2012 wurde über diese Route bereits einmal berichtet:
http://www.gipfeltreffen.at/showthre...light=Damokles
Inzwischen war allerdings bei der Buchstelle von Damokles ein kleiner Felsausbruch, vielleicht ein Grund dafür, dass man in letzter Zeit recht wenig über diese Route hört.
Mit diesem kleinen Beitrag möchte ich die Infos etwas aktualisieren.
Die Route geht in ihrer Gesamtheit durchaus als kleinere „Longline“ durch und ist sicherlich auch nur etwas für Leute, die ein etwas ernsteres alpines Ambiente nicht scheuen.
Die „Wasserspiele“ kann man als nettes Vorspiel werten, ein bunter Mix aus doch nicht so ganz leichten Kletterstellen und nahezu Gehgelände und munterem Steigen in einem toll ausgewaschenen Bachbett. Der Fels ist perfekt!
Bei uns war nahezu alles trocken und das mag schon ein großer Vorteil sein. Bei der Routenwahl hat man teils eine große Variationsbreite zur Verfügung. Gelegentlich wundert man sich über seltsame Gegendruck-Quetschstellen und studiert wenige Meter über sicherem Boden wie das jetzt gehen sollte. Man entdeckt auch recht bald, dass man nicht auf weiß polierte Flächen steigen sollte, die nämlich auch in trockenem Zustand in Sachen Reibung nichts her geben.
Die Absicherung ist moderat, der Schwierigkeit angemessen, Stände eingerichtet.
Von Sigibolts kann keine Rede sein – ist solides, geprüftes Material.
Die Erstbegeher haben saubere Arbeit geleistet, auch noch den Abstieg bzw. Fluchtwege markiert.
Zumindest die oberen 4 Seillängen kann man seilfrei steigen, wenn man will, die letzte allerdings ist wieder ein wenig IV.
Wir haben danach einmal etwa eine halbe Stunde gerastet und beraten, ob wir uns die „Damokles“ weiter trauen sollen.
Aber bei dem Traumwetter konnten wir der Versuchung nicht widerstehen.
Die Damokles ist nun doch ein Trumm schwerer, aber eigentlich nie sehr anhaltend, zumindest kann man zwischendurch immer sehr gut stehen und weitere Manöver abwägen.
Die höchsten Grade haben wir nicht ausgereizt, etwa 4x habe ich genullt und bei einigen schwierigen Stellen hat mein Freund freundlicherweise die Führung übernommen.
Ein Hakenabstand war allerdings nicht ohne, dort war ein sehr rascher Piaz-Einsatz angesagt, keinesfalls gemütlich A0, sicher VI+, Respekt meinem Vorsteiger.
Vielfach perfekte Kletterei, wasserzerfressen, eher selten liegt noch Zeugs vom kleinen Felsausbruch herum, recht viel Schotter allerdings im Wandbuchbereich, der aber einfach zu überwinden ist (II).
Danach folgen zwei Spitzenlängen, wobei die obere recht beeindruckend herab schaut, gerade dort aber tolle Piazschuppen weiterhelfen.
Die letzen 2 Seillängen sind nur noch Genuss-Geplänkel.
Vom Einstieg Wasserspiele bis zum Ausstieg Damokles haben wir etwa 7 Stunden inklusive einer längeren Rast gebraucht. Mit 35 Jahren wären wir sicher etwas rascher durchgeflitzt aber wir sind halt schon etwas älter…
Jedenfalls dürfte sich diese Zeit normalerweise einhalten lassen.
Den Zustieg haben wir uns mit dem Bike verkürzt, ist natürlich besonders bei der Rückkehr ein Traum, das Radfahrverbot war nicht sehr deutlich, wahrscheinlich nur wegen der Haftung angebracht… Gestört haben wir niemand!
Fazit: In Summe eine große, schöne, genußreiche Klettertour für einen langen stabilen Sommertag.
Vom Kletteranspruch her würde ich aber z. B. bereits eine klassische Dachl-Nordwand höher einschätzen.
Wir sind um 7h Uhr weg, sind um 10h eingestiegen, waren um 17h beim Ausstieg und um ca. 20h im Tal.
Hier einige Eindrücke:
Gleich anfangs baut sich die NW-Wand des Rotgschirr eindrucksvoll auf. Wir hoffen auf langen Schatten an diesem heißen Tag…
Rot-001.jpg
Auf dem Bild vom abendlichen Rückweg kommt unsere Route deutlicher heraus: Beginn etwa bei der Basis der Bäume (etwas verdeckt), dann rechts, Ausstieg wenig rechts der Bildmitte:
Rot-002.jpg
Im Zustieg wird unsere Route deutlicher:
Verschneidung, dann rechts und hinauf zum Ausstieg, der durch ein deutliches Horn (das Damokles-Schwert) gekennzeichnet ist.
Rot-003.jpg
Ein Blick talaus verheißt einen Spitzentag!
Rot-004.jpg
Am Einstieg muss man noch durch ein Schneerestchen durch
Rot-005.jpg
dann steigen wir los, im perfekten Fels
Rot-006.jpg
Das Beinahe-Gehgelände dazwischen stört nicht richtig oder sollte man sagen, dass es dazwischen auch noch etwas zu klettern gibt? Ansichtssache… aber immer schön.
Rot-007.jpg
Nach längerer Rast am Band fällt die Entscheidung: Damokles!
Die erste schwierige Seillänge
Rot-008.jpg
8
http://www.gipfeltreffen.at/showthre...light=Damokles
Inzwischen war allerdings bei der Buchstelle von Damokles ein kleiner Felsausbruch, vielleicht ein Grund dafür, dass man in letzter Zeit recht wenig über diese Route hört.
Mit diesem kleinen Beitrag möchte ich die Infos etwas aktualisieren.
Die Route geht in ihrer Gesamtheit durchaus als kleinere „Longline“ durch und ist sicherlich auch nur etwas für Leute, die ein etwas ernsteres alpines Ambiente nicht scheuen.
Die „Wasserspiele“ kann man als nettes Vorspiel werten, ein bunter Mix aus doch nicht so ganz leichten Kletterstellen und nahezu Gehgelände und munterem Steigen in einem toll ausgewaschenen Bachbett. Der Fels ist perfekt!
Bei uns war nahezu alles trocken und das mag schon ein großer Vorteil sein. Bei der Routenwahl hat man teils eine große Variationsbreite zur Verfügung. Gelegentlich wundert man sich über seltsame Gegendruck-Quetschstellen und studiert wenige Meter über sicherem Boden wie das jetzt gehen sollte. Man entdeckt auch recht bald, dass man nicht auf weiß polierte Flächen steigen sollte, die nämlich auch in trockenem Zustand in Sachen Reibung nichts her geben.
Die Absicherung ist moderat, der Schwierigkeit angemessen, Stände eingerichtet.
Von Sigibolts kann keine Rede sein – ist solides, geprüftes Material.
Die Erstbegeher haben saubere Arbeit geleistet, auch noch den Abstieg bzw. Fluchtwege markiert.
Zumindest die oberen 4 Seillängen kann man seilfrei steigen, wenn man will, die letzte allerdings ist wieder ein wenig IV.
Wir haben danach einmal etwa eine halbe Stunde gerastet und beraten, ob wir uns die „Damokles“ weiter trauen sollen.
Aber bei dem Traumwetter konnten wir der Versuchung nicht widerstehen.
Die Damokles ist nun doch ein Trumm schwerer, aber eigentlich nie sehr anhaltend, zumindest kann man zwischendurch immer sehr gut stehen und weitere Manöver abwägen.
Die höchsten Grade haben wir nicht ausgereizt, etwa 4x habe ich genullt und bei einigen schwierigen Stellen hat mein Freund freundlicherweise die Führung übernommen.
Ein Hakenabstand war allerdings nicht ohne, dort war ein sehr rascher Piaz-Einsatz angesagt, keinesfalls gemütlich A0, sicher VI+, Respekt meinem Vorsteiger.
Vielfach perfekte Kletterei, wasserzerfressen, eher selten liegt noch Zeugs vom kleinen Felsausbruch herum, recht viel Schotter allerdings im Wandbuchbereich, der aber einfach zu überwinden ist (II).
Danach folgen zwei Spitzenlängen, wobei die obere recht beeindruckend herab schaut, gerade dort aber tolle Piazschuppen weiterhelfen.
Die letzen 2 Seillängen sind nur noch Genuss-Geplänkel.
Vom Einstieg Wasserspiele bis zum Ausstieg Damokles haben wir etwa 7 Stunden inklusive einer längeren Rast gebraucht. Mit 35 Jahren wären wir sicher etwas rascher durchgeflitzt aber wir sind halt schon etwas älter…
Jedenfalls dürfte sich diese Zeit normalerweise einhalten lassen.
Den Zustieg haben wir uns mit dem Bike verkürzt, ist natürlich besonders bei der Rückkehr ein Traum, das Radfahrverbot war nicht sehr deutlich, wahrscheinlich nur wegen der Haftung angebracht… Gestört haben wir niemand!
Fazit: In Summe eine große, schöne, genußreiche Klettertour für einen langen stabilen Sommertag.
Vom Kletteranspruch her würde ich aber z. B. bereits eine klassische Dachl-Nordwand höher einschätzen.
Wir sind um 7h Uhr weg, sind um 10h eingestiegen, waren um 17h beim Ausstieg und um ca. 20h im Tal.
Hier einige Eindrücke:
Gleich anfangs baut sich die NW-Wand des Rotgschirr eindrucksvoll auf. Wir hoffen auf langen Schatten an diesem heißen Tag…
Rot-001.jpg
Auf dem Bild vom abendlichen Rückweg kommt unsere Route deutlicher heraus: Beginn etwa bei der Basis der Bäume (etwas verdeckt), dann rechts, Ausstieg wenig rechts der Bildmitte:
Rot-002.jpg
Im Zustieg wird unsere Route deutlicher:
Verschneidung, dann rechts und hinauf zum Ausstieg, der durch ein deutliches Horn (das Damokles-Schwert) gekennzeichnet ist.
Rot-003.jpg
Ein Blick talaus verheißt einen Spitzentag!
Rot-004.jpg
Am Einstieg muss man noch durch ein Schneerestchen durch
Rot-005.jpg
dann steigen wir los, im perfekten Fels
Rot-006.jpg
Das Beinahe-Gehgelände dazwischen stört nicht richtig oder sollte man sagen, dass es dazwischen auch noch etwas zu klettern gibt? Ansichtssache… aber immer schön.
Rot-007.jpg
Nach längerer Rast am Band fällt die Entscheidung: Damokles!
Die erste schwierige Seillänge
Rot-008.jpg
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