.
..
okay ..
ich hab jetzt gut 24h nachgedacht ob ich das posten soll..
und bin zu der einsicht gekommen es wäre wesentlich bedenklicher
es nicht zu posten bzw. zu verschweigen..
.
also gut..
gestern bin ich ordentlich abgeflogen und sitze also jetzt
mit einer gebrochenen 11er rippe vor dem pc ..
.
ich bin auch bereit alle kommentare ala
"das musste ja so kommen"
"ich habs dir ja gleich gesagt"
"war nur eine frage der zeit du spinner,"
"hoffentlich bist du jetzt klüger"
"lass dir das eine lehre sein"
"hörst du jetzt bitte mit dem schwachsinn auf " usw
still und demütig hinzunehmenm, weil möglicherweise haben sie
ja nicht ganz unrecht. ich wurde gestern telefonisch onehin auch schon
ausreichend zusammengeschissen..
.
die story...
gestern wollten wir eigentlich nach dem abgebrochenen sonnsteinversuch
eine kurze ebg machen.. und nachdem ich mir im winter den spitzelstein schon
mal ausgecheckt hab sind wir dort also hin.. und ich hab versucht
direkt über die südwand in einem doppelriss zu kommen.. die erste seillänge
wäre auch die crux gewesen, oben wirds dann ja wesentlich flacher ..
also hab ich geschätzt wir sind da flugs oben und jausnen am gipfel..
.
tja ..
denkste..
.
das hier hab ich gestern gleich mal nach dem röntgen geschieben..
komischwerweise verblasst die erinnerung immer mehr..
..
"
Ich hänge seit einer Stunde an der selben Stelle fest.
Der bisherige Routenverlauf war fordernd aber gut zu bewältigen
auch der erste und zweite Überhang liegt hinter mir und ich war guter
Dinge die erste Seillänge zu bewältigen. Der Fels ist fest und bis auf
einiges an Strauchwerk gut kletterbar. Da sich die Büsche teils auch
gut als Zwischensicherungen eignen war ich zwar mittlewerweise
stark erschöpft aber zufrieden.
Insbesondere da das Ende absehbar 4 Meter über mir lag und das
Risssystem das kleine Dach gut umgehen lies. Jetzt stecke ich in der
Verschneidung darüber und komme keinen Zentimeter weiter. 5 Meter
unter mir steckt ein Keil und eine
Strauchschlinge, vor mir der letzte Friend, den ich noch habe.
Ich bin vollkommen in Schweiss gebadet und langsam steigt das
Bewustsein, dass ich möglicherweise echt in Schweirigkeiten stecke.
Endlose Versuche später wird mir klar, dass ich auch kaum mehr
zurückklettern kann. Ich muss es also irgendwie die verdammten
2 Züge über die glatte Stelle schaffen.
Da ich einen 4 Meter Runout vermeiden will schlage ich zwei Haken in den
schmalen Riss, verbinde diese mit einer Ausgleichsschlinge und hole mir
meinen Friend zurück, den ich oben vermutlich drigend brauchen werde.
Ein Haken steckt nur schlecht im Fels, doch der zweite singt aber beim
Einschlagen bis zum Ansatz und liegt auch gut auf den Kanten auf.
Das zweite Halbseil versehe ich noch mit einem kleinen Keil und starte
ich meinen letzten Versuch.
Meine rechte Hand erstastet eine senkrechte Fingerleiste und mein linker Fuß
stemmt gegen eine Warze. Handwechsel auf links und ich piaze wackelig zu
dem alles erlösenden rechten Griff über mir. Als ich nur mehr 15 cm davon
entfernt bin, und mich durchstrecke verändert diese Bewegung das labile
Gleichgewicht und mein linker Fuß rutscht schlagartig weg. Da ich den
rechten Griff noch nicht erreicht habe tauche ich sofort kopfüber nach
rechts weg.
Freier Fall.
Ich sehe die Felswand links auf dem Kopf an mir vorbeirasen und wundere
mich über das verkehrte Bild. Dann höre ich das Klirren der ausbrechenden
Haken und nur Sekundenbruchteile später schlage ich zum ersten Mal auf.
Ich höre mich selbst schreien und frage mich wieviel Sicherungen wohl
gezogen werden und wann diese Teufelsfahrt enden wird.
Ich greife ins Seil und verbrenne mir sofort die Finger.
Denn jetzt spannt das Seil endlich und ich komme 15 Meter
weiter unten seitlich zu liegen.
Okay.
Ich lebe noch und es ist alles noch dran.
Ich rufe meiner Seilpartnerin genau das zu und bin so voller Adrenalin,
dass ich sogar über mich lache es nicht geschafft zu haben. Der Endorphinschub
reicht auch aus um nochmals hochzuklettern und
Sicherungsmaterial für ein paar Hundert Euro zu holen, den Abstieg zu
schaffen und heimzufahren.
Als sich in meinen Rücken irgendwas bewegt, was vorher nicht so war
lasse ich mich von der nächsten Verwandschaft ins Krankenhaus bringen,
wo ein Röntgen eine gebrochene elfte Rippe und ein paar Prellungen feststellt.
Eine Stützbandage und zwei Parkemed später liege ich im Bett.
Scheisse , mein Bedarf an Erstbegehungsversuchen ist erstmal gedeckt.
Ausserdem falle ich nun onehin mal aus. "
..
.
naja ...
momentan ist mir hauptsächlich leid um das stabile hochdruckwetter
dass sich grad einstellt und das möglicherweise versaute alpinweekend
auf der hofpürgelhütte.. allerdings hab ich mir heute nicht das grigri
im sonderangebot zum selbstgesicherten vorstieg gekauft und mir fest
vorgenommen nach dem zusammenwachsen erst mal ganz normale
eingebohrte routen zu klettern..
.
das wurde mir gestern auch sofort als versprechen abgenommen
solange ich noch unter schock stand (sehr schlau)..
(wobei jemand der mir grad das leben gerettet hat indem sie diesen
sturz gefangen hat sich wirklich alles von mir wünschen darf)
.
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okay ..
ich hab jetzt gut 24h nachgedacht ob ich das posten soll..
und bin zu der einsicht gekommen es wäre wesentlich bedenklicher
es nicht zu posten bzw. zu verschweigen..
.
also gut..
gestern bin ich ordentlich abgeflogen und sitze also jetzt
mit einer gebrochenen 11er rippe vor dem pc ..
.
ich bin auch bereit alle kommentare ala
"das musste ja so kommen"
"ich habs dir ja gleich gesagt"
"war nur eine frage der zeit du spinner,"
"hoffentlich bist du jetzt klüger"
"lass dir das eine lehre sein"
"hörst du jetzt bitte mit dem schwachsinn auf " usw
still und demütig hinzunehmenm, weil möglicherweise haben sie
ja nicht ganz unrecht. ich wurde gestern telefonisch onehin auch schon
ausreichend zusammengeschissen..
.
die story...
gestern wollten wir eigentlich nach dem abgebrochenen sonnsteinversuch
eine kurze ebg machen.. und nachdem ich mir im winter den spitzelstein schon
mal ausgecheckt hab sind wir dort also hin.. und ich hab versucht
direkt über die südwand in einem doppelriss zu kommen.. die erste seillänge
wäre auch die crux gewesen, oben wirds dann ja wesentlich flacher ..
also hab ich geschätzt wir sind da flugs oben und jausnen am gipfel..
.
tja ..
denkste..
.
das hier hab ich gestern gleich mal nach dem röntgen geschieben..
komischwerweise verblasst die erinnerung immer mehr..
..
"
Ich hänge seit einer Stunde an der selben Stelle fest.
Der bisherige Routenverlauf war fordernd aber gut zu bewältigen
auch der erste und zweite Überhang liegt hinter mir und ich war guter
Dinge die erste Seillänge zu bewältigen. Der Fels ist fest und bis auf
einiges an Strauchwerk gut kletterbar. Da sich die Büsche teils auch
gut als Zwischensicherungen eignen war ich zwar mittlewerweise
stark erschöpft aber zufrieden.
Insbesondere da das Ende absehbar 4 Meter über mir lag und das
Risssystem das kleine Dach gut umgehen lies. Jetzt stecke ich in der
Verschneidung darüber und komme keinen Zentimeter weiter. 5 Meter
unter mir steckt ein Keil und eine
Strauchschlinge, vor mir der letzte Friend, den ich noch habe.
Ich bin vollkommen in Schweiss gebadet und langsam steigt das
Bewustsein, dass ich möglicherweise echt in Schweirigkeiten stecke.
Endlose Versuche später wird mir klar, dass ich auch kaum mehr
zurückklettern kann. Ich muss es also irgendwie die verdammten
2 Züge über die glatte Stelle schaffen.
Da ich einen 4 Meter Runout vermeiden will schlage ich zwei Haken in den
schmalen Riss, verbinde diese mit einer Ausgleichsschlinge und hole mir
meinen Friend zurück, den ich oben vermutlich drigend brauchen werde.
Ein Haken steckt nur schlecht im Fels, doch der zweite singt aber beim
Einschlagen bis zum Ansatz und liegt auch gut auf den Kanten auf.
Das zweite Halbseil versehe ich noch mit einem kleinen Keil und starte
ich meinen letzten Versuch.
Meine rechte Hand erstastet eine senkrechte Fingerleiste und mein linker Fuß
stemmt gegen eine Warze. Handwechsel auf links und ich piaze wackelig zu
dem alles erlösenden rechten Griff über mir. Als ich nur mehr 15 cm davon
entfernt bin, und mich durchstrecke verändert diese Bewegung das labile
Gleichgewicht und mein linker Fuß rutscht schlagartig weg. Da ich den
rechten Griff noch nicht erreicht habe tauche ich sofort kopfüber nach
rechts weg.
Freier Fall.
Ich sehe die Felswand links auf dem Kopf an mir vorbeirasen und wundere
mich über das verkehrte Bild. Dann höre ich das Klirren der ausbrechenden
Haken und nur Sekundenbruchteile später schlage ich zum ersten Mal auf.
Ich höre mich selbst schreien und frage mich wieviel Sicherungen wohl
gezogen werden und wann diese Teufelsfahrt enden wird.
Ich greife ins Seil und verbrenne mir sofort die Finger.
Denn jetzt spannt das Seil endlich und ich komme 15 Meter
weiter unten seitlich zu liegen.
Okay.
Ich lebe noch und es ist alles noch dran.
Ich rufe meiner Seilpartnerin genau das zu und bin so voller Adrenalin,
dass ich sogar über mich lache es nicht geschafft zu haben. Der Endorphinschub
reicht auch aus um nochmals hochzuklettern und
Sicherungsmaterial für ein paar Hundert Euro zu holen, den Abstieg zu
schaffen und heimzufahren.
Als sich in meinen Rücken irgendwas bewegt, was vorher nicht so war
lasse ich mich von der nächsten Verwandschaft ins Krankenhaus bringen,
wo ein Röntgen eine gebrochene elfte Rippe und ein paar Prellungen feststellt.
Eine Stützbandage und zwei Parkemed später liege ich im Bett.
Scheisse , mein Bedarf an Erstbegehungsversuchen ist erstmal gedeckt.
Ausserdem falle ich nun onehin mal aus. "
..
.
naja ...
momentan ist mir hauptsächlich leid um das stabile hochdruckwetter
dass sich grad einstellt und das möglicherweise versaute alpinweekend
auf der hofpürgelhütte.. allerdings hab ich mir heute nicht das grigri
im sonderangebot zum selbstgesicherten vorstieg gekauft und mir fest
vorgenommen nach dem zusammenwachsen erst mal ganz normale
eingebohrte routen zu klettern..
.
das wurde mir gestern auch sofort als versprechen abgenommen
solange ich noch unter schock stand (sehr schlau)..
(wobei jemand der mir grad das leben gerettet hat indem sie diesen
sturz gefangen hat sich wirklich alles von mir wünschen darf)
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