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Roggalspitze (2673m) direkter Südwestgrat, Lechquellengebirge

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  • Roggalspitze (2673m) direkter Südwestgrat, Lechquellengebirge

    Hallo,

    ich war dieses Wochenende endlich auch mal wieder in den Bergen und zwar auf der Ravensburger Hütte im Lechquellengebirge. Steffen, Basti und ich entschieden uns, den direkten Südwestgrat der Roggalspitze zu klettern. Die Tour wurde saniert und bewegt sich größtenteils im 4. bis 5. Grad, die erste Seillänge ist eine sehr schöne 6er Verschneidung.

    Da es Samstag Nacht noch recht frisch war, haben wir erst mal ein wenig gewartet, bis der Fels halbwegs warm ist. Das liebe ich am Herbst, man kann guten Gewissens ausschlafen, da man sich eh nur die Griffel abfriert, wenn man zu früh losgeht.

    Die Ravensburger Hütte liegt an einem recht idyllischen Fleckchen:

    01 Aussicht RV Hütte.jpg

    Der Weg bis zum Vorbau ist erst mal unproblematisch und eine gemütliche Wanderung:

    02 Aufstieg.jpg

    Man nimmt den Normalweg und zweigt von diesem auf einem Geröllfeld links ab in die Südwestschlucht. Diese steigt man etwa 100 Meter auf, auf der linken Seite ist dann der Einstieg. Vorsicht: sehr steinschlaggefährdet, alles was irgendwie vom Grat runterbricht, kommt da raus. Außerdem sind Gemsen unterwegs...

    Die erste Seillänge ist eine sehr schöne 6er Seillänge in kompaktem Gestein, nur dummerweise eine Verschneidung.... brrrrr, ist das kalt. Nach der Hälfte frieren einem fast die Finger ab, aber man muss sich halt durchkämpfen. Geschafft. Danach geht es schön gemütlich im 4er und 5er Gelände weiter. Die Sanierer haben es teilweise etwas zu gut gemeint, die Hakenabstände sind doch sehr kurz...(teilweise 2 Meter Hakenabstände in 4er Seillängen). Dafür ist die Tour aber umso brüchiger, mich würde mal interessieren, wie viele Leute den Grat wohl in den letzten Jahren geklettert sind. Jeder 2. bis 3. Griff und Tritt ist irgendwie locker, das Seil verursacht auch ständig Steinschlag, ohne dass man irgendwie einen Einfluss darauf hätte, einmal kracht uns ein tischgroßer Brocken runter. Da wir in einer 3er Seilschaft klettern, müssen die beiden Nachsteiger immer sehr dicht beieinander bleiben.

    Die Aussicht ist aber sehr schön, das Wetter auch:

    03 Tiefblick.jpg

    04 Aussicht.jpg

    Immer mal wieder gibt's einen kleinen Quergang:

    12_Quergang.jpg

    05 Basti.jpg

    Steffen im Vorstieg:

    13_Steffen.jpg

    06 Steffen.jpg

    07 Basti.jpg

    Laut Panico Führer hat die Tour 10 Seillängen, danach kann man anscheinend direkt über den Normalweg runter. Etwas irritiert stehen wir am Schluss der 10. Seillänge da, zum Gipfel ist es wohl noch ein Stück.. Wie geht's denn jetzt weiter. Aha, erst mal um den Block rum und vorsichtig queren. Mist, hier liegt ja noch jede Menge Schnee...

    Nach ein paar Querungen und weiteren leichten Klettereien im IIer und IIIer Gelände kommt man zum 4. Turm, von dem man abseilen muss. Hätten die im Panico Führer auch ruhig mal was reinschreiben können.

    08 Abseilen.jpg

    Im Schrofengelände liegt nun immer mehr Schnee, außerdem ist es schon 18.00. Gut, dass wir teilweise Stirnlampen für den Abstieg dabeihaben. Wie beeilen uns und klettern den Rest am laufenden Seil, denn wir sollten unbedingt noch im Hellen auf dem Gipfel ankommen. Das ist etwas unangenehm, da doch alles ziemlich glatt ist. Außerdem ist die Roggalspitze ein wahrer Schutthaufen... Ab und zu findet sich mal ein Haken, sehr gut, wir sind richtig. Punkt 19.30 sind wir mit dem letzen Tageslicht oben. Gerade noch rechtzeitig.

    09 Gipfel.jpg

    das obligatorische Gipfelfoto:

    10 Gipfel2.jpg

    11 Gipfel3.jpg

    Der Abstieg ist ein Schrott, denn es hat zugemacht und die Sichtweite beträgt nur noch ein paar Meter. Gut, dass die Sanierer hier so übertrieben haben und überall neue Drahtseile drin sind, sonst hätte das sicherlich noch ein wenig länger gedauert. Gegen 21.00 sind wir wieder an der Hütte.

    Steffen's Helm hat auch ein wenig was abbekommen und seine Wange ziert eine große Beule... schon eine ganz schöner Bruchhaufen...

    12 Steffens Helm.jpg

    Auf der Hütte sehen wir uns mal das dort hinterlegte Topo an. Dort sind es 17 Seillängen. 7 Seillängen im IIer und IIIer Gelände, die wir irgendwie nicht so ganz auf der Rechnung hatten und uns bei den angetroffenen Verhältnissen gar nicht so einfach gefallen sind.

    Das Hüttentopo mit den sanierten Routen gibt's auch online:

    http://www.dav-ravensburg.de/tis/fil...24_09_2008.pdf

    Trotz allem eine ganz nette wenn auch etwas übersicherte Tour, jedoch sehr brüchig. Auf keinen Fall einsteigen, sollten mehrere Seilschaften am Klettern sein.

    Am nächsten Tag ging's dann noch zu einer sehr schönen Tour, der Ostgrat der Plattnitzerjoch-Spitze ist einfach saugemütlich.

    Gruß JayP
    Zuletzt geändert von JayP; 30.09.2008, 17:43.

  • #2
    AW: Roggalspitze direkter Südwestgrat

    gratuliere!!
    da oben schauts ja echt super aus!
    lg Steinbock1995
    Der höchste Berg ist die Vernunft.

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    • #3
      AW: Roggalspitze direkter Südwestgrat

      Sehr schön - McMüller & ich waren auch auf dem Grat - Bericht folgt
      Wer nur aufs Klettern aus ist, ist dort aber definitiv phallsch!!!
      Zuletzt geändert von Lampi; 05.10.2008, 20:33.
      Beste Grüße, Lamл[tm]
      Touren && Kurse
      Lamπ[tm] auf Tour bis 0stern 2011
      Hi-Lite Sardinien
      Disc Laimer

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      • #4
        AW: Roggalspitze direkter Südwestgrat

        schöne Bildchen dabei!
        "Schlechtes Benehmen halten die Leute doch nur für eine Art Vorrecht, weil keiner ihnen aufs Maul haut." -Klaus Kinski-

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        • #5
          AW: Roggalspitze direkter Südwestgrat

          Super Bericht

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          • #6
            AW: Roggalspitze direkter Südwestgrat

            Zitat von Lampi Beitrag anzeigen
            Sehr schön - McMüller & ich waren auch auf dem Grat - Bericht folgt
            Wer nur aufs Klettern aus ist, ist dort aber definitiv phallsch!!!
            Cool.... wann wart ihr dort unterwegs? Habt ihr die Tour auch als so brüchig wahrgenommen wie wir? Wir haben auf jeden Fall mal 'nen guten Teil von dem ganzen Zeugs was da rumlag abgeräumt...

            Gruß JP
            Zuletzt geändert von JayP; 05.10.2008, 21:16.

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            • #7
              AW: Roggalspitze direkter Südwestgrat

              Zitat von JayP Beitrag anzeigen
              Cool.... wann wart ihr dort unterwegs? Habt ihr die Tour auch als so brüchig wahrgenommen wie wir? Wir haben auf jeden Fall mal 'nen guten Teil von dem ganzen Zeugs was da rumlag abgeräumt...
              Gruß JP
              Wir waren am 8.9. unterwegs.
              Zu meiner Überraschung hat der Manuel, obwohl im Klettern deutlich unerfahrener als ich, alles liegen gelassen. Ich selbst habe mich (wieder mal) als Abrissbirne betätigt. Wundert mich also, dass für Euch überhaupt noch loses Zeug übrig geblieben ist.
              Oder hat da etwa jemand was abgekippt?
              Nur eines: NACH der Abseilstelle bitte aufpassen wie die Schließhunde. Was da runterfällt, geht über die Westwand, und in der wird richtig viel geklettert.
              7 Seillängen im IIer und IIIer Gelände, die wir irgendwie nicht so ganz auf der Rechnung hatten und uns bei den angetroffenen Verhältnissen gar nicht so einfach gefallen sind.
              Das haben dem Pasold seine Büchlein so an sich. Der gute Mann geht so was seilfrei und meint halt so was nicht verzeichnen zu müssen.
              Zuletzt geändert von Lampi; 06.10.2008, 09:32.
              Beste Grüße, Lamл[tm]
              Touren && Kurse
              Lamπ[tm] auf Tour bis 0stern 2011
              Hi-Lite Sardinien
              Disc Laimer

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              • #8
                AW: Roggalspitze direkter Südwestgrat

                Zitat von Lampi Beitrag anzeigen
                Wir waren am 8.9. unterwegs.
                Zu meiner Überraschung hat der Manuel, obwohl im Klettern deutlich unerfahrener als ich, alles liegen gelassen. Ich selbst habe mich (wieder mal) als Abrissbirne betätigt. Wundert mich also, dass für Euch überhaupt noch loses Zeug übrig geblieben ist.
                Oder hat da etwa jemand was abgekippt?
                Nur eines: NACH der Abseilstelle bitte aufpassen wie die Schließhunde. Was da runterfällt, geht über die Westwand, und in der wird richtig viel geklettert.
                Da war echt noch einiges und das wird auch noch ne Weile so sein. Wie gesagt, man hatte teilweise echt keinen Einfluss drauf, viel Steinschlag wurde einfach auch durch das Seil verursacht... Aber schon klar, eigentlich passt man mit Steinschlag generell immer auf, man will ja auch nicht seine beiden Nachsteiger erschlagen Wir waren ja auch erst nach 18.00 an der Absteilstelle unterwegs, da war wohl zum Glück keiner mehr unterwegs.

                Zitat von Lampi Beitrag anzeigen
                Das haben dem Pasold seine Büchlein so an sich. Der gute Mann geht so was seilfrei und meint halt so was nicht verzeichnen zu müssen.
                Bei guten Verhältnissen ist das ja auch nicht die Welt. Wir waren halt spät dran und es war relativ vereist. Ich erwarte ja auch gar nicht, dass solche einfacheren Schluss-Seillängen dann in einen Führer eingezeichnet werden. Aber man sollte auch nicht das Gefühl vermittelt bekommen, vom Ausstieg in 5 Minuten am Gipfel zu sein.

                Evtl. könnte ein Satz wie "Von nun an immer rechts am Grat halten und unschwierig (II und III) weitere 150 Höhenmeter zum Gipfel, dazwischen von weiterem Turm am Grat abseilen" etwas helfen. Verbraucht auch nicht viel Platz im Führer, ist aber aussagekräftig.
                Zuletzt geändert von JayP; 06.10.2008, 11:16.

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