Ein Thema das uns den Juni schon verfolgte, ließ auch im Juli nicht ab. Das unbeständige Wetter. Für große Westalpentouren fehlt momentan einfach das notwendige Hochdruckwetter, das Planungssicherheit für eine weitere Autofahrt gibt.
Stattdessen schaut man sich klassische Klettereien im näheren Umland an und ist überrascht wie viel man innert 2h Autofahrt so erleben kann.
Unser Ziel ist diesmal, wie schon ein paar mal dieses Jahr, das Wetterstein. Wir wollten ein Schmuckstück der 30er Jahre besuchen, welcher nun endlich wieder den Weg in einen Auswahlführer gefunden hat.
Der Vielversprechende Erstbegehername Rebitsch tut sein übriges. Genauer handelt es sich um den Rebitschpfeiler (SW-Pfeiler) des Öfelekopfes. Klassisches klettern im oberen 6. Grad mit einer SL die noch etwas darüber geht und erst im obern 3tel findet man auch leichtere Längen bevor man zum Preussgrat wechselt.
Schon von Gasse unten sieht man die mächtige Wand des Öfelekopfes abends leuchten, er bildet quasi die erste dominante Erhebung der Wandflucht vom Puital zum Scharnitzjoch. Noch ist nicht ganz klar wie und wo der Weg durch diese Wand geht, aber ein intensives Beobachten und Vergleichen ließ dann folgende Linie erahnen.
Rebitschpfeiler.jpg
So war es dann auch.
Der Zustieg erfolgt am besten über den Wanderweg zum Söllerpass. Erst an der stelle wo der Weg das trockene Flussbett verlässt, nach rechts über Kalkplatten zu alten Latschen und weiter am Wandfuß entlang bis der erste deutliche Grat den Weg in einen Kessel frei gibt. Nun zu der gut sichtbaren gelben Wandnische hochklettern II-III.
Die erste Länge nach der Nische, folgt sehr logisch einem Risssytem. Schon hier wird klar was einen erwartet. Nicht überall sollte man arglos hintreten und nicht alles mit aller Gewalt anziehen. Etwas umsichtige Klettertechnik und ein gut sortiertes Camalotset bis Gr.3 waren schon hier sehr hilfreich.
Von einem guten Stand geht's dann in die nächste Länge, steil und nicht wirklich fest geht's zur Sache. Der orange Fels sieht zwar total spitze aus, ist aber eher herb zum Klettern, dafür nimmt der Riss bereitwillig alles Große auf was man ihm in den Rachen schiebt.
Simon_2SL3.jpg Simon_2SL.jpg
Simon_2SL2.jpg
Die nächsten Längen halten diesen Stil bei, die 6er sind recht fest die fünfer etwas weniger fest die Absicherung bleibt anspruchsvoll aber immer einigermaßen sicher. Man sollte nur nicht glauben man könne die alten Rostgurken wie BH betrachten. Auch bei den Standplätzen muss schon das eine oder andere mal nachgeholfen werden, jedoch nicht immer so möglich wie es gerade gewünscht wird.
Simon_3SL.jpg Simon_3SL2.jpg
Bald schon fängt der Quergang an, hier sollte man gut schauen wo es hin geht, schon der 1. Stand nach der 4er Länge ist nicht mehr vorhanden. Am besten man bezieht stand an dem alten Fixfriend. Aber auch ums Eck findest sich ein guter Friendriss. Der folgende 6er ist etwas kippelig am Einstieg, also guten Stand basteln.
Simon_4SL.jpg Simon_4SL2.jpg
Simon_5SL.jpg Simon_5SL2.jpg
Simon_5SL3.jpg
Vor der gelben Verschneidung kurz aufmerken. Nicht den Haken nach oben folgen (rostiger Karabiner), sondern 3-4m nach unten klettern und dann nach links ansteigend unter die gelbe Verschneidung.
Simon_6SL_Stand.jpg
Hier in eine total geniale Risslänge hinein, bis zum Stand an der Kanzel. Wahrer Klettergenuss.
Simon_7SL.jpg
Der Weg in die Schlüssellänge ist nun klar, was Anfangs gar nicht so schwer aussieht, Gipfelt dann aber schon in schneidige Kletterei, Eine lange Schlinge (min. 180cm) entspannt die Stelle nach dem Holzkeil enorm.
Simon_8SL.jpg
Wenns nun nicht Gewittert hätte, wäre der Rest wohl nur noch Formsache gewesen. Da dies aber nicht so war und wir 30min zwischen weiterklettern und abseilen tendierten, hatten die Restlichen längen auch noch ihre Berechtigung. Erst nachdem hinten am Scharnitzjoch wieder die Sonne strahlte, kletterten wir mit leichtem Herzen weiter. Abseilen wollte in der komplizierten Route keiner von uns gerne.
Nach einer brüchigen 5er und 3 leichteren 4er Längen kann man nun an den Preussgrat queren. Ab hier ist das Seil dann mehr lästig als hilfreich.
Simon_queer_Preuss.jpg
Wir Seilten deshalb aus, und gehen die restlichen 150m im IIer - IIIer Gelände seilfrei zum Gipfel.
SimStef_Gipfel.jpg
Doch hält es uns nicht lange, schon quellen die nächsten Wolken an der Schüsselkarspitze und der Abstieg über den Westgrat ist nicht so trivial IIer-IIIer gilt es abzuklettern und nicht immer sieht man die Steinmanschgerl gut. Aber wir schaffen es trotzdem trocken ans Auto.
Abstieg.jpg
Ja das war mal wieder eine Abenteuer Route nach unserem Geschmack, viel zu wenig findet man solche alpine Sahnehäubchen bei uns mittlerweile. Dennoch wär's toll wenn diese wenige noch erhalten blieben.
Tschü zusammen,
Stef.
Stattdessen schaut man sich klassische Klettereien im näheren Umland an und ist überrascht wie viel man innert 2h Autofahrt so erleben kann.
Unser Ziel ist diesmal, wie schon ein paar mal dieses Jahr, das Wetterstein. Wir wollten ein Schmuckstück der 30er Jahre besuchen, welcher nun endlich wieder den Weg in einen Auswahlführer gefunden hat.
Der Vielversprechende Erstbegehername Rebitsch tut sein übriges. Genauer handelt es sich um den Rebitschpfeiler (SW-Pfeiler) des Öfelekopfes. Klassisches klettern im oberen 6. Grad mit einer SL die noch etwas darüber geht und erst im obern 3tel findet man auch leichtere Längen bevor man zum Preussgrat wechselt.
Schon von Gasse unten sieht man die mächtige Wand des Öfelekopfes abends leuchten, er bildet quasi die erste dominante Erhebung der Wandflucht vom Puital zum Scharnitzjoch. Noch ist nicht ganz klar wie und wo der Weg durch diese Wand geht, aber ein intensives Beobachten und Vergleichen ließ dann folgende Linie erahnen.
Rebitschpfeiler.jpg
So war es dann auch.
Der Zustieg erfolgt am besten über den Wanderweg zum Söllerpass. Erst an der stelle wo der Weg das trockene Flussbett verlässt, nach rechts über Kalkplatten zu alten Latschen und weiter am Wandfuß entlang bis der erste deutliche Grat den Weg in einen Kessel frei gibt. Nun zu der gut sichtbaren gelben Wandnische hochklettern II-III.
Die erste Länge nach der Nische, folgt sehr logisch einem Risssytem. Schon hier wird klar was einen erwartet. Nicht überall sollte man arglos hintreten und nicht alles mit aller Gewalt anziehen. Etwas umsichtige Klettertechnik und ein gut sortiertes Camalotset bis Gr.3 waren schon hier sehr hilfreich.
Von einem guten Stand geht's dann in die nächste Länge, steil und nicht wirklich fest geht's zur Sache. Der orange Fels sieht zwar total spitze aus, ist aber eher herb zum Klettern, dafür nimmt der Riss bereitwillig alles Große auf was man ihm in den Rachen schiebt.
Simon_2SL3.jpg Simon_2SL.jpg
Simon_2SL2.jpg
Die nächsten Längen halten diesen Stil bei, die 6er sind recht fest die fünfer etwas weniger fest die Absicherung bleibt anspruchsvoll aber immer einigermaßen sicher. Man sollte nur nicht glauben man könne die alten Rostgurken wie BH betrachten. Auch bei den Standplätzen muss schon das eine oder andere mal nachgeholfen werden, jedoch nicht immer so möglich wie es gerade gewünscht wird.
Simon_3SL.jpg Simon_3SL2.jpg
Bald schon fängt der Quergang an, hier sollte man gut schauen wo es hin geht, schon der 1. Stand nach der 4er Länge ist nicht mehr vorhanden. Am besten man bezieht stand an dem alten Fixfriend. Aber auch ums Eck findest sich ein guter Friendriss. Der folgende 6er ist etwas kippelig am Einstieg, also guten Stand basteln.
Simon_4SL.jpg Simon_4SL2.jpg
Simon_5SL.jpg Simon_5SL2.jpg
Simon_5SL3.jpg
Vor der gelben Verschneidung kurz aufmerken. Nicht den Haken nach oben folgen (rostiger Karabiner), sondern 3-4m nach unten klettern und dann nach links ansteigend unter die gelbe Verschneidung.
Simon_6SL_Stand.jpg
Hier in eine total geniale Risslänge hinein, bis zum Stand an der Kanzel. Wahrer Klettergenuss.
Simon_7SL.jpg
Der Weg in die Schlüssellänge ist nun klar, was Anfangs gar nicht so schwer aussieht, Gipfelt dann aber schon in schneidige Kletterei, Eine lange Schlinge (min. 180cm) entspannt die Stelle nach dem Holzkeil enorm.
Simon_8SL.jpg
Wenns nun nicht Gewittert hätte, wäre der Rest wohl nur noch Formsache gewesen. Da dies aber nicht so war und wir 30min zwischen weiterklettern und abseilen tendierten, hatten die Restlichen längen auch noch ihre Berechtigung. Erst nachdem hinten am Scharnitzjoch wieder die Sonne strahlte, kletterten wir mit leichtem Herzen weiter. Abseilen wollte in der komplizierten Route keiner von uns gerne.
Nach einer brüchigen 5er und 3 leichteren 4er Längen kann man nun an den Preussgrat queren. Ab hier ist das Seil dann mehr lästig als hilfreich.
Simon_queer_Preuss.jpg
Wir Seilten deshalb aus, und gehen die restlichen 150m im IIer - IIIer Gelände seilfrei zum Gipfel.
SimStef_Gipfel.jpg
Doch hält es uns nicht lange, schon quellen die nächsten Wolken an der Schüsselkarspitze und der Abstieg über den Westgrat ist nicht so trivial IIer-IIIer gilt es abzuklettern und nicht immer sieht man die Steinmanschgerl gut. Aber wir schaffen es trotzdem trocken ans Auto.
Abstieg.jpg
Ja das war mal wieder eine Abenteuer Route nach unserem Geschmack, viel zu wenig findet man solche alpine Sahnehäubchen bei uns mittlerweile. Dennoch wär's toll wenn diese wenige noch erhalten blieben.
Tschü zusammen,
Stef.
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