Eigentlich wollten meine Freundin und ich den Kaiser-Franz-Josef Klettersteig in Eisenerz gehen, wurden aber am Zustieg aufgeklärt, dass der zur Durchsetzung der Wintersperre teilweise abgebaut ist, also musste ein neuer Plan her: es sollte eine Erstbegehung an der Ostflanke des Rössels werden, wir wussten von einer Wanderung vor zwei Tagen nach meiner Masterprüfung, dass die Verhältnisse passen. Am Parkplatz des Leopoldsteinersees die Ausrüstung packend kam noch eine alte Einheimische zu uns: „Gottseidank seid ihr nicht eingestiegen, ich habe mir schon Sorgen gemacht“. Kaum war sie weg mussten wir kichern. Wenn sie wüsste, was wir vorhaben…
Der Zustieg führte uns vom höchsten Parkplatz am Präbichl entlang der Pisten bis zur Höhe der Liftstation und dann nach rechts in eine markante Rinne, normalerweise ist die extrem lawinengefährlich, aber heute ging es.
00001.jpg
00004.jpg
Am Ende der Rinne gab es einen kurzen Vorbau zu überwinden und dann ging es schon in die rückenartige Wand, immer auf der linken Seite haltend.
00003.jpg
00006.jpg
Wir folgten der logischen, bereits von unten gesehenen Linie über grasbewachsene Schrofen unterbrochen von kurzen Stufen, eine direktere Linie wäre aufgrund des abweisend-schiefrigen Gesteins nicht absicherbar gewesen, selbst in dieser Linie war ich über 2 untergebrachte Sicherungen pro Seillänge froh – darunter Spezialitäten wie der kleinste Tricam (3 KN Haltekraft), oder eine Sanduhr aus gefrorenem Gatsch. Ganz entgegen der allgemeinen Absicherung stand fast immer am Ende der 30m doppeltem Halbseil ein solider Baum oder eine günstige Felsstruktur – bis zur letzten Seillänge, der Stand am Ausstieg war der wahrgewordene Alptraum vieler Eiskletterer, entlockte Regina aber nur ein Lächeln: eine Ausgleichsverankerung an zwei Eisgeräten in gefrorener Erde und einem Tricam.
00002.jpg
00005.jpg
Vom Ausstieg gab es dann noch einmal unglaublich mühsame 15 Minuten Spurerei aufs Rössel und einen schnellen Abstieg über den Wanderweg ins erste Kar - stolpern und wanken würde es eher treffen, wir haben aufgrund der fortgeschrittenen Dämmerung fast nichts mehr gesehen und seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. Ab der kurzen Engstelle war die Orientierung einfach, also gönnten wir uns erst einmal ein Mittagessen (um 17:30) und stiegen den Rest mit Stirnlampen ab.
Am nächsten Tag beim Einzeichnen der Linie war der Name für die Tour klar: Gottseidank
-Gottseidank waren wir nicht in den Klettersteig eingestiegen
-Gottseidank hatten wir einen der seltenen Tage mit lawinensicheren Verhältnissen im Zustieg erwischt, sonst hätten wir nicht einsteigen können
-Gottseidank ist exakt alle 30 Meter ein Baum gestanden, das Kommando „Seil gleich aus“ kam immer kurz vor einem Baum in einer ansonsten schwer absicherbaren Route
Material:
Satz Tricams (bis zum orangen)
Satz Schlaghaken
Keile
Köpferlschlingen
Friends wären komplett nutzlos gewesen, Hexen eventuell einsetzbar - beides war zum Glück nicht dabei
1 60m Halbseil doppelt genommen
Wir waren ca 7 Stunden unterwegs, davon 4,5 kletternd
Der Zustieg führte uns vom höchsten Parkplatz am Präbichl entlang der Pisten bis zur Höhe der Liftstation und dann nach rechts in eine markante Rinne, normalerweise ist die extrem lawinengefährlich, aber heute ging es.
00001.jpg
00004.jpg
Am Ende der Rinne gab es einen kurzen Vorbau zu überwinden und dann ging es schon in die rückenartige Wand, immer auf der linken Seite haltend.
00003.jpg
00006.jpg
Wir folgten der logischen, bereits von unten gesehenen Linie über grasbewachsene Schrofen unterbrochen von kurzen Stufen, eine direktere Linie wäre aufgrund des abweisend-schiefrigen Gesteins nicht absicherbar gewesen, selbst in dieser Linie war ich über 2 untergebrachte Sicherungen pro Seillänge froh – darunter Spezialitäten wie der kleinste Tricam (3 KN Haltekraft), oder eine Sanduhr aus gefrorenem Gatsch. Ganz entgegen der allgemeinen Absicherung stand fast immer am Ende der 30m doppeltem Halbseil ein solider Baum oder eine günstige Felsstruktur – bis zur letzten Seillänge, der Stand am Ausstieg war der wahrgewordene Alptraum vieler Eiskletterer, entlockte Regina aber nur ein Lächeln: eine Ausgleichsverankerung an zwei Eisgeräten in gefrorener Erde und einem Tricam.
00002.jpg
00005.jpg
Vom Ausstieg gab es dann noch einmal unglaublich mühsame 15 Minuten Spurerei aufs Rössel und einen schnellen Abstieg über den Wanderweg ins erste Kar - stolpern und wanken würde es eher treffen, wir haben aufgrund der fortgeschrittenen Dämmerung fast nichts mehr gesehen und seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. Ab der kurzen Engstelle war die Orientierung einfach, also gönnten wir uns erst einmal ein Mittagessen (um 17:30) und stiegen den Rest mit Stirnlampen ab.
Am nächsten Tag beim Einzeichnen der Linie war der Name für die Tour klar: Gottseidank
-Gottseidank waren wir nicht in den Klettersteig eingestiegen
-Gottseidank hatten wir einen der seltenen Tage mit lawinensicheren Verhältnissen im Zustieg erwischt, sonst hätten wir nicht einsteigen können
-Gottseidank ist exakt alle 30 Meter ein Baum gestanden, das Kommando „Seil gleich aus“ kam immer kurz vor einem Baum in einer ansonsten schwer absicherbaren Route
Material:
Satz Tricams (bis zum orangen)
Satz Schlaghaken
Keile
Köpferlschlingen
Friends wären komplett nutzlos gewesen, Hexen eventuell einsetzbar - beides war zum Glück nicht dabei
1 60m Halbseil doppelt genommen
Wir waren ca 7 Stunden unterwegs, davon 4,5 kletternd
Kommentar