Nachdem zwischen Erstbegehung und Einbohren ein Jahr vergangen ist, musste zwischen letzterem und Veröffentlichung noch ein weiteres vergehen, aber jetzt ist es endlich soweit:
Der 1. November 2021 sollte gewissermaßen unser Schicksalstag werden, nur wusste das meine Partnerin noch nicht. Wir waren wie schon so oft vorher in der Obersteiermark auf der Suche nach Linien im jungfräulichem Fels und wurden mit einem markanten Pfeiler fündig, auf dem ich gleich eine Linie sah:
comp_IMG_20211031_092533417_HDR.jpg
comp_IMG_20211031_092533417_HDR~3.jpg
Gesehen, getan, wir querten die Salza auf einer Brücke, querten direkt danach über Schrofen knapp über dem Wasser nach rechts und folgten einer Geröllhalde zu unserem geplanten Einstieg am Fuß des markanten Turms. Nach einer halben Stunde waren wir beim Beginn einer schrofigen Rinne und legten ein Rucksackdepot bei einem großen Stein an:
comp_Rucksackdepot.jpg
Von hier ging es rechtshaltend entlang einer schrofigen Rinne in eine Scharte, von der sich der Weiterweg zeigte:
comp_IMG_20220722_115227345_HDR.jpg
Eine etwas brüchige, aber vielversprechend schöne Seillänge mit einer kurzen Stelle im 4. Grad später hatte ich einen gerade so akzepablen Stand auf einem kleinen Turm - hier braucht es später definitv Bohrhaken! Der Weiterweg führte uns über einen etwas abdrängenden Kamin im oberen vierten Grad auf den Schrofengrat, wo wir nach 40 m Stand an einem kleinen Baum machten.
comp_Kamin 2. SL.jpg
Danach folgte eine mobil nicht absicherbare stufige zerklüftete Platte, die uns auf ein Band führte (Bild vom Einbohren):
comp_zerklüftete Platte 3. SL.jpg
Jetzt wurde es spannend:
comp_Nach Querung in 4. SL.jpg
Vor uns ragte eine steile Wand auf, die wir als obersten Turm vermuteten - aber wie durchsteigen? Ich versuchte es gerade hoch zum Busch und dann nach rechts in den Kamin. Aufgrund der dort schlechten Felsqualität und einem fragwürdigen Weiterweg machte ich im hintersten Winkel des Kamins einen Stand und hoffte auf meine Partnerin. Nach kurzer Diskussion querte sie über eine brüchige, abdrängende Platte nach links (siehe Foto) und dann ging es leicht rechtshaltend hinauf in leichteres Gelände, was ich allerdings nicht sehen konnte. Bei mir stieg derweil die Aufregung gleich doppelt, weil ich einen lange gehegten Plan für den nahenden Ausstieg der Tour hatte. Nach schier endlosen Minuten des Wartens kam schließlich ein erlösendes "Stand" und ich machte mich an den Nachstieg. Oben kam es wie üblich zur Frage, wie wir die Tour nennen wollen - im Gegensatz zu den letzten Touren hatte meine Freundin Regina aber keinen Namensvorschlag, sondern fragte mich, worauf ich "Verliebt-Verlobt" vorschlug, was nach einer kurzen Bedenkpause von meiner nunmehr Verlobten sehr zu meiner Freude mit Ja beantwortet wurde
Nach kurzer Freude machten wir uns an den Abstieg: links des Grates seilten wir uns an Bäumen einmal 30 und einmal 60 m ab und waren auf Höhe des 2. Standes. Von hier stiegen wir baumbestandene Schrofen bis zu einem der letzten Bäume mit Abseilast ab und seilten uns in 60 m fast direkt zu unserem Rucksackdepot ab und folgten unserem Zustieg zurück zum Auto.
comp_Abseilen an markantem Ast.jpg
Die Tour haben wir im Folgejahr (2022) vor- und nach unseren Flitterwochen in Norwegen eingebohrt und jetzt endlich ein Topo davon (ich verschicke es gerne per PM in voller Auflösung bzw. kommt es hoffentlich bald auf Bergsteigen.com)
comp_Verliebt-Verlobt.jpg
Der 1. November 2021 sollte gewissermaßen unser Schicksalstag werden, nur wusste das meine Partnerin noch nicht. Wir waren wie schon so oft vorher in der Obersteiermark auf der Suche nach Linien im jungfräulichem Fels und wurden mit einem markanten Pfeiler fündig, auf dem ich gleich eine Linie sah:
comp_IMG_20211031_092533417_HDR.jpg
comp_IMG_20211031_092533417_HDR~3.jpg
Gesehen, getan, wir querten die Salza auf einer Brücke, querten direkt danach über Schrofen knapp über dem Wasser nach rechts und folgten einer Geröllhalde zu unserem geplanten Einstieg am Fuß des markanten Turms. Nach einer halben Stunde waren wir beim Beginn einer schrofigen Rinne und legten ein Rucksackdepot bei einem großen Stein an:
comp_Rucksackdepot.jpg
Von hier ging es rechtshaltend entlang einer schrofigen Rinne in eine Scharte, von der sich der Weiterweg zeigte:
comp_IMG_20220722_115227345_HDR.jpg
Eine etwas brüchige, aber vielversprechend schöne Seillänge mit einer kurzen Stelle im 4. Grad später hatte ich einen gerade so akzepablen Stand auf einem kleinen Turm - hier braucht es später definitv Bohrhaken! Der Weiterweg führte uns über einen etwas abdrängenden Kamin im oberen vierten Grad auf den Schrofengrat, wo wir nach 40 m Stand an einem kleinen Baum machten.
comp_Kamin 2. SL.jpg
Danach folgte eine mobil nicht absicherbare stufige zerklüftete Platte, die uns auf ein Band führte (Bild vom Einbohren):
comp_zerklüftete Platte 3. SL.jpg
Jetzt wurde es spannend:
comp_Nach Querung in 4. SL.jpg
Vor uns ragte eine steile Wand auf, die wir als obersten Turm vermuteten - aber wie durchsteigen? Ich versuchte es gerade hoch zum Busch und dann nach rechts in den Kamin. Aufgrund der dort schlechten Felsqualität und einem fragwürdigen Weiterweg machte ich im hintersten Winkel des Kamins einen Stand und hoffte auf meine Partnerin. Nach kurzer Diskussion querte sie über eine brüchige, abdrängende Platte nach links (siehe Foto) und dann ging es leicht rechtshaltend hinauf in leichteres Gelände, was ich allerdings nicht sehen konnte. Bei mir stieg derweil die Aufregung gleich doppelt, weil ich einen lange gehegten Plan für den nahenden Ausstieg der Tour hatte. Nach schier endlosen Minuten des Wartens kam schließlich ein erlösendes "Stand" und ich machte mich an den Nachstieg. Oben kam es wie üblich zur Frage, wie wir die Tour nennen wollen - im Gegensatz zu den letzten Touren hatte meine Freundin Regina aber keinen Namensvorschlag, sondern fragte mich, worauf ich "Verliebt-Verlobt" vorschlug, was nach einer kurzen Bedenkpause von meiner nunmehr Verlobten sehr zu meiner Freude mit Ja beantwortet wurde
Nach kurzer Freude machten wir uns an den Abstieg: links des Grates seilten wir uns an Bäumen einmal 30 und einmal 60 m ab und waren auf Höhe des 2. Standes. Von hier stiegen wir baumbestandene Schrofen bis zu einem der letzten Bäume mit Abseilast ab und seilten uns in 60 m fast direkt zu unserem Rucksackdepot ab und folgten unserem Zustieg zurück zum Auto.
comp_Abseilen an markantem Ast.jpg
Die Tour haben wir im Folgejahr (2022) vor- und nach unseren Flitterwochen in Norwegen eingebohrt und jetzt endlich ein Topo davon (ich verschicke es gerne per PM in voller Auflösung bzw. kommt es hoffentlich bald auf Bergsteigen.com)
comp_Verliebt-Verlobt.jpg
Kommentar