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Leitlinien zum Sanieren von Kletterrouten im Hochschwabgebiet

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  • Leitlinien zum Sanieren von Kletterrouten im Hochschwabgebiet

    Vor gut einem Jahr gab es eine erste Diskussionsrunde zum Thema „Sanierungen von Kletterrouten im Hochschwabgebiet“. Eingeladen waren aktive und ehemalige Erschließer, Sanierer, Bergführer und Gebietskenner. Hauptintention war es einem „Wildwuchs“, wie er bereits in anderen Gebieten entstanden ist vorzugreifen, sicherzustellen, dass ausschließlich geeignetes Material verwendet wird, keine Komplettsanierungen mehr unternommen werden und genug Freiraum für kommende Generationen von Alpinkletterern bleibt.

    Nach einem ersten Entwurf von Leitlinien, unzähligen Gesprächen, Telefonaten und Mails wurden diese Leitlinien in einer weiteren Diskussionsrunde besprochen und angepasst. Darüber hinaus wurde eine Bestandsaufnahme aller sanierten bzw. mit Bohrhaken erstbegangenen Touren durchgeführt. Mit Stand Mai 2014 gibt es rund 170, mit Bohrhaken gesicherte Mehrseillängenrouten im Hochschwabgebiet. Schöne klassische Routen im Originalzustand und gut selbst abzusichernde Touren in festem Fels werden dagegen immer weniger.

    Das Routenfinden und Selbstabsichern mit mobilen Sicherungsgeräten kann von jedem interessierten Kletterer erlernt werden. Das Erlebte in solchen Routen kann weit über den rein sportlichen Aspekt hinaus gehen. Es liegt daher an uns zu entscheiden, ob wir den nächsten Generationen Freiraum für Eigeninitiative und Abenteuer in einer vielseitigen Felslandschaft oder eine „genormte“ Kletterwelt hinterlassen.

    Schöne Grüße
    Christian
    Angehängte Dateien
    www.chri-leitinger.at
    https://www.facebook.com/Chri.Leitinger.Guide

  • #2
    AW: Leitlinien zum Sanieren von Kletterrouten im Hochschwabgebiet

    Super Sache! Genau so etwas haben wurde im Wilden Kaiser auch gemacht - maßvolles Sanieren! Sehr durchdacht, logisch und sinnvoll!!

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    • #3
      AW: Leitlinien zum Sanieren von Kletterrouten im Hochschwabgebiet

      Grundsätzlich ist es sehr dankenswert, dass sich Locals und engagierte Kletterer Gedanken zur Sanierung bestehender und Erschließung neuer Routen machen. Bei der hohen Anzahl erschlossener Routen im Hochschwabgebiet ist der Bedarf an neuen mit Bohrhaken gesicherten Linien zu hinterfragen, ebenso wie zu hinterfragen ist, ob klassische Routen in Plaisierklettereien umzuwandeln sind.

      Dennoch komme ich nicht umhin ein paar kritische Bemerkungen anzubringen, auch wenn ich mir damit wohl eine weitere Empfehlung zum Umstieg aufs Golfen einhandeln werde:

      Die intensive Beschäftigung mit einer Materie bringt es mit sich, dass man sich ein höheres Leistungsniveau als der Durchschnitt erwirbt. Insbesondere trifft das aufs Klettern zu. Das führt dazu, dass überdurchschnittliche Kletterer jene Standards definieren, die alle Kletterer betreffen - insbesondere die große Menge der schwächeren Kletterer.

      Wenn eine Gruppe sich dankenswerter Weise zusammensetzt um für eine Region Standards und Empfehlungen zu definieren, so darf es aber nicht dazu führen, dass die eigene klettertechnische Leistung als einzig gültiger Maßstab für alle herangezogen wird. Eine Gruppe die den Anspruch erhebt allgemeingültige Standards zu definieren muss die Ansprüche aller Kletterer in der Region berücksichtigen. Andernfalls betreibt diese Gruppe reine Klientelpolitik. In diesem Fall sollte sie diese Regeln, aber nicht all jenen verordnen, die sie aus dem Findungsprozess ausgeschlossen hat.
      Es gibt Kletterer deren Limit im 3., 4. oder 5. Schwierigkeitsgrad zu finden ist und die genauso das Recht zu einem sicheren Klettern haben, wie jene Kletterkollegen deren Klettervermögen in höheren Schwierigkeitsgraden zu finden ist.

      Wer Regeln aufstellt muss sich auf die Frage gefallen lassen, ob diese Regeln nur einer kleinen Elite dienen – auch als Abgrenzung zu den anderen Kletterern, die den eigenen hohen Anforderungen nicht genügen oder ob diese Regeln dazu dienen sollen, den Wildwuchs an Erschließungen und fragwürdige Sanierungen in geordnete Bahnen zu bringen.

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      • #4
        AW: Leitlinien zum Sanieren von Kletterrouten im Hochschwabgebiet

        lieber richard, geh golfen!

        es geht weder um schwierigkeitsgrade noch um erschließungen!

        Kommentar


        • #5
          AW: Leitlinien zum Sanieren von Kletterrouten im Hochschwabgebiet

          Zitat von boskabauter Beitrag anzeigen
          Dennoch komme ich nicht umhin ein paar kritische Bemerkungen anzubringen, auch wenn ich mir damit wohl eine weitere Empfehlung zum Umstieg aufs Golfen einhandeln werde:
          Also ich finde Golf schön.

          Heuer waren zwar weniger Besucher, aber es war lässig.

          gti_traussnig.jpg

          Tja und auch die Golfverwandtschaft wird akzeptiert!

          GTI-Treffen__ixZw.jpg

          Ja Golf is schön......du wirst aber doch wohl nicht das meinen????

          man_golfing_on_a_beautiful_sunny_sunday_0521-1010-3117-0127_SMU[1].jpg

          Obwohl...wenn ich mir durchlese was du zu dem Thema geschrieben hast glaub ich eher weniger dass du die PS Geräte meinst

          Niemand will das Bergsteigen reglementieren. Leitlinien sind Leitlinien und keine Gesetze. Nicht jedem liegt ein Gebiet richtig am Herzen, aber es ist auch die Pflicht jener die dieses Gebiet lieben, sich ernsthaft mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Wer den Berg als Sportgerät ansieht soll dies zu seinem Seelenwohl ruhig so machen. Aber nicht aus irgendeinem Beweggrund zur Bohrmaschine greifen und einfach unkoordiniert, und unangebracht drauflosbohren.

          Ich denke solche Leitlinien sind wichtig und notwendig im Hinblick auf die kommende Generation.

          Stell dir vor jemand möchte gerne die Heckmaier an der Eiger Nordwand klettern. Traut sich die Route aber nicht völlig zu. Also nimmt er einfach eine Bohrmaschine mit und setzt dort wo er es braucht Bohrhaken. Mit einer Leichtbohrmaschine und drei Miniakkus kann man locker 30 Haken setzen.

          Selber Zugang, anderer Berg, andere Route: Marmolada Südwand, Weg durch den Fisch.

          Wie oben schon gesagt wurde, es geht nicht ums Erschließen sondern ums Sanieren.
          Zuletzt geändert von GEROLSTEINER; 27.06.2014, 10:17.

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          • #6
            AW: Leitlinien zum Sanieren von Kletterrouten im Hochschwabgebiet

            Zitat von GEROLSTEINER Beitrag anzeigen
            Ich denke solche Leitlinien sind wichtig und notwendig im Hinblick auf die kommende Generation.
            vollste Zustimmung

            Kommentar


            • #7
              AW: Leitlinien zum Sanieren von Kletterrouten im Hochschwabgebiet

              ich kenn mich zwar nix aus, finds aber gut dass es 'richtlinien' gibt. gibts die auch fürs desanieren
              aus dem text würde ich hier auch nix grossartiges über neurouten herauslesen, da sollte doch jeder erschliesser das recht haben seine tour so zu gestalten wie er es für richtig haltet. im gebirge wirds doch eher selten vorkommen dass jemand klettergartentouren einbohrt
              zum sanieren selbst wurde hier im forum eh schon viel geschrieben, da wird mans sicher nie allen recht machen können.
              ich selbst freu mich im gebirge ja auch auf gut gesicherte routen,
              aber auch auf routen die noch schön alpin sind und nur zwischendrinnen einige wenige 'neue' zwischensicherungen und eben gute standplätze haben,
              und genauso gefällts mir wenn man sich nur zwischen rostgurken hinaufbewegt und eben selbst alles absichern muss.
              bei diesen unterschiedlichen absicherungen muss man natürlich überlegen in welchen schwierigkeitsgrad man einsteigt.
              gut also wenn von allen arten etwas vorhanden ist, und genau danach liest sich für mich die oben verlinkte sanierungsleitlinie.

              wenn beim sanieren nur dort geboltet wird wo frühermal alteisen drinnen war bzw wos wirklich gefährlich ist und man selbst nix legen kann klingt das für mich voll okay.
              das ganze hat aber net wirklich was mim schwierigkeitsgrad zu tun, wobei die damaligen erstbegeher sicherlich in schwierigen längen mehr haken geschlagen haben als in einfachem gelände...
              was ich nicht verstehe sind halbsanierte routen. zb beilstein ostkante, alle standplätze sind saniert, nur einer besteht nur aus einem geschlagenen haken. klar kann man diesen standplatz stressfrei selbst verbessern, aber wenn die anderen standplätze jeweils 2 bolts haben sehe ich keinen grund wieso dieser eine selbst zum absichen ist.

              ich denke/hoffe schon dass die 'ehemalige Erschließer, Sanierer, Bergführer und Gebietskenner' nicht nur auf sich schauen.
              schwarze schafe und eigenbrödler wirds aber eh sowieso immer geben.
              tu was du willst, aber tu was!!!

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              • #8
                AW: Leitlinien zum Sanieren von Kletterrouten im Hochschwabgebiet

                ich glaube, zum sanieren wurde schon zuviel gesagt.

                viel zu viel.

                dennoch liegt in der aussage des golfers ein körnchen wahrheit, dass nicht negiert werden soll.
                es ist aber klar und notwendig, ja sogar nicht anders vorstellbar, dass nur lokale kletterer mit entsprechender erfahrung, ausreichendem wissen und - jetzt kommts - auch mit ausreichendem gefühl (hirn trau ich mich nicht schreiben, ups, i did it!) sanierungen vornehmen.
                ich hab leitlinien nur überflogen, da ich ja in kletterkarenz (oder so) bin und mein interesse hier sehr beschränkt ist.
                bei vielen begehungen und in vielen gesprächen ist mir aber schon vorgekommen, dass ein zuweilen gewisser manischer zwang zum erhalt des charakters einer route über dem der optimierung der sicherheit steht. es geht mir definitiv nicht um eine erhöhung der anzahl an haken, im gegenteil, mit intelligentem setzen kann ich aus 10 gurken 1 bolt machen, wenn es grad passt. das ist immer situationsabhängig. prinzipiell finde ich daher aufgrund der möglichkeiten, mit bohrhaken eine route vernünftig abzusichern, ein stures am-selben-ort-setzen (oder knapp daneben) leider eher beschränkt intelligent.

                über rasterartiges zupflastern (was auch vorkam) brauch ich eh nix sagen.

                das ideal zu finden, das jedem passt, geht eh nicht.

                ich gehe aber davon aus, dass sowohl die richtlinien, als deren umsetzer einen guten weg gewählt haben und ihn auch konsequent fortsetzen. denn fels ist genauso eine ressource wie boden, ist knapp und wird verbraucht, was zu ist, ist zu. und wildwuchs nimmt anderen generationen die möglichkeit der entfaltung, da ist ein bisschen rücksichtnahme, aber natürlich auch unter bedacht des erhalts der eigenen entfaltungsmöglichkeiten angebracht. das ist eine ganz normale interessensabwägung, mit all ihren schwierigkeiten.
                Zuletzt geändert von pivo; 27.06.2014, 11:00.
                mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

                bürstelt wird nur flüssiges

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                • #9
                  AW: Leitlinien zum Sanieren von Kletterrouten im Hochschwabgebiet

                  Zitat von GEROLSTEINER Beitrag anzeigen
                  Also ich finde Golf schön.
                  Damit würde ich mir wohl eine kleine Ehekrise einhandeln

                  Das Thema Bohrhaken ist sehr emotional. Norwegische Kletterer halten Bohrhaken für eine Verschandelung der Berge haben aber kein Problem damit, wenn man einen Tunnel durch den Berg bohrt um bequemer an die Wand zu kommen.

                  Meine Einstellung ist, dass Regeln gut begründet sein müssen.
                  Man führt Regeln nicht zum Spaß ein oder um Menschen zu gängeln. Regeln sind da um verschiedenste Interessen abzuwägen und das Miteinander zu vereinfachen. Wenn immer mehr Menschen die Berge nutzen, dann bedarf es auch vermehrt Regeln. Daher bin ich den Erstellern der oben genannten Leitlinien für ihre Arbeit dankbar!

                  Ich bitte nur darum bei der Erstellung von Leitlinien nicht nur ständig die Erwartungen starker Kletterer zu berücksichtigen, sondern auch die Bedürfnisse jener Kletterer, die aufgrund ihrer Lebensumstände und Fähigkeiten nicht jedes Wochenende am Schwabn sein können.
                  In der Praxis sieht das so aus, dass die meisten modernen Sportkletterrouten - auch am Schwabn - perfekt abgesichert sind und man in meiner Größe oft von Haken zu Haken klettern kann. Bei leichten Routen sieht es dann ganz anders aus. Da heißt es dann bloß: Darfst halt net stürzen!
                  Die leichteren Routen dagegen sind - mit Hinweis auf die Erstbegeher und den alpinen Charakter - ganz anders abgesichert.

                  Ich erwarte mir nicht einen Klettersteig am Baumgartnerweg oder eine Absicherung wie im GBL! Ich erwarte mir nur, dass die Bedürfnisse schwächerer und ängstlicherer Kletterer nicht ignoriert oder heruntergemacht werden.

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                  • #10
                    AW: Leitlinien zum Sanieren von Kletterrouten im Hochschwabgebiet

                    Die Richtlinien finde ich recht gut.
                    Die Ergänzungen vom pivo auch.

                    Mir fehlen bei den Richtlinien in der Liste der Unterzeichner ein paar Namen, die im Zusammenhang mit Sanierungen im Hochschwab aktiv waren und sind.
                    Ob das Konfliktpotenzial dadurch wohl geringer wird?

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                    • #11
                      AW: Leitlinien zum Sanieren von Kletterrouten im Hochschwabgebiet

                      Zitat von Ansahias Beitrag anzeigen
                      Mir fehlen bei den Richtlinien in der Liste der Unterzeichner ein paar Namen, die im Zusammenhang mit Sanierungen im Hochschwab aktiv waren und sind.
                      genau das denk ich mir auch.
                      auf leitis liste fehlen nämlich vor allem die namen jener, die damit gemeint sind.

                      aber ich verstehe die hintergründe.

                      außerdem tu i eh nur mehr biken, oiso is mir wurscht. aber mein senf geb ich trotzdem dazu.
                      Zuletzt geändert von pivo; 27.06.2014, 12:38.
                      mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

                      bürstelt wird nur flüssiges

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Leitlinien zum Sanieren von Kletterrouten im Hochschwabgebiet

                        Zitat von Ansahias Beitrag anzeigen
                        Richtlinien finde ich recht gut.
                        Word…

                        Zitat von pivo Beitrag anzeigen
                        auf leitis liste fehlen nämlich vor allem die namen jener, die damit gemeint sind.
                        Wenn man mir die mühsam gesetzten Hakln aus der sanierten Linie flext, hätte ich an dem Leitlinienpapierl auch nur beschränktes Interesse. Würd mich interessieren wieviel Leut seither den jetzt wieder ethisch wertvollen Z geklettert sind…

                        Zitat von pivo Beitrag anzeigen
                        aber ich verstehe die hintergründe.
                        Ich net, aber zum Glück is net mei Kogl, ausserdem Radl ich auch grad mehr als ich kräul.
                        carpe diem!
                        www.instagram.com/bildervondraussen/

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                        • #13
                          AW: Leitlinien zum Sanieren von Kletterrouten im Hochschwabgebiet

                          Ich habe wie offensichtlich auch einige Vorposter auch den Eindruck, dass Christian den Prozess hier harmonischer und konfliktfreier darstellt als er tatsächlich war oder aber kontroversielle Diskussionen und Meinungen bewusst wegblendet.
                          Es würde mich grundsätzlich schon auch interessieren, wie vor allem die Gruppe Richter/Grabner/Ostermayr, die in den vergangenen Jahren hier ja wirklich unheimlich viel Zeit und Energie investiert hat, dazu steht bzw. warum die hier nicht mitgehen konnten.

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