Am letzten Samstag konnte ich eines meiner bisher größten alpinen Projekte vollenden. Wie ich schon letztes Jahr, beim Bericht der Scharegg Tour (http://www.gipfeltreffen.at/showthre...teinernes-Meer) ankündigte, wollte ich heuer die Südverschneidung des Wildalmkirchls angehen. Eine großartige Linie auf einen äußerst schönen Gipfel, doch es gibt so gut wie keine Informationen dazu (auch nicht in älteren AV Führern). Erstbegangen wurde sie vom großen Salzburger Bergsteiger Marcus Schmuck (u.a. Erstbesteigung des Broad Peaks) zusammen mit H.Pollack (1948) und bewertet ist sie mit V+, was freilich, wie oft bei so alten Touren, nur ein Richtwert ist. Der Name "Südverschneidung" ist also jedenfalls gleichbedeutend mit der Beschreibung der Route. Zwar habe ich mich mit einigen recht alpinen Felsfahrten ganz gut auf diese Tour vorbereitet, etwas mulmig war mir dann aber dennoch zumute, als ich schließlich wirklich vom Auto weg startete. Glücklicherweise begleitete mich an diesem Tag wieder mein Kletterspezi Nr.1, der übrigens auch hier im Forum registriert ist. Er hatte, das sei ganz klar vorausgeschickt, maßgeblichen Anteil am Gelingen dieses Projekts.
Ausgangspunkt für die Tour ist Hinterthal bei Maria Alm. Hier parkt man am besten in der Nähe der Kirche und folgt dann zunächst dem Weg gen Torscharte. Das Tagesziel hat man dabei schon stets im Blick:
comp_DSC03318.jpg
Kurz nach einem markanten Felsen, an dem der Weg vorbeiführt, zweigt links ein großes, ausgetrocknetes Bachbett hinauf in Richtung Wildalmkirchl. Ab hier geht es weglos, über Geröll weiter:
comp_DSC03320.jpg
Auf diese Art nähert man sich mehr und mehr der Wand. Wir haben uns eher rechts gehalten:
comp_DSC03321.jpg
Hier habe ich unsere ungefähre Zustiegsroute eingezeichnet, eine genaue Wegbeschreibung ist freilich schwer. Mit etwas Spürsinn sollte es aber schon zu schaffen sein.
comp_DSC03319.jpg
Viel IIer Gelände, manchmal unangenehmer Schotter oder Gras, dann wieder kompakter Fels auf dem es sich super gehen lässt. Ein, zwei IIIer Stellen (je nach Routenwahl) lassen sich wohl auch nicht ganz vermeiden.
Blick zurück auf das Bachbett:
comp_DSC03330.jpg
typisches Aufstiegsgelände:
comp_DSC08540.jpg
comp_DSC08545.jpg
comp_DSC08554.jpg
comp_DSC08555.jpg
Fast beim Einstieg:
comp_DSC03332.jpg
Zum Schluss (gestrichelt eingezeichnet) quert man zum Einstieg hinüber. Ein passables Platzerl mit einem stabilen Block (mit rotem Pfeil markiert):
comp_DSC08558.jpg
Da wir später wieder über die Route abseilen wollen, lassen wir das Gepäck hier liegen. Welch Erleichterung, sind unsere Rucksäcke aufgrund der Schlosserei, die wir mitschleppen doch ganz besonders schwer. Als wir also nach dem Umziehen und einer kurzen Pause losklettern sind ziemlich genau 4 Stunden vergangen. Aller spätestens hier werden die Sportkletterer wohl aufhören mit zu lesen
wir sind natürlich immer noch schwer beladen:
comp_DSC03334.jpg
Wir hatten folgendes dabei: 2 Halbseile 60m, 2 Sätze Friends (v.a. die mittleren und großen sind doppelt hilfreich), Keile, Tricams, Hammer & einige Normalhaken (die ganze Palette). Zudem einige verlängerbare Exen und viele Schlingen - es gibt immer wieder Klemmblöcke, Sanduhren oder passable Köpfl.
so schaut die erste Seillänge von unten aus:
comp_DSC03336.jpg
Ich steige zunächst mäßig schwierig (so um IV) über diese Rampe nach, anschließend folgt eine kleine Querung und was erblicke ich da????
comp_DSC03338.jpg
Da steckt doch tatsächlich ein alter Ringhaken!!! Mein Partner hat also eine super Nase bewiesen und auf Anhieb die korrekte Route gefunden. Was gibt doch so ein antikes Teil gleich für eine Bestätigung! So schlecht scheint diese alte Gurke zudem gar nicht zu sein, zwar etwas angerostet, aber äußerst gut in den Riss hineingeschlagen.
Die Passage um den Haken ist übrigens auch die schwerste der ersten SL. Wir bewerten sie mit V+.
Auch in Seillänge zwei finden wir noch einen alten Haken (schaut nicht mehr sonderlich gut aus) und später dann gar einen Holzkeil. Wir sind nun schon in der Verschneidung und entsprechend gehts auch zur Sache. Es wartet gar eine Überhangpassage (VI) auf. Wirklich keine leichte Kletterei mehr. Der Fels ist jedoch, über die gesamte Tour hinweg gut und griffig.
SL2:
comp_DSC03343.jpg
Fortsetzung folgt
Ausgangspunkt für die Tour ist Hinterthal bei Maria Alm. Hier parkt man am besten in der Nähe der Kirche und folgt dann zunächst dem Weg gen Torscharte. Das Tagesziel hat man dabei schon stets im Blick:
comp_DSC03318.jpg
Kurz nach einem markanten Felsen, an dem der Weg vorbeiführt, zweigt links ein großes, ausgetrocknetes Bachbett hinauf in Richtung Wildalmkirchl. Ab hier geht es weglos, über Geröll weiter:
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Auf diese Art nähert man sich mehr und mehr der Wand. Wir haben uns eher rechts gehalten:
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Hier habe ich unsere ungefähre Zustiegsroute eingezeichnet, eine genaue Wegbeschreibung ist freilich schwer. Mit etwas Spürsinn sollte es aber schon zu schaffen sein.
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Viel IIer Gelände, manchmal unangenehmer Schotter oder Gras, dann wieder kompakter Fels auf dem es sich super gehen lässt. Ein, zwei IIIer Stellen (je nach Routenwahl) lassen sich wohl auch nicht ganz vermeiden.
Blick zurück auf das Bachbett:
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typisches Aufstiegsgelände:
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Fast beim Einstieg:
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Zum Schluss (gestrichelt eingezeichnet) quert man zum Einstieg hinüber. Ein passables Platzerl mit einem stabilen Block (mit rotem Pfeil markiert):
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Da wir später wieder über die Route abseilen wollen, lassen wir das Gepäck hier liegen. Welch Erleichterung, sind unsere Rucksäcke aufgrund der Schlosserei, die wir mitschleppen doch ganz besonders schwer. Als wir also nach dem Umziehen und einer kurzen Pause losklettern sind ziemlich genau 4 Stunden vergangen. Aller spätestens hier werden die Sportkletterer wohl aufhören mit zu lesen
wir sind natürlich immer noch schwer beladen:
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Wir hatten folgendes dabei: 2 Halbseile 60m, 2 Sätze Friends (v.a. die mittleren und großen sind doppelt hilfreich), Keile, Tricams, Hammer & einige Normalhaken (die ganze Palette). Zudem einige verlängerbare Exen und viele Schlingen - es gibt immer wieder Klemmblöcke, Sanduhren oder passable Köpfl.
so schaut die erste Seillänge von unten aus:
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Ich steige zunächst mäßig schwierig (so um IV) über diese Rampe nach, anschließend folgt eine kleine Querung und was erblicke ich da????
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Da steckt doch tatsächlich ein alter Ringhaken!!! Mein Partner hat also eine super Nase bewiesen und auf Anhieb die korrekte Route gefunden. Was gibt doch so ein antikes Teil gleich für eine Bestätigung! So schlecht scheint diese alte Gurke zudem gar nicht zu sein, zwar etwas angerostet, aber äußerst gut in den Riss hineingeschlagen.
Die Passage um den Haken ist übrigens auch die schwerste der ersten SL. Wir bewerten sie mit V+.
Auch in Seillänge zwei finden wir noch einen alten Haken (schaut nicht mehr sonderlich gut aus) und später dann gar einen Holzkeil. Wir sind nun schon in der Verschneidung und entsprechend gehts auch zur Sache. Es wartet gar eine Überhangpassage (VI) auf. Wirklich keine leichte Kletterei mehr. Der Fels ist jedoch, über die gesamte Tour hinweg gut und griffig.
SL2:
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Fortsetzung folgt
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