Am Donnerstag habe ich zusammen mit meiner Frau wieder ein alpines Projekt verwirklicht. Wir sind die „Dibonakante“ an der Gr. Zinne geklettert.
Anreise nach Misurina am Mittwoch. Nachmittag sind wir noch die „Mazzorana/Adler“ an der O-Wand vom Monte Popena Basso geklettert.
Am Donnerstag dann früh rauf zur Auronzohütte und übern Patersattel zum Einstieg gewandert.
Im mittleren Teil klettert bereits eine Seilschaft. Sonst sehen wir keine Aspiranten. Also steigen wir ein und klettern Seillänge für Seillänge immer nahe der Kante hinauf. Der originale Weg zweigt ca. in der zehnten SL nach links ab und führt dann über Rinnen zum Ringband. Die neueren Topos/Beschreibungen empfehlen aber entlang der Kante das Ringband zu erreichen. Das haben wir auch gemacht. Bis zum Ringband klettert man immer im 4ten Grad. Es eröffnet sich faszinierende Blicke in die N-Wand. Mit zunehmender Höhe entwickelt sich die Kl. Zinne zu einem schlanken Turm. In der N-Wand der Kl. Zinne klettert eine Seilschaft (Innerkofler?). Am Paternsattel wimmelt es von Wanderern die die Bergkulisse kommentieren. Bei uns ist es eher ruhig. Am Vormittag schleicht dann Nebel zwischen den Zinnen rum. Der sich dann aber wieder verdünnisiert.
Nach dem Ringband solles leichter werden. Naja, es folgt eine SL durch Kaminrinnen und dann etwas brüchiges Schrofengelände. Schwierigkeit bewegt sich stellenweise so um III+. Wir erreichen die Schulter vor dem Vorgipfel. Der einzige Weg zum Vorgipfel führt durch einen gelben, steilen, schrägen und optisch brüchigen Riss. Dieser war aber dann doch leichter und weniger brüchig zum klettern als erwartet.
Am Vorgipfel ist eine Abseilstelle eingerichtet. Hier seil man gut 20m in einen Krater ab. Im Krater liegen Felsblöcke in Größe einer Almhütte herum. Mir kommt es vor, als ob der Berg hier den Schutt schluckt und weiter unten wieder ausspuckt. Nach der Abseilstelle wechseln wir die Schuhe und gehen seilfrei in einem Bogen zum Gipfel. Ein gewaltiges Erlebnis diesen Berg über eine klassische Route erreicht zu haben.
Jetzt kommt noch der Abstieg. Nicht zu unrecht wird eindringlich gebeten vorsichtig zu sein. Nach kurzem steilen Schuttmarsch klettern wir ausgesetzt einen Quergang über einer unsympathische Schluchtrinne. Die Querung ist schon ganz schön abgespeckt. Kurz drauf folgt bald eine Abseilstelle. Wir entscheiden falls möglich abzuseilen obwohl abklettern sicher schneller geht. Kurz nach dem Ringband seilen wir mehrmals durch eindrucksvolle Kamine hinunter.
Unterhalb teilen sich die Trittspuren im Schutt. Wir halten uns links und seilen noch 2mal 25m ab. Die Spuren führen danach gut sichtbar nach Westen. Hier kommen auch noch andere Kletterer von oben herunter. Uns war klar, dass das nicht mehr der Normalweg ist, aber scheinbar wird diese Route doch öfter benutzt. Wir lassen den Einheimischen der Vortritt und steigen steil in eine Geröllschlucht ab. Die Italiener sausen mit Geröll und Getöse hinunter. Gut dass wir noch oberhalb sind. Am Schluchtrand steigen wir dann ohne größere Gesteinsverschiebung ab und sind wenige Minuten später am Weg zur Auronzohütte.
Eine eindrucksvolle Tour. Bei besten Verhältnissen, an einem traumhaften Spätsommertag. Was will man mehr.
Gruß
phouse
Anreise nach Misurina am Mittwoch. Nachmittag sind wir noch die „Mazzorana/Adler“ an der O-Wand vom Monte Popena Basso geklettert.
Am Donnerstag dann früh rauf zur Auronzohütte und übern Patersattel zum Einstieg gewandert.
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Rif. Auronza am Morgen
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Cristallogruppe
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Cadinigruppe
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Drei Zinnen vom Paternsattel - die Kante am mittleren Zapfen wollen wir klettern
Rif. Auronza am Morgen
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Cristallogruppe
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Cadinigruppe
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Drei Zinnen vom Paternsattel - die Kante am mittleren Zapfen wollen wir klettern
Im mittleren Teil klettert bereits eine Seilschaft. Sonst sehen wir keine Aspiranten. Also steigen wir ein und klettern Seillänge für Seillänge immer nahe der Kante hinauf. Der originale Weg zweigt ca. in der zehnten SL nach links ab und führt dann über Rinnen zum Ringband. Die neueren Topos/Beschreibungen empfehlen aber entlang der Kante das Ringband zu erreichen. Das haben wir auch gemacht. Bis zum Ringband klettert man immer im 4ten Grad. Es eröffnet sich faszinierende Blicke in die N-Wand. Mit zunehmender Höhe entwickelt sich die Kl. Zinne zu einem schlanken Turm. In der N-Wand der Kl. Zinne klettert eine Seilschaft (Innerkofler?). Am Paternsattel wimmelt es von Wanderern die die Bergkulisse kommentieren. Bei uns ist es eher ruhig. Am Vormittag schleicht dann Nebel zwischen den Zinnen rum. Der sich dann aber wieder verdünnisiert.
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Wo kommt der Nebel her?
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Die andere Seite wirkt freundlicher
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Kurz vor dem Ringband - die Kleine Zinne wirkt als eindrucksvoller Turm unnahbar.
Wo kommt der Nebel her?
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Die andere Seite wirkt freundlicher
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Kurz vor dem Ringband - die Kleine Zinne wirkt als eindrucksvoller Turm unnahbar.
Nach dem Ringband solles leichter werden. Naja, es folgt eine SL durch Kaminrinnen und dann etwas brüchiges Schrofengelände. Schwierigkeit bewegt sich stellenweise so um III+. Wir erreichen die Schulter vor dem Vorgipfel. Der einzige Weg zum Vorgipfel führt durch einen gelben, steilen, schrägen und optisch brüchigen Riss. Dieser war aber dann doch leichter und weniger brüchig zum klettern als erwartet.
Am Vorgipfel ist eine Abseilstelle eingerichtet. Hier seil man gut 20m in einen Krater ab. Im Krater liegen Felsblöcke in Größe einer Almhütte herum. Mir kommt es vor, als ob der Berg hier den Schutt schluckt und weiter unten wieder ausspuckt. Nach der Abseilstelle wechseln wir die Schuhe und gehen seilfrei in einem Bogen zum Gipfel. Ein gewaltiges Erlebnis diesen Berg über eine klassische Route erreicht zu haben.
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Seilschaft fürs Leben
Seilschaft fürs Leben
Jetzt kommt noch der Abstieg. Nicht zu unrecht wird eindringlich gebeten vorsichtig zu sein. Nach kurzem steilen Schuttmarsch klettern wir ausgesetzt einen Quergang über einer unsympathische Schluchtrinne. Die Querung ist schon ganz schön abgespeckt. Kurz drauf folgt bald eine Abseilstelle. Wir entscheiden falls möglich abzuseilen obwohl abklettern sicher schneller geht. Kurz nach dem Ringband seilen wir mehrmals durch eindrucksvolle Kamine hinunter.
Unterhalb teilen sich die Trittspuren im Schutt. Wir halten uns links und seilen noch 2mal 25m ab. Die Spuren führen danach gut sichtbar nach Westen. Hier kommen auch noch andere Kletterer von oben herunter. Uns war klar, dass das nicht mehr der Normalweg ist, aber scheinbar wird diese Route doch öfter benutzt. Wir lassen den Einheimischen der Vortritt und steigen steil in eine Geröllschlucht ab. Die Italiener sausen mit Geröll und Getöse hinunter. Gut dass wir noch oberhalb sind. Am Schluchtrand steigen wir dann ohne größere Gesteinsverschiebung ab und sind wenige Minuten später am Weg zur Auronzohütte.
Eine eindrucksvolle Tour. Bei besten Verhältnissen, an einem traumhaften Spätsommertag. Was will man mehr.
Gruß
phouse
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