Als Einstieg in die Dolomitenkletterei besuchten wir am 9. und 12.7.08 die Sellatürme. Auch wenn das Ambiente (kurze Routen, kurzer Zustieg) eher klettergartenähnlich ist, die Absicherung ist sehr alpin (Standhaken und aus), macht aber Spaß.
Für den Beginn am frischen 9.7. zog es uns in die sonnige Südostwand, ein unter Ausblenden der Einstiegsschrofen 100m hohes Wandl, das in 2-3 Seillängen bewältigbar ist. Entsprechend viele Anfängerseilschaften waren dort am Werk. Die von uns angestrebte Kaminführe war durch ca. 5 Seilschaften belegt, also namen wir uns die zu zwei Seillängen zusammengefasste Freccia-Führe (IV) am SO-Pfeiler vor. Da das wie am Schnürchen lief und uns die Bewertung recht moderat erschien, zog es uns in längere Routen. Die mittlerweile sonnige Südwestwand war stark belagert, also gingen wir einem Hinweis aus dem Forum folgend gleich zum zweiten Sellaturm.
Die Kasnapoff (IV+) in der Nordwand und Nordwestkante soll unsere Nachmittagsbeschäftigung werden. Das stellte sich als zweifacher Fehler heraus. Einerseits geht die Route doch recht viel in der Nordwand, Sonne war also Fehlanzeige. So durften wir uns beim Klettern die Finger und am Stand den Rest abfrieren. Außerdem hab ich die Route von der Ferne wohl zu wenig verinnerlicht, denn unter der Wand hatte ich das Gefühl, dass die Orientierung in ihr etwas schwierig werden könnte. Nach einigen korrigierbaren Verhauern in den unteren Längen war dann irgendwo in der 7.SL Schluss. Ich hatte keine Ahnung mehr, welche Risse und Wandl zu meiner Route gehörten, Sidi zitterte wie Espenlaub, weil es schweinekalt war, also seilten wir über die Route wieder ab (ohne Verkoffern ) - war auch ganz nett.
Gröden Juli08 004.jpg
Trotz eher unbefriedigender Erfolgslage (eine Hamplertour und eine abgebrochene Tour) war es ein guter Tag - viel gelernt. Der nächste Tag brachte uns auf die Kleine Fermeda (SO-Kante, IV), den übernächsten verbrachten wir wegen der schon unsicheren Wetterprognose bei einer Vormittags-Blitzbegehung am Pisciadu-Steig (B-C).
Am letzten Tag unseres Aufenthaltes (12.7.) war es von der Früh weg instabil angesagt mit Gewittern ab Mittag. Da gehen noch ein paar kurze Sachen am 1. Sellaturm. Wieder begannen wir in der sonnigen SO-Wand, diesmal mit der Kaminführe. Der Einstieg (IV) lässt sich auf V- aufpeppen, indem man nicht den Kamin sondern den Riss rechts daneben nimmt.
Gröden Juli08 120.jpg
Der obere rechte Kamin (IV-) ist mit Rucksack nicht zu empfehlen, trotz dessen Abnehmen hat man manch unschöne Worte von unten vernommen...
Gröden Juli08 121.jpg
Den Abschluss der Route bildet der 1m-Spreizschritt/Sprung vom Südpfeiler auf den Hauptturm.
Unseren Plan, am 2. Sellaturm fortzusetzen (Glück-Verschneidung), machte der einsetzende Regen zunichte. Wieder unten am Wandfuß angelangt, sah es aber wieder gut aus.
Gröden Juli08 126.jpg
Also rissen wir noch eine Tour in der sonnigen SW-Wand an: die Trenker-Führe (V). Vor allem die ersten drei Längen ziehen durch eine Bilderbuchverschneidung, die Schlüsselstelle ist sogar gut abgesichert (eine historische Schlosserarbeit und ein Bohrhaken). Nebenbei verdient der polierte Fels in besagter Stelle schon das Prädikat Peilstein-Klassiker.
1.SL
Gröden Juli08 127.jpg
Am Beginn der 3.SL
Gröden Juli08 129.jpg
Gut gesetzter Tricam...
Gröden Juli08 131.jpg
In der Schlüsselstelle
Gröden Juli08 132.jpg
Gröden Juli08 135.jpg
und darüber (man beachte die sukzessive Verfinsterung in der Fotofolge).
Gröden Juli08 139.jpg
Der Rest ist schnell erzählt. Noch eine schöne Seillänge geklettert, dann war es auffallend dunkel (naja, war ja schon nach 4). Ich spreche den Gedanken ans Abseilen nicht an, geh die letzte Länge, kaum Stand auf dem Turm scheppert es gewaltig im Langkofel. Also nix wie abklettern (wusste gar nicht, dass ich IV- runter schneller bin als rauf ). Am gemeinsamen Stand sind wir schon mitten im schönsten Feuerwerk, nebenbei kalt, Regen. Jetzt weiß ich auch, wie schnell man eigentlich abseilen kann. Na macht nix, am Wandfuß war der Spuk wieder vorbei, aber wir klatschnass (weil für so einen Nachmittagsspaziergang lässt man die Regenjacke unten im Rucksack ). Aber gut is' gangen, nix is' g'schehn.
Gröden Juli08 140.jpg
Nach gutem Abendessen in St. Ulrich (Restaurant Terrazza, ehem. Eisenbahnstation) machten wir uns an die flotte Heimfahrt. Schön war's, Touren fürs nächste Mal gibt's genug.
Gröden Juli08 002.jpg
Für den Beginn am frischen 9.7. zog es uns in die sonnige Südostwand, ein unter Ausblenden der Einstiegsschrofen 100m hohes Wandl, das in 2-3 Seillängen bewältigbar ist. Entsprechend viele Anfängerseilschaften waren dort am Werk. Die von uns angestrebte Kaminführe war durch ca. 5 Seilschaften belegt, also namen wir uns die zu zwei Seillängen zusammengefasste Freccia-Führe (IV) am SO-Pfeiler vor. Da das wie am Schnürchen lief und uns die Bewertung recht moderat erschien, zog es uns in längere Routen. Die mittlerweile sonnige Südwestwand war stark belagert, also gingen wir einem Hinweis aus dem Forum folgend gleich zum zweiten Sellaturm.
Die Kasnapoff (IV+) in der Nordwand und Nordwestkante soll unsere Nachmittagsbeschäftigung werden. Das stellte sich als zweifacher Fehler heraus. Einerseits geht die Route doch recht viel in der Nordwand, Sonne war also Fehlanzeige. So durften wir uns beim Klettern die Finger und am Stand den Rest abfrieren. Außerdem hab ich die Route von der Ferne wohl zu wenig verinnerlicht, denn unter der Wand hatte ich das Gefühl, dass die Orientierung in ihr etwas schwierig werden könnte. Nach einigen korrigierbaren Verhauern in den unteren Längen war dann irgendwo in der 7.SL Schluss. Ich hatte keine Ahnung mehr, welche Risse und Wandl zu meiner Route gehörten, Sidi zitterte wie Espenlaub, weil es schweinekalt war, also seilten wir über die Route wieder ab (ohne Verkoffern ) - war auch ganz nett.
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Trotz eher unbefriedigender Erfolgslage (eine Hamplertour und eine abgebrochene Tour) war es ein guter Tag - viel gelernt. Der nächste Tag brachte uns auf die Kleine Fermeda (SO-Kante, IV), den übernächsten verbrachten wir wegen der schon unsicheren Wetterprognose bei einer Vormittags-Blitzbegehung am Pisciadu-Steig (B-C).
Am letzten Tag unseres Aufenthaltes (12.7.) war es von der Früh weg instabil angesagt mit Gewittern ab Mittag. Da gehen noch ein paar kurze Sachen am 1. Sellaturm. Wieder begannen wir in der sonnigen SO-Wand, diesmal mit der Kaminführe. Der Einstieg (IV) lässt sich auf V- aufpeppen, indem man nicht den Kamin sondern den Riss rechts daneben nimmt.
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Der obere rechte Kamin (IV-) ist mit Rucksack nicht zu empfehlen, trotz dessen Abnehmen hat man manch unschöne Worte von unten vernommen...
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Den Abschluss der Route bildet der 1m-Spreizschritt/Sprung vom Südpfeiler auf den Hauptturm.
Unseren Plan, am 2. Sellaturm fortzusetzen (Glück-Verschneidung), machte der einsetzende Regen zunichte. Wieder unten am Wandfuß angelangt, sah es aber wieder gut aus.
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Also rissen wir noch eine Tour in der sonnigen SW-Wand an: die Trenker-Führe (V). Vor allem die ersten drei Längen ziehen durch eine Bilderbuchverschneidung, die Schlüsselstelle ist sogar gut abgesichert (eine historische Schlosserarbeit und ein Bohrhaken). Nebenbei verdient der polierte Fels in besagter Stelle schon das Prädikat Peilstein-Klassiker.
1.SL
Gröden Juli08 127.jpg
Am Beginn der 3.SL
Gröden Juli08 129.jpg
Gut gesetzter Tricam...
Gröden Juli08 131.jpg
In der Schlüsselstelle
Gröden Juli08 132.jpg
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und darüber (man beachte die sukzessive Verfinsterung in der Fotofolge).
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Der Rest ist schnell erzählt. Noch eine schöne Seillänge geklettert, dann war es auffallend dunkel (naja, war ja schon nach 4). Ich spreche den Gedanken ans Abseilen nicht an, geh die letzte Länge, kaum Stand auf dem Turm scheppert es gewaltig im Langkofel. Also nix wie abklettern (wusste gar nicht, dass ich IV- runter schneller bin als rauf ). Am gemeinsamen Stand sind wir schon mitten im schönsten Feuerwerk, nebenbei kalt, Regen. Jetzt weiß ich auch, wie schnell man eigentlich abseilen kann. Na macht nix, am Wandfuß war der Spuk wieder vorbei, aber wir klatschnass (weil für so einen Nachmittagsspaziergang lässt man die Regenjacke unten im Rucksack ). Aber gut is' gangen, nix is' g'schehn.
Gröden Juli08 140.jpg
Nach gutem Abendessen in St. Ulrich (Restaurant Terrazza, ehem. Eisenbahnstation) machten wir uns an die flotte Heimfahrt. Schön war's, Touren fürs nächste Mal gibt's genug.
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