Betrachtet man die Trisselwand von Altaussee aus, so sieht der Hoferweg aus wie DIE zwingende Linie durch diese Wand. Man MUSS da förmlich hinauf!
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Bei näherer Betrachtung entpuppt sich die steile Verschneidungslinie freilich als ein Mix aus Kaminen und Platten in teils unerquicklichem Bruch. Kurt Schall beschreibt die Route so:
Ergänzend darf ich festhalten:
Felsqualität: in den schwierigen Längen tatsächlich fest (wenn auch über dem letzten Stand unterm Überhang einige Trümmer lauern, deren Ablaufdatum ich nicht hinterfragen möchte, zumal man in diese Trümmer reingreifen muss). Sonst zeitweise brüchig, v.a. die 12. und 16.SL. Im unteren Teil (SL 1-9) ist auf Steinschlag zu achten.
Absicherung: Im eigentlichen Hoferweg (ab dem Bankerl, also SL 12-20) von den Ständen abgesehen gezählte 12 Haken (davon 4 BH). Die Haken stecken aber immer unter bzw. über den Schwierigkeiten, nie mitten drin (Ausnahme: A0-Stelle). In den unteren Längen (12-16) lässt sich auch nichts legen, erst ganz oben ist die Absicherbarkeit gut.
Schwierigkeit: Die drei mit V- bewerteten Längen sind ziemlich streng taxiert, woanders bekommt man in der Preisklasse locker einen halben Grad mehr (darin waren wir uns mit der zweiten Seilschaft einig). Nicht umsonst der Hinweis auf das sichere Beherrschen des V. Grades!
Insgesamt ist der Hoferweg ein alpines und ernstes Unterfangen!!
Aber Bilder sagen bekanntlich mehr als Worte. Zunächst entfliehen wir dem Nebel und erfreuen uns am Dach- und Sarsteinblick.
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Über dem Altausseersee lichten sich bereits die Nebelschwaden.
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Nach dem üblichen Verkoffern über dem Tressensattel (durch den Windbruch finden wir den Zustiegsweg nicht gleich) gehen wir die ersten Längen (III/III+) zügig an. In der 3.SL empfiehlt sich die Linksquerung zur leichten Länge der Seeblick, denn die Rechtsquerung zurück in die Rinne ist übelster Bruch. Ab der Abzweigung des Reinlweges geht es seilfrei knapp rechts der Schlucht (Routenwahl nach Festigkeit und Steinschlaggefahr; II-III) zur Abzweigung des Stügerweges und im Gehgelände weiter zum Bankerl (Anfang der 12.SL), dem Beginn der eigentlichen Schwierigkeiten.
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Nach ziemlich brüchigem, grasdurchsetztem Rinnensystem (IV-) kommt die erste feste Platte (13.SL, V-). Wir gingen die im Topo eingezeichnete rechte Variante, zumal der Hauptweg feucht war und von den dort versprochenen Haken weit und breit keine Spur. Also folgt ein Plattentanz 10m überm letzten NH in subjektiv gefühlten V+/VI-.
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Im Nachstieg geht das freilich entspannter,
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auch wenn es nicht wirklich locker aussieht.
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Die 14.SL beginnt mit einem Baucherl,
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dem sich wieder eine kurze Platte anschließt. Mit dem darauffolgenden Quergang gelangt man zu gutem Stand in Geröllschlucht.
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Am Ende der besagten Platte
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und beim Abklettern zum Übertritt in die Geröllschlucht (das Schnürl kennzeichnet die A0-Stelle, dennoch nicht einfach).
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Weiter geht es durch eine üble Schuttrinne und einen - zumindest mit Rucksack - ziemlich rampfigen Kamin.
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Die Szenerie ist jedoch beeindruckend.
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Es schließen grasig-brüchige Platten an (16.SL).
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Endlich, in der 17.SL (III+/IV-) kann man aufgrund vorhandener Risse und ausreichender Festigkeit von den mitgeschleppten Klemmgeräten Gebrauch machen. Die Kletterfreude steigt!
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Knackig dann der Ausstieg aus der "markanten Höhle" (V-), aber gut absicherbar. Die vorangehende Seilschaft ließ dankenswerter Weise gleich ihre Friends stecken, die wir dankenswerter Weise nachher rausgewurstelt haben.
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Auch die folgende Platte (ebenfalls 18.SL, IV+) ist nett.
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Nicht ganz ohne ist der Überhang der 19.SL (V-), zumal auf dem Weg dorthin einige labil aussehende Blöcke anzufassen sind, deren Abgang wohl den Stand und die ganze Seilschaft mitnehmen würde. Aber auch diese Stelle lässt sich gut absichern. Die 20.SL kann gleich drangehängt werden, der letzte Stand wird auf dem Gipfelplateau bezogen.
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Auch in der Seeblick war eine Seilschaft am Werk (hier letzte SL VII-), hinten der Grimming.
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Blick vom Gipfel (mit Traum-Liegewiese) zum Dachstein.
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Bei näherer Betrachtung entpuppt sich die steile Verschneidungslinie freilich als ein Mix aus Kaminen und Platten in teils unerquicklichem Bruch. Kurt Schall beschreibt die Route so:
Große, klassische Alpinroute, welche auf Grund der Stand-Sanierungen und auch ein paar neuer Zwischen-BH wieder öfter geklettert wird. Die Orientierung ist im großen und ganzen einfach, einige Varianten sind möglich. Auf weiten Strecken leichtes Gelände, teilweise auch etwas brüchiger Fels,, aber bereits gut abgeklettert. Der 5. Grad sollte sicher beherrscht werden!
Felsqualität: in den schwierigen Längen tatsächlich fest (wenn auch über dem letzten Stand unterm Überhang einige Trümmer lauern, deren Ablaufdatum ich nicht hinterfragen möchte, zumal man in diese Trümmer reingreifen muss). Sonst zeitweise brüchig, v.a. die 12. und 16.SL. Im unteren Teil (SL 1-9) ist auf Steinschlag zu achten.
Absicherung: Im eigentlichen Hoferweg (ab dem Bankerl, also SL 12-20) von den Ständen abgesehen gezählte 12 Haken (davon 4 BH). Die Haken stecken aber immer unter bzw. über den Schwierigkeiten, nie mitten drin (Ausnahme: A0-Stelle). In den unteren Längen (12-16) lässt sich auch nichts legen, erst ganz oben ist die Absicherbarkeit gut.
Schwierigkeit: Die drei mit V- bewerteten Längen sind ziemlich streng taxiert, woanders bekommt man in der Preisklasse locker einen halben Grad mehr (darin waren wir uns mit der zweiten Seilschaft einig). Nicht umsonst der Hinweis auf das sichere Beherrschen des V. Grades!
Insgesamt ist der Hoferweg ein alpines und ernstes Unterfangen!!
Aber Bilder sagen bekanntlich mehr als Worte. Zunächst entfliehen wir dem Nebel und erfreuen uns am Dach- und Sarsteinblick.
Aussee08-2 018.jpg
Über dem Altausseersee lichten sich bereits die Nebelschwaden.
Aussee08-2 021.jpg
Nach dem üblichen Verkoffern über dem Tressensattel (durch den Windbruch finden wir den Zustiegsweg nicht gleich) gehen wir die ersten Längen (III/III+) zügig an. In der 3.SL empfiehlt sich die Linksquerung zur leichten Länge der Seeblick, denn die Rechtsquerung zurück in die Rinne ist übelster Bruch. Ab der Abzweigung des Reinlweges geht es seilfrei knapp rechts der Schlucht (Routenwahl nach Festigkeit und Steinschlaggefahr; II-III) zur Abzweigung des Stügerweges und im Gehgelände weiter zum Bankerl (Anfang der 12.SL), dem Beginn der eigentlichen Schwierigkeiten.
Aussee08-2 022.jpg
Nach ziemlich brüchigem, grasdurchsetztem Rinnensystem (IV-) kommt die erste feste Platte (13.SL, V-). Wir gingen die im Topo eingezeichnete rechte Variante, zumal der Hauptweg feucht war und von den dort versprochenen Haken weit und breit keine Spur. Also folgt ein Plattentanz 10m überm letzten NH in subjektiv gefühlten V+/VI-.
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Im Nachstieg geht das freilich entspannter,
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auch wenn es nicht wirklich locker aussieht.
Aussee08-2 031.jpg
Die 14.SL beginnt mit einem Baucherl,
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dem sich wieder eine kurze Platte anschließt. Mit dem darauffolgenden Quergang gelangt man zu gutem Stand in Geröllschlucht.
Aussee08-2 034.jpg
Am Ende der besagten Platte
Aussee08-2 041.jpg
und beim Abklettern zum Übertritt in die Geröllschlucht (das Schnürl kennzeichnet die A0-Stelle, dennoch nicht einfach).
Aussee08-2 044.jpg
Weiter geht es durch eine üble Schuttrinne und einen - zumindest mit Rucksack - ziemlich rampfigen Kamin.
Aussee08-2 048.jpg
Die Szenerie ist jedoch beeindruckend.
Aussee08-2 050.jpg
Es schließen grasig-brüchige Platten an (16.SL).
P1010245.jpg
Endlich, in der 17.SL (III+/IV-) kann man aufgrund vorhandener Risse und ausreichender Festigkeit von den mitgeschleppten Klemmgeräten Gebrauch machen. Die Kletterfreude steigt!
Aussee08-2 052.jpg
Knackig dann der Ausstieg aus der "markanten Höhle" (V-), aber gut absicherbar. Die vorangehende Seilschaft ließ dankenswerter Weise gleich ihre Friends stecken, die wir dankenswerter Weise nachher rausgewurstelt haben.
Aussee08-2 054.jpg
Auch die folgende Platte (ebenfalls 18.SL, IV+) ist nett.
Aussee08-2 056.jpg
Nicht ganz ohne ist der Überhang der 19.SL (V-), zumal auf dem Weg dorthin einige labil aussehende Blöcke anzufassen sind, deren Abgang wohl den Stand und die ganze Seilschaft mitnehmen würde. Aber auch diese Stelle lässt sich gut absichern. Die 20.SL kann gleich drangehängt werden, der letzte Stand wird auf dem Gipfelplateau bezogen.
Aussee08-2 058.jpg
Auch in der Seeblick war eine Seilschaft am Werk (hier letzte SL VII-), hinten der Grimming.
Aussee08-2 072.jpg
Blick vom Gipfel (mit Traum-Liegewiese) zum Dachstein.
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