnerin
Location: Julische Alpen, Italien
Ziel: Cima delle Cenge – Direttissima, Schwierigkeitsgrad IV+
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Morgendlicher Start – Treffpunkt 06:00 in Klagenfurt
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Es ist 6:00 Uhr morgens und während die Stadt Klagenfurt noch im Halbschlaf liegt, rüsteten wir uns für ein episches Abenteuer in die Julischen Alpen. Meine Kletterpartnerin, eine echte Kärntner Bergziege mit einem unerschütterlichen Lächeln, hat mich überzeugt, die Direttissima auf die Cima delle Cenge zu wagen. „Nur IV+,“ sagte sie, „das schaffen wir mit Links!“ – Na ja, die Realität sah dann doch etwas anders aus.
Zustieg: Der Schweiß des Lebens
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Nach 2 Stunden und 30 Minuten Marsch durch dichtes Gestrüpp, Geröllfelder und einer Fauna, die uns durch die Julischen Alpen beobachtete, kamen wir endlich an der Wand an. Ich war bereits ordentlich durchgeschwitzt und meine Kärntner Begleiterin? Die grinste nur. Immerhin hatten wir dabei genug Zeit, die Route mental zu durchgehen – was auch dringend nötig war, wie sich später herausstellte.
Die Route: „Moralische“ Absicherung und knackige Züge
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Die Direttissima macht ihrem Namen alle Ehre: Ein direkter Weg auf die Spitze – und das bei einer Absicherung, die mir das Herz in die Hose rutschen ließ. Bolts? Fehlanzeige. Es gab genau genug Bohrhaken, um sie zu zählen, und die Sanduhren musste man sich selbst fädeln. Das Material war also unser bester Freund an diesem Tag, und wir erfanden im Kopf unser eigenes Sicherungs-Mantra: „Du kannst das – es ist nur IV+!“ (Ironisch, dass es genau so motivierend wie zweifelhaft klang.)
Die Züge waren technisch und knackig, der Fels griffig und trotzdem hat man bei jedem Zug gehofft, dass der nächste Griff besser aussieht als der letzte. Aber auch das gehört zu einer guten alpinen Tour dazu – eine Prise Nervenkitzel, gepaart mit gelegentlicher Selbstzweifel-Dramatik.
Der Gipfel: Panorama-Glück und „Jetzt geht's wieder runter“
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Oben angekommen, waren alle Strapazen vergessen. Die Aussicht auf die Julischen Alpen war atemberaubend – Gipfel so weit das Auge reicht, und meine Kärntner Freundin konnte stolz auf ihre Heimat blicken. Wir ließen uns kurz vom Wind durchpusten, dann war es Zeit für den Abstieg.
Abstieg: Vier Mal abseilen – und die Knie zittern
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Der Abstieg verlief über die Route – und das bedeutete vier Mal Abseilen. Es ging schneller als erwartet, aber nach der dritten Abseilstelle begann meine innere Bergziege leicht zu meckern. Doch alles lief wie geplant – auch wenn jeder Haken vor dem Abseilen nochmal kritisch begutachtet wurde. Schließlich will man ja heile unten ankommen, um sich der nächsten Herausforderung zu stellen: dem Sprung in den Lago del Predil!
After-Climb-Kur: Abkühlung im Lago del Predil
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Kaum am Wandfuß angekommen und das Seil verstaut, gab es nur einen Gedanken: Ab ins Wasser! Der Lago del Predil hat genau das gehalten, was er versprochen hat: Eine kühlende Oase für müde Kletterer. Wir tauchten ein, die Beine endlich mal baumeln lassen – und die Füße, die den ganzen Tag in Kletterschuhen gefangen waren, fanden den lang ersehnten Frieden.
Kulinarischer Abschluss: Fischessen im Rio Argento
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Als krönender Abschluss verschlug es uns ins Fischrestaurant Rio Argento bei Tarvisio, wo wir uns (verdientermaßen) durch die Meereswelt schlemmen konnten. Den ganzen Tag in den Bergen und am Ende so frisch, als wären wir direkt von der Küste gekommen – ein perfektes Kontrastprogramm. Gegen 21:30 Uhr waren wir dann wieder zurück, müde, aber glücklich.
Fazit:
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Die Direttissima auf die Cima delle Cenge war ein echtes Highlight. Ein Abenteuer, das nicht nur technische Finesse, sondern auch starke Nerven verlangte. Wer moralische Absicherung liebt und seine Sanduhren selbst fädeln möchte, der ist hier genau richtig!
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Start am Parkplatz nahe dem Lago del Predil gegen 07:20 Uhr.
PXL_20240727_070325557~2.jpg Und die Wand ist schon sichtbar... A Traumlinie - und wenn man genau schaut, sieht man das Felsenfenster schon...
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Der Zustieg schon gar nicht mal so ohne...
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Mein Revier
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Und schon geht's los - gerade durch das Felsenfenster geklettert. A tolle Stelle
PXL_20240727_085725756.jpg Steil war's genug - gibt's da überhaupt irgendwo a Absicherung?!
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Imposanter Tiefblick
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Wir haben sichtlich Spaß - wunderbares Ambiente
PXL_20240727_110753083~2.jpg Edelweiss
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Überblücklich am Gipfel - traumhafte Aussicht - Berge wohin das Auge reicht - Mangart, Triglav, ...
PXL_20240727_113244672~3.jpg Gut eingefangen
PXL_20240727_113339665~2.jpg Am Gipfel"pleateau"
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Jetzt kommt der Spaß - knieschonender Abstieg durch Abseilen!
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Luftig geht's hinunter
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Tolle Flora - wo ein Wille, da ein Weg!
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