Hallo,
ich war dieses Wochenende endlich auch mal wieder in den Bergen und zwar auf der Ravensburger Hütte im Lechquellengebirge. Steffen, Basti und ich entschieden uns, den direkten Südwestgrat der Roggalspitze zu klettern. Die Tour wurde saniert und bewegt sich größtenteils im 4. bis 5. Grad, die erste Seillänge ist eine sehr schöne 6er Verschneidung.
Da es Samstag Nacht noch recht frisch war, haben wir erst mal ein wenig gewartet, bis der Fels halbwegs warm ist. Das liebe ich am Herbst, man kann guten Gewissens ausschlafen, da man sich eh nur die Griffel abfriert, wenn man zu früh losgeht.
Die Ravensburger Hütte liegt an einem recht idyllischen Fleckchen:
01 Aussicht RV Hütte.jpg
Der Weg bis zum Vorbau ist erst mal unproblematisch und eine gemütliche Wanderung:
02 Aufstieg.jpg
Man nimmt den Normalweg und zweigt von diesem auf einem Geröllfeld links ab in die Südwestschlucht. Diese steigt man etwa 100 Meter auf, auf der linken Seite ist dann der Einstieg. Vorsicht: sehr steinschlaggefährdet, alles was irgendwie vom Grat runterbricht, kommt da raus. Außerdem sind Gemsen unterwegs...
Die erste Seillänge ist eine sehr schöne 6er Seillänge in kompaktem Gestein, nur dummerweise eine Verschneidung.... brrrrr, ist das kalt. Nach der Hälfte frieren einem fast die Finger ab, aber man muss sich halt durchkämpfen. Geschafft. Danach geht es schön gemütlich im 4er und 5er Gelände weiter. Die Sanierer haben es teilweise etwas zu gut gemeint, die Hakenabstände sind doch sehr kurz...(teilweise 2 Meter Hakenabstände in 4er Seillängen). Dafür ist die Tour aber umso brüchiger, mich würde mal interessieren, wie viele Leute den Grat wohl in den letzten Jahren geklettert sind. Jeder 2. bis 3. Griff und Tritt ist irgendwie locker, das Seil verursacht auch ständig Steinschlag, ohne dass man irgendwie einen Einfluss darauf hätte, einmal kracht uns ein tischgroßer Brocken runter. Da wir in einer 3er Seilschaft klettern, müssen die beiden Nachsteiger immer sehr dicht beieinander bleiben.
Die Aussicht ist aber sehr schön, das Wetter auch:
03 Tiefblick.jpg
04 Aussicht.jpg
Immer mal wieder gibt's einen kleinen Quergang:
12_Quergang.jpg
05 Basti.jpg
Steffen im Vorstieg:
13_Steffen.jpg
06 Steffen.jpg
07 Basti.jpg
Laut Panico Führer hat die Tour 10 Seillängen, danach kann man anscheinend direkt über den Normalweg runter. Etwas irritiert stehen wir am Schluss der 10. Seillänge da, zum Gipfel ist es wohl noch ein Stück.. Wie geht's denn jetzt weiter. Aha, erst mal um den Block rum und vorsichtig queren. Mist, hier liegt ja noch jede Menge Schnee...
Nach ein paar Querungen und weiteren leichten Klettereien im IIer und IIIer Gelände kommt man zum 4. Turm, von dem man abseilen muss. Hätten die im Panico Führer auch ruhig mal was reinschreiben können.
08 Abseilen.jpg
Im Schrofengelände liegt nun immer mehr Schnee, außerdem ist es schon 18.00. Gut, dass wir teilweise Stirnlampen für den Abstieg dabeihaben. Wie beeilen uns und klettern den Rest am laufenden Seil, denn wir sollten unbedingt noch im Hellen auf dem Gipfel ankommen. Das ist etwas unangenehm, da doch alles ziemlich glatt ist. Außerdem ist die Roggalspitze ein wahrer Schutthaufen... Ab und zu findet sich mal ein Haken, sehr gut, wir sind richtig. Punkt 19.30 sind wir mit dem letzen Tageslicht oben. Gerade noch rechtzeitig.
09 Gipfel.jpg
das obligatorische Gipfelfoto:
10 Gipfel2.jpg
11 Gipfel3.jpg
Der Abstieg ist ein Schrott, denn es hat zugemacht und die Sichtweite beträgt nur noch ein paar Meter. Gut, dass die Sanierer hier so übertrieben haben und überall neue Drahtseile drin sind, sonst hätte das sicherlich noch ein wenig länger gedauert. Gegen 21.00 sind wir wieder an der Hütte.
Steffen's Helm hat auch ein wenig was abbekommen und seine Wange ziert eine große Beule... schon eine ganz schöner Bruchhaufen...
12 Steffens Helm.jpg
Auf der Hütte sehen wir uns mal das dort hinterlegte Topo an. Dort sind es 17 Seillängen. 7 Seillängen im IIer und IIIer Gelände, die wir irgendwie nicht so ganz auf der Rechnung hatten und uns bei den angetroffenen Verhältnissen gar nicht so einfach gefallen sind.
Das Hüttentopo mit den sanierten Routen gibt's auch online:
http://www.dav-ravensburg.de/tis/fil...24_09_2008.pdf
Trotz allem eine ganz nette wenn auch etwas übersicherte Tour, jedoch sehr brüchig. Auf keinen Fall einsteigen, sollten mehrere Seilschaften am Klettern sein.
Am nächsten Tag ging's dann noch zu einer sehr schönen Tour, der Ostgrat der Plattnitzerjoch-Spitze ist einfach saugemütlich.
Gruß JayP
ich war dieses Wochenende endlich auch mal wieder in den Bergen und zwar auf der Ravensburger Hütte im Lechquellengebirge. Steffen, Basti und ich entschieden uns, den direkten Südwestgrat der Roggalspitze zu klettern. Die Tour wurde saniert und bewegt sich größtenteils im 4. bis 5. Grad, die erste Seillänge ist eine sehr schöne 6er Verschneidung.
Da es Samstag Nacht noch recht frisch war, haben wir erst mal ein wenig gewartet, bis der Fels halbwegs warm ist. Das liebe ich am Herbst, man kann guten Gewissens ausschlafen, da man sich eh nur die Griffel abfriert, wenn man zu früh losgeht.
Die Ravensburger Hütte liegt an einem recht idyllischen Fleckchen:
01 Aussicht RV Hütte.jpg
Der Weg bis zum Vorbau ist erst mal unproblematisch und eine gemütliche Wanderung:
02 Aufstieg.jpg
Man nimmt den Normalweg und zweigt von diesem auf einem Geröllfeld links ab in die Südwestschlucht. Diese steigt man etwa 100 Meter auf, auf der linken Seite ist dann der Einstieg. Vorsicht: sehr steinschlaggefährdet, alles was irgendwie vom Grat runterbricht, kommt da raus. Außerdem sind Gemsen unterwegs...
Die erste Seillänge ist eine sehr schöne 6er Seillänge in kompaktem Gestein, nur dummerweise eine Verschneidung.... brrrrr, ist das kalt. Nach der Hälfte frieren einem fast die Finger ab, aber man muss sich halt durchkämpfen. Geschafft. Danach geht es schön gemütlich im 4er und 5er Gelände weiter. Die Sanierer haben es teilweise etwas zu gut gemeint, die Hakenabstände sind doch sehr kurz...(teilweise 2 Meter Hakenabstände in 4er Seillängen). Dafür ist die Tour aber umso brüchiger, mich würde mal interessieren, wie viele Leute den Grat wohl in den letzten Jahren geklettert sind. Jeder 2. bis 3. Griff und Tritt ist irgendwie locker, das Seil verursacht auch ständig Steinschlag, ohne dass man irgendwie einen Einfluss darauf hätte, einmal kracht uns ein tischgroßer Brocken runter. Da wir in einer 3er Seilschaft klettern, müssen die beiden Nachsteiger immer sehr dicht beieinander bleiben.
Die Aussicht ist aber sehr schön, das Wetter auch:
03 Tiefblick.jpg
04 Aussicht.jpg
Immer mal wieder gibt's einen kleinen Quergang:
12_Quergang.jpg
05 Basti.jpg
Steffen im Vorstieg:
13_Steffen.jpg
06 Steffen.jpg
07 Basti.jpg
Laut Panico Führer hat die Tour 10 Seillängen, danach kann man anscheinend direkt über den Normalweg runter. Etwas irritiert stehen wir am Schluss der 10. Seillänge da, zum Gipfel ist es wohl noch ein Stück.. Wie geht's denn jetzt weiter. Aha, erst mal um den Block rum und vorsichtig queren. Mist, hier liegt ja noch jede Menge Schnee...
Nach ein paar Querungen und weiteren leichten Klettereien im IIer und IIIer Gelände kommt man zum 4. Turm, von dem man abseilen muss. Hätten die im Panico Führer auch ruhig mal was reinschreiben können.
08 Abseilen.jpg
Im Schrofengelände liegt nun immer mehr Schnee, außerdem ist es schon 18.00. Gut, dass wir teilweise Stirnlampen für den Abstieg dabeihaben. Wie beeilen uns und klettern den Rest am laufenden Seil, denn wir sollten unbedingt noch im Hellen auf dem Gipfel ankommen. Das ist etwas unangenehm, da doch alles ziemlich glatt ist. Außerdem ist die Roggalspitze ein wahrer Schutthaufen... Ab und zu findet sich mal ein Haken, sehr gut, wir sind richtig. Punkt 19.30 sind wir mit dem letzen Tageslicht oben. Gerade noch rechtzeitig.
09 Gipfel.jpg
das obligatorische Gipfelfoto:
10 Gipfel2.jpg
11 Gipfel3.jpg
Der Abstieg ist ein Schrott, denn es hat zugemacht und die Sichtweite beträgt nur noch ein paar Meter. Gut, dass die Sanierer hier so übertrieben haben und überall neue Drahtseile drin sind, sonst hätte das sicherlich noch ein wenig länger gedauert. Gegen 21.00 sind wir wieder an der Hütte.
Steffen's Helm hat auch ein wenig was abbekommen und seine Wange ziert eine große Beule... schon eine ganz schöner Bruchhaufen...
12 Steffens Helm.jpg
Auf der Hütte sehen wir uns mal das dort hinterlegte Topo an. Dort sind es 17 Seillängen. 7 Seillängen im IIer und IIIer Gelände, die wir irgendwie nicht so ganz auf der Rechnung hatten und uns bei den angetroffenen Verhältnissen gar nicht so einfach gefallen sind.
Das Hüttentopo mit den sanierten Routen gibt's auch online:
http://www.dav-ravensburg.de/tis/fil...24_09_2008.pdf
Trotz allem eine ganz nette wenn auch etwas übersicherte Tour, jedoch sehr brüchig. Auf keinen Fall einsteigen, sollten mehrere Seilschaften am Klettern sein.
Am nächsten Tag ging's dann noch zu einer sehr schönen Tour, der Ostgrat der Plattnitzerjoch-Spitze ist einfach saugemütlich.
Gruß JayP
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