Auf der Suche nach einer kürzeren und gemütlichen Plaisirroute fiel die Entscheidung unlängst (Samstag, 13.11.2021) auf den Grünbacher Hausstein. Die vier Seillängen des Sturmsteiges (3+) boten sich für eine Herbsttour an.
Eine Übersicht über den Grünbacher Hausstein findet man im Netz hier: Link
Mehr dürfte im Netz zu diesem Steig nicht zu finden sein. Deshalb möchte ich einen ersten Bericht über meine Begehung des Sturmsteiges abliefern. Eingerichtet wurde die Route von Behm im Jahr 2011. Er beschreibt den Sturmsteig in seiner Publikation "Auf Wildenauers Spuren 2" (2012) folgendermaßen: "[…] von der Felssubstanz her sehr gutem, kompaktem Kalk, allerdings unterbrochen durch allerlei Schrofen und Staudenwerk; sehr gute Absicherung!"
Tourenbericht:
Geparkt wurde am Grünbacher Sattel, wo trotz des starken Nebels einige Autos standen. Der Waldboden war ziemlich nass, aber nach kurzem Zustieg fanden wir erfreulicherweise einen de facto trockenen und einsamen Fels vor. Der Einstieg ist nicht beschriftet oder farblich markiert, aber mit der Topo aufgrund der Überschaubarkeit des Geländes sehr leicht zu finden.
Die 1. SL hat absoluten Plaisircharakter und bietet besten Kalk. Die Schwierigkeiten übersteigen nicht 2+.
1_Sturmsteig 1. SL.jpg
Die 2. SL bietet eine Querung ohne klettertechnische Schwierigkeiten, die z.B. mit zwei Baumschlingen gut abzusichern ist. Direkt unter einem befinden sich Routen im 6. Grad. Das heißt, einige Meter steiler Fels, sodass jedenfalls Achtung geboten ist. Letzten Endes ist es jedoch eine ganz gutmütige Stelle.
2_Sturmsteig Querung 2. SL.jpg
Nach der Querung erreicht man einen sehr guten Standplatz mit 2 Bohrhaken und kann sich der 3. SL inklusive der Schlüsselstelle des Steiges widmen (3+). Ich bin links der Haken rauf, wobei vielleicht eine Variante rechts der Bohrhakenreihe sogar einfacher gewesen wäre? Ich entschied jedenfalls, dass es nicht die richtige Witterung und Uhrzeit war, um sich an der Stelle allzu lange aufzuhalten und sich das näher anzusehen. Vielleicht war es auch nicht mein bester Tag und ich wählte die falschen Griffe, Tritte und Technik? Was auch immer die Gründe waren, ich fand die Stelle für eine ausgewiesene 3+ "knackig" und ob der unterschiedlichsten Gründe fühlte es sich nicht wie eine 3+ an. (Auch ohne Kletterschuhe sollte das normal etwas lockerer gehen.)
Es wäre deshalb durchaus interessant die Stelle nochmals zu klettern. Vll kommt ja auch demnächst ein Forist beim Sturmsteig vorbei und hinterlässt einen Kommentar zu der Schlüsselstelle?
Grundsätzlich, wie auch auf dem Foto zu sehen ist, ist der etwas luftigere Aufschwung jedenfalls klettergartenmäßig versichert und ließe sich gegebenenfalls auch 3 A0 klettern. Der Fels ist an dieser Stelle ebenfalls sehr fein.
3_Sturmsteig 3. SL Schlüsselstelle.jpg
Langsam aber sicher waren wir über den Nebel hinaus und der Himmel kam zum Vorschein.
4_Sturmsteig Nebel lichtet sich.jpg
Nach oben hin – wenn ich mich recht erinnere gegen Ende der 3. SL und dann in der 4. SL – wird der Steig langsam aber sicher weniger spektakulär und es darf auf das Zitat der Steigbeschreibung betreffend "Staudenwerk" verwiesen werden. In der letzten SL befindet sich noch eine 3er Stelle. Ich glaube es war diese Stelle, wo ein noch nicht allzu alter Baum und v.a. besagtes Staudenwerk mich von den, meines Erachtens, netteren Griffen abhielten und ich mich für eine alternative Lösung entschied. In Anbetracht des Schwierigkeitsgrades wählte ich wiederum eine Variante, die etwas rustikaler war.
Nach ein paar weiteren Metern der Kraxelei erreicht man den Ausstieg des Steiges, wo sich nun an einem Baum nochmals schön ein Standplatz einrichten lässt.
Der Sturmsteig bietet meiner Meinung nach insgesamt Licht und auch etwas Schatten. Für diesen Schwierigkeitsgrad und für Liebhaber der Hohen Wand Region aber in jedem Fall ein lohnenswertes Unterfangen. Ich bin froh, dass ich diesen Steig meinem Tourenbuch hinzufügen konnte.
Der Gipfelblick der sich mir dann noch darbot, war ohnedies von der ganz feinen Sorte und vollendete die Herbstbegehung in bester Manier.
5_Schneebergblick.jpg
Schneebergblick II
6_Schneebergblick II.jpg
Der Weiterweg und Abstieg erfolgt dann über den Normalanstieg gen Norden. Nach einer kurzen Kraxelei (1-/1) erreicht man eine Wiese, über die man wieder den Retourweg antritt. Man kann dabei den Grünbacher Hausstein noch von der Ostseite bewundern.
7_Grünbacher Hausstein Ostseite.jpg
Gruß an alle Leser,
Florian
Eine Übersicht über den Grünbacher Hausstein findet man im Netz hier: Link
Mehr dürfte im Netz zu diesem Steig nicht zu finden sein. Deshalb möchte ich einen ersten Bericht über meine Begehung des Sturmsteiges abliefern. Eingerichtet wurde die Route von Behm im Jahr 2011. Er beschreibt den Sturmsteig in seiner Publikation "Auf Wildenauers Spuren 2" (2012) folgendermaßen: "[…] von der Felssubstanz her sehr gutem, kompaktem Kalk, allerdings unterbrochen durch allerlei Schrofen und Staudenwerk; sehr gute Absicherung!"
Tourenbericht:
Geparkt wurde am Grünbacher Sattel, wo trotz des starken Nebels einige Autos standen. Der Waldboden war ziemlich nass, aber nach kurzem Zustieg fanden wir erfreulicherweise einen de facto trockenen und einsamen Fels vor. Der Einstieg ist nicht beschriftet oder farblich markiert, aber mit der Topo aufgrund der Überschaubarkeit des Geländes sehr leicht zu finden.
Die 1. SL hat absoluten Plaisircharakter und bietet besten Kalk. Die Schwierigkeiten übersteigen nicht 2+.
1_Sturmsteig 1. SL.jpg
Die 2. SL bietet eine Querung ohne klettertechnische Schwierigkeiten, die z.B. mit zwei Baumschlingen gut abzusichern ist. Direkt unter einem befinden sich Routen im 6. Grad. Das heißt, einige Meter steiler Fels, sodass jedenfalls Achtung geboten ist. Letzten Endes ist es jedoch eine ganz gutmütige Stelle.
2_Sturmsteig Querung 2. SL.jpg
Nach der Querung erreicht man einen sehr guten Standplatz mit 2 Bohrhaken und kann sich der 3. SL inklusive der Schlüsselstelle des Steiges widmen (3+). Ich bin links der Haken rauf, wobei vielleicht eine Variante rechts der Bohrhakenreihe sogar einfacher gewesen wäre? Ich entschied jedenfalls, dass es nicht die richtige Witterung und Uhrzeit war, um sich an der Stelle allzu lange aufzuhalten und sich das näher anzusehen. Vielleicht war es auch nicht mein bester Tag und ich wählte die falschen Griffe, Tritte und Technik? Was auch immer die Gründe waren, ich fand die Stelle für eine ausgewiesene 3+ "knackig" und ob der unterschiedlichsten Gründe fühlte es sich nicht wie eine 3+ an. (Auch ohne Kletterschuhe sollte das normal etwas lockerer gehen.)
Es wäre deshalb durchaus interessant die Stelle nochmals zu klettern. Vll kommt ja auch demnächst ein Forist beim Sturmsteig vorbei und hinterlässt einen Kommentar zu der Schlüsselstelle?
Grundsätzlich, wie auch auf dem Foto zu sehen ist, ist der etwas luftigere Aufschwung jedenfalls klettergartenmäßig versichert und ließe sich gegebenenfalls auch 3 A0 klettern. Der Fels ist an dieser Stelle ebenfalls sehr fein.
3_Sturmsteig 3. SL Schlüsselstelle.jpg
Langsam aber sicher waren wir über den Nebel hinaus und der Himmel kam zum Vorschein.
4_Sturmsteig Nebel lichtet sich.jpg
Nach oben hin – wenn ich mich recht erinnere gegen Ende der 3. SL und dann in der 4. SL – wird der Steig langsam aber sicher weniger spektakulär und es darf auf das Zitat der Steigbeschreibung betreffend "Staudenwerk" verwiesen werden. In der letzten SL befindet sich noch eine 3er Stelle. Ich glaube es war diese Stelle, wo ein noch nicht allzu alter Baum und v.a. besagtes Staudenwerk mich von den, meines Erachtens, netteren Griffen abhielten und ich mich für eine alternative Lösung entschied. In Anbetracht des Schwierigkeitsgrades wählte ich wiederum eine Variante, die etwas rustikaler war.
Nach ein paar weiteren Metern der Kraxelei erreicht man den Ausstieg des Steiges, wo sich nun an einem Baum nochmals schön ein Standplatz einrichten lässt.
Der Sturmsteig bietet meiner Meinung nach insgesamt Licht und auch etwas Schatten. Für diesen Schwierigkeitsgrad und für Liebhaber der Hohen Wand Region aber in jedem Fall ein lohnenswertes Unterfangen. Ich bin froh, dass ich diesen Steig meinem Tourenbuch hinzufügen konnte.
Der Gipfelblick der sich mir dann noch darbot, war ohnedies von der ganz feinen Sorte und vollendete die Herbstbegehung in bester Manier.
5_Schneebergblick.jpg
Schneebergblick II
6_Schneebergblick II.jpg
Der Weiterweg und Abstieg erfolgt dann über den Normalanstieg gen Norden. Nach einer kurzen Kraxelei (1-/1) erreicht man eine Wiese, über die man wieder den Retourweg antritt. Man kann dabei den Grünbacher Hausstein noch von der Ostseite bewundern.
7_Grünbacher Hausstein Ostseite.jpg
Gruß an alle Leser,
Florian
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