Hallo zusammen!
Am 06.und 07.01 durfte ich mit Alex zwei schöne Linien im nahen Almtal klettern.
06.01. Hohes Kreuz (2180m),NW-Kante 5/6+ (5+obl.), 400m
Donnerstag 5 Uhr früh Treffpunkt Pendlerparkplatz Satteledt. Um ca. 6 Uhr Ankunft Almtalerhaus. Die Forststraße war optimal zu fahren, Parkplatz zu finden war dann etwas schwieriger. Anfangs scherzte ich noch und sagte na hoffentlich bekommen wir um diese Jahreszeit noch ein Platzerl. Tatsächlich wurde nur ein Platz für zwei Autos frei geräumt und "agrat steht do scho ana mit´n drin, supa". Wos mochma jetzt?
Nach einigem überlegen entschlossen wir uns in der Abzweigung auf der weniger befahrenen Straße (Spuren) stehen zu bleiben. Die "Hauptstraße" die zur Wildfütterung führt ließen wir selbstverständlich frei, denn mit der hiesigen Jägerschaft ist nicht zu scherzen.
Um 6.30 Uhr sind wir dann mit großem Sack und Pack zu unserer Tour gestartet. Eisige Kälte, glitzernder Schnee im schein der Stirnlampe und die Last auf den Schultern, im Kopf immer wieder stellende Fragen. Kommen wir mit diesen Rucksäcken überhaupt so hoch hinauf oder müssen wir noch vor dem Einstieg umkehren, können wir das überhaupt zu dieser Jahreszeit klettern??? Und, und, und!
Und die Antwort war jedes Mal: Egal schauma amoi, des werma seng wenns so weit is.
Wir sind auch sehr gut voran gekommen, zuerst noch mit den Tournski und ab der Materialseilbahn zu Fuß weiter. Durch die geringe Schneelage und der eisigen Kälte nach dem letzten Wärmeeinbruch waren die Aufstiegsverhältnisse einfach optimal. Und trotzdem verplemperten wir dort und da wertvolle Zeit die uns später noch abgehen wird.
Auf ungefähr der Höhe des Einstieges noch am Sommerweg also kurz vor den Eisenleitern, legten wir unser Materialdepot an. Alles was wir nicht benötigten ließen wir zurück, die Rucksäcke wurden zwar um einiges leichter, waren aber noch schwer genug für die anstehende Kletterei. Noch eine kleine Stärkung und weiter ging´s Richtung Kante. Das Anseilplatzerl auf dem Absatz erreichten wir um 11.15 Uhr, Wahnsinn wo ist die Zeit hingekommen - na dort und da.
Die erste Seillänge übernahm dankender weise Alex, wie sich später heraus stellte die unangenehmste der ganzen Tour. Bis auf die Schroffenbänder wo ein wenig Schnee lag war die Route komplett trocken, bis auf die erste Seillänge. Unangenehm und erst!
Etwa in dreiviertel der Seillänge plötzlich - Griffausbruch ein kurzer Schrei, ich war bereit, wartete auf einen Ruck aber spürte nichts, blickte nach oben. Alex konnte sich gerade noch mit der einen Hand festhalten. Durchatmen, Glück gehabt. Zwar ist die Tour spitzenmäßig abgesichert, dennoch hätte er an dieser Stelle einen weiten Satz ins Seil gemacht und mit den schweren Rucksack sich ernsthaft verletzen können. Den Rest der Route also bis zur 8 Seillänge wo wir dann zur Welserhütte ausquerten konnten wir alles mit den Kletterpotschn klettern.
Dadurch das sich der Föhn immer mehr durchsetzte hatten wir sehr angenehme Temperaturen ohne starken Wind auch der Felsen war nicht zu kalt, dür diese Jahreszeit eigentlich eher ungewöhnlich. Einzig und allein was den Genussfaktor sehr störte waren diese schweren Packungen die wir auf den Rücken mitschleppten.
Bei einbruch der Dunkelheit, kurz nach 17.00 Uhr erreichten wir schon etwas erschöpft das oberste Band. Da wir noch das Zeug vom Materialdepot herauf holen mussten, beschlossen wir kurzum auf die oberen Seillängen zu verzichten. Also querten wir zur Welserhütte aus. Oben angekommen wurden die Rucksäcke geleert - so jetzt waren sie endlich leichter geworden nur hatte keiner mehr von uns wirklich Freude abzusteigen und nochmals zur Hütte aufzusteigen. Tja nützt nichts, da unten liegt unser ganzer Proviant und Kochzeugs und schön langsam macht sich der große Hunger bemerkbar.
"Hüft nix auf geht´s"
Nach weiteren 1.5h war´s dann endlich vorüber mit der Schinderei. Eini in den gemütlichen Winterraum der Welserhütte und köchln, köcheln.
" Ma, schau a Tischherd einheizen können wir auch noch. Was für Luxus, besser könnt ma´s gar nicht dawischn."
Ich war der Heizmeister oder sollte man eher Selchmeister sagen?? Nach dem ersten Versuch anzuheizen, standen binnen ein par Minuten dicke Rauchschwaden im Raum - Fenster auf. Beim zweiten Versuch schaute es schon ein bisschen besser aus und mich packte ein Hochgefühl sofort stellte ich den mit Schnee gefüllten Topf auf den Herd. Und siehe da, ja was is jetzt?
Wieder drückte es den Rauch aus allen Ritzen - Fenster auf und aussi in die frische Luft.
Vielleicht war ja Schnee oben auf den Kamin, negativ alles abgeblasen. Aber wieso funktioniert des Dings net? Draußen totale Windstille und außergewöhnlich warm. Jetzt schon fast wärmer als im Winterraum.
Nach einiger Zeit des Lüftens hätte ich meinen Plan vom anheizen schon fast aufgegeben. Als ich im Herd ein kleines aufflackern der Flamme entdeckte gab ich schnell noch feine Holzsplitter vorsichtig drauf und wieder erstickte die Flamme - gibt´s doch net - komm bitte, geh doch!
Just in dem Moment hörte ich wie draußen der Föhnwind leicht einsetzte und mit dem Wind entfachte sich das Feuer im Herd.
Danke dir Wind!!
07.01. Gr. Priel (2515m) NNW-Grat 220hmt, 3/3+
Nach einem ergiebigen Frühstück standen wir um ca. 9.30 Uhr am Einstieg des NNW-Grates. Die Kletterei war hier nun doch winterlicher als an der NW-Kante. Die Kletterpatschen ließen wir von Anfang an schon auf der Hütte dafür kamen die Steigeisen mit in die Tasche. Der schöne im Sommer genussvolle Grat entpuppte sich als spannende Herausforderung. Schnee musste von den Tritten und Griffen erst weggeräumt werden darunter war oft Eis vorzufingen, manche Risse waren ebenfalls voll Eis.
Leider ist im Winter die Zeit immer etwas zu knapp, wenn man nicht schon früh auf den Beinen ist. Eigentlich wollten wir oben noch weiter Richtung Gipfel aber auf Grund der Lage dass wir noch bis ins Tal absteigen wollten kam uns die Abseilpiste zu gunsten. Dank der fleißigen Leute die in dem Gebiet aktiv sind konnten wir nach der 8Sl. problemlos über ein Stahlseil gesichertes schmales Band zur Abseilpiste auqueren. So konnten wir wertvolle Zeit sparen und waren im Nu wieder zurück auf der Hütte.
Dort wurden die Säcke wieder voll bepackt der Winterraum noch ordentlich aufgeräumt noch etwas Hoz gehackt für die nächste "Selchmannschaft" . Im letzten Tageslicht verließen wir zwei die Hütte und machten uns auf den Weg zurück ins Tal.
Alex und ich waren uns einig das das Erlebte und die zwei Routen die wir gehen durften ein Geschenk der Berge war.
Am 06.und 07.01 durfte ich mit Alex zwei schöne Linien im nahen Almtal klettern.
06.01. Hohes Kreuz (2180m),NW-Kante 5/6+ (5+obl.), 400m
Donnerstag 5 Uhr früh Treffpunkt Pendlerparkplatz Satteledt. Um ca. 6 Uhr Ankunft Almtalerhaus. Die Forststraße war optimal zu fahren, Parkplatz zu finden war dann etwas schwieriger. Anfangs scherzte ich noch und sagte na hoffentlich bekommen wir um diese Jahreszeit noch ein Platzerl. Tatsächlich wurde nur ein Platz für zwei Autos frei geräumt und "agrat steht do scho ana mit´n drin, supa". Wos mochma jetzt?
Nach einigem überlegen entschlossen wir uns in der Abzweigung auf der weniger befahrenen Straße (Spuren) stehen zu bleiben. Die "Hauptstraße" die zur Wildfütterung führt ließen wir selbstverständlich frei, denn mit der hiesigen Jägerschaft ist nicht zu scherzen.
Um 6.30 Uhr sind wir dann mit großem Sack und Pack zu unserer Tour gestartet. Eisige Kälte, glitzernder Schnee im schein der Stirnlampe und die Last auf den Schultern, im Kopf immer wieder stellende Fragen. Kommen wir mit diesen Rucksäcken überhaupt so hoch hinauf oder müssen wir noch vor dem Einstieg umkehren, können wir das überhaupt zu dieser Jahreszeit klettern??? Und, und, und!
Und die Antwort war jedes Mal: Egal schauma amoi, des werma seng wenns so weit is.
Wir sind auch sehr gut voran gekommen, zuerst noch mit den Tournski und ab der Materialseilbahn zu Fuß weiter. Durch die geringe Schneelage und der eisigen Kälte nach dem letzten Wärmeeinbruch waren die Aufstiegsverhältnisse einfach optimal. Und trotzdem verplemperten wir dort und da wertvolle Zeit die uns später noch abgehen wird.
Auf ungefähr der Höhe des Einstieges noch am Sommerweg also kurz vor den Eisenleitern, legten wir unser Materialdepot an. Alles was wir nicht benötigten ließen wir zurück, die Rucksäcke wurden zwar um einiges leichter, waren aber noch schwer genug für die anstehende Kletterei. Noch eine kleine Stärkung und weiter ging´s Richtung Kante. Das Anseilplatzerl auf dem Absatz erreichten wir um 11.15 Uhr, Wahnsinn wo ist die Zeit hingekommen - na dort und da.
Die erste Seillänge übernahm dankender weise Alex, wie sich später heraus stellte die unangenehmste der ganzen Tour. Bis auf die Schroffenbänder wo ein wenig Schnee lag war die Route komplett trocken, bis auf die erste Seillänge. Unangenehm und erst!
Etwa in dreiviertel der Seillänge plötzlich - Griffausbruch ein kurzer Schrei, ich war bereit, wartete auf einen Ruck aber spürte nichts, blickte nach oben. Alex konnte sich gerade noch mit der einen Hand festhalten. Durchatmen, Glück gehabt. Zwar ist die Tour spitzenmäßig abgesichert, dennoch hätte er an dieser Stelle einen weiten Satz ins Seil gemacht und mit den schweren Rucksack sich ernsthaft verletzen können. Den Rest der Route also bis zur 8 Seillänge wo wir dann zur Welserhütte ausquerten konnten wir alles mit den Kletterpotschn klettern.
Dadurch das sich der Föhn immer mehr durchsetzte hatten wir sehr angenehme Temperaturen ohne starken Wind auch der Felsen war nicht zu kalt, dür diese Jahreszeit eigentlich eher ungewöhnlich. Einzig und allein was den Genussfaktor sehr störte waren diese schweren Packungen die wir auf den Rücken mitschleppten.
Bei einbruch der Dunkelheit, kurz nach 17.00 Uhr erreichten wir schon etwas erschöpft das oberste Band. Da wir noch das Zeug vom Materialdepot herauf holen mussten, beschlossen wir kurzum auf die oberen Seillängen zu verzichten. Also querten wir zur Welserhütte aus. Oben angekommen wurden die Rucksäcke geleert - so jetzt waren sie endlich leichter geworden nur hatte keiner mehr von uns wirklich Freude abzusteigen und nochmals zur Hütte aufzusteigen. Tja nützt nichts, da unten liegt unser ganzer Proviant und Kochzeugs und schön langsam macht sich der große Hunger bemerkbar.
"Hüft nix auf geht´s"
Nach weiteren 1.5h war´s dann endlich vorüber mit der Schinderei. Eini in den gemütlichen Winterraum der Welserhütte und köchln, köcheln.
" Ma, schau a Tischherd einheizen können wir auch noch. Was für Luxus, besser könnt ma´s gar nicht dawischn."
Ich war der Heizmeister oder sollte man eher Selchmeister sagen?? Nach dem ersten Versuch anzuheizen, standen binnen ein par Minuten dicke Rauchschwaden im Raum - Fenster auf. Beim zweiten Versuch schaute es schon ein bisschen besser aus und mich packte ein Hochgefühl sofort stellte ich den mit Schnee gefüllten Topf auf den Herd. Und siehe da, ja was is jetzt?
Wieder drückte es den Rauch aus allen Ritzen - Fenster auf und aussi in die frische Luft.
Vielleicht war ja Schnee oben auf den Kamin, negativ alles abgeblasen. Aber wieso funktioniert des Dings net? Draußen totale Windstille und außergewöhnlich warm. Jetzt schon fast wärmer als im Winterraum.
Nach einiger Zeit des Lüftens hätte ich meinen Plan vom anheizen schon fast aufgegeben. Als ich im Herd ein kleines aufflackern der Flamme entdeckte gab ich schnell noch feine Holzsplitter vorsichtig drauf und wieder erstickte die Flamme - gibt´s doch net - komm bitte, geh doch!
Just in dem Moment hörte ich wie draußen der Föhnwind leicht einsetzte und mit dem Wind entfachte sich das Feuer im Herd.
Danke dir Wind!!
07.01. Gr. Priel (2515m) NNW-Grat 220hmt, 3/3+
Nach einem ergiebigen Frühstück standen wir um ca. 9.30 Uhr am Einstieg des NNW-Grates. Die Kletterei war hier nun doch winterlicher als an der NW-Kante. Die Kletterpatschen ließen wir von Anfang an schon auf der Hütte dafür kamen die Steigeisen mit in die Tasche. Der schöne im Sommer genussvolle Grat entpuppte sich als spannende Herausforderung. Schnee musste von den Tritten und Griffen erst weggeräumt werden darunter war oft Eis vorzufingen, manche Risse waren ebenfalls voll Eis.
Leider ist im Winter die Zeit immer etwas zu knapp, wenn man nicht schon früh auf den Beinen ist. Eigentlich wollten wir oben noch weiter Richtung Gipfel aber auf Grund der Lage dass wir noch bis ins Tal absteigen wollten kam uns die Abseilpiste zu gunsten. Dank der fleißigen Leute die in dem Gebiet aktiv sind konnten wir nach der 8Sl. problemlos über ein Stahlseil gesichertes schmales Band zur Abseilpiste auqueren. So konnten wir wertvolle Zeit sparen und waren im Nu wieder zurück auf der Hütte.
Dort wurden die Säcke wieder voll bepackt der Winterraum noch ordentlich aufgeräumt noch etwas Hoz gehackt für die nächste "Selchmannschaft" . Im letzten Tageslicht verließen wir zwei die Hütte und machten uns auf den Weg zurück ins Tal.
Alex und ich waren uns einig das das Erlebte und die zwei Routen die wir gehen durften ein Geschenk der Berge war.
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