2013 sind wir die Dibonakante geklettert. Der Blick von der Großen auf die Kleine Zinne hinunter hat mich fasziniert. Wie ein Leuchtturm steht sie exponiert auf einem Sockel. Die letzten drei Jahre habe ich oft daran gedacht auf die Kleine Zinne zu klettern. Diesen Sommer sollte es soweit sein. Uns reizt die Nordwand. Die "Innerkofler/Helversen" ist eine kühne Freikletterlinie habe ich im Netz gelesen. Mit IV+ ist sie die leichteste Zinnennordwand. Der Schwierigkeitsgrad sollte uns nicht überfordern. Dennoch hatten wir großen Respekt vor dieser Tour. 1890 (!) führten Sepp und Veit Innerkofler ihren Gast Dr. Hanns Helversen von der Forcella di Frida durch die Nordwand auf den Gipfel der Kleinen Zinne. Sepp Innerkofler kletterte zuerst solo bis unter den Gipfel und wieder herunter, um die Tour zu erkunden.
Wir haben es da etwas leichter. Mit dem Auto zum Parkplatz Auronzohütte und dann gemütlich zum Einstieg, der direkt unter der gelben Kante liegt. Das Wetter soll halten. Evtl. nachmittags Schauer, aber keine Gewitter. Also Gute Bedingungen.
Übers Kriechband geht’s zum eigentlichen Einstieg. Eine graue Wandstufe und etwas Schroffenkraxelei bringen uns ins „Amphitheater“. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder über die Rampe nach rechts hinauf und in einem weiten Linksbogen wieder zurück zum Nordwandsattel. Dieser Weg soll leicht sein max. II. Wir wären sicher schnell am Einstieg zur Nordwand. Die zweite Möglichkeit ist durch die Kaminreihe direkt hinaufzuklettern. Vier SL 3-4. und dann noch 100 Schroffenmeter. Das dauert etwas länger. Wir überlegen etwas, da es grad wieder dichten Nebel hat habe ich bedenken, dass wir die Route über die Rampe exakt finden. In den Kaminen ist die Orientierung einfacher. Wir entscheiden uns für die Kaminreihe. Die glattgewaschen Kamine sind gut zu klettern. Die Stände sind an geschlagenen Haken perfekt eingerichtet. Man merkt, dass die Stände von Fachleuten geschaffen wurden. Zwischenhaken gibt’s nur wenige, also selber etwas nachbessern.
Am Nordwandsattel sitzen wir in der Sonne und machen Brotzeit. Die N-Wand erhebt sich steil über uns hinauf. Ich glaube die Route zu erkennen, aber so steil hatte ich sie mir nicht vorgestellt.
Der Einstiegsriss ist meine persönliche Schlüsselstelle. Es folgen Kamine und Risse. Diesen Schwachstellen folgen wir bis über die Wandmitte. Hier versperrt ein Überhang den Kamin (angeblich kann man auch direkt hinauf) wir queren nach rechts hinaus. Über plattigen Fels hinauf und dann ein ausgesetzter Quergang zurück nach links in den Kamin. Ich glaube man nennt das die „Ampezzaner Schleife“!? Der Kamin wird nicht weiterverfolgt sondern ich verlasse ihn nach links, um im paralellen Risskamin weiterzuklettern. Eigentlich ist es ein Gratturm, der die linke Kaminwand bildet. Diese Passage ist etwas gruselig. Der Gratturm scheint etwas instabil und im Kamingrund liegt einiges an Bruch rum. Macht ja nix, weil Kamine klettert man ja immer außen. Doch auch diese Passage meistern wir und über eine kurze Gratseillänge erreichen wir den Gipfel. Nicht die Aussicht, sondern der Tiefblick von der Kl. Zinne faszinieren uns. Wir waren noch nie auf einem so exponierten Gipfel.
Der Abstieg ist durch die Abseilpiste entschärft. Und wir erreichen schnell die Schuttrinne zwischen Großer und Kleiner Zinne. Die Schuttrinne wird täglich neu mit Schutt befüllt. Eine Steilstufe seilen wir noch ab, dann beeilen wir uns die Rinne zu verlassen. Erst unter dem Einstieg zum Normalweg wird der Abstieg entspannter.
Diese Tour gehört zu den eindrucksvollsten Gipfelbesteigungen, die ich kenne. Nicht nur die Schwierigkeit sondern auch die Ausgesetztheit erfordern konzentriertes Klettern. Und die Tour ist erst unten am Wanderweg beendet. Der Gipfelturm der Kleinen Zinne ist einmalig.
Lg
phouse
Wir haben es da etwas leichter. Mit dem Auto zum Parkplatz Auronzohütte und dann gemütlich zum Einstieg, der direkt unter der gelben Kante liegt. Das Wetter soll halten. Evtl. nachmittags Schauer, aber keine Gewitter. Also Gute Bedingungen.
Übers Kriechband geht’s zum eigentlichen Einstieg. Eine graue Wandstufe und etwas Schroffenkraxelei bringen uns ins „Amphitheater“. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder über die Rampe nach rechts hinauf und in einem weiten Linksbogen wieder zurück zum Nordwandsattel. Dieser Weg soll leicht sein max. II. Wir wären sicher schnell am Einstieg zur Nordwand. Die zweite Möglichkeit ist durch die Kaminreihe direkt hinaufzuklettern. Vier SL 3-4. und dann noch 100 Schroffenmeter. Das dauert etwas länger. Wir überlegen etwas, da es grad wieder dichten Nebel hat habe ich bedenken, dass wir die Route über die Rampe exakt finden. In den Kaminen ist die Orientierung einfacher. Wir entscheiden uns für die Kaminreihe. Die glattgewaschen Kamine sind gut zu klettern. Die Stände sind an geschlagenen Haken perfekt eingerichtet. Man merkt, dass die Stände von Fachleuten geschaffen wurden. Zwischenhaken gibt’s nur wenige, also selber etwas nachbessern.
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Ausstieg aus der Kaminreihe.
Ausstieg aus der Kaminreihe.
Am Nordwandsattel sitzen wir in der Sonne und machen Brotzeit. Die N-Wand erhebt sich steil über uns hinauf. Ich glaube die Route zu erkennen, aber so steil hatte ich sie mir nicht vorgestellt.
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Der Anstieg verläuft im linken Wandteil, immer steil hinauf
Der Anstieg verläuft im linken Wandteil, immer steil hinauf
Der Einstiegsriss ist meine persönliche Schlüsselstelle. Es folgen Kamine und Risse. Diesen Schwachstellen folgen wir bis über die Wandmitte. Hier versperrt ein Überhang den Kamin (angeblich kann man auch direkt hinauf) wir queren nach rechts hinaus. Über plattigen Fels hinauf und dann ein ausgesetzter Quergang zurück nach links in den Kamin. Ich glaube man nennt das die „Ampezzaner Schleife“!? Der Kamin wird nicht weiterverfolgt sondern ich verlasse ihn nach links, um im paralellen Risskamin weiterzuklettern. Eigentlich ist es ein Gratturm, der die linke Kaminwand bildet. Diese Passage ist etwas gruselig. Der Gratturm scheint etwas instabil und im Kamingrund liegt einiges an Bruch rum. Macht ja nix, weil Kamine klettert man ja immer außen. Doch auch diese Passage meistern wir und über eine kurze Gratseillänge erreichen wir den Gipfel. Nicht die Aussicht, sondern der Tiefblick von der Kl. Zinne faszinieren uns. Wir waren noch nie auf einem so exponierten Gipfel.
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Es überwiegt Kaminkletterei
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Schön luftig
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Bewährte Seilschaft
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Blick nach Norden
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Blick nach Süden - Abstiegsrichtung
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Abstieg
Es überwiegt Kaminkletterei
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Schön luftig
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Bewährte Seilschaft
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Blick nach Norden
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Blick nach Süden - Abstiegsrichtung
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Abstieg
Der Abstieg ist durch die Abseilpiste entschärft. Und wir erreichen schnell die Schuttrinne zwischen Großer und Kleiner Zinne. Die Schuttrinne wird täglich neu mit Schutt befüllt. Eine Steilstufe seilen wir noch ab, dann beeilen wir uns die Rinne zu verlassen. Erst unter dem Einstieg zum Normalweg wird der Abstieg entspannter.
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Schuttrinne
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Wieder Cadinigruppe
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Gelbe Kante
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Guat ganga
Schuttrinne
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Wieder Cadinigruppe
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Gelbe Kante
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Guat ganga
Diese Tour gehört zu den eindrucksvollsten Gipfelbesteigungen, die ich kenne. Nicht nur die Schwierigkeit sondern auch die Ausgesetztheit erfordern konzentriertes Klettern. Und die Tour ist erst unten am Wanderweg beendet. Der Gipfelturm der Kleinen Zinne ist einmalig.
Lg
phouse
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