Irgendwann schmilzt auch die größte Schneemasse bei uns und was die Schitourengeher mit Bedauern einsehen müssen, begrüßen die Kletterer mit Freude…
So auch ich, da ich endlich wieder eine Gratkletterei ins Auge fassen kann.
Die Überschreitung des Rauhenberg N-Grates zum Greifenberg zählt zu den schönsten und landschaftlich eindrucksvollsten Klettereien der Niederen Tauern.
Hier ein Überblick, Aufstieg vom Schladminger Untertal, zunächst Richtung Gollinghütte, weiter zur Huberalm, danach Aufstieg über den Felspfeiler, der von rechts unten kommt und weiter die Gratfortsetzung Richtung Greifenberg:
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Hier etwas näher, gut zu erkennen der weitaus empfehlenswertere Zustieg über Klafferkessel, Rauhenbergsee. Der Grat wird dann rechts des Schneefeldes erreicht:
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Zweimal war ich schon dort, doch auch das letzte Mal ist 24 Jahre her – ich war gespannt, was ich an meiner alten Beschreibung zu ändern hätte, bzw. überhaupt darauf, wie ich das Unternehmen heute empfinden würde.
Am 17.6. 09 tat sich endlich ein „Schönwetterloch“ in der so lange labilen Wetterphase auf. Also auf Bike geschwungen und erst einmal das Tal zur Gollinghütte ein Stück einwärts geradelt:
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Der Zustieg über die Huberalm beginnt dann gleich mit einem kühlen Fußbad, denn (ich wusste es ohnehin bereits) hier fehlt leider die Brücke. Noch kurz am Jagdsteig ein wenig barfuss weiter, dann kann ich die Schuhe wieder anziehen. Zu meiner Überraschung höre ich bald darauf hinter mir jemanden nachkommen, erstaunt will ich warten, doch als er mir irgendwas Unangenehmes zuruft, gehe ich weiter…
Da lenke ich lieber meine Blicke zu Zwerfenberg, Pfeifer und Geinkel:
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Bei der Huberalm wird’s dann spannend, ein paar verwachsene Bachläufe sind zu queren, Erlen, Plotschen und anderes Grünzeug zu überwinden, dann ein steiles Waldstück, zuletzt Felsstufen mit Erlen, Almrauschhänge, Steilwiesen… die Tauern haben mich wieder.
Endlich habe ich Fels unter mir, leider musste ich diese Variante wählen, da der Zustieg von hier in den Klafferkessel bzw. auf den N-Pfeilergrat nur bei Schneelage begehbar ist. Im Vorjahr habe ich ja hier aufgegeben und bin zum Placken rüber (siehe Bericht).
Ein Ausblick zum Unteren Klaffersee mit Wildstelle und Schareckspitzen:
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Nun aber steige ich zügig den Blockgrat (II-III) aufwärts zum eigentlichen Beginn der Rauhenbergüberschreitung:
sized_DSC03267.JPG
Wesentlich günstiger (aber natürlich länger) wäre der Zustieg über den Klafferkessel, bzw. Rauhenbergsee und es ist auch das Einzige was ich empfehlen kann. Aber ich wollte es ja nicht anders…
Jetzt kann endlich die Genusspartie starten, das Wetter wird zögerlich immer klarer, also – was hält mich noch. Ein paar Grathöcker zum Eingewöhnen, dann gleich die erste Schlüsselstelle, ein steiler Kantenaufschwung (IV). Ein paar zögerliche Minuten nach langer Abstinenz, Überlegung, dass ich diese Stelle wahrscheinlich nicht zurückklettern will und damit noch einige Schwierigkeiten vor mir liegen, auch der Sturz vom Vorjahr ist noch nicht ganz verarbeitet… Dann greife ich doch in den Handriss und schwinge mich empor. Jetzt bin ich drauf, es wird auch gleich wieder leichter und nette Kletterei führt mich zu einem Zacken, wo ich laut meiner Beschreibung den folgenden Plattenaufschwung umgehen soll. aber es ist zu verlockend einfach raufzuklettern, also renne ich wissend in den Verhauer, um auch diesmal wieder festzustellen, dass dieser Turm auf der anderen Seite senkrecht abbricht.Egal – zurück – habt´s eh gewusst…
Gleich dahinter schöne Kletterei, auf und ab über ein paar Felstürme dieser Art:
sized_DSC03270.JPG
Hinter dem Mittelgipfel lauern die Schlüsselstellen, mehrere scharfe Zacken:
sized_DSC03273.JPG
Kurz konzentriert, dann hinauf über eine ordentliche Piazstelle, puh – okay wird ja gleich leichter… Ausgesetzt weiter, Vorsicht, ein paar lockere Felsen, noch ein scharfer Zacken, dahinter ein senkrechter Abbruch. Nun weiß ich, was mich erwartet: Von einem ausgesetzten Absatz mit dem Griff in Fußhöhe über die leicht überhängende Kante hinunterlassen, danach an senkrechter Wand schräger Quergang abwärts in eine enge Scharte. Die Stelle ist schon recht eindrucksvoll und man sollte sich besser abseilen…Kurze Pulssteigerung, tief durchatmen und Spreizschritt über die enge Scharte. Das senkrechte IVrer- Wandl danach (in schwarzem Fels) ist auch recht eindrucksvoll, aber dahinter folgt nur noch schönes IIIer Gelände zum Hauptgipfel.
Hier ein Blick zurück:
sized_DSC03274.JPG
Und hier Blick zu Zwiesling, Höchstein, Walcher, Pulverturm:
sized_DSC03277.JPG
In meiner Konzentration habe ich fast übersehen, dass sich das Wetter zusehends gebessert hat und jetzt erst genieße ich richtig die „immer blauer“ umrahmten Ausblicke.
Am Rauhenberg, Südgipfel:
sized_DSC03280.JPG
Der Abstieg ist nun einfach und die nachfolgende Felsschneide Richtung Greifenberg wäre leicht umgehbar. Das aber würde einen Verzicht auf eine sehr schöne Kletterstelle bedeuten.
Hier dieses letzte, recht eindrucksvolle Hindernis (dahinter der Greifenberg):
sized_DSC03283.JPG
So gehe ich, nach kurzem Zögern auch noch die folgende glatte Platte an und kann nach netter Kletterei über die letzte scharfe Schneide schließlich die komplette direkte Gratüberschreitung abhaken.
Hier ein Rückblick über den Grat:
sized_DSC03286.JPG
Der noch reichlich schneedurchsetzte Klafferkessel mit Wildstelle und Waldhorn:
sized_DSC03289.JPG
Eine glückliche, lange Gipfelrast am Greifenberg ist mein wohlverdienter Lohn:
sized_DSC03295.JPG
Und ein Blick nach Süden zeigt mir schon mein nächstes Ziel, die Deichselspitze mit ihrem Westgrat, hinten Roteck:
sized_DSC03292.JPG
Wie schön, daß ich nun noch eine sehr lange Gipfelstunde Zeit habe um z.B. den Golling hoch über dem Sattelsee zu bewundern:
sized_DSC03297.JPG
und die Pöllerhöhe rechts des Lungauer Klaffersees, ganz hinten Roteck:
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Über dem Spiegel des Sattelsees Zwerfenberg, Elendberg und Geinkel:
sized_DSC03299.JPG
Die Einkehr in die Gollinghütte ist Pflicht, da schmeckt der Radler im Anblick der überschrittenen Gratzacken...:
sized_DSC03306.JPG
und eine der prächtigsten Tauernklettereien klingt aus...
LG
So auch ich, da ich endlich wieder eine Gratkletterei ins Auge fassen kann.
Die Überschreitung des Rauhenberg N-Grates zum Greifenberg zählt zu den schönsten und landschaftlich eindrucksvollsten Klettereien der Niederen Tauern.
Hier ein Überblick, Aufstieg vom Schladminger Untertal, zunächst Richtung Gollinghütte, weiter zur Huberalm, danach Aufstieg über den Felspfeiler, der von rechts unten kommt und weiter die Gratfortsetzung Richtung Greifenberg:
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Hier etwas näher, gut zu erkennen der weitaus empfehlenswertere Zustieg über Klafferkessel, Rauhenbergsee. Der Grat wird dann rechts des Schneefeldes erreicht:
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Zweimal war ich schon dort, doch auch das letzte Mal ist 24 Jahre her – ich war gespannt, was ich an meiner alten Beschreibung zu ändern hätte, bzw. überhaupt darauf, wie ich das Unternehmen heute empfinden würde.
Am 17.6. 09 tat sich endlich ein „Schönwetterloch“ in der so lange labilen Wetterphase auf. Also auf Bike geschwungen und erst einmal das Tal zur Gollinghütte ein Stück einwärts geradelt:
sized_DSC03259.JPG
Der Zustieg über die Huberalm beginnt dann gleich mit einem kühlen Fußbad, denn (ich wusste es ohnehin bereits) hier fehlt leider die Brücke. Noch kurz am Jagdsteig ein wenig barfuss weiter, dann kann ich die Schuhe wieder anziehen. Zu meiner Überraschung höre ich bald darauf hinter mir jemanden nachkommen, erstaunt will ich warten, doch als er mir irgendwas Unangenehmes zuruft, gehe ich weiter…
Da lenke ich lieber meine Blicke zu Zwerfenberg, Pfeifer und Geinkel:
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Bei der Huberalm wird’s dann spannend, ein paar verwachsene Bachläufe sind zu queren, Erlen, Plotschen und anderes Grünzeug zu überwinden, dann ein steiles Waldstück, zuletzt Felsstufen mit Erlen, Almrauschhänge, Steilwiesen… die Tauern haben mich wieder.
Endlich habe ich Fels unter mir, leider musste ich diese Variante wählen, da der Zustieg von hier in den Klafferkessel bzw. auf den N-Pfeilergrat nur bei Schneelage begehbar ist. Im Vorjahr habe ich ja hier aufgegeben und bin zum Placken rüber (siehe Bericht).
Ein Ausblick zum Unteren Klaffersee mit Wildstelle und Schareckspitzen:
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Nun aber steige ich zügig den Blockgrat (II-III) aufwärts zum eigentlichen Beginn der Rauhenbergüberschreitung:
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Wesentlich günstiger (aber natürlich länger) wäre der Zustieg über den Klafferkessel, bzw. Rauhenbergsee und es ist auch das Einzige was ich empfehlen kann. Aber ich wollte es ja nicht anders…
Jetzt kann endlich die Genusspartie starten, das Wetter wird zögerlich immer klarer, also – was hält mich noch. Ein paar Grathöcker zum Eingewöhnen, dann gleich die erste Schlüsselstelle, ein steiler Kantenaufschwung (IV). Ein paar zögerliche Minuten nach langer Abstinenz, Überlegung, dass ich diese Stelle wahrscheinlich nicht zurückklettern will und damit noch einige Schwierigkeiten vor mir liegen, auch der Sturz vom Vorjahr ist noch nicht ganz verarbeitet… Dann greife ich doch in den Handriss und schwinge mich empor. Jetzt bin ich drauf, es wird auch gleich wieder leichter und nette Kletterei führt mich zu einem Zacken, wo ich laut meiner Beschreibung den folgenden Plattenaufschwung umgehen soll. aber es ist zu verlockend einfach raufzuklettern, also renne ich wissend in den Verhauer, um auch diesmal wieder festzustellen, dass dieser Turm auf der anderen Seite senkrecht abbricht.Egal – zurück – habt´s eh gewusst…
Gleich dahinter schöne Kletterei, auf und ab über ein paar Felstürme dieser Art:
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Hinter dem Mittelgipfel lauern die Schlüsselstellen, mehrere scharfe Zacken:
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Kurz konzentriert, dann hinauf über eine ordentliche Piazstelle, puh – okay wird ja gleich leichter… Ausgesetzt weiter, Vorsicht, ein paar lockere Felsen, noch ein scharfer Zacken, dahinter ein senkrechter Abbruch. Nun weiß ich, was mich erwartet: Von einem ausgesetzten Absatz mit dem Griff in Fußhöhe über die leicht überhängende Kante hinunterlassen, danach an senkrechter Wand schräger Quergang abwärts in eine enge Scharte. Die Stelle ist schon recht eindrucksvoll und man sollte sich besser abseilen…Kurze Pulssteigerung, tief durchatmen und Spreizschritt über die enge Scharte. Das senkrechte IVrer- Wandl danach (in schwarzem Fels) ist auch recht eindrucksvoll, aber dahinter folgt nur noch schönes IIIer Gelände zum Hauptgipfel.
Hier ein Blick zurück:
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Und hier Blick zu Zwiesling, Höchstein, Walcher, Pulverturm:
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In meiner Konzentration habe ich fast übersehen, dass sich das Wetter zusehends gebessert hat und jetzt erst genieße ich richtig die „immer blauer“ umrahmten Ausblicke.
Am Rauhenberg, Südgipfel:
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Der Abstieg ist nun einfach und die nachfolgende Felsschneide Richtung Greifenberg wäre leicht umgehbar. Das aber würde einen Verzicht auf eine sehr schöne Kletterstelle bedeuten.
Hier dieses letzte, recht eindrucksvolle Hindernis (dahinter der Greifenberg):
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So gehe ich, nach kurzem Zögern auch noch die folgende glatte Platte an und kann nach netter Kletterei über die letzte scharfe Schneide schließlich die komplette direkte Gratüberschreitung abhaken.
Hier ein Rückblick über den Grat:
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Der noch reichlich schneedurchsetzte Klafferkessel mit Wildstelle und Waldhorn:
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Eine glückliche, lange Gipfelrast am Greifenberg ist mein wohlverdienter Lohn:
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Und ein Blick nach Süden zeigt mir schon mein nächstes Ziel, die Deichselspitze mit ihrem Westgrat, hinten Roteck:
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Wie schön, daß ich nun noch eine sehr lange Gipfelstunde Zeit habe um z.B. den Golling hoch über dem Sattelsee zu bewundern:
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und die Pöllerhöhe rechts des Lungauer Klaffersees, ganz hinten Roteck:
sized_DSC03298.JPG
Über dem Spiegel des Sattelsees Zwerfenberg, Elendberg und Geinkel:
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Die Einkehr in die Gollinghütte ist Pflicht, da schmeckt der Radler im Anblick der überschrittenen Gratzacken...:
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und eine der prächtigsten Tauernklettereien klingt aus...
LG
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