Durch das Finsterriegelkar gibt es bisher 2 publizierte Möglichkeiten gibt auf die Hochfläche zu gelangen: direkt durch den Talschluss oder über den Hebenkas Ostgrat (https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...rge-26-05-2016 oder https://www.alpenvereinaktiv.com/de/...l-i-/19716791/) möchte ich hier noch eine dritte Variante vorstellen.
Es ist kaum zu glauben, aber im Toten Gebirge kann man noch Erstbegehungen im dritten Schwierigkeitsgrad machen, die eine markante Linie und brauchbaren Fels aufweisen!
Der Wetterbericht war für Freitag 1.9.23 gut und so haben wir uns "Lauf Forrest, lauf" am Zwölferkogel zum Ziel gesetzt und einen entsprechend frühen Aufbruch geplant. In der Früh schaut der Wetterbericht ziemlich mies aus, sodass wir das Seil zu Hause lassen und nach Hinterstoder zum Wander-Kraxeln aufbrechen. In Allhaming beginnt es zu nieseln. Von der Baumschlagerreith ins Wassertal bin ich im Winter schon 25 Mal über diverse Wassertalvariationen aufgestiegen und abgefahren, aber im Sommer war ich noch nie vor Ort. Der alte Vieh-Auftriebs-Pfad - oder was davon noch übrig ist - bildet einen schönen Auftakt. Die Querung zum Übergang ins Finsterriegelkar ist auch problemlos zu finden. Eine riesige Plattentafel verlockt zu ersten leichten Klettereinlagen zumal das hohe Gras daneben noch ziemlich nass ist.
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Beim finsteren Riegel, der dem Kar den Namen verleiht, packen wir den Helm aus. Im tiefen Gras sind immer wieder schöne Karstplatten eingestreut, sodass meine feuchten Socken nicht ganz durchnässt werden. Die Sonne hat sich in der Zwischenzeit vollständig durch die Wolken gekämpft und löst nun die letzten Reste auf. Matthias hat mir den Floh ins Ohr gesetzt, dass es am Hochplanberg einen Ostgrat gibt, der in keinem Führer verzeichnet ist und eigentlich ganz interessant aussieht. (In der 2ten Auflage von Sepp Huber 1948 ist nicht einmal der Gipfel des Hochplanberg angeführt. Sepp Huber bekrittelt darin vielmehr die Doppelverwendung des Namens Hebenkas jeweils für Gr. Hochkasten und Gr. Kraxenberg. Heute ist der Hebenkas zwischen Hochplanberg und Brandleck kartiert. Auch in der Krenmayr-Rabeder Version 1982 und in der Rabeder-Version 2005 findet man keine Hinweise auf diese Route).
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Der Zugang zum Grat enthält auch schon Kletterpassagen im 2ten Grad und der Fels ist bei weitem besser als es von der Ferne ausgesehen hat. Man muss aber mit Gemsenkot auf Griffen und Tritten rechnen. Der Grat selbst beginnt mit Wander-Gelände, einer flachen Karstplatte und danach 3 Felsterrassen, deren Überwindung den 3ten Grad erfordert. Danach suchen wir im Zickzack den leichtesten Durchstieg. Der Fels ist nie schwerer als 3ter Grad und beinhaltet durchaus schöne Kletterpassagen. Natürlich findet man in diesem Terrain nicht nur bombenfesten Fels und wir räumen manch tückisches oder fragiles Gebilde aus dem Weg, sodass die geborstenen Trümmer den entsprechenden Gestank verbreiten. Sei's drum wir hatten unseren Spaß und zum Fürchten war es auch nie.
Am Gipfel weht unangenehmer Wind. Der Übergang zum Hebenkas und weiter in Richtung Brandleck sind landschaftlich unglaublich schön. Die Luft ist, nach der vergangenen Regenwoche, klar wie im Herbst. Der Abstieg ins Turmtal gehört mehr zur Kategorie Vorsicht walten lassen. Mit Ski geht das deutlich bequemer - vor allem von der Karschwelle bis zum Scheiblingstein. Im Kar trotte ich hinter Matthias her, der den Hundspfad im Vorjahr abgestiegen ist und nicht wie ich, vor ca. 40 Jahren das letzte Mal. Steinmänner und ausgeschnittene Latschengassen fehlen gänzlich in meiner Erinnerung. [Baumschlagerreith:6:10; Hochplanberg:11:00; Karschwelle Turmtal:13:00; Baumschlagerreith:15:05]
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Es ist kaum zu glauben, aber im Toten Gebirge kann man noch Erstbegehungen im dritten Schwierigkeitsgrad machen, die eine markante Linie und brauchbaren Fels aufweisen!
Der Wetterbericht war für Freitag 1.9.23 gut und so haben wir uns "Lauf Forrest, lauf" am Zwölferkogel zum Ziel gesetzt und einen entsprechend frühen Aufbruch geplant. In der Früh schaut der Wetterbericht ziemlich mies aus, sodass wir das Seil zu Hause lassen und nach Hinterstoder zum Wander-Kraxeln aufbrechen. In Allhaming beginnt es zu nieseln. Von der Baumschlagerreith ins Wassertal bin ich im Winter schon 25 Mal über diverse Wassertalvariationen aufgestiegen und abgefahren, aber im Sommer war ich noch nie vor Ort. Der alte Vieh-Auftriebs-Pfad - oder was davon noch übrig ist - bildet einen schönen Auftakt. Die Querung zum Übergang ins Finsterriegelkar ist auch problemlos zu finden. Eine riesige Plattentafel verlockt zu ersten leichten Klettereinlagen zumal das hohe Gras daneben noch ziemlich nass ist.
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Beim finsteren Riegel, der dem Kar den Namen verleiht, packen wir den Helm aus. Im tiefen Gras sind immer wieder schöne Karstplatten eingestreut, sodass meine feuchten Socken nicht ganz durchnässt werden. Die Sonne hat sich in der Zwischenzeit vollständig durch die Wolken gekämpft und löst nun die letzten Reste auf. Matthias hat mir den Floh ins Ohr gesetzt, dass es am Hochplanberg einen Ostgrat gibt, der in keinem Führer verzeichnet ist und eigentlich ganz interessant aussieht. (In der 2ten Auflage von Sepp Huber 1948 ist nicht einmal der Gipfel des Hochplanberg angeführt. Sepp Huber bekrittelt darin vielmehr die Doppelverwendung des Namens Hebenkas jeweils für Gr. Hochkasten und Gr. Kraxenberg. Heute ist der Hebenkas zwischen Hochplanberg und Brandleck kartiert. Auch in der Krenmayr-Rabeder Version 1982 und in der Rabeder-Version 2005 findet man keine Hinweise auf diese Route).
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Der Zugang zum Grat enthält auch schon Kletterpassagen im 2ten Grad und der Fels ist bei weitem besser als es von der Ferne ausgesehen hat. Man muss aber mit Gemsenkot auf Griffen und Tritten rechnen. Der Grat selbst beginnt mit Wander-Gelände, einer flachen Karstplatte und danach 3 Felsterrassen, deren Überwindung den 3ten Grad erfordert. Danach suchen wir im Zickzack den leichtesten Durchstieg. Der Fels ist nie schwerer als 3ter Grad und beinhaltet durchaus schöne Kletterpassagen. Natürlich findet man in diesem Terrain nicht nur bombenfesten Fels und wir räumen manch tückisches oder fragiles Gebilde aus dem Weg, sodass die geborstenen Trümmer den entsprechenden Gestank verbreiten. Sei's drum wir hatten unseren Spaß und zum Fürchten war es auch nie.
Am Gipfel weht unangenehmer Wind. Der Übergang zum Hebenkas und weiter in Richtung Brandleck sind landschaftlich unglaublich schön. Die Luft ist, nach der vergangenen Regenwoche, klar wie im Herbst. Der Abstieg ins Turmtal gehört mehr zur Kategorie Vorsicht walten lassen. Mit Ski geht das deutlich bequemer - vor allem von der Karschwelle bis zum Scheiblingstein. Im Kar trotte ich hinter Matthias her, der den Hundspfad im Vorjahr abgestiegen ist und nicht wie ich, vor ca. 40 Jahren das letzte Mal. Steinmänner und ausgeschnittene Latschengassen fehlen gänzlich in meiner Erinnerung. [Baumschlagerreith:6:10; Hochplanberg:11:00; Karschwelle Turmtal:13:00; Baumschlagerreith:15:05]
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