Ein prächtiges Wochenende prognostiziert der Wetterbericht und das möchten wir würdig nutzen. Daher darfs auch mal wieder etwas weiter sein und wir entscheiden uns für zwei Tage am Wilden Kaiser, den wir eh schon längst mal klettertechnisch erkunden wollen. Nachdem an schönen Wochenenden die obligaten Kletterhütten am Kaiser typischerweise überlastet sind, wählen wir gleich eine Pension im Tal. Da ohnehin zwei unterschiedliche Tourengebiete am Plan stehen, einmal am Ost- und einmal am Westkaiser, kommt uns die Übernachtung im Tal nicht ungelegen und ist zudem schnell organisiert.
Für den Samstag steht zunächst mal die Rigelekante (V) am Plan, eine alpine Klettertour mit 9 Seillängen und ein bisschen mobiler Sicherung - für uns eine gute Möglichkeit, unsere bisherigen Gehversuche mit Friends & Co durch etwas ernstere Anwendungsfälle zu erweitern. Die Rigelekante führt auf die Östliche Hochgrubbachspitze, welche über einen Grat mit der Ackerlspitze verbunden ist, den wir als Addon zur Klettertour planen. Und wenn das Zeitkonto besonders spendabel ist, gibts noch die Maukspitze als Draufgabe.
Wir starten zeitig in Salzburg, denn wir haben ja einiges vor und die Anfahrt ist mit 1h15 doch etwas länger. Um 7:45 Uhr starten wir also am Parkplatz Hüttling, wo es zunächst recht gemütlich zur Ackerlhütte hochgeht. Hier bietet es sich an, den weiteren, etwas komplexen Zustieg näher zu studieren, denn die in der Zustiegsbeschreibung von bergsteigen.com erwähnten Grasbänder lassen sich gut erkennen und die Wand präsentiert sich schön im Überblick.
Zunächts gehts noch recht einfach über den Wanderweg zur Maukspitze, dann ein kurzes Stück den Weg zur Wochenbrunner Alm entlang, bis wir bald das Schuttkar unter den Hochgrubbachspitzen erreichen. Hier lässt sich schnell ein Steig erkennen, der an die Wand heranführt. Sogar ein paar Markierungen helfen einem bei der Orientierung, aber die sind auch etwas trügerisch: Denn auf etwa 1870m, bei einer Linkskurve des Steigs, muss man diesen verlassen, will man nicht auf der Westlichen Hochgrubbachspitze landen.
Ab hier wird der Zustieg etwas anspruchsvoller. Denn lassen sich bei dieser Abzweigung zumindest noch sporadisch Trittspuren erkennen, verlieren sich diese kurz darauf immer mehr und irgendwann folge ich eher meinem Gefühl und der wörtlichen Beschreibung von bergsteigen.com. Der Beschreibung zu folgen ist an diesem Punkt aber nicht mehr so leicht, denn direkt in der Wand fehlt natürlich der nötige Überblick. Den hab ich mir zwar von der Ackerlhütte aus verschafft, aber die Details merkt man sich dann doch nicht.
Etwas unangenehm wirds bei der Überwindung einer Steilstufe, um das nächsthöhere Grasband zu erreichen. Denn vermeintliche Begehungsspuren stellen sich als Gamspfade heraus, die uns bald klettertechnisch einiges abverlangen. In der Beschreibung wird nämlich davon gesprochen, die Wandstelle "eher rechts" zu überwinden, aber offensichtlich darf man hier auch nicht zu weit rechts landen.
Kurz darauf zeigt sich nochmal, dass der Zustieg keinesfalls zu unterschätzen ist, als mir bei der Querung einer Rinne ein Steinschlag entgegenkommt, dem ich gerade noch rechtzeitig ausweichen kann. Einen kurzen Kamin gehts noch rauf und wir erreichen schließlich den Routeneinstieg bei der markanten Schlucht zwischen Westlicher und Östlicher Hochgrubbachspitze. Es ist 10:30 Uhr und damit liegen wir ziemlich genau bei der auf bergsteigen.com angegebenen Zustiegszeit - schneller als dort angeführt gehts eigentlich selten. Später hätte es auch nicht sein sollen, denn bald folgen uns zwei weitere Seilschaften, die sich dann aber beide für die Südostkante auf die Westliche Hochgrubbachspitze entscheiden, deren Einstieg sich knapp daneben befindet. Das ist wohl auch ganz gut so, denn ein Überholen wäre in dieser Tour, zumindest in den ersten Seillängen, ziemlich schwierig.
Die erste Seillänge (III und IV) zeigt sich recht gemütlich und ist bald gemeistert. Die zweite Seillänge soll laut Bewertung nicht schwieriger sein, stellt sich für mich im Vorstieg aber als recht ernsthaft heraus. Denn man bewegt sich einige Male recht ausgesetzt und gerade zu Beginn ist eine unangenehme Querung zu bewältigen, die sich mobil nicht gut absichern lässt. Mit etwas Schwitzen und einer Auslastung meines Friends-Sortiments überwinden wir aber auch diese Seillänge und dafür sind die beiden folgenden umso leichter. Den IVer in der vierten Seillänge merkt man eigentlich kaum.
Die fünfte Seillänge soll laut Bewertung auch nochmal einfacher sein (III und IV-), doch die Dani zögert im Vorstieg. Ich bin etwas überrascht und wir wechseln uns schnell ab. Bald stehe ich aber an der selben Stelle und bin ebenso unschlüssig, wie denn hier die weitere Route verlaufen soll. Laut Topo soll es relativ gerade vom Stand aus hochgehen, aber ich stehe an einer steilen Wandstufe, an der ich mir keine IV- vorstellen kann. Nachdem mir aber auch schon der IVer in der zweiten Seillänge schwieriger vorgekommen ist, traue ich meiner Schwierigkeitseinschätzung bei dieser Route nicht ganz, lege mit einigen Mühen einen Friend und versuche mich an der Wand hochzuarbeiten. Bald schon wird ein zweiter Friend nötig und ich beginne ernsthaft zu kämpfen. Nach zwei erfolglosen Versuchen an einem Riss drängen sich mir starke Bedenken auf: Der Gedanke an einen Abbruch bereitet mir Kopfzerbrechen, da ich dann die unangenehmen Stellen auch noch abklettern und nebenbei die beiden Friends abbauen muss. Den Riss hier weiter hoch zu klettern ginge aber nur mit Sturzrisiko - angesichts der mobilen Sicherung keine Option für mich.
Das Abklettern geht dann harmloser als gedacht und ich probiere es doch mit einer Querung nach links - stimmt zwar mit dem Topo nicht überein, aber zumindest passt es zur angegebenen Schwierigkeit. Und siehe da, tatsächlich stoße ich hier gleich auf einen Schlaghaken! Völlig unschwierig geht es hier nun weiter und auch die nächste Seillänge bewältigen wir flott.
An der siebten folgt nun die Schlüsselstelle (V): Herausforderndes und luftiges Klettern direkt an der Kante, aber durch die recht gute Absicherung mit Bohrhaken ist die Stelle im Endeffekt kein Problem. Damit wars das auch mit der Route, denn die restlichen beiden Seillängen sind unschwierig und um etwa 15:15 Uhr erreichen wir den Gipfel. Es sind zwar ingesamt nur 9 Seillängen, aber durch die mobile Sicherung und den kurzen Verhauer geht halt einiges an Zeit drauf.
Nach einer kurzen Pause entscheiden wir uns, auch noch den Grad zur Ackerspitze zu gehen, der sich als sehr schöne Draufgabe erweist. Anregende Kletterei, zwar zum Teil sehr luftig, aber immer auf festem Fels. Nach einem kurzen Gipfelfoto gehts gleich runter über den Normalweg in den Sattel zwischen Ackerl- und Maukspitze. Nur allzu gern hätten wir die Maukspitze auch noch mitgenommen, aber es ist mittlerweile 17:00 Uhr und wir haben noch den Großteil des Abstiegs vor uns, daher verschieben wir die Maukspitze auf ein anderes Mal.
Eine gute Entscheidung, wie sich bald herausstellt, denn auch der Abstieg über den Normalweg zur Ackerlhütte ist nicht ganz ohne und braucht Zeit. Von der Ackerlhütte gehts dann aber unschwierig zum Auto zurück, das wir um 19:15 Uhr wieder erreichen.
Für den Samstag steht zunächst mal die Rigelekante (V) am Plan, eine alpine Klettertour mit 9 Seillängen und ein bisschen mobiler Sicherung - für uns eine gute Möglichkeit, unsere bisherigen Gehversuche mit Friends & Co durch etwas ernstere Anwendungsfälle zu erweitern. Die Rigelekante führt auf die Östliche Hochgrubbachspitze, welche über einen Grat mit der Ackerlspitze verbunden ist, den wir als Addon zur Klettertour planen. Und wenn das Zeitkonto besonders spendabel ist, gibts noch die Maukspitze als Draufgabe.
Wir starten zeitig in Salzburg, denn wir haben ja einiges vor und die Anfahrt ist mit 1h15 doch etwas länger. Um 7:45 Uhr starten wir also am Parkplatz Hüttling, wo es zunächst recht gemütlich zur Ackerlhütte hochgeht. Hier bietet es sich an, den weiteren, etwas komplexen Zustieg näher zu studieren, denn die in der Zustiegsbeschreibung von bergsteigen.com erwähnten Grasbänder lassen sich gut erkennen und die Wand präsentiert sich schön im Überblick.
Zunächts gehts noch recht einfach über den Wanderweg zur Maukspitze, dann ein kurzes Stück den Weg zur Wochenbrunner Alm entlang, bis wir bald das Schuttkar unter den Hochgrubbachspitzen erreichen. Hier lässt sich schnell ein Steig erkennen, der an die Wand heranführt. Sogar ein paar Markierungen helfen einem bei der Orientierung, aber die sind auch etwas trügerisch: Denn auf etwa 1870m, bei einer Linkskurve des Steigs, muss man diesen verlassen, will man nicht auf der Westlichen Hochgrubbachspitze landen.
Ab hier wird der Zustieg etwas anspruchsvoller. Denn lassen sich bei dieser Abzweigung zumindest noch sporadisch Trittspuren erkennen, verlieren sich diese kurz darauf immer mehr und irgendwann folge ich eher meinem Gefühl und der wörtlichen Beschreibung von bergsteigen.com. Der Beschreibung zu folgen ist an diesem Punkt aber nicht mehr so leicht, denn direkt in der Wand fehlt natürlich der nötige Überblick. Den hab ich mir zwar von der Ackerlhütte aus verschafft, aber die Details merkt man sich dann doch nicht.
Etwas unangenehm wirds bei der Überwindung einer Steilstufe, um das nächsthöhere Grasband zu erreichen. Denn vermeintliche Begehungsspuren stellen sich als Gamspfade heraus, die uns bald klettertechnisch einiges abverlangen. In der Beschreibung wird nämlich davon gesprochen, die Wandstelle "eher rechts" zu überwinden, aber offensichtlich darf man hier auch nicht zu weit rechts landen.
Kurz darauf zeigt sich nochmal, dass der Zustieg keinesfalls zu unterschätzen ist, als mir bei der Querung einer Rinne ein Steinschlag entgegenkommt, dem ich gerade noch rechtzeitig ausweichen kann. Einen kurzen Kamin gehts noch rauf und wir erreichen schließlich den Routeneinstieg bei der markanten Schlucht zwischen Westlicher und Östlicher Hochgrubbachspitze. Es ist 10:30 Uhr und damit liegen wir ziemlich genau bei der auf bergsteigen.com angegebenen Zustiegszeit - schneller als dort angeführt gehts eigentlich selten. Später hätte es auch nicht sein sollen, denn bald folgen uns zwei weitere Seilschaften, die sich dann aber beide für die Südostkante auf die Westliche Hochgrubbachspitze entscheiden, deren Einstieg sich knapp daneben befindet. Das ist wohl auch ganz gut so, denn ein Überholen wäre in dieser Tour, zumindest in den ersten Seillängen, ziemlich schwierig.
Die erste Seillänge (III und IV) zeigt sich recht gemütlich und ist bald gemeistert. Die zweite Seillänge soll laut Bewertung nicht schwieriger sein, stellt sich für mich im Vorstieg aber als recht ernsthaft heraus. Denn man bewegt sich einige Male recht ausgesetzt und gerade zu Beginn ist eine unangenehme Querung zu bewältigen, die sich mobil nicht gut absichern lässt. Mit etwas Schwitzen und einer Auslastung meines Friends-Sortiments überwinden wir aber auch diese Seillänge und dafür sind die beiden folgenden umso leichter. Den IVer in der vierten Seillänge merkt man eigentlich kaum.
Die fünfte Seillänge soll laut Bewertung auch nochmal einfacher sein (III und IV-), doch die Dani zögert im Vorstieg. Ich bin etwas überrascht und wir wechseln uns schnell ab. Bald stehe ich aber an der selben Stelle und bin ebenso unschlüssig, wie denn hier die weitere Route verlaufen soll. Laut Topo soll es relativ gerade vom Stand aus hochgehen, aber ich stehe an einer steilen Wandstufe, an der ich mir keine IV- vorstellen kann. Nachdem mir aber auch schon der IVer in der zweiten Seillänge schwieriger vorgekommen ist, traue ich meiner Schwierigkeitseinschätzung bei dieser Route nicht ganz, lege mit einigen Mühen einen Friend und versuche mich an der Wand hochzuarbeiten. Bald schon wird ein zweiter Friend nötig und ich beginne ernsthaft zu kämpfen. Nach zwei erfolglosen Versuchen an einem Riss drängen sich mir starke Bedenken auf: Der Gedanke an einen Abbruch bereitet mir Kopfzerbrechen, da ich dann die unangenehmen Stellen auch noch abklettern und nebenbei die beiden Friends abbauen muss. Den Riss hier weiter hoch zu klettern ginge aber nur mit Sturzrisiko - angesichts der mobilen Sicherung keine Option für mich.
Das Abklettern geht dann harmloser als gedacht und ich probiere es doch mit einer Querung nach links - stimmt zwar mit dem Topo nicht überein, aber zumindest passt es zur angegebenen Schwierigkeit. Und siehe da, tatsächlich stoße ich hier gleich auf einen Schlaghaken! Völlig unschwierig geht es hier nun weiter und auch die nächste Seillänge bewältigen wir flott.
An der siebten folgt nun die Schlüsselstelle (V): Herausforderndes und luftiges Klettern direkt an der Kante, aber durch die recht gute Absicherung mit Bohrhaken ist die Stelle im Endeffekt kein Problem. Damit wars das auch mit der Route, denn die restlichen beiden Seillängen sind unschwierig und um etwa 15:15 Uhr erreichen wir den Gipfel. Es sind zwar ingesamt nur 9 Seillängen, aber durch die mobile Sicherung und den kurzen Verhauer geht halt einiges an Zeit drauf.
Nach einer kurzen Pause entscheiden wir uns, auch noch den Grad zur Ackerspitze zu gehen, der sich als sehr schöne Draufgabe erweist. Anregende Kletterei, zwar zum Teil sehr luftig, aber immer auf festem Fels. Nach einem kurzen Gipfelfoto gehts gleich runter über den Normalweg in den Sattel zwischen Ackerl- und Maukspitze. Nur allzu gern hätten wir die Maukspitze auch noch mitgenommen, aber es ist mittlerweile 17:00 Uhr und wir haben noch den Großteil des Abstiegs vor uns, daher verschieben wir die Maukspitze auf ein anderes Mal.
Eine gute Entscheidung, wie sich bald herausstellt, denn auch der Abstieg über den Normalweg zur Ackerlhütte ist nicht ganz ohne und braucht Zeit. Von der Ackerlhütte gehts dann aber unschwierig zum Auto zurück, das wir um 19:15 Uhr wieder erreichen.
Die heutigen Ziele im Überblick: Mittig der Sattel zw. Ackerl- und Maukspitze (Niedersessel), der höchste Gipfel links davon die Ackerlspitze, wiederum links davon Östliche und dann Westliche Hochgrubbachspitze.
Ein gut erkennbarer Steig führt durch das Schuttkar an die Wand heran.
Ein kurzer Kamin noch und man erreicht den Einstieg.
Ein ausgesetzter IVer in der 2. Seillänge.
Entspannung in der 4. Seillänge.
Die Schlüsselstelle (V): eine luftige Kante.
Am Grat zur Ackerlspitze.
Nicht schwer, aber doch recht ausgesetzt.
Kommentar