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Festkogel (2269 müA) Vorbau, Zachalweg (5) + Lagebericht über Zustieg zur Festkogel SW-Wand, 30.06.2019

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  • Festkogel (2269 müA) Vorbau, Zachalweg (5) + Lagebericht über Zustieg zur Festkogel SW-Wand, 30.06.2019

    Eine Wettervorhersage von 15 Sonnenstunden und 34 °C Tageshöchsttemperaturen schreit nach einer Südwand, da hat man wenigstens seine Ruhe

    Start ist um 0600 Uhr beim Kölblwirt mit noch angenehmen Temperaturen, das geplante Ziel des heutiges Tages wäre die Klassische (5) am Vorbau und dann die Waschrumpel (6) in der SW-Wand des Festkogel und wieder über die Tour abseilen.

    Vor etwa zwei Wochen war der Alpine Rettungsdienst Gesäuse so freundlich und hat ein Bild von der Schneelage im betreffenden Gebiet veröffentlicht:
    2019-06-20 Festkogel Südwand_Alpinger Rettungsdienst Gesäuse.jpg
    (c) Alpiner Rettungsdienst Gesäuse

    Wir haben uns daraufhin für die Mitnahme eines Leichtpickels bzw von Stöcken entschieden.
    Im Nachhinein durchaus eine richtige, ohne Steigeisen aber in diesem Fall eine etwas unvollständige Materialauswahl.

    Beim Zustieg immer wieder ein prachtvoller Anblick, der Rinnerstein spendet noch Schatten.
    IMG_20190630_071852_900x309.jpg

    DSC03922_900x600.JPG

    Etwa auf Höhe des Rinnersteins beginnt auch das Schneefeld, die max Steigung ist mit knapp 35° gerade steil genug um einen unvorsichtigen Abgang zu machen und flach genug um auch ohne Steigeisen sicher aufsteigen zu können:
    DSC03928_900x600.JPG


    Die Umgehung ist schneefrei:
    DSC03937_900x600.JPG

    Auch in der Wand alles trocken:
    DSC03939_900x600.JPG
    Beim Näherkommen offenbart sich die Randkluft im rechten Bereich als noch akzeptabel und im Bereich links der Kleehummel als bereits weit geöffnet mit instabilen Rändern:
    DSC03940_900x600.JPG

    Die Schneehöhe beträgt hier mehrere Meter und steigt zur Entladungsrinne im linken Wandbereich deutlich an, in das Loch könnte ein Minivan reinfahren und würde dann noch verschwinden:
    DSC03948_900x600.JPG

    Wir disponieren damit von der Klassischen um auf den Zachalweg rechts neben Kleehummel und Skiny, hier ist die Randkluft noch gut zu überwinden und wir steigen irgendwo etwa bei der Hälfte der ersten Länge ein.

    Hier ein Bild aus dem Zachalweg, der Kollege befindet sich gerade am Beginn der Schlüsselstelle in der 3. SL, einer tiefen und etwas unangenehmen Wasserrunse, und transpiriert:
    DSC03962_900x600.JPG
    Das Bandmaterial in der Sanduhr an dieser Stelle darf bei Gelegenheit übrigens gerne erneuert werden, wir hatten leider nichts passendes dabei.
    Die Stände sind redundant mit Klebehaken und Abseilring ausgeführt, vereinzelt finden sich auch Klebehaken in den Längen aber mit eher moralischen Abständen. Mit etwas Gespür lassen sich aber Keile unterbringen und auch ein paar Sanduhren finden.

    Vom letzten Stand steigen wir in einfachem Gelände höher, nehmen noch ein kurzes Wandl mit schönen Wasserrillen und blicken schließlich vom Vorbau hinunter auf das Schneefeld:
    DSC03964_900x600.JPG
    Zuletzt geändert von meinereiner; 03.07.2019, 13:50.
    Endlich mal ein Thema wo ich nicht zu spät, zu unwissend oder einfach zu faul bin um etwas beizutragen

  • #2
    So sieht der Weiterweg zur SW-Wand aus:
    02.JPG
    Links der Ödsteinkarturm, der auf der Nordseite über die Schmitt & Co als sanft sanierte Kombination verschiedener älterer Anstiege lohnend zu erreichen ist.

    Wir beschließen rechts neben dem Schneefeld aufzusteigen, am kürzesten Weg auf den Felsriegel in der Mitte zu queren und dann bereits möglichst hoch zum Einstieg rechts neben der markanten Südverschneidung zu gelangen.

    Der Übergang zum Felsriegel:
    03.JPG

    03a.JPG

    Die Situation stellt sich allerdings im weiteren Verlauf etwas steiler als vermutet dar:
    05a.JPG

    Wir versuchen unser Glück etwas weiter unterhalb:
    04a.JPG

    Rauf würden wir wohl kommen, aber nachdem uns die Sonne in der Tour durchgebraten hat hier auch wieder abzusteigen wollen wir uns dann doch ersparen. Ein Weiterweg auf den Festkogel und der normale Abstieg kommen ohne genauere Kenntnis der dortigen Schneesituation ebenfalls nicht in Fragen, also entscheiden wir uns schließlich zur Umkehr.
    image_582532.jpg

    Wir gehen mehr oder weniger den gleichen Weg zurück und seilen uns dann nach einer ausgedehnten Rast über die Kleehummel ab:
    06.JPG
    Die Südostwand des Gr. Ödstein mit Teufelsturm, Ödsteinkarwand und Ödsteinkarturm (vlnr):
    01.JPG
    Ein Blick von oben auf die Randkluft im linken Wandbereich:
    08.JPG

    07a.JPG

    Und zu guter Letzt am Zweiten Koderboden, quasi schon in mittelbarer Reichweite eines eiskalten Elektrolytgetränks:
    09.JPG

    Als Fazit bleibt, dass sich - wenig überraschend - nach dem starken Winter auch in den mittleren Lagen Ende Juni noch große Schneefehler halten, die hochsommerlichen Temperaturen den Zustand auch nur langsam normalisieren und in diesem Fall das Mitnehmen von Steigeisen wohl klüger gewesen wäre.

    So war es jedenfalls eine schöne Wanderung mit ein paar netten Klettermetern und endlich einmal ausreichend Zeit um am Heimweg auch anzuhalten und zu schauen, anstatt in der Dämmerung nur kurze Blicke aus dem Seitenfenster werfen zu können.

    Irgendwann schau ich mir auch die Kante näher an...
    DSC04020_900x600.JPG
    Zuletzt geändert von meinereiner; 03.07.2019, 11:09. Grund: Bilderdingsdreck
    Endlich mal ein Thema wo ich nicht zu spät, zu unwissend oder einfach zu faul bin um etwas beizutragen

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    • #3
      Danke für den informativen Bericht!

      Endlich wieder einmal Xeis!

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      • #4
        Danke für die aktuellen Infos.
        Ja das Einstiegsschneefeld zum Festkogel kann es in sich haben...

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        • #5
          Danke für diesen Lagebericht! Südwand bei der Hitze, na ja, da bist du allein....
          Der Abstieg vom Gipfel wäre wahrscheinlich aber eine gute Option gewesen. Da kannst du oft weit im Firn abfahren, einmal bin ich sogar am Hosenboden runter. Das ist oft viel besser als das langmächtige Schottergewusel dort.
          Mehr Bedenken hätte ich wegen der Schneereste in der Wand.
          Lg

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          • #6
            Brav Brav! Bei der "Kante" wär ich dabei. Für den Predigtstuhl werden wir besser noch warten bis dort nordseitig der Altschnee weg ist.
            Zuletzt geändert von Hannes2; 04.07.2019, 19:45.

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            • #7
              Zitat von Hannes2 Beitrag anzeigen
              Brav Brav! Bei der "Kante" wär ich dabei. Für den Predigstuhl werden wir besser noch warten bis dort nordseitig der Altschnee weg ist.
              das Angebot mit der Kante nehm ich gern an, sobald ich mit mir einen vernünftigen Plan für den Abstieg ausverhandelt hab... ev Weiterweg zum Festkogel und dann runter, den Kirchengrat geh ich ja nimma
              Endlich mal ein Thema wo ich nicht zu spät, zu unwissend oder einfach zu faul bin um etwas beizutragen

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              • #8
                Vieleicht ist ja der Vergleich interessant, welche Verhältnisse wir bereits im Mai 2015 vorgefunden haben.
                http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...4use-12-5-2015
                Immerhin war bei uns perfekter Trittfirn...
                LG

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                • #9
                  Schade dass es nach dem Vorbau so wild wurde... denke der Normalweg wäre relativ problemlos gegangen. Aber ich denk auch der Vorbau ist so schön dass es den Zustieg lohnt!
                  carpe diem!
                  www.instagram.com/bildervondraussen/

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                  • #10
                    Ja, möglicherweise wär der Abstieg am Normalweg eh problemlos gewesen, ich kenn den auch von früheren Touren aber immer erst zu schneefreien Zeiten.

                    Unsere Überlegung hingegen war folgende: Wenn es beim Abstieg am Normalweg in dem Abschnitt hinterm Schneekarturm auch so aussieht wie unterhalb vom Wandfuß, dann haben wir das gleiche Thema aber zu einem späteren Zeitpunkt und etwas ungünstigeren Rahmenbedingungen.

                    Ob der Gedanke richtig war, werden wir allerdings erst wissen sobald ein Bericht von einem problemlosen Abstieg zu dieser Zeit auftaucht.

                    Gestern hat die Xeiser Bergrettung auf facebook übrigens erneut auf den vielen harten Schnee unterhalb der Festkogel Südwand hingewiesen:
                    Unbenannt.JPG
                    Soweit ich das auf dem Foto erkennen kann, hat sich auch in den knapp 2 Wochen nicht viel verändert...
                    Endlich mal ein Thema wo ich nicht zu spät, zu unwissend oder einfach zu faul bin um etwas beizutragen

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