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Spitzelstein Südwand Erstbegehungsversuch (schwer misslungen)

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  • #16
    AW: Spitzelstein Südwand Erstbegehungsversuch (schwer misslungen)

    Nur nicht aufstecken wegen so einer Brezn - vielleicht ein bissi unterhalb der Sturzgrenze weiterklettern, aber es wird Dir eh nix anderes übrig bleiben, denn bis so ein Rippenbruch ausgeheilt ist, kann es laaaange dauern. Hab meine Rippenprellung vom Schifahren ca. 2 Monate deutlich gespürt.

    Gute Besserung!

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    • #17
      AW: Spitzelstein Südwand Erstbegehungsversuch (schwer misslungen)

      .......tja, bist wohl net der einzige dem sowas in der Richtung passiert ist, dauert eine Weilchen und dann ist alles wieder (fast) beim alten, gehört irgendwie zu den wertvollen, wenn auch unangenehmen Erfahrungen dazu (wenn´st was draus lernst)..... und unsere Palfen stehen ja auch noch eine Zeitlang herum...und Erstbegehungsmöglichkeiten findest auch noch Ende nie.

      Also "scheiß da nix dann feit da nix", baldige Besserung und lass dir die nächste Zeit keine Witze erzählen!

      l.g. Reini
      .....Beteiligung stillgelegt....und immer gsund heimkommen!

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      • #18
        AW: Spitzelstein Südwand Erstbegehungsversuch (schwer misslungen)

        Ja, da muss man wohl durch. Mir ist etwas ähnliches in jungen Jahren passiert - gleich nebenan am Adlerhorst. Da hab ich bei einem Erstbegehungsversuch einen Grounder aus 10 m Höhe hingelegt. Die Haken die ich schlug hielten allesamt nicht. Aber sie haben vielleicht ein wenig gebremst. Gelandet bin ich mit dem A auf einem riesigen Graspolster - gleich neben einem Felsblock. Beckenprellung und ein paar Abschürfungen........ Nach zwei Wochen gings wieder in die Berge - aber mit einem gehörigen Respekt.

        lg Norbert

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        • #19
          AW: Spitzelstein Südwand Erstbegehungsversuch (schwer misslungen)

          .
          das mit den haken gibt mir auch wirklich zu denken..
          keile hexen tricamps friends etc. kenne ich zwztl in allen positionen
          und kann einschätzen was wie warum hält oder nicht..
          ist auch ziemlich klar ..
          da sehe ich ja wie die dinger liegen und was sie im sturzfall
          so machen werden..
          ..
          aber haken ?
          haken hab ich bisher vielleicht 25 stück geschlagen..
          und die dinger sind mir jetzt vom prinzip her jetzt schon etwas unheimlich..
          wenn der riss nicht grad waagrecht nach unten sondern senkrecht (wie üblich)
          läuft, halten die viecher eigentlich "nur" auf klemmreibung. (das mit dem
          verdrehen halt ich alleine wegen der weichen exe für ein gschichtl)

          .
          also wie kann ich abschätzen wie "gut" das teil wirklich eingezwickt ist ?
          eigentlich muss es ja raus wenn der zug des sturzes größer ist als der
          druck der summe der hammerschläge (und die kraft aus der gleichen
          richtung kommt, sonst brauchts halt mehr..)

          .
          und die "planung" der zugrichtung beim fixieren ist spätestens dann
          theorie wenns die oberen zieht und man unkontrolliert irgendwohin durch
          die landschaft fliegt..
          .
          da werd ich mich mal wirklich damit auseinandersetzen und
          herumprobieren müssen.. ..
          .
          friends sind mir ja teils auch etwas dubios.. die wandern und
          haben manchmal probleme mit den rissflächen wo sie aufliegen..
          ein großer keil. ein hexe oder eine gut gelegte tricam..
          daran kann man imho festhalten..
          .
          Zuletzt geändert von Fleisch; 30.06.2010, 06:46.

          but i see direct lines

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          • #20
            AW: Spitzelstein Südwand Erstbegehungsversuch (schwer misslungen)

            Zitat von Fleisch Beitrag anzeigen
            .
            also wie kann ich abschätzen wie "gut" das teil wirklich eingezwickt ist ?
            .
            Gar nicht.
            Gab glaub ich im bergundsteigen einmal einen Artikel drüber und Versuche mit erfahrenen Bergführern, wo ihre Einschätzung von der Haltekraft selbst geschlagener und die Realität weit auseinander lagen (in beide Richtungen wohlgemerkt).

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            • #21
              AW: Spitzelstein Südwand Erstbegehungsversuch (schwer misslungen)

              ...also bei meinem Abflug ist der Haken, auf den ich alles gesetzt hätte und den ich selbst in einen Querriß geschlagen habe, hat übrigens super gesungen, wie nix rausgegangen und ein eher wenig vertrauenswertes Teil in einem Längsriß kurz, hab ich auch selber reingehauen, unmittelbar vor dem Standplatz hat damals meine Dreißigmeterhöllenfahrt beendet.

              Meiner Meinung nach kann man die Haltekraft nur einigermaßen abschätzen, wenn man das Teil selbst reingedroschen hat, aber wenn wir jetzt wieder selber laufend Haken rein- und raushauen wird´s dem Fels nicht wirklich guttun.

              Für meinen Teil lasse ich heute Normalhaken fast ausschließlich weg und arbeite mit mobilen Sachen bzw. findest bei uns ja oft überraschend viele schöne Sanduhren........wenn dann gar nix gscheites mehr geht, bzw. an den Ständen scheue ich vor der Brrrrrm nicht zurück.......man möge mich einen Feigling schimpfen.
              .....Beteiligung stillgelegt....und immer gsund heimkommen!

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              • #22
                AW: Spitzelstein Südwand Erstbegehungsversuch (schwer misslungen)

                1. gute und rasche besserung!
                2. keep on climbing!
                3. analysier net zu viel. das macht nur damisch im kopf. am besten du liest an simpson.
                4. eb´s von unten mit konventionellen waffen im bewachsenen gelände sind, sagen wir es so: anspruchsvoll. andere machens anders. aber das ist eine stilfrage und die kann nur jeder für sich selbst beantworten.
                mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

                bürstelt wird nur flüssiges

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                • #23
                  AW: Spitzelstein Südwand Erstbegehungsversuch (schwer misslungen)

                  .
                  "man möge mich einen Feigling schimpfen."
                  tut ganz sicher keiner...
                  ..
                  ich hab mir nur haken desegen mitgenommen um im freien gelände
                  "sichere" stände zu schlagen (weil haken ja multidirectional) und über die auch wieder abseilen zu können..
                  ..
                  bzw. beim scheitern "rückzugshaken" zu schlagen über die ich dann bei
                  nichtweiterkommen wieder abgelassen werde und die als billiges zeug
                  dann da oben verbleiben können..
                  ..

                  darüber denke ich in zukunft aber sehr sehr genau nach..
                  weil der gedanke dass es mir einen rückzugshaken zieht, während ich grad
                  das ganze andere zeugs abgebaut habe und bei voller umlenkung und
                  seilausnützung wieder knapp oberhalb des letzten standes bin

                  das würde dann zum 50m sturz in den stand..
                  supergrusel...
                  Zuletzt geändert von Fleisch; 30.06.2010, 08:41.

                  but i see direct lines

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                  • #24
                    AW: Spitzelstein Südwand Erstbegehungsversuch (schwer misslungen)

                    Bremst den Leichtsinn ungemein.
                    Danke für Deinen Bericht; man wird von Triumph und Erfolg eh so überhäuft; es liegt auch sehr knapp beisammen.
                    Ich glaub aber, manche Zeichen von *oben* darf man nicht ignorieren.
                    Wünsch Dir guten Genesungsverlauf, damit Du bald wieder fit bist.
                    „Bier und Schnaps - die Getränke der Völker, denen Nebel und Regen vertraut sind.“
                    Heinrich Heine

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                    • #25
                      AW: Spitzelstein Südwand Erstbegehungsversuch (schwer misslungen)

                      ......."habe Haken nur mitgenommen weil"......ist dein Stil, braucht keine Rechtfertigung und verdient Respekt!

                      Möchte keineswegs meinen eigenen jemanden auf´s Aug drücken bzw. als allgemein optimal bezeichnen, ich mach´s halt nur schlicht und einfach so.

                      ......der pivo hat´s am treffendsten formuliert..........und freue dich auf das was kommen wird wennst wieder fit bist!
                      .....Beteiligung stillgelegt....und immer gsund heimkommen!

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                      • #26
                        AW: Spitzelstein Südwand Erstbegehungsversuch (schwer misslungen)

                        ich wünsch dir natürlich auch, dass du dich möglich rasch vom schrecken und den körperlichen folgen deines abflugs erholst.

                        ganz so einfach, wie man das gerne rät, ist das mit dem "bald wieder weitermachen" ja leider in der praxis dann oft auch wieder nicht. ich selber habe jedenfalls nach einem kräftigen irrtum mit entsprechenden folgen das klettern auch einmal 15 jahre lange links liegen lassen. und dass war damals viel weniger eine rationelle entscheidung, sondern einfach so ein ganz dumpfes und unterschwelliges gefühl, das mir die freude daran ein wenig verdorben hat, und ganz schleichend immer mehr irgendwelche andere aktivitäten in den vordergrund hat rücken lassen. erst nach so langer zeit bin ich dann endlich wieder fast zufälligerweise mit fels in berührung gekommen und hab augenblicklich wieder gespürt, wie wichtig mir diese auseinandersetzung in wahrheit ist. lass dich also nicht zu sehr von all unseren oberflächlichen ratschlägen und genesungswünschen beeindrucken -- das wirklich wichtige läuft oft viel tiefer und im inneren ab!

                        ich würde auch noch anmerken: ein glück, dass es wenigstens nur dich selbst erwischt hat! sich dafür verantwortlich zu fühlen, dass jemandem anderen etwas zustößt, nur weil man vielleicht doch irgendwas ein bisserl fasch eingeschätzt hat, dürfte vermutlich noch wesentlich schwerer zu ertragen sein.

                        es freut mich jedenfalls sehr, dass du dich ganz offenbar wirklich kritisch und lernwillig mit dieser ganzen geschichte auseinandersetzt! ein derartiger zugang ist mir deutlich lieber als all diese unsinnige beschwörung und verfestigung alpinen heldenmuts, wie man sie unter alpinisten gerade im umfeld tragischster ereignisse leider immer wieder beobachten kann. ich denke, es geht auch ganz anders! man kann das klettern ruhig auch mit lust und freude und weitestgehend kalkulierbarem risiko vernünftig pflegen und weiterentwickeln!

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                        • #27
                          AW: Spitzelstein Südwand Erstbegehungsversuch (schwer misslungen)

                          Es fällt mir nicht leicht, auf deine "Offenbarung" zu antworten. So wie einige in diesem Forum habe auch ich schon "manches" erlebt und gesehen. Stürze, die positiv ausgehen, werden, sobald sie in die Vergangenheit entrückt sind, schnell einmal verdrängt, leider aber oftmals auch verherrlicht.
                          Mich persönlich wundert es, dass es Kletterer gibt, die mit "Stolz" von ihren Brezen erzählen, welche sie manchmal nur durch Glück (Zufall?) überlebt haben. Wirklich nachhaltig schlimm sind Tod oder Rollstuhl, aber darüber wird nicht viel geredet, das wird weggeschoben.
                          Ich sage ja nicht, dass unser Hobby nicht faszinierend ist, verherrlichen tue ich es aber ganz sicher nicht. Kein Mensch der Welt kann mir erzählen, dass ein Leben mit sogenannten "normalen" Hobbies nicht ebenso erfüllend und faszinierend sein kann. Dazu zählt auch das "stinknormale" Familienleben, das meiner Ansicht nach eine wesentlich größere Herausforderung und Aufgabe darstellt, als die ganze Palette an extremen Schmankerln, die die Berge bieten (nein, ich habe keine Familie!).
                          Du hast ja erfreulicherweise recht offen und ehrlich über deine Abenteuer gesprochen, jetzt wären natürlich auch die wahren Beweggründe dafür interessant. Der ungestüme jugendliche herrliche Leichtsinn ist sicher einer davon, an den ich mich noch gut erinnern kann. Der Glaube an die Unverletzbarkeit, der Stolz über die Überwindung und persönliche Leistung, der "Stellenwert" im Kreise von Freunden und Bekannten.
                          Aber auch der Wunsch, es den Heroen nachzumachen, einer von Ihnen zu werden und dazuzugehören zu einer vermeintlich elitären Gesellschaft. Selber zum Mythos werden, allzeit von "allen" bewundert werden (wenns auch oft nur ein sehr kleiner Kreis ist, aber das sieht man nicht).
                          Tja, lieber Fleisch, du kannst das jetzt wegschieben, wie so liebevoll von jenen empfohlen, die ihrerseits überlebt haben und so auch ein bisserl am Mythos naschen - und weitermachen, wenn du dich vom Schock erholt hast. Oder du wirst Plaisirkletterer in weitgehend sicheren Bohrhakenrouten. Oder du kehrst, wie so viele, früher oder später oder auch gleich, dem Klettern den Rücken zu und genießt die Berge auf andere vielfältig mögliche Weise (kann auch gefährlich sein). Oder du machst etwas ganz anderes.
                          Ich habe es z.B. noch nicht geschafft, mich abzuwenden, obwohl ich daran arbeite. Trotz so mancher Erlebnisse, die meine Existenz in Sekundenschnelle beenden hätten können. Ein gutes Gewissen meiner Partnerin gegenüber habe ich oftmals nicht gehabt, denn diese Verantwortung ist mir durchaus sehr bewusst. So habe ich halt bis heute den berühmten Spagat geschafft, an welchem Viele gescheitert sind.
                          Na ja, mir machts halt immer noch Spaß und verblüffender Weise fällt es mir auch noch leicht. Eigentlich sollte man gehen, wenns am Schönsten ist, mal sehen.
                          Ich kenne viele Menschen, die scheinbar sehr zufrieden sind, obwohl sie nicht klettern (sensationell, das gibts!).
                          Einen Tipp will ich dir allerdings schon geben, da ich mich ja auch recht positiv zu deinen Aktionen geäußert habe: bleibe bei deinen Classic - Clean - Gschichtln vorerst zwei Grade unter deiner persönlichen Leistungsgrenze (denn deshalb bist du ja letztendlich gescheitert). Wenn du dann dein Können perfektioniert hast (das spürst eh selber), dann kannst du diese Differenz ja um einen Grad verringern.
                          Zuletzt geändert von ReinholdB; 01.07.2010, 14:36.

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                          • #28
                            AW: Spitzelstein Südwand Erstbegehungsversuch (schwer misslungen)

                            .
                            hab ich echt auch vor..
                            .
                            was mir vor ein paar wochen schon mal zu denken gegeben hat war
                            die lektüre von http://www.amazon.de/Extrem-Faszinat.../dp/3492403662 http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=10379
                            und dann direkt drauf http://www.bergsteigen.at/de/buch.aspx?ID=251
                            ..
                            das sind so mindest die krassesten literarischen
                            gegensätze zu dem thema..
                            das tirolbuch ist pure todesverherrlichung
                            .
                            ich persönlich begründe das schlicht und einfach mit einer gewissen
                            sucht nach adrenalin und gefahr als droge..
                            Zuletzt geändert von Fleisch; 01.07.2010, 17:32.

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                            • #29
                              AW: Spitzelstein Südwand Erstbegehungsversuch (schwer misslungen)

                              Lieber Reinhold, glaube kaum wer ist auf Stürze stolz, ganz im Gegenteil, sie passieren eben und sind ein Teil vom Klettern welcher einem an seine eigene Sterblichkeit erinnert.....
                              .....Beteiligung stillgelegt....und immer gsund heimkommen!

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                              • #30
                                AW: Spitzelstein Südwand Erstbegehungsversuch (schwer misslungen)

                                Zitat von Fleisch Beitrag anzeigen
                                .
                                ...
                                ich persönlich begründe das schlicht und einfach mit einer gewissen
                                sucht nach adrenalin und gefahr als droge..
                                Hallo
                                Du ich würde derartig erlebtes nicht damit abtun. Aus dem Grund bist Du doch hoffentlich nicht eingestiegen? Das Ziel war doch ein anderes als Adrenalienproduktion.
                                Auch ich finde es gut dass Du nach dem Sturz nochmals eingestiegen bist, damit wird nach so einem Erlebnis einiges Blockierte sofort wieder frei.
                                Ich hatte einmal einen ähnlichen Sturz. Seilverbrennungen an Händen und Füssen. Ausriss eines Normalhakens und zwei Sanduhrschlingen darunter. Kopfüber dann eine steile Platte runtergerummpelt. Zum Glück war ich beim Aufstieg auch feig genug in einem Klebebolt der Nachbarroute einzuklinken. Der hat GSD dann gehalten. Was während so einem Sturz alles im Hirn abgeht ist enorm. Ich kann mich nach vielen Jahren noch an jedes Detail im Flug erinnern und die paar Sekunden waren wie lange Minuten. Unglaublich was Menschen an Mechanismen in deratigen Situationen freisetzen können.
                                Ich denke Angst ist gerade beim Klettern ein überlebenswichtiger Sicherheitssensor. Man darf sich nur nicht darauf fokusieren sonst steigt die Panik auf und dann geht gar nichts mehr. Auch ich bin damals diese Route knapp unter meiner Leistungsgrenze geklettert, dass würde ich heute nicht mehr tun, das hab ich daraus gelernt.
                                Wünsche gute Besserung fürs Rippchen und Gratulation der standhaften Dame auf die man sich verlassen kann dass sie hält.
                                Die Erstbegehung würde ich an Deiner Stelle noch nicht aufgeben, es kann noch eine ganz persönlich wertvolle Route für Dich werden.
                                lg
                                ich weis das ich nichts weis

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