okay..
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heute haben wir das gemacht was ich wohl als logischen
endpunkt unserer traditionellen kletterentwicklung bezeichnen
würde..
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einen begehungsversuch in völlig freien unbekannten alpinen gelände..
und auch wenn er nicht erfolgreich war..
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finde ich gerade, die tatsache dass wir in eine unerschlossene
wand eingestiegen sind, abbrechen mussten und problemlos heil wieder
runtergekommen sind.. einen wirklich erfreulichen erfolg..
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konkret wollten wir heute den
KLEINEN SONNSTEIN über die SÜDWAND ersteigen..
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ich hab mich schon oft gefragt warum da keine route hochgeht
und ich trage mich schon seit ca 1 Jahr mit dem gedanken, da mal was
zu versuchen.. nachdem ich im winter dann den einstieg ausgecheckt hab..
am spitzelstein gegenüber mit dem fernglas die wand studiert hab..
wars heut soweit..
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zustieg :
bei der ersten lawinenverbauung von ebensee her, die stahltreppe hoch
dach queren , durch die lücke in den fangzäunen durch , falllinie nach oben
bis zum einstieg, dort stecken zwei rostgurken (die aber nicht weiterführen)
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1.SL :
fängt gleich fett an .. ich tippe eine 6er HVS und die rosa tricam hat
wieder mal dort gepasst wo nix hinwollte.. sieht echt leichter aus als es ist..
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2.SL :
stand bei einem kleinen haselbaum und auf den schock lassen wir
den überhang aus und steigen links im leichteren gemüse auf..
(2-3er gelände).
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3.SL :
ist eine 15 m querung nach rechts über die runse (gehgelände)
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4.SL :
Stand bei einem haselnussstrauch (eben).
dann die wirkliche schöne felswand mit versprenkeltem gemüse
nach oben (bischen juniperus)..
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5.SL :
das highlight : plötzlich wird der fels rau und löcherig, henkeln und
feste risse, traumhafte kletterei, leicht und super zum legen, das eisen
verschwindet geradezu in löchern, rissen und köpfel gibts auch
sogar der eine kleine überhangbauch ist gut mit griffen ausgestattet..
ich tippe auf eine 5er HS und jetzt würde es möglicherweise grad lustig..
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aber uns läuft die zeit davon...
wir sind 4h unterwegs, haben knapp 200 höhenmeter geschafft,
der sonnstein hat aber 500 und die haarigen sachen kommen zum schluss..
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wir steigen noch im gehgelände weiter bis zu einer kiefer nach oben..
und müssen bei dortigen ausblick erkennen.. wir haben erst ca ein drittel
geschafft..
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wir sind zwar genau auf der geplanten route aber das geht sich wenn
dann nur mit dem untragbaren risiko aus, abends vielleicht genau
am schluss steckenzubleiben also ganz klar..
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abbruch und rückzug
wer mit mir schon mal unterwegs war weiss dass ich immer alles beim
klettern dabei hab (klavier, haarfön, etc.) und natürlich auch ein
rückzugset mit schlingen, abseilringen, haken und hammer..
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und so kommen wir 4 abseilstände bauend in 2h stunden wieder
heil unten an..
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später in der strandbar der kitesurfer in ebensee schlürfen wir
eiskaffe und studieren nochmal die route von schräg gegenüber..
pfffffff.. da wären wir wohl heut nimmer hoch..
und ob sich der wilde aufschwung überhaupt machen lässt ?
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naja..
jetzt wissen wir den routenverlauf bis dorthin und stände haben
wir ja auch zurückgelassen.. sollte also nächstes mal
schneller gehen.. mal schauen.. wir kommen schon noch mal wieder..
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aber meine kletterpartnerin plädiert für eingebohrte routen
nächstes weekend und vielleicht sogar sportklettern ..
nagut.. okay.. überredet..
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ich bin schon sehr zufrieden dass wir wissen dass wir in eine
unbekannte cleane wand einsteigen können und auch wenns wir nicht
durchschaffen wieder heil runterkommen..
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zu den fotos : gelb war geplant , rot haben wir geschafft
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