Hallo liebe Freunde des lockeren Gesteins!
Die Saurüssel SW-Wände wurden in diesem Forum bereits mehrfach aufgesucht. Insbesondere der Teil oberhalb des Jagdsteigs, welcher oberhalb der Kammerwandgrotte verläuft, hat dabei auch Rätsel aufgegeben. Gleich mehrere gratartige Flanken ziehen hier vom Saurüssel in diese kaum besuchte Region hinab. Verwaschene rote Punkte weisen den Weg ins Ungewisse. Für GipfeltrefflerInnen ein Traum.
Ein paar mal war ich bereits in den Saurüssel SW-Wänden, und langsam ergibt sich ein vollständiges Bild. Aufbauend auf hilfreichen jahrealten Gipfeltreffen Beiträgen möchte ich hier vor allem einen Überblick erstellen, der es in Zukunft einfacher machen sollte, den richtigen Steig zu finden. Anschliessend beschreibe ich eine Begehung des K.B. Steigs in Seilschaft.
Zunächst eine kleine Historie. Im Reidinger Schneebergführer aus dem Jahre 1975 findet sich im Kammerwandgebiet nur ein Stieg, der Kammerwandgrat, erstbegangen von Albin und Oskar Roessel 1927. Zwei Monate danach sollte in Wien im Zuge der Junirevolte der Justizpalast brennen. 50 Jahre später in den Jahren 1979 und 1980 begehen Gerhard Stuckmann und Leopold Grohsebner den “K.B. Steig” und den “Direkten Kammerwandgrat” (Vielen Dank an dieser Stelle an Harald Braun, welcher die hilfreichen Originalbeschreibungen im Tourenbuch des Weichtalhauses gefunden und im Forum geteilt hat [8]). Im Forum Gipfeltreffen findet sich eine erste Tour durch airborne aus dem Jahr 2010 [1,2]. P.B. [3,4,10], musitoni [5,6,11], maxrax [7], Harald Braun [8] und christia [9] begeben sich ebenfalls auf die Suche nach dem K.B. Steig. In der Zwischenzeit erschliesst Ernst Würdinger und markiert Herbert Nowy eine neue 2er Route am nördlichsten Grat, “Miss Piggy”, wobei der untere Teil der Route auch “Kammerwandsteig” bezeichnet wird. In jüngster Zeit, ist mein Eindruck, erlebt das Gebiet eine Art Renaissance. Touren, wie der K.B. Steig und Miss Piggy werden in Blogs und sogar im Buch “Leichter Fels im wilden Osten” von Thomas Behm beschrieben. Da hat sich gewaltig viel Wissen angesammelt - besonders durch die Gipfeltreffen-Community - und dies macht es heute deutlich einfacher den K.B. Steig zu finden, als es noch vor 15 Jahren war, als airborne das Gebiet erkundet hat. Dennoch bleibt es eine Herausforderung.
Nun zu den Steigen und deren Zustiegen.
Miss Piggy (SG: bis 2, Markierungen: ok)
Am einfachsten zu finden und gut markiert ist “Miss Piggy”. Es wird dabei ein langer Kamm erklommen, der bis zum Jagdsteig hinabreicht. Kleine rote Punkte und Steinmanderln weisen den Weg. Der Einstieg zum Steig findet sich am rechten Begrenzungskamm einer langen Schütt oberhalb der Kammerwandgrotte. Die Schütt reicht ebenfalls bis zum Jagdsteig hinab und kreuzt diesen. Entweder man wandert über den Jagdsteig zu dieser markanten Schütt, oder klettert über den Zubringer “Kammerwandsteig” direkt zum Einstieg.
Online Beschreibungen: irgendwoanders.info [12], AV-aktiv [13]
Kammerwandsteig (SG: bis 2, Markierungen: gut)
Dieser Steig kann als Verlängerung von Miss Piggy gesehen werden. Links neben der Kammerwandgrotte fliesst in einer Bucht ein Rinnsal. Links davon, ein paar Meter absteigend, befindet sich eine Rampe, die den Einstieg bildet. Beim Ausstieg erreicht man die markante lange Schütt, bei der auch Miss Piggy beginnt.
Online Beschreibungen: Outdooractive [16]
K.B. Steig (SG: bis 4, Markierungen: fast nix)
Niemand weiss genau wofür K.B. steht. Und lange Zeit war es auch sehr unklar wo dieser Steig verläuft. Maxrax [7] war dem oberen Einstieg bisher am nächsten. “Oberer Einstieg” deshalb, weil sich dieser Steig laut Originalbeschreibung den unteren Teil zwischen Kammerwandgrotte und Jagdsteig mit dem Kammerwandgrat teilt. Am besten gelangt man zum oberen Einstieg, wenn man vom Jagdsteig, bei dessen höchstem Punkt nahe der Forststrasse der Wasserscheide folgend, an einem kleinen umzäunten Stück Wald vorbei, zum Felsen emporsteigt. Dort trifft man auf eine Aufschrift “K.B. Steig” und einen Pfeil nach LINKS. Wenn man hier hinaufklettert landet man am Kammerwandgrat! Steigspuren folgend muss man so lange gehen bis man eine deutliche Schütt überquert. Am linken Begrenzungskamm der Schütt beginnt der Steig. Wenn man eine zweite verwaschene rote Aufschrift mit “K.B.” findet, ist man richtig. Mehr unten.
Online Beschreibungen: outdooractive [14], Blog Stefan Beutel [15]
Direkter Kammerwandgrat (SG: bis 5, Markierungen: schlecht)
Zusammengereimter Wegverlauf: Der Einstieg befindet sich vielleicht 50-100 Meter vor der Kammerwandgrotte, wenn man von der Forststrasse kommt. Dort wo die Kammerwand eine Kante bildet kann man auf einen Vorbau steigen. Eine Aufschrift “KWG” weist den Einstieg aus. Ich bin diesen unteren Teil des Weges noch nicht gegangen und es sieht nicht einfach aus (SG 5). Jedenfalls kommt man auf der bereits oben genannten Wasserscheide raus und muss dann kurz gehen. Bei der Aufschrift ““K.B. Steig” mit rotem Pfeil nach Links, klettert man nun direkt hinauf. Anfangs noch gut markiert findet man sich schnell in steilem und plattigem Gelände. Die Stelle kann aber links umgangen werden. Nun baut sich ein grosser Turm auf dem Grat auf. Auf dem Grat zu bleiben – wie vermutlich vorgesehen - wäre ebenfalls anspruchsvoll und ich wich zu einem Nachbargrat nach links aus. Interessanter und verwirrender Weise sind auch auf diesem Grat, der auch zum Turm hinauf zieht, ebenso rote Punkte zu finden und einige Vorgänger im Forum sind bei der Suche nach dem K.B. Steig auf diesem Grat gelandet, der sich zwischen K.B. Steig und Direktem Kammerwandgrat befindet [1,7,11]. Kurz bevor man wieder zur K.B. Schütt absteigen kann, lässt sich ein tolles Band ersteigen, welches direkt in der Kehle zwischen zwei Höckern auf dem Turm endet. Den höheren Höcker (Turmspitze) kann man links erklettern und erreicht das “Gipfelbuch”. Es ist mittlerweile nur noch ein nasser Block Papier. Selbst der Deckel der Kassette ist jetzt verloren gegangen. Auf der anderen Seite empiehlt sich das Abseilen. Den Sattel überquerend ist man kurz wieder im Gehgelände und gelangt zur Fortsetzung des Grates. Bei einem roten Dreieck ist man richtig. Rote Punkte weisen den Weg in schwierigeres Klettergelände. So wie andere Forenmitglieder auch [7,8], bin ich nicht weitergeklettert, aber man kann hier stattdessen sowohl hinauf zu Miss Piggy [1] als auch auf der Hangstufe unschwierig horizontal hinüber zum K.B. Steig kreuzen.
Kammerwandgrat (SG: angeblich 3, vermutlich schwerer, Markierungen: ?)
Bei Reidinger beginnt die Beschreibung dieses alten Steigs mit den Worten “Wenig lohnend.”. Naja. So wie ich das sehe, und dies ist auch Harald Brauns Vermutung, sind dieser Steig und der Direkte Kammerwandgrat grossteils ident. An einer Stelle ist vom überklettern einer Grathöhle die Rede. Höhle konnte ich bisher keine finden, aber es könnte sich auch um einen Typo handeln. Die Beschreibung der Erstbegeher ist kurz gehalten und es würde mich nicht wundern, wenn die verwirrenden roten Punkte auf dem Grat zwischen K.B. Steig und Direktem Kammerwandgrat zu diesem Steig gehören. Gemein haben die beiden Steige aber jedenfalls den “wohlgeformten Turm”, von dem man sich kurz abseilen muss. Nach dem Turm wählt der alte Kammerwandgrat eine andere Route durch die Felsen, die links vom einigermassen markierten direkten Kammerwandgrat verlaufen müsste. Vielleicht folgt airborne’s gefunde Variante [1] zum Teil diesen alten Spuren. Es gibt jedenfalls offene Fragen.
Hier ist noch eine Skizze, die als Überblick dient, aber ein detaillierteres Topo nicht ersetzt. Gezeigt ist der Wandabschnitt oberhalb des Jagdsteigs.
map.jpg
Die Saurüssel SW-Wände wurden in diesem Forum bereits mehrfach aufgesucht. Insbesondere der Teil oberhalb des Jagdsteigs, welcher oberhalb der Kammerwandgrotte verläuft, hat dabei auch Rätsel aufgegeben. Gleich mehrere gratartige Flanken ziehen hier vom Saurüssel in diese kaum besuchte Region hinab. Verwaschene rote Punkte weisen den Weg ins Ungewisse. Für GipfeltrefflerInnen ein Traum.
Ein paar mal war ich bereits in den Saurüssel SW-Wänden, und langsam ergibt sich ein vollständiges Bild. Aufbauend auf hilfreichen jahrealten Gipfeltreffen Beiträgen möchte ich hier vor allem einen Überblick erstellen, der es in Zukunft einfacher machen sollte, den richtigen Steig zu finden. Anschliessend beschreibe ich eine Begehung des K.B. Steigs in Seilschaft.
Zunächst eine kleine Historie. Im Reidinger Schneebergführer aus dem Jahre 1975 findet sich im Kammerwandgebiet nur ein Stieg, der Kammerwandgrat, erstbegangen von Albin und Oskar Roessel 1927. Zwei Monate danach sollte in Wien im Zuge der Junirevolte der Justizpalast brennen. 50 Jahre später in den Jahren 1979 und 1980 begehen Gerhard Stuckmann und Leopold Grohsebner den “K.B. Steig” und den “Direkten Kammerwandgrat” (Vielen Dank an dieser Stelle an Harald Braun, welcher die hilfreichen Originalbeschreibungen im Tourenbuch des Weichtalhauses gefunden und im Forum geteilt hat [8]). Im Forum Gipfeltreffen findet sich eine erste Tour durch airborne aus dem Jahr 2010 [1,2]. P.B. [3,4,10], musitoni [5,6,11], maxrax [7], Harald Braun [8] und christia [9] begeben sich ebenfalls auf die Suche nach dem K.B. Steig. In der Zwischenzeit erschliesst Ernst Würdinger und markiert Herbert Nowy eine neue 2er Route am nördlichsten Grat, “Miss Piggy”, wobei der untere Teil der Route auch “Kammerwandsteig” bezeichnet wird. In jüngster Zeit, ist mein Eindruck, erlebt das Gebiet eine Art Renaissance. Touren, wie der K.B. Steig und Miss Piggy werden in Blogs und sogar im Buch “Leichter Fels im wilden Osten” von Thomas Behm beschrieben. Da hat sich gewaltig viel Wissen angesammelt - besonders durch die Gipfeltreffen-Community - und dies macht es heute deutlich einfacher den K.B. Steig zu finden, als es noch vor 15 Jahren war, als airborne das Gebiet erkundet hat. Dennoch bleibt es eine Herausforderung.
Nun zu den Steigen und deren Zustiegen.
Miss Piggy (SG: bis 2, Markierungen: ok)
Am einfachsten zu finden und gut markiert ist “Miss Piggy”. Es wird dabei ein langer Kamm erklommen, der bis zum Jagdsteig hinabreicht. Kleine rote Punkte und Steinmanderln weisen den Weg. Der Einstieg zum Steig findet sich am rechten Begrenzungskamm einer langen Schütt oberhalb der Kammerwandgrotte. Die Schütt reicht ebenfalls bis zum Jagdsteig hinab und kreuzt diesen. Entweder man wandert über den Jagdsteig zu dieser markanten Schütt, oder klettert über den Zubringer “Kammerwandsteig” direkt zum Einstieg.
Online Beschreibungen: irgendwoanders.info [12], AV-aktiv [13]
Kammerwandsteig (SG: bis 2, Markierungen: gut)
Dieser Steig kann als Verlängerung von Miss Piggy gesehen werden. Links neben der Kammerwandgrotte fliesst in einer Bucht ein Rinnsal. Links davon, ein paar Meter absteigend, befindet sich eine Rampe, die den Einstieg bildet. Beim Ausstieg erreicht man die markante lange Schütt, bei der auch Miss Piggy beginnt.
Online Beschreibungen: Outdooractive [16]
K.B. Steig (SG: bis 4, Markierungen: fast nix)
Niemand weiss genau wofür K.B. steht. Und lange Zeit war es auch sehr unklar wo dieser Steig verläuft. Maxrax [7] war dem oberen Einstieg bisher am nächsten. “Oberer Einstieg” deshalb, weil sich dieser Steig laut Originalbeschreibung den unteren Teil zwischen Kammerwandgrotte und Jagdsteig mit dem Kammerwandgrat teilt. Am besten gelangt man zum oberen Einstieg, wenn man vom Jagdsteig, bei dessen höchstem Punkt nahe der Forststrasse der Wasserscheide folgend, an einem kleinen umzäunten Stück Wald vorbei, zum Felsen emporsteigt. Dort trifft man auf eine Aufschrift “K.B. Steig” und einen Pfeil nach LINKS. Wenn man hier hinaufklettert landet man am Kammerwandgrat! Steigspuren folgend muss man so lange gehen bis man eine deutliche Schütt überquert. Am linken Begrenzungskamm der Schütt beginnt der Steig. Wenn man eine zweite verwaschene rote Aufschrift mit “K.B.” findet, ist man richtig. Mehr unten.
Online Beschreibungen: outdooractive [14], Blog Stefan Beutel [15]
Direkter Kammerwandgrat (SG: bis 5, Markierungen: schlecht)
Zusammengereimter Wegverlauf: Der Einstieg befindet sich vielleicht 50-100 Meter vor der Kammerwandgrotte, wenn man von der Forststrasse kommt. Dort wo die Kammerwand eine Kante bildet kann man auf einen Vorbau steigen. Eine Aufschrift “KWG” weist den Einstieg aus. Ich bin diesen unteren Teil des Weges noch nicht gegangen und es sieht nicht einfach aus (SG 5). Jedenfalls kommt man auf der bereits oben genannten Wasserscheide raus und muss dann kurz gehen. Bei der Aufschrift ““K.B. Steig” mit rotem Pfeil nach Links, klettert man nun direkt hinauf. Anfangs noch gut markiert findet man sich schnell in steilem und plattigem Gelände. Die Stelle kann aber links umgangen werden. Nun baut sich ein grosser Turm auf dem Grat auf. Auf dem Grat zu bleiben – wie vermutlich vorgesehen - wäre ebenfalls anspruchsvoll und ich wich zu einem Nachbargrat nach links aus. Interessanter und verwirrender Weise sind auch auf diesem Grat, der auch zum Turm hinauf zieht, ebenso rote Punkte zu finden und einige Vorgänger im Forum sind bei der Suche nach dem K.B. Steig auf diesem Grat gelandet, der sich zwischen K.B. Steig und Direktem Kammerwandgrat befindet [1,7,11]. Kurz bevor man wieder zur K.B. Schütt absteigen kann, lässt sich ein tolles Band ersteigen, welches direkt in der Kehle zwischen zwei Höckern auf dem Turm endet. Den höheren Höcker (Turmspitze) kann man links erklettern und erreicht das “Gipfelbuch”. Es ist mittlerweile nur noch ein nasser Block Papier. Selbst der Deckel der Kassette ist jetzt verloren gegangen. Auf der anderen Seite empiehlt sich das Abseilen. Den Sattel überquerend ist man kurz wieder im Gehgelände und gelangt zur Fortsetzung des Grates. Bei einem roten Dreieck ist man richtig. Rote Punkte weisen den Weg in schwierigeres Klettergelände. So wie andere Forenmitglieder auch [7,8], bin ich nicht weitergeklettert, aber man kann hier stattdessen sowohl hinauf zu Miss Piggy [1] als auch auf der Hangstufe unschwierig horizontal hinüber zum K.B. Steig kreuzen.
Kammerwandgrat (SG: angeblich 3, vermutlich schwerer, Markierungen: ?)
Bei Reidinger beginnt die Beschreibung dieses alten Steigs mit den Worten “Wenig lohnend.”. Naja. So wie ich das sehe, und dies ist auch Harald Brauns Vermutung, sind dieser Steig und der Direkte Kammerwandgrat grossteils ident. An einer Stelle ist vom überklettern einer Grathöhle die Rede. Höhle konnte ich bisher keine finden, aber es könnte sich auch um einen Typo handeln. Die Beschreibung der Erstbegeher ist kurz gehalten und es würde mich nicht wundern, wenn die verwirrenden roten Punkte auf dem Grat zwischen K.B. Steig und Direktem Kammerwandgrat zu diesem Steig gehören. Gemein haben die beiden Steige aber jedenfalls den “wohlgeformten Turm”, von dem man sich kurz abseilen muss. Nach dem Turm wählt der alte Kammerwandgrat eine andere Route durch die Felsen, die links vom einigermassen markierten direkten Kammerwandgrat verlaufen müsste. Vielleicht folgt airborne’s gefunde Variante [1] zum Teil diesen alten Spuren. Es gibt jedenfalls offene Fragen.
Hier ist noch eine Skizze, die als Überblick dient, aber ein detaillierteres Topo nicht ersetzt. Gezeigt ist der Wandabschnitt oberhalb des Jagdsteigs.
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