Hier eine durchaus lohnende alpine Tour, zu der es nur wenige Informationen im Netz gibt -– sehr zu Unrecht wie ich finde.
Auf bergsteigen.com finden sich Infos und ein topo-ähnliches Übersichtsbild unter „Reißkofel Direttissima“. Auf der Seite der Bergrettung (Oberes) Drautal gibt es unter „Reißkofel östl. Nordwand“ eine handgezeichnete Topo, hier führt der Ausstieg klassisch durch eine Rinne.
Persönlich finde ich die Bezeichnung „Direttissima“ nicht sonderlich stimmig, aber das ist wohl Geschmackssache oder mir fehlt eine wesentliche Info zur Entstehung des Routennamens.
Von der Hütte hat man jedenfalls einen prächtigen Blick auf den östlichen Teil der Nordwand, die Route verläuft etwa wie eingezeichnet und im oberen Bereich habe ich mich an den Ausstieg (wie er auf bergsteigen.com beschrieben ist) gehalten.
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Der Reißkofel ist mit seinen 2371 müA der höchste Berg der Reißkofelgruppe und Teil der Gailtaler Alpen. Von Norden her führt der übliche Anstieg über die E. T. Compton Hütte (1585 müA) und den Padiaursteig zum Köfele Törl (2019 müA), von dort durch die Südflanke auf den Grat und weiter zum Gipfel. Vom Törl kann über steiles Gras und Schrofen der Grat auch direkt und damit früher erreicht werden, das wäre auch der kürzeste Abstieg nach der Kletterei.
Von Greifenburg führt eine öffentliche Straße zum großen Sägewerk Kanzian Holz im Ortsteil Eben und dort direkt durch das Betriebsgelände. Danach geht eine Forststraße hoch zum letzten Bauernhof, dem Egger Hansl. Allerdings gibt es seit einiger Zeit direkt nach dem Sägewerk ein Fahrverbotsschild "Forststraße", der Hüttenwirt von der Comptonhütte hat gemeint dass es in den letzten Jahren durch rücksichtslose Parker immer wieder zu Behinderungen vom Nutzverkehr gekommen ist und es den Eigentümern dann irgendwann einmal zu viel war.
Wir sind erst spät am Abend angereist und in der Dunkelheit muss ich das Fahrverbot irgendwie übersehen haben, jedenfalls gibt es ca 500 m vor dem Egger Hansl eine größere Straßengabelung (932 müA) und hier haben wir schließlich geparkt.
Der Weg zum Egger Hansl mit einem Hinweisschild, dass es sich hier um einen Privatweg handelt und ein Befahren sowie Parken nicht gewünscht wird. Links führt die Forststraße in einem Bogen zu einem großen Holzplatz / Parkplatz und von dort geht auch der Weg 235 zur Comptonhütte.
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In der Nacht gibt es etwas Niederschlag und die Wettervorhersage für den Tag ist allgemein eher durchwachsen, im Tagesverlauf soll von Westen eine Gewitterfront durchziehen und ab Mittag steigt die Niederschlagswahrscheinlichkeit signifikant an.
Wir starten also kurz nach 6 Uhr morgens und über Forstwege und –-straßen geht es östlich des Reißgrabens gut beschildert hinauf. Im Hochwald ist es windstill und drückend schwül, im Almengebiet weiter oben geht aber leichter Wind und der Aufstieg wird angenehmer. Bald kommt auch unser heutiges Ziel in Sicht und nach etwas über 1,5 Stunden erreichen wir die Hütte.
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Dort gibt es in einem kleinen Nebengebäude eine öffentlich zugängliche Toilette und einen Wasserhahn, die ersten Nächtigungsgäste sind schon munter und mit dem Wirt Mario ergibt sich auch ein kurzer Plausch während wir unsere Wasservorräte auffüllen. Von der Hütte aus sieht man auch gut die markanten Risse am Wandfuß wo sich der Einstieg befinden soll.
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Zum Einstieg sind es knapp 20 Minuten, wir queren das trockene Bachbett und folgen anfangs einem breiten Weg bis er sich nur wenig später im lichten Lärchenwald verläuft. Der weitere Anstieg führt weglos über das spärlich bewachsene Schuttfeld direkt zu der kleinen Rinne links neben den Rissen.
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Hier finden wir einen Bohrhaken mit einem abgeknoteten Seilstück rechts von der Rinne und vermuten den weiteren Verlauf recht klassisch durch die Rinne höher. Wir täuschen uns jedoch, es geht eigentlich gleich links in der Wand hoch aber die unteren beiden Bohrhaken sind etwas schwer zu entdecken. Dort stimmt dann auch die angegebene Schwierigkeit und es geht recht schön höher, schwerer wird es dann auch weiter oben nicht mehr.
Anm: Wenn in weiterer Folge Angaben zur Nummer einer Seillänge gemacht werden, so beziehen sich diese auf die Topo von www.bergsteigen.com
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Nach einem etwas grasigen Riss in der 2. Länge wartet am Ende der 3. Länge ein gutmütiger Bauch. Hier ist die direkte Linie zu empfehlen, der Fels weiter rechts davon ist von minderer Qualität und sollte vermieden werden.
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Etwas rechts oberhalb von unserem Stand befindet sich ein weiterer Standplatz mit 2 BH und auch auf den folgenden Platten finden wir neben uns zwei weitere Bohrhaken. Ob es sich nur um eine kurze Variante handelt, oder ob hier eine weitere eigenständige Tour von sehr nahe kommt, lässt sich nicht erkennen. Der Hüttenwirt hat schon von einer „vergessenen“ Tour in der Wand erzählt, jedoch nichts weiter zum Verlauf beitragen können.
Jedenfalls geht hier in der 4. Länge schön plattig bis unter einen Überhang, der sich durch eine kurze Rissverschneidung geschickt überwinden lässt.
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Die nächsten beiden Längen sind wieder einfach und wir gehen am laufenden Seil hoch zu einem markanten schwarzen Felsbereich. Der Stand mit einer großen Sanduhr befindet es sich wenige Meter links davon.
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Hier der 7. Länge geht es über schöne Risse (gute Placements) zu einer Platte (BH) und dann über einen kleinen Überhang. Von diesem Teil haben wir offenbar keine Bilder gemacht, dafür gibt es jetzt aber eines von dem schönen Ausblick auf das Drautal und die gegenüberliegende Kreuzeckgruppe, ganz unten rechts befindet sich die Comptonhütte.
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Anschließend folgen etwa 55 m Gehgelände auf einem breiten Wiesenfleck, diese grüne Insel ist auch vom Zustieg aus gut zu sehen.
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Auf bergsteigen.com finden sich Infos und ein topo-ähnliches Übersichtsbild unter „Reißkofel Direttissima“. Auf der Seite der Bergrettung (Oberes) Drautal gibt es unter „Reißkofel östl. Nordwand“ eine handgezeichnete Topo, hier führt der Ausstieg klassisch durch eine Rinne.
Persönlich finde ich die Bezeichnung „Direttissima“ nicht sonderlich stimmig, aber das ist wohl Geschmackssache oder mir fehlt eine wesentliche Info zur Entstehung des Routennamens.
Von der Hütte hat man jedenfalls einen prächtigen Blick auf den östlichen Teil der Nordwand, die Route verläuft etwa wie eingezeichnet und im oberen Bereich habe ich mich an den Ausstieg (wie er auf bergsteigen.com beschrieben ist) gehalten.
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Der Reißkofel ist mit seinen 2371 müA der höchste Berg der Reißkofelgruppe und Teil der Gailtaler Alpen. Von Norden her führt der übliche Anstieg über die E. T. Compton Hütte (1585 müA) und den Padiaursteig zum Köfele Törl (2019 müA), von dort durch die Südflanke auf den Grat und weiter zum Gipfel. Vom Törl kann über steiles Gras und Schrofen der Grat auch direkt und damit früher erreicht werden, das wäre auch der kürzeste Abstieg nach der Kletterei.
Von Greifenburg führt eine öffentliche Straße zum großen Sägewerk Kanzian Holz im Ortsteil Eben und dort direkt durch das Betriebsgelände. Danach geht eine Forststraße hoch zum letzten Bauernhof, dem Egger Hansl. Allerdings gibt es seit einiger Zeit direkt nach dem Sägewerk ein Fahrverbotsschild "Forststraße", der Hüttenwirt von der Comptonhütte hat gemeint dass es in den letzten Jahren durch rücksichtslose Parker immer wieder zu Behinderungen vom Nutzverkehr gekommen ist und es den Eigentümern dann irgendwann einmal zu viel war.
Wir sind erst spät am Abend angereist und in der Dunkelheit muss ich das Fahrverbot irgendwie übersehen haben, jedenfalls gibt es ca 500 m vor dem Egger Hansl eine größere Straßengabelung (932 müA) und hier haben wir schließlich geparkt.
Der Weg zum Egger Hansl mit einem Hinweisschild, dass es sich hier um einen Privatweg handelt und ein Befahren sowie Parken nicht gewünscht wird. Links führt die Forststraße in einem Bogen zu einem großen Holzplatz / Parkplatz und von dort geht auch der Weg 235 zur Comptonhütte.
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In der Nacht gibt es etwas Niederschlag und die Wettervorhersage für den Tag ist allgemein eher durchwachsen, im Tagesverlauf soll von Westen eine Gewitterfront durchziehen und ab Mittag steigt die Niederschlagswahrscheinlichkeit signifikant an.
Wir starten also kurz nach 6 Uhr morgens und über Forstwege und –-straßen geht es östlich des Reißgrabens gut beschildert hinauf. Im Hochwald ist es windstill und drückend schwül, im Almengebiet weiter oben geht aber leichter Wind und der Aufstieg wird angenehmer. Bald kommt auch unser heutiges Ziel in Sicht und nach etwas über 1,5 Stunden erreichen wir die Hütte.
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Dort gibt es in einem kleinen Nebengebäude eine öffentlich zugängliche Toilette und einen Wasserhahn, die ersten Nächtigungsgäste sind schon munter und mit dem Wirt Mario ergibt sich auch ein kurzer Plausch während wir unsere Wasservorräte auffüllen. Von der Hütte aus sieht man auch gut die markanten Risse am Wandfuß wo sich der Einstieg befinden soll.
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Zum Einstieg sind es knapp 20 Minuten, wir queren das trockene Bachbett und folgen anfangs einem breiten Weg bis er sich nur wenig später im lichten Lärchenwald verläuft. Der weitere Anstieg führt weglos über das spärlich bewachsene Schuttfeld direkt zu der kleinen Rinne links neben den Rissen.
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Hier finden wir einen Bohrhaken mit einem abgeknoteten Seilstück rechts von der Rinne und vermuten den weiteren Verlauf recht klassisch durch die Rinne höher. Wir täuschen uns jedoch, es geht eigentlich gleich links in der Wand hoch aber die unteren beiden Bohrhaken sind etwas schwer zu entdecken. Dort stimmt dann auch die angegebene Schwierigkeit und es geht recht schön höher, schwerer wird es dann auch weiter oben nicht mehr.
Anm: Wenn in weiterer Folge Angaben zur Nummer einer Seillänge gemacht werden, so beziehen sich diese auf die Topo von www.bergsteigen.com
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Nach einem etwas grasigen Riss in der 2. Länge wartet am Ende der 3. Länge ein gutmütiger Bauch. Hier ist die direkte Linie zu empfehlen, der Fels weiter rechts davon ist von minderer Qualität und sollte vermieden werden.
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Etwas rechts oberhalb von unserem Stand befindet sich ein weiterer Standplatz mit 2 BH und auch auf den folgenden Platten finden wir neben uns zwei weitere Bohrhaken. Ob es sich nur um eine kurze Variante handelt, oder ob hier eine weitere eigenständige Tour von sehr nahe kommt, lässt sich nicht erkennen. Der Hüttenwirt hat schon von einer „vergessenen“ Tour in der Wand erzählt, jedoch nichts weiter zum Verlauf beitragen können.
Jedenfalls geht hier in der 4. Länge schön plattig bis unter einen Überhang, der sich durch eine kurze Rissverschneidung geschickt überwinden lässt.
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Die nächsten beiden Längen sind wieder einfach und wir gehen am laufenden Seil hoch zu einem markanten schwarzen Felsbereich. Der Stand mit einer großen Sanduhr befindet es sich wenige Meter links davon.
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Hier der 7. Länge geht es über schöne Risse (gute Placements) zu einer Platte (BH) und dann über einen kleinen Überhang. Von diesem Teil haben wir offenbar keine Bilder gemacht, dafür gibt es jetzt aber eines von dem schönen Ausblick auf das Drautal und die gegenüberliegende Kreuzeckgruppe, ganz unten rechts befindet sich die Comptonhütte.
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Anschließend folgen etwa 55 m Gehgelände auf einem breiten Wiesenfleck, diese grüne Insel ist auch vom Zustieg aus gut zu sehen.
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