Eigentlich sind das ja zwei getrennte Touren aber irgendwie gehört die Geschichte dazu zusammen, also deshalb beide Tourenberichte in einem Fred.
Nach diversen klassischen Kraxeleien am Kalbling wollten wir mal nicht durch Kamine, Risse und Verschneidungen schlürfen, sondern eine modernere Route austesten. Die Wahl fiel dabei auf den Plattenspieler in der Festkogel SW-Wand.
Am 21.08. brachen wir dann um 05:00 früh von Graz ins Xeis auf.
Beim Kölblwirt angekommen begannen wir unverzüglich zuzusteigen, und auf der Koderalm kamen Ödstein und Festkogel ins Blickfeld.
OedsteinFestkogel.JPG
Am Vorbau eingetroffen begannen wir mit den Vorbereitungen, eine Seilschaft vor uns hatte die Kleehummel belegt, also beschlossen wir uns die Klassische reinzuzuiehen (die werden wir gleich überholt haben, dachte ich mir, und wurde dann gleich für meine überheblichen Gedanken bestraft).
Mein Kletterpartner war dran die Kletterei zu beginnen und fast ab dem ersten "Zug" begann alles schief zu laufen. Erste Probleme traten bereits in der ersten SL auf, 5+ sollte kein Problem für uns sein, zuerst driftete er nach links in die 6- Variante, normal auch kein Problem, aber an diesem Tag schon, mit abklettern und über die 5er Stelle gings dann.
Klassische1teSL.JPG
In der zweiten SL war ich dran, die Wasserrunsen waren nass, aber scharf genug dass das nix ausmachen sollte, mental aber beganns da ordentlich zu rattern bei mir, denn ersten Haken noch eingehängt, dachte ich mir dass das für einen 4er aber ordentlich schwer is, und ein paar Meter über dem Haken war dann Sendepause, der nächste Haken in 20m, harte Wadeln, also wieder runter und durchschnaufen. So machten wir einen Führungswechsel und Mr. "hardasarock" schaffte es dann mit 3x durchschnaufen. Gott sei dank war die Wasserrunse in auf halben Weg zum Haken unterbrochen und somit ein Rastpunkt vorhanden, also war mein abklettern anstrengender, als das Weiterklettern.
Klassische2teSL.JPG
Die letzte SL ging dann in leichtem Gelände ohne Probleme.
Klassische3teSL.JPG
Endlich den Vorbau überwunden (1 1/2 Stunden haben wir dafür gebraucht), war es bereits 10:30 als wir mit der Suche nach dem Einstieg zum Plattenspieler begannen. Hier machte ich den schweren Fehler bei der Vorbereitung das Wandfoto nicht kopiert zu haben, ich hatte nur die Topos mit. Wir waren das erste Mal am Festkogel, so fiel uns die Orientierung schwer. Wir wussten, dass der Plattenspieler ganz links war und wir wussten auch von einer Unterhaltung mit dem J.R., dass es zwei neue Routen neben dem Plattenspieler gibt.
Wir querten also nach links, allerdings und das wurde uns erst viel später im Auto nach einem Blick aufs Wandfoto klar, waren wir einen Stock zu tief, wir hatten nicht bedacht, dass erst der kurze schrofige Vorbau überwunden werden muss, um zu den Einstiegen zu gelangen.
Die einzige Haken, die wir unten fanden, waren neue Haken vermutlich der "Wasserwerk" Route. Also stiegen wir dort ein und wollten später nach links zum Plattenspieler queren. Am Ende der zwei sehr schönen SL (sicher die schönsten SL, die wir an diesem Tag geklettert sind), fanden wir uns am Einstieg der Peterka wieder (das fanden wir auch erst später raus), querten nach links, standen aber irgendwann an, also wieder zurück. Dann überlegten wir nochmal was für eine Route das sein könnte, in der wir offensichtlich standen, unserer Überlegung nach müssten wir in der dritten SL des Steyrerweges sein (tatsächlich war es der Einstieg der Peterka ). In etwa um 11:15 war es als wir in die Peterka einstiegen, haben also 1 Std. 15 min. gebraucht um eine zumindest alternative Tour zu finden. Mit etwas ruhigerer Überlegung hätten wir unseren Fehler erkennen müssen, aber zu dem Zeitpunkt waren wir schon betriebsblind, oder die Sonne hatte uns das Hirn weichgekocht
Es wurde uns bald klar, dass die Topo nicht mit der Tour zusammenpasste, uns war aber auch klar, dass wir uns in einer Route mit klassischer Linienführung befanden, also Kamine, Risse, Verschneidungen. Und so arbeiteten wir uns ohne Topo von Standplatz zu Standplatz, immer beratend, wie denn die Linie am logischten Verlaufen könnte, und ich muss sagen, wir haben uns kein einziges Mal verstiegen
In der zweiten SL war ich etwas erstaunt über die "vielen" Haken (fand erst später heraus, dass das die Schlüsselseillänge war), da mir andere Stellen schwieriger vorkamen, oder eher moralisch anspruchsvoller.
2teSL.JPG
Hier noch ein Foto der 5ten SL mit dem Standplatz beim Reitriss, ab da ging sowieso garnix mehr, Moralometer schwer im roten Bereich.
5teSL.JPG
und schon gegen Ende der Tour die 7te, der Ausstiegskamin (über dessen Bewertung wir uns auch gewundert haben), und der letzte Standplatz:
7teSLEnde.JPG
Ausstiegskamin.JPG
8teSLEnde.JPG
Um 15:00 standen wir schließlich am Gipfel, wo kommt der Ägypter her?
FestkogelGipfel.JPG
Einerseits waren wir froh, dass wir die Route in einer klassischen Lininienführung ohne Topo gefunden haben, aber auch unzufrieden weil nix zusammengelaufen ist an dem Tag. So blieb noch der Abstieg vorbei am Schneeloch, auch dort sind wir zu früh nach rechts abgebogen, was aber in Anbetracht dieses Abstiegs kein Fehler war (und mich hats auch nur einmal "aufzupft")
Ich habe bewusst den Bericht nicht sofort verfasst, da die Eindrücke einfach zu frisch waren, der wäre sonst zu negativ ausgefallen, so blieb mir Zeit alles nochmal zu analysieren.
- Die schlampige Vorbereitung, das nicht-ausgedruckte Wandfoto, war sicher der Hauptfehler
- Vielleicht waren wir auch schon zu übermütig, da die vorangegangenen Touren super gelaufen sind, also ein Tritt in den Hintern zur rechten Zeit
- Zur Absicherung, war mir von vorne herein klar, dass die Klassiker sowohl was die Bewertung, als auch die Absicherung betrifft mit Vorsicht zu genießen sind, genau deshalb wollten wir eine neuere Tour klettern, ist dann halt anders gekommen
- Das die neuen Routen am Vorbau so schlecht gesichert sind und auch von der Bewertung her offensichtlich den Klassikern angepasst wurden, hätte mir beim genaueren Vergleich der Topos auffallen müssen, im Schall-Führer ist die Klassische auch schwerer bewertet und die Stelle in der zweiten SL über die ich mich gewundert habe, auch ein 5er und kein 4er wie in der Auslese. Klüger wäre es sicher gewesen beim ersten Mal den Vorbau zu umgehen, damit mehr Zeitreserve und Kondition bleibt.
Wir waren uns schnell einig, dass wir so das Kletterjahr im Gebirge nicht ausklingen lassen wollten, also begaben wir uns am 17.09.- zufällig am WoEnde des Forumstreffens - wieder ins Xeis, um diesmal unsere Fehler auszubessern ...
... das Imperium schägt zurück ...
Nach diversen klassischen Kraxeleien am Kalbling wollten wir mal nicht durch Kamine, Risse und Verschneidungen schlürfen, sondern eine modernere Route austesten. Die Wahl fiel dabei auf den Plattenspieler in der Festkogel SW-Wand.
Am 21.08. brachen wir dann um 05:00 früh von Graz ins Xeis auf.
Beim Kölblwirt angekommen begannen wir unverzüglich zuzusteigen, und auf der Koderalm kamen Ödstein und Festkogel ins Blickfeld.
OedsteinFestkogel.JPG
Am Vorbau eingetroffen begannen wir mit den Vorbereitungen, eine Seilschaft vor uns hatte die Kleehummel belegt, also beschlossen wir uns die Klassische reinzuzuiehen (die werden wir gleich überholt haben, dachte ich mir, und wurde dann gleich für meine überheblichen Gedanken bestraft).
Mein Kletterpartner war dran die Kletterei zu beginnen und fast ab dem ersten "Zug" begann alles schief zu laufen. Erste Probleme traten bereits in der ersten SL auf, 5+ sollte kein Problem für uns sein, zuerst driftete er nach links in die 6- Variante, normal auch kein Problem, aber an diesem Tag schon, mit abklettern und über die 5er Stelle gings dann.
Klassische1teSL.JPG
In der zweiten SL war ich dran, die Wasserrunsen waren nass, aber scharf genug dass das nix ausmachen sollte, mental aber beganns da ordentlich zu rattern bei mir, denn ersten Haken noch eingehängt, dachte ich mir dass das für einen 4er aber ordentlich schwer is, und ein paar Meter über dem Haken war dann Sendepause, der nächste Haken in 20m, harte Wadeln, also wieder runter und durchschnaufen. So machten wir einen Führungswechsel und Mr. "hardasarock" schaffte es dann mit 3x durchschnaufen. Gott sei dank war die Wasserrunse in auf halben Weg zum Haken unterbrochen und somit ein Rastpunkt vorhanden, also war mein abklettern anstrengender, als das Weiterklettern.
Klassische2teSL.JPG
Die letzte SL ging dann in leichtem Gelände ohne Probleme.
Klassische3teSL.JPG
Endlich den Vorbau überwunden (1 1/2 Stunden haben wir dafür gebraucht), war es bereits 10:30 als wir mit der Suche nach dem Einstieg zum Plattenspieler begannen. Hier machte ich den schweren Fehler bei der Vorbereitung das Wandfoto nicht kopiert zu haben, ich hatte nur die Topos mit. Wir waren das erste Mal am Festkogel, so fiel uns die Orientierung schwer. Wir wussten, dass der Plattenspieler ganz links war und wir wussten auch von einer Unterhaltung mit dem J.R., dass es zwei neue Routen neben dem Plattenspieler gibt.
Wir querten also nach links, allerdings und das wurde uns erst viel später im Auto nach einem Blick aufs Wandfoto klar, waren wir einen Stock zu tief, wir hatten nicht bedacht, dass erst der kurze schrofige Vorbau überwunden werden muss, um zu den Einstiegen zu gelangen.
Die einzige Haken, die wir unten fanden, waren neue Haken vermutlich der "Wasserwerk" Route. Also stiegen wir dort ein und wollten später nach links zum Plattenspieler queren. Am Ende der zwei sehr schönen SL (sicher die schönsten SL, die wir an diesem Tag geklettert sind), fanden wir uns am Einstieg der Peterka wieder (das fanden wir auch erst später raus), querten nach links, standen aber irgendwann an, also wieder zurück. Dann überlegten wir nochmal was für eine Route das sein könnte, in der wir offensichtlich standen, unserer Überlegung nach müssten wir in der dritten SL des Steyrerweges sein (tatsächlich war es der Einstieg der Peterka ). In etwa um 11:15 war es als wir in die Peterka einstiegen, haben also 1 Std. 15 min. gebraucht um eine zumindest alternative Tour zu finden. Mit etwas ruhigerer Überlegung hätten wir unseren Fehler erkennen müssen, aber zu dem Zeitpunkt waren wir schon betriebsblind, oder die Sonne hatte uns das Hirn weichgekocht
Es wurde uns bald klar, dass die Topo nicht mit der Tour zusammenpasste, uns war aber auch klar, dass wir uns in einer Route mit klassischer Linienführung befanden, also Kamine, Risse, Verschneidungen. Und so arbeiteten wir uns ohne Topo von Standplatz zu Standplatz, immer beratend, wie denn die Linie am logischten Verlaufen könnte, und ich muss sagen, wir haben uns kein einziges Mal verstiegen
In der zweiten SL war ich etwas erstaunt über die "vielen" Haken (fand erst später heraus, dass das die Schlüsselseillänge war), da mir andere Stellen schwieriger vorkamen, oder eher moralisch anspruchsvoller.
2teSL.JPG
Hier noch ein Foto der 5ten SL mit dem Standplatz beim Reitriss, ab da ging sowieso garnix mehr, Moralometer schwer im roten Bereich.
5teSL.JPG
und schon gegen Ende der Tour die 7te, der Ausstiegskamin (über dessen Bewertung wir uns auch gewundert haben), und der letzte Standplatz:
7teSLEnde.JPG
Ausstiegskamin.JPG
8teSLEnde.JPG
Um 15:00 standen wir schließlich am Gipfel, wo kommt der Ägypter her?
FestkogelGipfel.JPG
Einerseits waren wir froh, dass wir die Route in einer klassischen Lininienführung ohne Topo gefunden haben, aber auch unzufrieden weil nix zusammengelaufen ist an dem Tag. So blieb noch der Abstieg vorbei am Schneeloch, auch dort sind wir zu früh nach rechts abgebogen, was aber in Anbetracht dieses Abstiegs kein Fehler war (und mich hats auch nur einmal "aufzupft")
Ich habe bewusst den Bericht nicht sofort verfasst, da die Eindrücke einfach zu frisch waren, der wäre sonst zu negativ ausgefallen, so blieb mir Zeit alles nochmal zu analysieren.
- Die schlampige Vorbereitung, das nicht-ausgedruckte Wandfoto, war sicher der Hauptfehler
- Vielleicht waren wir auch schon zu übermütig, da die vorangegangenen Touren super gelaufen sind, also ein Tritt in den Hintern zur rechten Zeit
- Zur Absicherung, war mir von vorne herein klar, dass die Klassiker sowohl was die Bewertung, als auch die Absicherung betrifft mit Vorsicht zu genießen sind, genau deshalb wollten wir eine neuere Tour klettern, ist dann halt anders gekommen
- Das die neuen Routen am Vorbau so schlecht gesichert sind und auch von der Bewertung her offensichtlich den Klassikern angepasst wurden, hätte mir beim genaueren Vergleich der Topos auffallen müssen, im Schall-Führer ist die Klassische auch schwerer bewertet und die Stelle in der zweiten SL über die ich mich gewundert habe, auch ein 5er und kein 4er wie in der Auslese. Klüger wäre es sicher gewesen beim ersten Mal den Vorbau zu umgehen, damit mehr Zeitreserve und Kondition bleibt.
Wir waren uns schnell einig, dass wir so das Kletterjahr im Gebirge nicht ausklingen lassen wollten, also begaben wir uns am 17.09.- zufällig am WoEnde des Forumstreffens - wieder ins Xeis, um diesmal unsere Fehler auszubessern ...
... das Imperium schägt zurück ...
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