Dieses Wochenende konnte ich mir gleich zwei langgehegte Wünsche erfüllen: Roped Solo in einer Mehrseillänge (im Klettergarten hab ich schon Erfahrung) und technisches Klettern (damit hab ich vor Ewigkeiten im Klettergarten toprope gespielt, aber damals hatte ich noch keine Leitern). Zu meiner verwendeten Technik werde ich demnächst unter "Selbstsicherung für Alleingänger" schreiben hier nur der Hinweis, dass ich mit Halbseilen und Microjul unterwegs war.
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Der Zustieg zum Röthelstein führt an der Drachenhöhle vorbei. Obwohl ich letztes Wochenende mit 2,5kg Hammer und Meissel (bin Geologe) auf Hochtour war spürte ich schon hier die Beine. Solo in Klassikern klettern bedeutet unglaublich viel Ausrüstung, die man alleine schleppen muss: Zwei 60m Halbseile, 30 Schnappkarabiner, 9 Tricams, ein Satz Keile, Hammer, Schlaghaken, Skyhooks, Leitern und Steigklemmen.
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Dementsprechend ist man dann auch behängt wie ein Christbaum, an meinem Gurt hingen mindestens 10kg, beide Einbindeschlaufen vom Hüftgurt und der Zentralpunkt vom Vollgurt waren sehr gut gefüllt. Vor mir hängen 6 Seilstränge hinunter, von denen aber nur zwei zum Clippen sind. Dazu kommen dann noch die Halbseile im Rucksack, aber es ist nur 5+ frei zu klettern...
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Äh ja, überhängende 5+ Risskletterei, am Foto jümare ich gerade wieder zum Standplatz nachdem ich die Sicherungen aus der Seillänge entfernt habe.
Die erste Seillänge war komplett frei 5+, dann folgte eine Mixedlänge (zuerst A1 an teils sehr alten Haken, dann frei 5+) und dann kam ich zur Schlüssellänge:
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Da hab ich noch gegrinst, weil ich noch nicht wusste, was für Höllenqualen der Rissquergang bereiten würde.
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Die alten Haken stecken noch, aber die Route ist komplett (zumindest die ersten drei Seillängen) mit Laschen saniert, also hab ich das ganze Zeug umsonst mitgeschleppt. Man muss einmal durch so ein Dach geklettert sein um zu wissen, wie anstrengend das ist - die Leitern machen es möglich aber nicht einmal im Ansatz leicht.
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Beim Ausstieg aus dem Dach, diese Stelle sollte mir später noch Sorgen bereiten - hier fixierte ich das Seil beim Abseilen mit einem Mastwurf. Wenn man über diese Stelle gekommen ist kommt man mit Turnschuhen (Kletterschuhe und Leitern sind eine schmerzhafte Kombination, das hab ich in der Mixedlänge vorher ausprobiert. Eigentlich klettere ich in dem Grad normalerweise alles mit Bergschuhen, aber da ich alleine war hab ich mir gedacht, ich hol mir durch die Kletterschuhe eine zusätzliche Sicherheitsreserve) im zweiten Grad zum Stand, von dort seilte ich mich wie gewohnt bis zum erwähnten Haken ab. Da abseilen oder jümarn im Quergang unmöglich war und ich das nicht dreimal klettern wollte (zweimal war schon anstrengend genug) hab ich beim Abklettern ab hier alles abgebaut. Ich habe mich dann vom unteren Stand an einer 20m 3mm Dyneema Reepschnur mit einem doppelten Halbmastwurf in den Pendler abgelassen und parallel bei den Steigklemmen (Microtraxion und Ropeman, je in einem Halbseil) Seil eingeholt. Irgendwann war die Schnur aus (da hatte ich noch etliche Meter zu Pendeln) und ist beim Knoten durchgerutscht (ein Ende war an meinem Gurt befestigt und hat das andere abgezogen). Ansich war die Aktion ja gut geplant, aber man hat die eigene Psyche leider nicht immer so unter Kontrolle, wie man gerne hätte und der Moment in dem der Halbmastwurf durchrutschte war einfach grauslich (will man ja normalerweise nicht und macht deswegen Sicherungsknoten). Danach pendelnd mit 150m Luft unter den Füßen und beginnenden Krämpfen 10m ins Dach zu jümarn (entweder muss ich an meiner Technik, oder meinen Bizeps arbeiten) fiel auch nicht gerade unter Vergnügen, richtig lustig wurde es aber erst, als es galt den Haken mit dem extrem fest gezogenen Mastwurf (zwei Halbseile in einem Knoten) zu überwinden und den Knoten zu lösen.
Danach war ich so fertig (7h Klettern und Seilhandling am Stück), dass ich mich tatsächlich über das Friesenband (1+, normalerweise gehe ich sowas sogar barfuß) abseilte, alles auf die Lastenkraxe packte und abstieg.
Alles in allem ein echt toller Klettertag, der Lust auf mehr (war eigentlich nur die Generalprobe) machte
Heute tut mir alles weh, jetzt warte ich mal auf mein neues Buch (Me, myself and I: The dark art of bigwall soloing) und unterziehe mein selbstgemachtes Portaledge endlich mal einem Test...
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Der Zustieg zum Röthelstein führt an der Drachenhöhle vorbei. Obwohl ich letztes Wochenende mit 2,5kg Hammer und Meissel (bin Geologe) auf Hochtour war spürte ich schon hier die Beine. Solo in Klassikern klettern bedeutet unglaublich viel Ausrüstung, die man alleine schleppen muss: Zwei 60m Halbseile, 30 Schnappkarabiner, 9 Tricams, ein Satz Keile, Hammer, Schlaghaken, Skyhooks, Leitern und Steigklemmen.
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Dementsprechend ist man dann auch behängt wie ein Christbaum, an meinem Gurt hingen mindestens 10kg, beide Einbindeschlaufen vom Hüftgurt und der Zentralpunkt vom Vollgurt waren sehr gut gefüllt. Vor mir hängen 6 Seilstränge hinunter, von denen aber nur zwei zum Clippen sind. Dazu kommen dann noch die Halbseile im Rucksack, aber es ist nur 5+ frei zu klettern...
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Äh ja, überhängende 5+ Risskletterei, am Foto jümare ich gerade wieder zum Standplatz nachdem ich die Sicherungen aus der Seillänge entfernt habe.
Die erste Seillänge war komplett frei 5+, dann folgte eine Mixedlänge (zuerst A1 an teils sehr alten Haken, dann frei 5+) und dann kam ich zur Schlüssellänge:
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Da hab ich noch gegrinst, weil ich noch nicht wusste, was für Höllenqualen der Rissquergang bereiten würde.
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Die alten Haken stecken noch, aber die Route ist komplett (zumindest die ersten drei Seillängen) mit Laschen saniert, also hab ich das ganze Zeug umsonst mitgeschleppt. Man muss einmal durch so ein Dach geklettert sein um zu wissen, wie anstrengend das ist - die Leitern machen es möglich aber nicht einmal im Ansatz leicht.
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Beim Ausstieg aus dem Dach, diese Stelle sollte mir später noch Sorgen bereiten - hier fixierte ich das Seil beim Abseilen mit einem Mastwurf. Wenn man über diese Stelle gekommen ist kommt man mit Turnschuhen (Kletterschuhe und Leitern sind eine schmerzhafte Kombination, das hab ich in der Mixedlänge vorher ausprobiert. Eigentlich klettere ich in dem Grad normalerweise alles mit Bergschuhen, aber da ich alleine war hab ich mir gedacht, ich hol mir durch die Kletterschuhe eine zusätzliche Sicherheitsreserve) im zweiten Grad zum Stand, von dort seilte ich mich wie gewohnt bis zum erwähnten Haken ab. Da abseilen oder jümarn im Quergang unmöglich war und ich das nicht dreimal klettern wollte (zweimal war schon anstrengend genug) hab ich beim Abklettern ab hier alles abgebaut. Ich habe mich dann vom unteren Stand an einer 20m 3mm Dyneema Reepschnur mit einem doppelten Halbmastwurf in den Pendler abgelassen und parallel bei den Steigklemmen (Microtraxion und Ropeman, je in einem Halbseil) Seil eingeholt. Irgendwann war die Schnur aus (da hatte ich noch etliche Meter zu Pendeln) und ist beim Knoten durchgerutscht (ein Ende war an meinem Gurt befestigt und hat das andere abgezogen). Ansich war die Aktion ja gut geplant, aber man hat die eigene Psyche leider nicht immer so unter Kontrolle, wie man gerne hätte und der Moment in dem der Halbmastwurf durchrutschte war einfach grauslich (will man ja normalerweise nicht und macht deswegen Sicherungsknoten). Danach pendelnd mit 150m Luft unter den Füßen und beginnenden Krämpfen 10m ins Dach zu jümarn (entweder muss ich an meiner Technik, oder meinen Bizeps arbeiten) fiel auch nicht gerade unter Vergnügen, richtig lustig wurde es aber erst, als es galt den Haken mit dem extrem fest gezogenen Mastwurf (zwei Halbseile in einem Knoten) zu überwinden und den Knoten zu lösen.
Danach war ich so fertig (7h Klettern und Seilhandling am Stück), dass ich mich tatsächlich über das Friesenband (1+, normalerweise gehe ich sowas sogar barfuß) abseilte, alles auf die Lastenkraxe packte und abstieg.
Alles in allem ein echt toller Klettertag, der Lust auf mehr (war eigentlich nur die Generalprobe) machte
Heute tut mir alles weh, jetzt warte ich mal auf mein neues Buch (Me, myself and I: The dark art of bigwall soloing) und unterziehe mein selbstgemachtes Portaledge endlich mal einem Test...
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