Jössas! Heuer noch gar kein Eintrag im Salzburger Kletterforum? Höchste Zeit wirds!
Um gut kletterbaren Fels und lohnende Kletter-Touren in den Tauern zu finden muss man schon ein wenig suchen. Bratschen oder anderes brüchiges Gestein sind nicht unbedingt kletterfreundlich. Hochalpines Ambiente, kaum gute Topos und v.a. wenige Bolts schrecken die Massen sicherlich ab. Zudem sind einige Touren heutzutage nur noch zu gewissen Zeiten im Jahr kletterbar.
Ein paar Gebiete mit tollem Fels gibt es aber doch. Ein ebensolches findet sich im Weißsee-Gebiet im Uttendorfer Stubachtal. Rund um die Rudolfshütte gibt es einige Klettergärten und mit dem "Weg der Freude" auch eine schöne Mehrseillängentour. 1984 haben Hans Gregoritsch, Hans Bärnthaler, Hugo Speer und Reinhold Schmuck die hier vorgestellte Tour erstbegangen. Interessanterweise gab es nur etwa 2 Monate später bereits die erste Solo-Begehung (Stefan Eder). Sie bewerteten die Tour mit VI.
Bekannt ist die Hohe Fürlegg wohl v.a. als Schitour oder als gletscherfreie Alternative zu den bekannteren Nachbargipfeln, dem Stubacher Sonnblick (3088 m) und dem Namensgeber der Gruppe, der wunderschönen Granatspitze (3086 m). Auf den etwas vorgelagerten Pfeiler gibt es aber eben auch eine wirklich schöne Klettertour, die vor ein paar Jahren saniert wurde. Am vergangen Sonntag konnte ich diese Route, die ich schon lange vor hatte, endlich einmal erklettern.
Bis auf einen Eintrag auf Alpinwiki (dort ist die Tour als "Anstieg der Freude" bezeichnet) habe ich im Internet nichts zu der Tour gefunden - noch ein Grund also, hier einen Bericht zu erstellen.
Ganz in Sportklettermanier wollten wir heute den Zustieg via Gondel zur Rudolfshütte abkürzen Offiziell geht die erste Fahrt erst um 09:00, dank einer Bekannten bei den Weißsee-Bahnen durften wir aber eigentlich bereits mit dem 08:00 Uhr Lift mitfahren.... eigentlich halt.
Mir ist nämlich ein übles Missgeschick passiert und ich habe zum ersten mal überhaupt meine Kletterpatscherl vergessen, was ich dummerweise erst kurz vor 08:00 bemerke. Also nochmal heim und zurück -> 9 Uhr Gondel
Wenn so etwas dem Bergpartner passiert, dann kann man mit einem Lachen darüber hinweg sehen, aber wenn einem so etwas selbst passiert, möchte man am liebsten im Boden versinken
Aber zurück zur Tour. Den besagten Pfeiler kann man bereits von der Talstation aus gut sehen:
comp_DSC03654.jpg
Von der Rudolfshütte geht es hinab zur Staumauer und über diese drüber.
comp_DSC03655.jpg
Weiter über den markierten Weg bis kurz nach dem großen Gletschersee. Ein paar Leitern erleichtern zuvor das Weiterkommen.
comp_DSC03656.jpg
Granatspitze (links) und Sonnblick (rechts)
comp_DSC03657.jpg
Noch einmal die Granatspitze im Hintergrund:
comp_DSC09772.jpg
Der angepeilte Pfeiler nun in voller Pracht (Der Einstieg ist etwa dort wo das Schneefeld endet, etwas rechts oberhalb davon, Name der Tour am Einstieg angeschrieben; je nach Gefühl den markierten Weg verlassen und über Geröll dorthin):
comp_DSC03659.jpg
Etwa 50 Minuten brauchen wir, in flottem Tempo, bis zum Einstieg, dann geht's los!
Ich habe, wie immer, nicht Seillänge für Seillänge dokumentiert, kann aber einige Impressionen aus der Wand anbieten. Zuvor noch ein paar Worte zur Tour. Der Fels ist phantastisch. Allerbester Granit, schön rau und kompakt. Die paar Flechten stören überhaupt nicht. In den ersten zwei Seillängen sind die Risse meist noch zu, ab der dritten lassen sich aber dann Friends aller Größen wunderbar unterbringen. Selbige mitzunehmen ist auch sehr empfehlenswert, da bei den Zwischensicherungen ein paar zusätzliche Nervenberuhiger sicherlich sehr empfehlenswert sind. "Saniert" bedeutet nämlich natürlich keineswegs eine Plaisirtour mit 2 m Hakenabständen. Ab und zu braucht es schon eine gute Vorstiegsmoral. Die meisten Stände sind aber gebohrt und es finden sich auch einige Bolts als Zwischensicherung, wie gesagt sind aber ein paar Ergänzungen sehr empfehlenswert. In der 7. SL (davon leider keine Photos) sind wir die sogenannte Quarz-Variante gegangen, ein knackiger Quergang mit scharfkantigen Griffen in einer Quarzader aber nur schlechten Tritten (VI+). Nun aber die versprochenen Bilder:
Die ersten Seillängen:
comp_DSC03662.jpg
comp_DSC03665.jpg
comp_DSC09775.jpg
Die sehr entspannte vierte:
comp_DSC03666.jpg
und die wirklich nicht einfache fünfte:
comp_DSC03670.jpg
Da bin ich mir nicht mehr sicher, wahrscheinlich auch die fünfte oder die sechste SL:
comp_DSC09784.jpg
comp_DSC09794.jpg
Schließlich, bereits in den leichteren Ausstiegsseillängen:
comp_DSC03676.jpg
Um gut kletterbaren Fels und lohnende Kletter-Touren in den Tauern zu finden muss man schon ein wenig suchen. Bratschen oder anderes brüchiges Gestein sind nicht unbedingt kletterfreundlich. Hochalpines Ambiente, kaum gute Topos und v.a. wenige Bolts schrecken die Massen sicherlich ab. Zudem sind einige Touren heutzutage nur noch zu gewissen Zeiten im Jahr kletterbar.
Ein paar Gebiete mit tollem Fels gibt es aber doch. Ein ebensolches findet sich im Weißsee-Gebiet im Uttendorfer Stubachtal. Rund um die Rudolfshütte gibt es einige Klettergärten und mit dem "Weg der Freude" auch eine schöne Mehrseillängentour. 1984 haben Hans Gregoritsch, Hans Bärnthaler, Hugo Speer und Reinhold Schmuck die hier vorgestellte Tour erstbegangen. Interessanterweise gab es nur etwa 2 Monate später bereits die erste Solo-Begehung (Stefan Eder). Sie bewerteten die Tour mit VI.
Bekannt ist die Hohe Fürlegg wohl v.a. als Schitour oder als gletscherfreie Alternative zu den bekannteren Nachbargipfeln, dem Stubacher Sonnblick (3088 m) und dem Namensgeber der Gruppe, der wunderschönen Granatspitze (3086 m). Auf den etwas vorgelagerten Pfeiler gibt es aber eben auch eine wirklich schöne Klettertour, die vor ein paar Jahren saniert wurde. Am vergangen Sonntag konnte ich diese Route, die ich schon lange vor hatte, endlich einmal erklettern.
Bis auf einen Eintrag auf Alpinwiki (dort ist die Tour als "Anstieg der Freude" bezeichnet) habe ich im Internet nichts zu der Tour gefunden - noch ein Grund also, hier einen Bericht zu erstellen.
Ganz in Sportklettermanier wollten wir heute den Zustieg via Gondel zur Rudolfshütte abkürzen Offiziell geht die erste Fahrt erst um 09:00, dank einer Bekannten bei den Weißsee-Bahnen durften wir aber eigentlich bereits mit dem 08:00 Uhr Lift mitfahren.... eigentlich halt.
Mir ist nämlich ein übles Missgeschick passiert und ich habe zum ersten mal überhaupt meine Kletterpatscherl vergessen, was ich dummerweise erst kurz vor 08:00 bemerke. Also nochmal heim und zurück -> 9 Uhr Gondel
Wenn so etwas dem Bergpartner passiert, dann kann man mit einem Lachen darüber hinweg sehen, aber wenn einem so etwas selbst passiert, möchte man am liebsten im Boden versinken
Aber zurück zur Tour. Den besagten Pfeiler kann man bereits von der Talstation aus gut sehen:
comp_DSC03654.jpg
Von der Rudolfshütte geht es hinab zur Staumauer und über diese drüber.
comp_DSC03655.jpg
Weiter über den markierten Weg bis kurz nach dem großen Gletschersee. Ein paar Leitern erleichtern zuvor das Weiterkommen.
comp_DSC03656.jpg
Granatspitze (links) und Sonnblick (rechts)
comp_DSC03657.jpg
Noch einmal die Granatspitze im Hintergrund:
comp_DSC09772.jpg
Der angepeilte Pfeiler nun in voller Pracht (Der Einstieg ist etwa dort wo das Schneefeld endet, etwas rechts oberhalb davon, Name der Tour am Einstieg angeschrieben; je nach Gefühl den markierten Weg verlassen und über Geröll dorthin):
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Etwa 50 Minuten brauchen wir, in flottem Tempo, bis zum Einstieg, dann geht's los!
Ich habe, wie immer, nicht Seillänge für Seillänge dokumentiert, kann aber einige Impressionen aus der Wand anbieten. Zuvor noch ein paar Worte zur Tour. Der Fels ist phantastisch. Allerbester Granit, schön rau und kompakt. Die paar Flechten stören überhaupt nicht. In den ersten zwei Seillängen sind die Risse meist noch zu, ab der dritten lassen sich aber dann Friends aller Größen wunderbar unterbringen. Selbige mitzunehmen ist auch sehr empfehlenswert, da bei den Zwischensicherungen ein paar zusätzliche Nervenberuhiger sicherlich sehr empfehlenswert sind. "Saniert" bedeutet nämlich natürlich keineswegs eine Plaisirtour mit 2 m Hakenabständen. Ab und zu braucht es schon eine gute Vorstiegsmoral. Die meisten Stände sind aber gebohrt und es finden sich auch einige Bolts als Zwischensicherung, wie gesagt sind aber ein paar Ergänzungen sehr empfehlenswert. In der 7. SL (davon leider keine Photos) sind wir die sogenannte Quarz-Variante gegangen, ein knackiger Quergang mit scharfkantigen Griffen in einer Quarzader aber nur schlechten Tritten (VI+). Nun aber die versprochenen Bilder:
Die ersten Seillängen:
comp_DSC03662.jpg
comp_DSC03665.jpg
comp_DSC09775.jpg
Die sehr entspannte vierte:
comp_DSC03666.jpg
und die wirklich nicht einfache fünfte:
comp_DSC03670.jpg
Da bin ich mir nicht mehr sicher, wahrscheinlich auch die fünfte oder die sechste SL:
comp_DSC09784.jpg
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Schließlich, bereits in den leichteren Ausstiegsseillängen:
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