Überschreitung Widderzähne - Kumpfkarspitze - Kemacher
am Nordgrat
Die Tour stammt aus einem alten Karwendelführer von 1962 und wurde vermutlich früher häufiger begangen. Das Gipfelbuch auf der Kumpfkarspitze stammt noch von 1969 und ist erst zu einem Drittel voll - jedes Jahr kommen dort höchstens 2 oder 3 Leute hin. Und das eher nicht vom Norden sondern eher von der wesentlich kürzeren Seite vom Kumpfkar.
Charakter:
Alpine Tour im klassischen Stil. Schrofen wechseln mit Kletterpassagen, typischer Karwendelgrat eben. Kaum begangene Route über den Nordgrat über die Widderzähne - Raggenkopf - Kumpfkarspitze auf den Kemacher (2.480m). Ständig wechselndes Gelände mit Auf- und Abschwüngen. Zwischen Schwierigkeitsgrad II bis III, der ohne zu sichern gegangen werden kann, bis zu III-er und IV-er Stellen, die - je nach Moral - mit Seil gesichert werden sollten. Teilweise guter, teilweise sehr brüchiger Fels.
Achtung: Da die Tour ziemlich lang ist, muss einem klar sein, dass eigentlich nur selten gesichert werden kann, da man sonst zu lange brauchen würde!
Ausrüstung:
Helm, Gurt, Einfachseil oder 2 Halbseile mit 50m, 2-3 Karabiner zum Standplatzbau, Bandschlingen, 2-3 Friends, Expresschlingen
Höhenmeter:
Vom Einstieg auf circa 1.840 m bis zur Kumpfkarspitze mit 2.394 m sind's rechnerisch etwa 550 Höhenmeter. Der zweite Teil von der Kumpfkarscharte mit 2.250 m bis zum Kemacher mit 2.480 m macht nochmal 230 Höhenmeter. Also in Summe etwa 780 Höhenmeter. Aber in Wahrheit eher ein bisserl mehr, weils ständig rauf und runter geht.
Länge der Tour:
Wir sind in Innsbruck um 8:00 gestartet, dann mit der ersten Bahn rauf aufs Hafelekar. Wie wir wieder in Innsbruck waren, war's weit nach Mitternacht - also fast 17 Stunden (inklusive 2 x 1 Stunde Pause). Aber wir sind ja schon die Seiorengilde, da darf man das.
Achtung: Genug zum Trinken mitnehmen, es gibt dort nirgendwo Wasser!
Zufahrt:
Scharnitz (bei Zustieg über Mösl-Alm mit dem Rad) oder
Innsbruck (bei Zustieg vom Hafelekar)
Nach Scharnitz mit dem Auto über die Seefelder Bundesstraße. Oder nach Innsbruck über die österreichische Autobahn A13.
Zustieg zum Ausgangspunkt:
Entweder mit dem Rad von Scharnitz in circa 2 Stunden zur Mösl-Alm und weiter in das Steinkar. Oder von Innsbruck mit der Nordketten-Seilbahn aufs Hafelekar und von dort nordwärts absteigen durch das Tunigskar, dann die Grubreisentürme nördlich umgehen und in das Steinkar.
Im Steinkar angelangt, steigt man durch Latschen bis auf eine Höhe von 1.740 m und wendet sich dann westwärts in die markante Schotterrinne die vom Widdersberg herabzieht. Diese Rinne westwärts hinauf bis man in einer Höhe von etwa 1.840 m linker Hand auf eine Steilschlucht trifft, die südwärts abzweigt. Dies ist der Ausgangspunkt der Tour.
Tourenverlauf:
Durch die Steilschlucht ansteigen bis zu einer Steilstufe nach etwa 50 Hm. Ab hier am besten anseilen und erst mal sichern. Über diese und die folgende Steilstufe hinauf. Die Schlucht weitet sich merklich.
Ab hier wieder steileres Gehgelände. Leicht rechts haltend durch eine markante Rinne weiter aufwärts. Man trifft auf grasdurchsetztes Steilgelände, das man weiter emporsteigt, bis man auf einer Höhe von etwa 2.000m auf den Grat stößt. Diesen immer weiter Richtung Süden folgen.
Die Widderzähne - eine Gruppe kleinerer Felssporne - werden direkt überklettert. Man folgt dem teilweise recht ausgesetzten und brüchigen Grat bis zum Raggenkopf (2.300m) und weiter bis zur Kumpfkarspitze (2.394m). Von dieser südwärts hinab, nach links etwa 20m abseilen durch eine kleine Schlucht und über den grasdruchsetzten Hang zur Kumpfkarscharte auf etwa 2.250m. Hier bietet sich eine Ausstiegsmöglichkeit nach Osten hinunter in das Steinkar.
Von der Kumpfkarscharte weiter über den Grat südlich haltend Richtung Kemacher. 2 Abseilstellen mit jeweils circa 15m. Weiter dem Grat entlang und schließlich durch brüchiges Gelände auf den Gipfel des Kemacher (2.480m)
Abstieg:
Entweder nach Osten auf dem "Innsbrucker Klettersteig" abwärts bis zur Steinkarscharte und hinab in das Steinkar und zurück zur Mösl-Alm.
Oder auf dem "Innsbrucker Klettersteig" nach Westen bis zum Langen Sattel und den Fußweg hinunter über die Höttinger Alm zur Hungerburg und nach Innsbruck. Fußweh garantiert!
Kartenmaterial:
AV Karte Karwendelgebirge West, 1:25000
Resümee:
Wer's ein bisserl abenteuerlich liebt und bereit ist, dafür ein paar Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen (brücher Fels, Länge der Tour), der wird mit einer sicher nicht alltäglichen Tour belohnt.
am Nordgrat
Die Tour stammt aus einem alten Karwendelführer von 1962 und wurde vermutlich früher häufiger begangen. Das Gipfelbuch auf der Kumpfkarspitze stammt noch von 1969 und ist erst zu einem Drittel voll - jedes Jahr kommen dort höchstens 2 oder 3 Leute hin. Und das eher nicht vom Norden sondern eher von der wesentlich kürzeren Seite vom Kumpfkar.
Charakter:
Alpine Tour im klassischen Stil. Schrofen wechseln mit Kletterpassagen, typischer Karwendelgrat eben. Kaum begangene Route über den Nordgrat über die Widderzähne - Raggenkopf - Kumpfkarspitze auf den Kemacher (2.480m). Ständig wechselndes Gelände mit Auf- und Abschwüngen. Zwischen Schwierigkeitsgrad II bis III, der ohne zu sichern gegangen werden kann, bis zu III-er und IV-er Stellen, die - je nach Moral - mit Seil gesichert werden sollten. Teilweise guter, teilweise sehr brüchiger Fels.
Achtung: Da die Tour ziemlich lang ist, muss einem klar sein, dass eigentlich nur selten gesichert werden kann, da man sonst zu lange brauchen würde!
Ausrüstung:
Helm, Gurt, Einfachseil oder 2 Halbseile mit 50m, 2-3 Karabiner zum Standplatzbau, Bandschlingen, 2-3 Friends, Expresschlingen
Höhenmeter:
Vom Einstieg auf circa 1.840 m bis zur Kumpfkarspitze mit 2.394 m sind's rechnerisch etwa 550 Höhenmeter. Der zweite Teil von der Kumpfkarscharte mit 2.250 m bis zum Kemacher mit 2.480 m macht nochmal 230 Höhenmeter. Also in Summe etwa 780 Höhenmeter. Aber in Wahrheit eher ein bisserl mehr, weils ständig rauf und runter geht.
Länge der Tour:
Wir sind in Innsbruck um 8:00 gestartet, dann mit der ersten Bahn rauf aufs Hafelekar. Wie wir wieder in Innsbruck waren, war's weit nach Mitternacht - also fast 17 Stunden (inklusive 2 x 1 Stunde Pause). Aber wir sind ja schon die Seiorengilde, da darf man das.
Achtung: Genug zum Trinken mitnehmen, es gibt dort nirgendwo Wasser!
Zufahrt:
Scharnitz (bei Zustieg über Mösl-Alm mit dem Rad) oder
Innsbruck (bei Zustieg vom Hafelekar)
Nach Scharnitz mit dem Auto über die Seefelder Bundesstraße. Oder nach Innsbruck über die österreichische Autobahn A13.
Zustieg zum Ausgangspunkt:
Entweder mit dem Rad von Scharnitz in circa 2 Stunden zur Mösl-Alm und weiter in das Steinkar. Oder von Innsbruck mit der Nordketten-Seilbahn aufs Hafelekar und von dort nordwärts absteigen durch das Tunigskar, dann die Grubreisentürme nördlich umgehen und in das Steinkar.
Im Steinkar angelangt, steigt man durch Latschen bis auf eine Höhe von 1.740 m und wendet sich dann westwärts in die markante Schotterrinne die vom Widdersberg herabzieht. Diese Rinne westwärts hinauf bis man in einer Höhe von etwa 1.840 m linker Hand auf eine Steilschlucht trifft, die südwärts abzweigt. Dies ist der Ausgangspunkt der Tour.
Tourenverlauf:
Durch die Steilschlucht ansteigen bis zu einer Steilstufe nach etwa 50 Hm. Ab hier am besten anseilen und erst mal sichern. Über diese und die folgende Steilstufe hinauf. Die Schlucht weitet sich merklich.
Ab hier wieder steileres Gehgelände. Leicht rechts haltend durch eine markante Rinne weiter aufwärts. Man trifft auf grasdurchsetztes Steilgelände, das man weiter emporsteigt, bis man auf einer Höhe von etwa 2.000m auf den Grat stößt. Diesen immer weiter Richtung Süden folgen.
Die Widderzähne - eine Gruppe kleinerer Felssporne - werden direkt überklettert. Man folgt dem teilweise recht ausgesetzten und brüchigen Grat bis zum Raggenkopf (2.300m) und weiter bis zur Kumpfkarspitze (2.394m). Von dieser südwärts hinab, nach links etwa 20m abseilen durch eine kleine Schlucht und über den grasdruchsetzten Hang zur Kumpfkarscharte auf etwa 2.250m. Hier bietet sich eine Ausstiegsmöglichkeit nach Osten hinunter in das Steinkar.
Von der Kumpfkarscharte weiter über den Grat südlich haltend Richtung Kemacher. 2 Abseilstellen mit jeweils circa 15m. Weiter dem Grat entlang und schließlich durch brüchiges Gelände auf den Gipfel des Kemacher (2.480m)
Abstieg:
Entweder nach Osten auf dem "Innsbrucker Klettersteig" abwärts bis zur Steinkarscharte und hinab in das Steinkar und zurück zur Mösl-Alm.
Oder auf dem "Innsbrucker Klettersteig" nach Westen bis zum Langen Sattel und den Fußweg hinunter über die Höttinger Alm zur Hungerburg und nach Innsbruck. Fußweh garantiert!
Kartenmaterial:
AV Karte Karwendelgebirge West, 1:25000
Resümee:
Wer's ein bisserl abenteuerlich liebt und bereit ist, dafür ein paar Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen (brücher Fels, Länge der Tour), der wird mit einer sicher nicht alltäglichen Tour belohnt.
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