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Steinkarspitze Westgrat, 2626 m; Blutspitze, 2626 m, II (III), N.Tauern, 8.9.2020

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  • Steinkarspitze Westgrat, 2626 m; Blutspitze, 2626 m, II (III), N.Tauern, 8.9.2020

    Von Weissenbachtal/P über Wildsee, Westgrat, I-II, kurz III, Übergang Blutspitze, II (III),
    Abstieg Talkensee, Weissenbachtal

    Bereits im vergangenen Jahr liebäugelte ich mit dieser Route, habe mich aber wegen fortgeschrittener Jahreszeit für einen kürzeren Weg auf den Nachbargipfel (vermeintliche Blutspitze, jetzt korrigiert: Wildseespitze) entschieden. Siehe hier:
    https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...ern-23-10-2019

    Ein interessanter, freundlicher Hinweis von einem Lungauer, der diesen Grat begangen hat, inclusive näherer Beschreibung, stachelte meine Neugier noch weiter an.
    Somit war dieser Grat auf die To-Do-Liste gesetzt. Die Ausführung erforderte dann nur noch einen stabilen, langen Tag.

    Ich starte im Lungauer Weißprichtal/Lonkatal beim hinteren Parkplatz.
    Hier zunächst eine Routenübersicht (Kompasskarte):
    stSt-001.jpg

    Noch im Dunklen mache ich mich mit meinem klapprigen Fahrrad auf den Weg.
    Es ist ein nützlicher Begleiter auf den vielen Flachstrecken, auf den Anstiegen wird es geschoben – ich brauche meine Energie heute anderswo noch.
    Gespenstisch umgeistern mich Morgennebel
    stSt-002.jpg

    und im Rückblick entragt der Nebeldecke bereits das Karnereck
    stSt-003.jpg

    Der Steig zum Wildsee ist anfänglich schwer zu finden, aber ich kenne ihn bereits. So erreiche ich das malerische Gewässer diesmal recht rasch.
    Die folgenden Übersichtsbilder stammen noch vom Vorjahr.
    Über dem See, etwas links, der obere Gratteil
    stSt-004.jpg
    Und die weitere Fortsetzung zu dem „Guglhupf“ hin, den ich nun vorerst besteigen muss
    stSt-005.jpg
    Das Ganze aber heute in sommerlichem Grün
    stSt-006.jpg
    zeigt, wie sich die Landschaft jahreszeitlich verändert.
    Der folgende „Gupf“ ist steil, aber gut gestuft, etwa I+, zu erreichen.
    Während des Aufstiegs genieße ich einen prächtigen Tiefblick, links hinten zeigt sich die Zinkwand
    stSt-008.jpg

    Auf der Kuppe angekommen, mustere ich neugierig die Gratfortsetzung
    stSt-009.jpg
    und kann zunächst keine wesentlichen Hindernisse entdecken.
    Während ich also recht gemütlich den grasig, blockigen Grat dahin schreite, bleibt Zeit genug für manchen Tiefblick zu den noch immer umschatteten Wildseen.
    stSt-010.jpg

    Rückblickend der Abstieg von der Kuppe, hinten die Steirische und Lungauer Kalkspitze und die Mentenkarspitze
    stSt-011.jpg

    Vorausblickend der begrünte Gratkamm, der mich nun zu einem weiteren Gratwendepunkt leitet
    stSt-012.jpg
    Das eher freundliche Nahezu-Gehgelände lässt mir viel Zeit für Ausblicke, hier zum Schusterstuhl ganz rechts und zum Gurpitscheck, ganz links. Auch der Glockner lugt noch hervor:
    stSt-013.jpg

    Und diesen, von links nach rechts oben ziehenden Grat habe ich im Vorjahr begangen
    stSt-014.jpg

    Ein Rückblick; direkt über meinem Grat die westliche, dann die östliche Engelkarspitze, dann die Vetternspitzen und die Zinkwand, ganz rechts abfallend noch die Brettspitze
    stSt-015.jpg

    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von tauernfuchs; 29.09.2020, 19:48.

  • #2
    Vom Gratwendepunkt aus überblicke ich nun die ganze Strecke, die noch vor mir liegt.
    stSt-016.jpg
    Wären hier drin bedeutende Felshindernisse, so könnte einem schon der Mut sinken.
    Jedoch – es ist nicht so, lediglich über diese Schneide muss ich kurz abwärts hangeln (III):
    stSt-017.jpg

    Bevor diese Grataufbauten zu bewältigen sind,
    stSt-018.jpg
    könnte ich sogar ins Nachbarkar entrinnen.
    Jedoch bei diesen minimalen Schwierigkeiten kommt dieser Gedanke gar nicht auf.
    Auch der letzte Zacken wird erstürmt und in der Ferne zeigt sich der Glockner:
    stSt-020.jpg
    Den möchte ich näher sehen. Auch das Mosermandl möchte näher betrachtet werden:
    stSt-021.jpg

    Und natürlich lohnt auch der Tiefblick zu den Wildseen (drüber Lungauer- und Steiriche Kalkspitze, Engelkarspitze):
    stSt-022.jpg

    stSt-023.jpg

    Nun verliert sich der Grat in Schutt und Wiesen
    stSt-019.jpg
    Der Hatscher rechts ist mir zu langweilig und ich peile sofort wieder die linke Gratschneide (Rippe in Bildmitte) an.
    Belohnt werde ich mit einer hübschen Kletterei im IIer, die mich geradewegs zum Gipfel bringt.
    stSt-027.jpg

    Auch der Verbindungsgrat zum Hundstein böte sich an,
    stSt-024.jpg
    auch da bin ich schon einmal drüber.
    Ein zackenreicher Rückblick
    stSt-025.jpg

    und ein Seitenblick auf die Gratstrecke, die ich heute noch vorhabe:
    stSt-026.jpg

    Doch zunächst gönne ich mir einmal eine lange Rast beim nagelneuen Gipfelkreuz
    stSt-030.jpg

    Ich sehe mich um, alte Bekannte:
    stSt-029.jpg
    Der Hochgolling beherrscht die Szene. Links hinter ihm Waldhorn und Kieseck, rechts hinter ihm Zischken und Deichselspitze. Im Gollingkamm nach rechts Steinkarspitze, Weißhöhe, Kasereck. Hinter dem Kasereck rechts der Preber, links das Roteck. Im Vordergrund der Hocheckkamm …. Okay genug…


    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von tauernfuchs; 28.09.2020, 17:38.

    Kommentar


    • #3
      Dann, in die andere Richtung das Dachstein-Dreigestirn und die Bischofsmütze:
      stSt-031.jpg

      Als ich mich sattgesehen habe, überschreite ich einen schmalen, etwas brüchigen Grat zum Nachbargipfel, der Blutspitze, die nur ein Steinmann ziert.
      stSt-032.jpg
      Hier erst begreife ich die in dieser Gegend schlecht überschaubare Gipfel-Nomenklatur. Steinkarspitze und Blutspitze stehen ganz knapp beisammen und der
      äußerste Gipfel vor der Weiten Scharte ist die Wildseespitze.

      So auch dieser (oberes Bildrittel), zu dem ich nun über den schmalen Grat hinüber muss:
      stSt-033.jpg
      Diesen habe ich im Vorjahr erreicht und – ich gestehe es – fälschlich als die Blutspitze bezeichnet.
      Nun, es ändert wenig daran, dass ich nun über einen recht steilen Abbruch abklettern muss, der bereits jetzt moralisch anspruchsvoller ist als das heute vorher Erlebte.
      Hier blicke ich bereits zurück:
      stSt-034.jpg

      Ein Blick zurück auf meinen Aufstiegsgrat links, den Wildsee, den Schusterstuhl in der Mitte und weit weg, der Glockner.
      stSt-035.jpg

      Noch immer erfordert der Grat sehr viel Konzentration, aber immerhin, ein gutes Stück habe ich bereits bewältigt:
      stSt-036.jpg

      Widerborstige Zacken liegen vor mir:
      stSt-037.jpg
      Solch eben verlaufende Gratstrecken können in den Niederen Tauern besonders unangenehm sein und einige Überraschungen in sich bergen.
      Doch immerhin bin ich da schon einmal drüber, das Wissen beruhigt…
      Dann wartet noch der Abstieg von diesem Grasschopf- Turm, die letzte heikle Stelle (II-III), die steile Rinne links.
      stSt-038.jpg
      (Diesen Gipfel habe ich im Vorjahr als die Blutspitze bezeichnet, aber es ist die Wildseesiptze.)
      Nach diesem Hindernis kann ich nun völlig entspannt rasten. Rechts grüßt der Hundstein, die Bildmitte durchschneidet der Steinkarspitze Ostgrat, wohl der anspruchsvollste Grat der Niederen Tauern:
      stSt-039.jpg

      Ungehindert kann ich nun absteigen in den Sattel vor dem Graunock, im Blick Liegnitzsee und Hochgolling
      stSt-040.jpg

      Diese Bilddiagonale durchkreuzt mein kompletter Aufstiegsgrat, der oben in Steinkarspitze und Blutspitze mündet:
      stSt-041.jpg

      Der Lantschfeldspitz überragt den Liegnitzsee, der Golling versteckt sich schon ein wenig
      stSt-042.jpg

      Zum Talkensee hinunter bringt mich ein Steig, den ich bereits kenne.
      stSt-043.jpg


      stSt-044.jpg
      Einfach einladend zum Plätschern, das muss nun sein!
      Genußvoll lasse ich hier noch eine Stunde verstreichen und die bezaubernden Spiegelungen auf mich einwirken.
      stSt-045.jpg

      Dann bleibt nur noch der Abstieg auf bekanntem Wege und freue mich redlich, dass für den Weg talaus schon mein Fahrrad wartet.

      LG
      Zuletzt geändert von tauernfuchs; 29.09.2020, 16:43.

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      • #4
        Super Manfred!

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        • #5
          Danke!
          LG

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          • #6
            Tolle Bilder hast Du wieder mitgebracht.

            Danke für's Mitnehmen auf diese spannende Tour und natürlich



            LG, Günter
            Meine Touren in Europa

            Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
            (Marie von Ebner-Eschenbach)

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            • #7
              Danke auch dir mountainrabbit !

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