Kaum waren wir von der Westalpen-Reise zurückgekehrt, bescherte uns Mariä Himmelfahrt ein verlängertes Wochenende mit guten Wetteraussichten. Nach den Klettertouren in den Urner Alpen wären wir gerne erneut dorthin gefahren, entschieden uns wegen der kürzeren Anfahrt aber doch fürs Bergell. Erlesenen Granit gibt es schließlich auch dort.
Da Franzi am Vorabend auf einer Feier war, standen wir eher spät auf. So musste ich nicht zugeben, dass meine Motivation für frühes Aufstehen ebenfalls begrenzt war. Als wir an der Berninagruppe vorbeifuhren, leuchtete diese so herrlich in den Himmel, dass ich mich fragte, ob wir nicht besser dort hingefahren wären. Wir wussten nicht, dass ein anderer User auf die Idee gekommen war. Am frühen Nachmittag erreichten wir die Albignaseilbahn und ließen uns von ihr den Großteil des Hüttenzustiegs abnehmen. Spätestens als wir die Staumauer erreicht hatten und die ganzen Granitwände und –grate sahen, war jeder Gedanke an eine Hochtour verflogen. Übermotiviert eilten wir zur Albignahütte und machten uns dort gleich auf die Suche nach nahen Klettermöglichkeiten. Der Torre dal Päl gefiel uns beiden. Warum Franzi ausgerechnet der Camino Est so ansprach, verstehe ich bis heute nicht. Sie hasst Kamine. Da sie vorsteigen wollte, war ich mit ihrem Routenvorschlag einverstanden. Die nackten Zahlen reichten aus, um bei mir einen leichten Schauer hervorzurufen. 40m, 5b, ein Bohrhaken, eine fragwürdige Schlinge.
Bevor wir in den Höllenschlund einstiegen, genossen wir kurz den Blick zu den umliegenden Bergen.
1.JPG
2.JPG
Der Torre dal Päl beim Abstieg aufgenommen
3.JPG
Der Kamin aus leicht anderer Perspektive
4.JPG
Franzi kurz nach dem Einstieg, noch bevor sie im Kamin verschwand.
5.JPG
Dank der Granitrisse ließ sich die Route gut absichern. Dennoch brauchte Franzi eine ganze Weile, bis sie sich bis zum Gipfel hinaufgearbeitet hatte. Als ich nachstieg wurde mir klar, warum ich Kamine liebe. Ich klemmte relativ gut im Kamin, die Beine auf der einen, der Rücken auf der anderen Seite. Doch um weiterzukommen musste ich die guten Griffe etwas oberhalb von meinem Kopf erreichen. Ich wusste vorher, dass ich dafür falsch herum im Kamin steckte, doch andersherum wäre ich gar nicht bis zu dieser Stelle gekommen. Ich versuchte mit einem Arm zum guten Griff zu kommen. Wie ich ihn auch drehte, den Ellenbogen brachte ich nicht am Fels vorbei. Also drehte ich mich etwas, nun klemmte ich nicht mehr so stabil, doch ich konnte den Griff erreichen. Ein richtiger Henkel – nur noch den Oberkörper drehen und weiterklettern. Doch meine Schultern waren zu breit, es ging nicht. Mir blieb nichts anderes übrig als mich vorsichtig nach außen zu schieben. Die Position war ziemlich wackelig, aber endlich hatte ich genug Platz. Manchmal wäre ich gerne klein und schmal…
Da Franzi am Vorabend auf einer Feier war, standen wir eher spät auf. So musste ich nicht zugeben, dass meine Motivation für frühes Aufstehen ebenfalls begrenzt war. Als wir an der Berninagruppe vorbeifuhren, leuchtete diese so herrlich in den Himmel, dass ich mich fragte, ob wir nicht besser dort hingefahren wären. Wir wussten nicht, dass ein anderer User auf die Idee gekommen war. Am frühen Nachmittag erreichten wir die Albignaseilbahn und ließen uns von ihr den Großteil des Hüttenzustiegs abnehmen. Spätestens als wir die Staumauer erreicht hatten und die ganzen Granitwände und –grate sahen, war jeder Gedanke an eine Hochtour verflogen. Übermotiviert eilten wir zur Albignahütte und machten uns dort gleich auf die Suche nach nahen Klettermöglichkeiten. Der Torre dal Päl gefiel uns beiden. Warum Franzi ausgerechnet der Camino Est so ansprach, verstehe ich bis heute nicht. Sie hasst Kamine. Da sie vorsteigen wollte, war ich mit ihrem Routenvorschlag einverstanden. Die nackten Zahlen reichten aus, um bei mir einen leichten Schauer hervorzurufen. 40m, 5b, ein Bohrhaken, eine fragwürdige Schlinge.
Bevor wir in den Höllenschlund einstiegen, genossen wir kurz den Blick zu den umliegenden Bergen.
1.JPG
2.JPG
Der Torre dal Päl beim Abstieg aufgenommen
3.JPG
Der Kamin aus leicht anderer Perspektive
4.JPG
Franzi kurz nach dem Einstieg, noch bevor sie im Kamin verschwand.
5.JPG
Dank der Granitrisse ließ sich die Route gut absichern. Dennoch brauchte Franzi eine ganze Weile, bis sie sich bis zum Gipfel hinaufgearbeitet hatte. Als ich nachstieg wurde mir klar, warum ich Kamine liebe. Ich klemmte relativ gut im Kamin, die Beine auf der einen, der Rücken auf der anderen Seite. Doch um weiterzukommen musste ich die guten Griffe etwas oberhalb von meinem Kopf erreichen. Ich wusste vorher, dass ich dafür falsch herum im Kamin steckte, doch andersherum wäre ich gar nicht bis zu dieser Stelle gekommen. Ich versuchte mit einem Arm zum guten Griff zu kommen. Wie ich ihn auch drehte, den Ellenbogen brachte ich nicht am Fels vorbei. Also drehte ich mich etwas, nun klemmte ich nicht mehr so stabil, doch ich konnte den Griff erreichen. Ein richtiger Henkel – nur noch den Oberkörper drehen und weiterklettern. Doch meine Schultern waren zu breit, es ging nicht. Mir blieb nichts anderes übrig als mich vorsichtig nach außen zu schieben. Die Position war ziemlich wackelig, aber endlich hatte ich genug Platz. Manchmal wäre ich gerne klein und schmal…
Kommentar