Im Bestreben meine Tourensammlung im Gesäuse zu komplettieren und weil´s einen halt auch einmal interessiert hat es mich am 7.8. 08 auf die Ödsteinkante verschlagen, eine Tour von sehr facettenreichem Charakter, durchaus möchte ich sagen - nur zum Einmalgebrauch empfohlen...
Zustieg problemlos, gut auffindbar von der Johnsbacher Straße. Einstieg ebenfalls dank Beschreibungen und Topos klar, sogar mit Bohrhaken, der aber im folgenden Riß nützlichere Verwendung gefunden hätte. Gleich dieser Einstiegsriß überrascht (da auch noch oft feucht) als glatter IVrer, im Topo steht verharmlosend ein IIIer drinnen. Weiter in diesem Takt geht´s mit dem nächsten IIIer Riß (ebenfalls IV) und mit einem IVrer Riß, der tasächlich auch IV ist. Nicht, daß ich mit einem IVrer ein Problem hätte, aber diesen alten Unterbewertungsquatsch in den neuen Topos weiterzuexerzieren finde ich einfach reichlich daneben.
Nach diesen Stellen (dazwischen fast Gehgelände) erreicht man nach langer Querung den Grat, der in eher mäßigem Fels zum Aufschwung mit den Schlüsselstellen führt. Am Grat selbst finden wir tatsächlich ein paar IIIer Stellen (hier stimmt die Bewertung, spätetens hier müßte den
Topo-Zeichnern aufgefallen sein, wie schwer ein Dreier tatsächlich ist).
Das meiste ist leichter, wir haben das seilfrei gemacht. Hier stecken teils gebohrte Haken im I-II Gelände, wieder eigenartig, denn in den Schlüsselstellen hätten sie zweckvollere Verwendung finden können...
Dann die Schlüsselstellen:
Eine noch leichte Platte leitet 15m zu Stand, den man unbedingt (wegen Seilreibung auch machen sollte).
Die folgenden zwei Seillängen sind ein typisches Beispiel dafür, was sich hinter IV+, A0, klassisch alles verbergen kann: Nach dem ersten Hakensenior erreicht man einen Überhang an dem sich zweiter, noch angegriffener Rostgegenstand befindet, den man aber fast zwangsläufig angreifen muß, will
man nicht einen glatten VIer klettern ( einen Sturz hält die Gurke sicher nicht mehr, heute wird er schon noch einmal halten... ) Ob der folgende Quergang etwas mit IV+ zu tun hat, ist ebenfalls zweifelhaft, aber man ist ja "gut" abgesichert... Immerhin steigert sich die Sehnsucht nach wenigstens einem guten gebohrten Zwischenhaken in der Folge noch mehr, denn fatalerweise wählen wir die (weil heute trockene) direkte Variante. Davor aber immerhin noch ein gebohrter Stand. Dann wieder dasselbe, uralte Haken, ohne die ein normaler Ver-Geher sicher nicht ohne a0 durchkommt. Eigentlich kann sich ein jeder dieser zweifelhaften Gegenstände sofort verabschieden. Auch diese Kletterei könnte man ohne Haken kaum unter VI bewältigen..., besonders der obere nach links führende Teil hat es in sich.
Wir fragen uns wirklich, was die Hakenverschwendung im Schrofengrat unten soll und hier heroben kannst du an jeder Gurke um dein Leben zittern...
Gleich danach erreicht man wieder II-IIIer Gelände und recht Geübte können nun bis zum Austiegsriß seilfrei durchsteigen. Auch die Felsqualität ist nun sehr gut, dafür gibt´s wieder gebohrte Haken - ich versteh´s nicht.
Die vorletzte Seillänge, einen schöner Riß, hier stimmt der III+, leitet wieder zur Kante (die man eigentlich wenig begeht, aber das weiß man vorher auch schon). Am Gipfel haben wir noch genügend Zeit, das Wetter hält ja heute ausnahmsweise.
Fazit: Die Touren werden auch nicht leichter dadurch, daß man alte Bewertungsfehler heroisch in neuen Beschreibungen wiederkäut. Auf jeden Fall ist es verantwortungslos mit derartiger "Kosmetik" Genußkletterer, die gerade den Ver drauf haben anzulocken, denn sie werden in dieser Route vermutlich ums Überleben kämpfen. Auch bleibt die völlig einseitige Anbringung von Bohrhaken (so sehr ich solche Initiativen begrüße) ein Rätsel. Zumindestens die erste A0-Stelle ist mittlerweile als lebensgefährlich einzustufen...
Insgesamt ist die Tour natürlich ein großes, vor allem landschaftliches Erlebnis, aber eines, das man sich sicher kein zweites Mal geben muß...
Lg.
Zustieg problemlos, gut auffindbar von der Johnsbacher Straße. Einstieg ebenfalls dank Beschreibungen und Topos klar, sogar mit Bohrhaken, der aber im folgenden Riß nützlichere Verwendung gefunden hätte. Gleich dieser Einstiegsriß überrascht (da auch noch oft feucht) als glatter IVrer, im Topo steht verharmlosend ein IIIer drinnen. Weiter in diesem Takt geht´s mit dem nächsten IIIer Riß (ebenfalls IV) und mit einem IVrer Riß, der tasächlich auch IV ist. Nicht, daß ich mit einem IVrer ein Problem hätte, aber diesen alten Unterbewertungsquatsch in den neuen Topos weiterzuexerzieren finde ich einfach reichlich daneben.
Nach diesen Stellen (dazwischen fast Gehgelände) erreicht man nach langer Querung den Grat, der in eher mäßigem Fels zum Aufschwung mit den Schlüsselstellen führt. Am Grat selbst finden wir tatsächlich ein paar IIIer Stellen (hier stimmt die Bewertung, spätetens hier müßte den
Topo-Zeichnern aufgefallen sein, wie schwer ein Dreier tatsächlich ist).
Das meiste ist leichter, wir haben das seilfrei gemacht. Hier stecken teils gebohrte Haken im I-II Gelände, wieder eigenartig, denn in den Schlüsselstellen hätten sie zweckvollere Verwendung finden können...
Dann die Schlüsselstellen:
Eine noch leichte Platte leitet 15m zu Stand, den man unbedingt (wegen Seilreibung auch machen sollte).
Die folgenden zwei Seillängen sind ein typisches Beispiel dafür, was sich hinter IV+, A0, klassisch alles verbergen kann: Nach dem ersten Hakensenior erreicht man einen Überhang an dem sich zweiter, noch angegriffener Rostgegenstand befindet, den man aber fast zwangsläufig angreifen muß, will
man nicht einen glatten VIer klettern ( einen Sturz hält die Gurke sicher nicht mehr, heute wird er schon noch einmal halten... ) Ob der folgende Quergang etwas mit IV+ zu tun hat, ist ebenfalls zweifelhaft, aber man ist ja "gut" abgesichert... Immerhin steigert sich die Sehnsucht nach wenigstens einem guten gebohrten Zwischenhaken in der Folge noch mehr, denn fatalerweise wählen wir die (weil heute trockene) direkte Variante. Davor aber immerhin noch ein gebohrter Stand. Dann wieder dasselbe, uralte Haken, ohne die ein normaler Ver-Geher sicher nicht ohne a0 durchkommt. Eigentlich kann sich ein jeder dieser zweifelhaften Gegenstände sofort verabschieden. Auch diese Kletterei könnte man ohne Haken kaum unter VI bewältigen..., besonders der obere nach links führende Teil hat es in sich.
Wir fragen uns wirklich, was die Hakenverschwendung im Schrofengrat unten soll und hier heroben kannst du an jeder Gurke um dein Leben zittern...
Gleich danach erreicht man wieder II-IIIer Gelände und recht Geübte können nun bis zum Austiegsriß seilfrei durchsteigen. Auch die Felsqualität ist nun sehr gut, dafür gibt´s wieder gebohrte Haken - ich versteh´s nicht.
Die vorletzte Seillänge, einen schöner Riß, hier stimmt der III+, leitet wieder zur Kante (die man eigentlich wenig begeht, aber das weiß man vorher auch schon). Am Gipfel haben wir noch genügend Zeit, das Wetter hält ja heute ausnahmsweise.
Fazit: Die Touren werden auch nicht leichter dadurch, daß man alte Bewertungsfehler heroisch in neuen Beschreibungen wiederkäut. Auf jeden Fall ist es verantwortungslos mit derartiger "Kosmetik" Genußkletterer, die gerade den Ver drauf haben anzulocken, denn sie werden in dieser Route vermutlich ums Überleben kämpfen. Auch bleibt die völlig einseitige Anbringung von Bohrhaken (so sehr ich solche Initiativen begrüße) ein Rätsel. Zumindestens die erste A0-Stelle ist mittlerweile als lebensgefährlich einzustufen...
Insgesamt ist die Tour natürlich ein großes, vor allem landschaftliches Erlebnis, aber eines, das man sich sicher kein zweites Mal geben muß...
Lg.
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