.
..
wow.. endlich..
alles hat geklappt wie geplant..
aber von vorne..
..
GROSSER HÖLLKOGEL SÜDWAND 1862hm (mixed bis III)
WINTERBEGEHUNG 210315 alleine seilfrei
.
die vorgeschichte..
.
seit fast 5 jahren verfolgt mich ein fotos aus wolfgang eckes
"höllengebirge" bildband.. da steht er offenbar am segenbaumogel und
fotografiert noch analog die südwand des großen höllkogels ende eines winters
in den 1970er jahren. und mit einer lupe und viel fantasie kann man sich da
folgendes einbilden..
.
1.) die "große schlucht" aka "scherengraben" ist komplett mit lawinen verfüllt
2.) es zieht sich ein eis/schnee-band (fast) durch die ganze wand..
.
ausgiebige recherchen und gespräche mit meinem lokalen jägern ergeben
dass offenbar wirklich noch niemand durch die südwand ist.. weil :angeblich
teils brüchig wie ein nahostfrieden, durchzogen von nassen schluchten und
immer wieder unterbrochen von ungangbaren felsstufen..
.
aber..
wenn im winter der bruch friert, die stufen vom schnee eingeebnet werden..
hmm.. dann bleibt noch die tatsache dass die gesamte wand lawinös durch
genau die linie runterkommt und auch das band selbst bei sonnenschein
irgendwann abreisst und tonnen von nassschnee usw usw..
.
nochmals aber..
wenn man kurz bevor das band reisst, an einem bewölkten tag, im finstern
einsteigt. dann könnte es vielleicht klappen..
..
sprich HEUTE :
.
die wand :
.
der wecker läutet um 0300, um 0410 parke ich im weissenbachtal
(wenig verkehr um die zeit) und um 0500 bin ich in der höll (kein schnee
mehr am zustieg)..
.
im langsam heller werdenden morgenlicht traue ich meinen augen kaum..
die grosse schlucht ist KOMPLETT mit schnee voll.. sogar der 15m hohe
lochdurchstieg ist weg.. da liegen mindestens 20m schnee drin..
.
langsam und vorsichtig steige/pickle ich mich durch die schlucht..
der schnee spielt alles.. von brettelhart über harschdeckel mit einruch, bis
hin zu autogroßen eingeschneiten eisbrocken.. aber ich kapiere schnell dass
ich mir da einfach immer nur das aussuchen muss was ich brauche..
.
ich trag meine napal evo mit steigeisen, 2 grivel monster an einer leech und
einen gurt mit 3 haken und ein seil im rucksack(das ich aber nicht brauchen werde)
helm ist nötig es pfeift immer was vorbei.. teils stein teils eis..irgendwie erwischt mich
aber nix.. der höllkogel zielt schlecht..hehe..
.
ich bin in einer stunde an der "schere", der gabelung zum "schlund" und da reisst
das band zum ersten mal ab.. die heikle platte die ich eh schon kenne ist
wasserüberspült und somit schneefrei.. ich schnall die eisen ab.. häng die geräte
an den gurt und zieh die handschuhe aus.. reine felskletterei mit den evo-böcken..
es geht aber gut.. nach nur 150m hab ich die nächste stelle und hier check ich
dass ich die sicher nicht mehr abklettern kann.. also augen auf und durch..
.
irgendwie bin ich froh dass klaus keine zeit hatte und ich alleine bin..
das wär jetzt rein vernunftbegabt zum umdrehen gewesen..
.
danach bin ich in neuland.. soweit oben waren wir auch im sommer noch nicht..
das ecke-foto ist zwar in meiner schenkeltasche aber ich kenne jedes detail
auswendig (ich hab sogar einen bildschirmhintergrund damit).. ich weiss jetzt
wirds knifflig .. ich muss nach rechts queren und im sommer sind hier die
ungangbaren aufschwünge.. die sind jetzt FAST komplett unter schnee..
es bleiben aber ca 5-8m sehr heikle handkletterei im dritten grad.. hier ist
der fels auch echt brüchig.. und gar nicht sooo gut gefroren..
leichtes nervenflattern und dann ruhe und durch..
dreimal insgesamt
.
dann kommt noch eine beschissene senkrechte grasrinne..
diesmal gottseidank gut gefroren (advanced eisgerät-grasbüscheling)
und dann kipp ich über eine kleine wächte in die sehr lange austiegsrinne
die sich jetzt 400hm anstrengend aber nicht mehr gefährlich nach oben
zieht.. am ende steilt das ding nochmals auf.. und ich treffe auf den
senkrechten felskranz unterm gipfel..
.
es gilt wie immer "follow the gams" und eine pemmerlspur (die scheissen
echt im gehen) führt mich zur durchstiegsstelle (II) .. dann stehe ich völlig
fertig plötzlich vor 4 schifahrern und dem gipfelbuch..
.
ich schau blöd, die schauen auch blöd..
weil ich definitiv aus der fallschen richtung (von süden und unten) komme..
es ist erst 10.30 !!!! .. ich schreib mich ins gipfelbuch.. und wandere locker
zum feuerkogel und leiste mir dann von ebensee ein 40 euro taxi zu meinem auto..
(wieder mal eine verblüffte taxlerin)..
.
um 1400 bin ich wieder zuhause
und kanns kaum glauben.. allerdings lässt jetzt das adrenalin nach
und ich glaub ich mach heut nimmer viel.. (umfall)
.
fazit :
geht nur ganz selten wenn alles perfekt passt..
und dann ist es imho auch nicht gerade ein ponyhof..
aber schön..
.
ps : auf die offensichtliche frage
"warum bist du nicht gleich links direkt durch die geile schlucht ? "
wäre zu sagen " da war nicht mehr genug schnee drin und für längere felsstrecken
fehlte mir der klaus.."
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wow.. endlich..
alles hat geklappt wie geplant..
aber von vorne..
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GROSSER HÖLLKOGEL SÜDWAND 1862hm (mixed bis III)
WINTERBEGEHUNG 210315 alleine seilfrei
.
die vorgeschichte..
.
seit fast 5 jahren verfolgt mich ein fotos aus wolfgang eckes
"höllengebirge" bildband.. da steht er offenbar am segenbaumogel und
fotografiert noch analog die südwand des großen höllkogels ende eines winters
in den 1970er jahren. und mit einer lupe und viel fantasie kann man sich da
folgendes einbilden..
.
1.) die "große schlucht" aka "scherengraben" ist komplett mit lawinen verfüllt
2.) es zieht sich ein eis/schnee-band (fast) durch die ganze wand..
.
ausgiebige recherchen und gespräche mit meinem lokalen jägern ergeben
dass offenbar wirklich noch niemand durch die südwand ist.. weil :angeblich
teils brüchig wie ein nahostfrieden, durchzogen von nassen schluchten und
immer wieder unterbrochen von ungangbaren felsstufen..
.
aber..
wenn im winter der bruch friert, die stufen vom schnee eingeebnet werden..
hmm.. dann bleibt noch die tatsache dass die gesamte wand lawinös durch
genau die linie runterkommt und auch das band selbst bei sonnenschein
irgendwann abreisst und tonnen von nassschnee usw usw..
.
nochmals aber..
wenn man kurz bevor das band reisst, an einem bewölkten tag, im finstern
einsteigt. dann könnte es vielleicht klappen..
..
sprich HEUTE :
.
die wand :
.
der wecker läutet um 0300, um 0410 parke ich im weissenbachtal
(wenig verkehr um die zeit) und um 0500 bin ich in der höll (kein schnee
mehr am zustieg)..
.
im langsam heller werdenden morgenlicht traue ich meinen augen kaum..
die grosse schlucht ist KOMPLETT mit schnee voll.. sogar der 15m hohe
lochdurchstieg ist weg.. da liegen mindestens 20m schnee drin..
.
langsam und vorsichtig steige/pickle ich mich durch die schlucht..
der schnee spielt alles.. von brettelhart über harschdeckel mit einruch, bis
hin zu autogroßen eingeschneiten eisbrocken.. aber ich kapiere schnell dass
ich mir da einfach immer nur das aussuchen muss was ich brauche..
.
ich trag meine napal evo mit steigeisen, 2 grivel monster an einer leech und
einen gurt mit 3 haken und ein seil im rucksack(das ich aber nicht brauchen werde)
helm ist nötig es pfeift immer was vorbei.. teils stein teils eis..irgendwie erwischt mich
aber nix.. der höllkogel zielt schlecht..hehe..
.
ich bin in einer stunde an der "schere", der gabelung zum "schlund" und da reisst
das band zum ersten mal ab.. die heikle platte die ich eh schon kenne ist
wasserüberspült und somit schneefrei.. ich schnall die eisen ab.. häng die geräte
an den gurt und zieh die handschuhe aus.. reine felskletterei mit den evo-böcken..
es geht aber gut.. nach nur 150m hab ich die nächste stelle und hier check ich
dass ich die sicher nicht mehr abklettern kann.. also augen auf und durch..
.
irgendwie bin ich froh dass klaus keine zeit hatte und ich alleine bin..
das wär jetzt rein vernunftbegabt zum umdrehen gewesen..
.
danach bin ich in neuland.. soweit oben waren wir auch im sommer noch nicht..
das ecke-foto ist zwar in meiner schenkeltasche aber ich kenne jedes detail
auswendig (ich hab sogar einen bildschirmhintergrund damit).. ich weiss jetzt
wirds knifflig .. ich muss nach rechts queren und im sommer sind hier die
ungangbaren aufschwünge.. die sind jetzt FAST komplett unter schnee..
es bleiben aber ca 5-8m sehr heikle handkletterei im dritten grad.. hier ist
der fels auch echt brüchig.. und gar nicht sooo gut gefroren..
leichtes nervenflattern und dann ruhe und durch..
dreimal insgesamt
.
dann kommt noch eine beschissene senkrechte grasrinne..
diesmal gottseidank gut gefroren (advanced eisgerät-grasbüscheling)
und dann kipp ich über eine kleine wächte in die sehr lange austiegsrinne
die sich jetzt 400hm anstrengend aber nicht mehr gefährlich nach oben
zieht.. am ende steilt das ding nochmals auf.. und ich treffe auf den
senkrechten felskranz unterm gipfel..
.
es gilt wie immer "follow the gams" und eine pemmerlspur (die scheissen
echt im gehen) führt mich zur durchstiegsstelle (II) .. dann stehe ich völlig
fertig plötzlich vor 4 schifahrern und dem gipfelbuch..
.
ich schau blöd, die schauen auch blöd..
weil ich definitiv aus der fallschen richtung (von süden und unten) komme..
es ist erst 10.30 !!!! .. ich schreib mich ins gipfelbuch.. und wandere locker
zum feuerkogel und leiste mir dann von ebensee ein 40 euro taxi zu meinem auto..
(wieder mal eine verblüffte taxlerin)..
.
um 1400 bin ich wieder zuhause
und kanns kaum glauben.. allerdings lässt jetzt das adrenalin nach
und ich glaub ich mach heut nimmer viel.. (umfall)
.
fazit :
geht nur ganz selten wenn alles perfekt passt..
und dann ist es imho auch nicht gerade ein ponyhof..
aber schön..
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ps : auf die offensichtliche frage
"warum bist du nicht gleich links direkt durch die geile schlucht ? "
wäre zu sagen " da war nicht mehr genug schnee drin und für längere felsstrecken
fehlte mir der klaus.."
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