Vom Samerkogel, 2192m über W-Grat, I-II, kurz III-IV,
Abstieg über Ostgrat, I+
Es ist wieder einmal an der Zeit, den Schladminger Tauern einen Besuch abzustatten. Viele Graträtsel habe ich ja hier nicht mehr zu lüften, vielmehr bin ich schon dabei, die „letzten Brösel“ zusammenzukehren. Das sollte nicht mehr so schwer gelingen und im Rahmen einer Frühjahrstour auch möglich sein. Doch manchmal kommt es auch ein wenig anders…
Zunächst einmal eine Übersichtskarte (Kompaß), sonst weiß ja gleich gar niemand mehr, wo diese völlig einsamen Gipfel liegen:
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Meinen Hauptgipfel musste ich sogar als „Namenlosen Gipfel“ bezeichnen, vielleicht gibt es aber jemanden, der dennoch den Namen weiß, Schusterstuhl N-Gipfel ist wohl nur ein Notbehelf…
Seltsamerweise darf ich wegen Lawinengefahr (????) nur bis zur Dicktlerhütte reinfahren, ringsum ist es staubtrocken, weit hinauf aper – na ja… Kein Fahrrad dabei, ich hätte es wissen müssen…
Recht gelassen nehme ich den weiteren Fußmarsch in Kauf, denn sofort als ich aussteige erkenne ich, dass meine Chancen auf Gipfelerfolg heute wohl gleich Null sein müssen.
Ein wilder Sturm fegt mir bereits im Talboden entgegen und es ist echt ein Hohn, dass ansonsten wolkenloses Wetter herrscht. Egal – im Bummeltempo erreiche ich schließlich doch die Granglerhütte:
sized_P1040912.JPG
Etwas im Windschatten des Waldes gelange ich über eine Forststraße zur Oberen Rainhütte und weiter verfolge ich weglos den Grasrücken hinauf zur Samspitze. Der Wind zeigt sich kurzzeitig etwas gnädiger und nun kann ich auch bereits das „Objekt meiner Begierde“ begutachten:
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Links der namenlose Berg mit dem Verbindungsgrat zum Schusterstuhl. Wäre eigentlich mein Plan gewesen, ihn auch zu begehen. Momentan aber bin ich froh, wenigstens den Samerkogel zu erreichen, von welchem mich aber sofort wieder der Sturm hinunterfegen will.
Verlockend, anfangs noch recht einfach, zieht die Gratschneide nun zu meinem doppelgipfeligen Ziel (rechts, links davon die grauen Mentenkarspitzen):
sized_P1040916a.JPG
Zumindest so weit, bis die Schwierigkeiten anfangen, werde ich noch vordringen, doch die Chancen stehen schlecht – der Wind ist echt ein Risiko…
Trotzdem – „Gratanalyse“ steht an, Beschreibung gibt´s keine…Der erste Teil scheint lösbar, der steile Aufschwung danach problematisch. Die verlockende Verschneidungsrinne verwerfe ich, da ist ein Klemmblocküberhang drinnen – kannst du vergessen in den Tauern… Bleibt nur eine weitläufige Umgehung rechts – oder die direkte Kante…
Ein Graskamm, dann beginnen die Schwierigkeiten – der Wind ist momentan weg – also los.
Bis zur ersten Gratschulter gelange ich problemlos (I-II), dann aber wird´s spannend. Einige Zacken, teils umgehbar, steile Rinnen, durchsetzt mit ein paar Eisresten, plötzlich ein bröseliger, brauner Steilaufschwung. Doch halt! Auf der anderen Gratseite ist der Fels besser.
Also dort – hmmm, pfeift ganz schön runter hier… immerhin, gut griffig, recht fest, das geht schon…(III) Dann eine letzte Steilkante, ein Stück rauf, fragwürdige Verschneidung, ein seltsamer Gegenzug – nein – wieder runter, durchatmen, nachdenken, schauen… Wieder scheint es links, dort wo es am steilsten ist, am besten zu gehen. Vorsichtig taste ich mich zur exponiertesten Kantenstelle (IV) hinaus und - habe mit wenigen Griffen einfaches Gelände erreicht. Eine abdrängende Stelle noch, der Rest ist einfaches Blockwerk.
Hier meine Route am oberen Aufschwung:
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Beim Anblick des Verbindungsgrates zum Schusterstuhl können sich meine Nerven wieder etwas beruhigen:
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Und davon, dass auf diesem „Nameless Peak“ schon einmal wer war, zeugt immerhin ein alter Holzstipfel (Blick Lungauer Kalkspitze):
sized_P1040922.JPG
Der Wind hat etwas nachgelassen, aber den Plan den im „Mainstream“ liegenden Verbindungsgrat zu begehen verwerfe ich dennoch:
sized_P1040923.JPG
Da lasse ich lieber meine Blicke ins Poiskar mit seinen winzigen Lacken schweifen, dahinter der Hundstein:
sized_P1040924.JPG
Außerdem muß ich ja auch noch zum Haupt-„Nameless Peak“ hinüber und so ganz leicht sieht das auch nicht aus (Blick zum Hochgolling):
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Abstieg über Ostgrat, I+
Es ist wieder einmal an der Zeit, den Schladminger Tauern einen Besuch abzustatten. Viele Graträtsel habe ich ja hier nicht mehr zu lüften, vielmehr bin ich schon dabei, die „letzten Brösel“ zusammenzukehren. Das sollte nicht mehr so schwer gelingen und im Rahmen einer Frühjahrstour auch möglich sein. Doch manchmal kommt es auch ein wenig anders…
Zunächst einmal eine Übersichtskarte (Kompaß), sonst weiß ja gleich gar niemand mehr, wo diese völlig einsamen Gipfel liegen:
sized_P1040911.JPG
Meinen Hauptgipfel musste ich sogar als „Namenlosen Gipfel“ bezeichnen, vielleicht gibt es aber jemanden, der dennoch den Namen weiß, Schusterstuhl N-Gipfel ist wohl nur ein Notbehelf…
Seltsamerweise darf ich wegen Lawinengefahr (????) nur bis zur Dicktlerhütte reinfahren, ringsum ist es staubtrocken, weit hinauf aper – na ja… Kein Fahrrad dabei, ich hätte es wissen müssen…
Recht gelassen nehme ich den weiteren Fußmarsch in Kauf, denn sofort als ich aussteige erkenne ich, dass meine Chancen auf Gipfelerfolg heute wohl gleich Null sein müssen.
Ein wilder Sturm fegt mir bereits im Talboden entgegen und es ist echt ein Hohn, dass ansonsten wolkenloses Wetter herrscht. Egal – im Bummeltempo erreiche ich schließlich doch die Granglerhütte:
sized_P1040912.JPG
Etwas im Windschatten des Waldes gelange ich über eine Forststraße zur Oberen Rainhütte und weiter verfolge ich weglos den Grasrücken hinauf zur Samspitze. Der Wind zeigt sich kurzzeitig etwas gnädiger und nun kann ich auch bereits das „Objekt meiner Begierde“ begutachten:
sized_P1040916.JPG
Links der namenlose Berg mit dem Verbindungsgrat zum Schusterstuhl. Wäre eigentlich mein Plan gewesen, ihn auch zu begehen. Momentan aber bin ich froh, wenigstens den Samerkogel zu erreichen, von welchem mich aber sofort wieder der Sturm hinunterfegen will.
Verlockend, anfangs noch recht einfach, zieht die Gratschneide nun zu meinem doppelgipfeligen Ziel (rechts, links davon die grauen Mentenkarspitzen):
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Zumindest so weit, bis die Schwierigkeiten anfangen, werde ich noch vordringen, doch die Chancen stehen schlecht – der Wind ist echt ein Risiko…
Trotzdem – „Gratanalyse“ steht an, Beschreibung gibt´s keine…Der erste Teil scheint lösbar, der steile Aufschwung danach problematisch. Die verlockende Verschneidungsrinne verwerfe ich, da ist ein Klemmblocküberhang drinnen – kannst du vergessen in den Tauern… Bleibt nur eine weitläufige Umgehung rechts – oder die direkte Kante…
Ein Graskamm, dann beginnen die Schwierigkeiten – der Wind ist momentan weg – also los.
Bis zur ersten Gratschulter gelange ich problemlos (I-II), dann aber wird´s spannend. Einige Zacken, teils umgehbar, steile Rinnen, durchsetzt mit ein paar Eisresten, plötzlich ein bröseliger, brauner Steilaufschwung. Doch halt! Auf der anderen Gratseite ist der Fels besser.
Also dort – hmmm, pfeift ganz schön runter hier… immerhin, gut griffig, recht fest, das geht schon…(III) Dann eine letzte Steilkante, ein Stück rauf, fragwürdige Verschneidung, ein seltsamer Gegenzug – nein – wieder runter, durchatmen, nachdenken, schauen… Wieder scheint es links, dort wo es am steilsten ist, am besten zu gehen. Vorsichtig taste ich mich zur exponiertesten Kantenstelle (IV) hinaus und - habe mit wenigen Griffen einfaches Gelände erreicht. Eine abdrängende Stelle noch, der Rest ist einfaches Blockwerk.
Hier meine Route am oberen Aufschwung:
sized_P1040917.JPG
Beim Anblick des Verbindungsgrates zum Schusterstuhl können sich meine Nerven wieder etwas beruhigen:
sized_P1040921.JPG
Und davon, dass auf diesem „Nameless Peak“ schon einmal wer war, zeugt immerhin ein alter Holzstipfel (Blick Lungauer Kalkspitze):
sized_P1040922.JPG
Der Wind hat etwas nachgelassen, aber den Plan den im „Mainstream“ liegenden Verbindungsgrat zu begehen verwerfe ich dennoch:
sized_P1040923.JPG
Da lasse ich lieber meine Blicke ins Poiskar mit seinen winzigen Lacken schweifen, dahinter der Hundstein:
sized_P1040924.JPG
Außerdem muß ich ja auch noch zum Haupt-„Nameless Peak“ hinüber und so ganz leicht sieht das auch nicht aus (Blick zum Hochgolling):
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