Weil Montag vormittag (nach 2 Tagen Regenwetter und dann am Morgen sogar noch Schneefall) endlich die Sonne hervorkam und auch die Wetterprognose für NÖ gut aussah, machte ich mich wieder mal auf zur Hohen Wand, in der Hoffnung, dass die Frühlingssonne den Schnee bis Mittag weggeschmolzen hat.
Doch beim Anblick der überzuckerten HW wurde mir klar, dass ich doch besser eine Wienerwaldtour gemacht hätte. Aber weil ich schon mal da war (in Oberhöflein), machte ich mich auf den Weg zum Holzknechtsteig, weil mir von dem noch ein Foto der Schlüsselstelle fehlte. Von allen als 2er angeschriebenen Steigen ist er der leichteste, und es gibt kaum ausgesetzte Stellen. Also schaute ich mal, wie weit ich komme - umkehren konnte ich ja immer noch.
Ähnlich wie vom Turmsteig findet man vom Holzknechtsteig kaum Fotos, obwohl beide Steige recht häufig begangen werden. Der Grund ist, dass normalen Wanderern diese Steige unbekannt und zu schwierig sind, geübten Kletterern hingegen nicht der Rede wert erscheinen.
Wenn man im Internet nach Holzknechtsteig sucht, findet man praktisch nur den Holzknechtsteig auf der Rax. Während letzterer ein ganz und gar grauslicher Geröllhatscher ist, ist der Holzknechtsteig auf der HW sehr empfehlenswert und abwechslungsreich. Doch im untersten Teil muss ebenfalls eine Schutthalde erstiegen werden. Zu dieser gelangt man über den Wandfußsteig zwischen Wagnersteig und Sprlnglessteig, vielleicht etwas näher zu ersterem. In der Schutthalde teilt sich der Holzknechtsteig nach unten in 2 Äste, die beide am Wandfußsteig angeschrieben sind. Der westliche mit einer roten Felsaufschrift, der östliche mit einem Holzwegweiser an einem Baum und vielen roten Punkten. Als Schwierigkeit ist "1-2" bzw. "2- " angegeben. Der östliche Zweig ist interessanter, weil man an den Einstiegen von Schillerkante, Schillerkamin und Weningersteig (Foto) vorbeikommt und sogar den Schillerkamin einsehen kann.
weninger.jpg
Der Holzknechtsteig führt in einen Graben, den die meisten Kletterer wohl als unlohnend empfinden.
holzknecht01.jpg
Ich finde ihn aber ganz interessant; man kommt an einer größeren Harnischfläche vorbei, aus der ein Baum herauswächst. (Foto lasse ich weg, weil sie halb mit Schnee bedeckt war.)
Im Sommer mit Laufschuhen kämpfe ich in diesem Graben gegen das Abrutschen. Diesmal habe ich mir dank Profilsohle (Winterschuhe) leichter getan, zudem bindet der Schnee besser als die lose Erde mit den Föhrennadeln.
Man gelangt zu einer Wand (rechts im Bild), deren direkte Bezwingung im Sommer bei Trockenheit wohl kein Ding der Unmöglichkeit ist. Die Umgehung (links im Bild) ist jedoch deutlich einfacher. Bei meiner ersten Begehung hatte ich zunächst übersehen, dass die Punkte gleich wieder nach rechts leiten. Wenn man weiter links aufsteigt, wird der Hang sehr steil und rutschig, also nicht empfehlenswert.
holzknecht02.jpg
Nach dieser Umgehung geht es wieder im Graben weiter, der recht steil wird, aber bald bei einer Halbhöhle endet.
holzknecht03.jpg
Gleich neben der Höhle ist die Schlüsselstelle des Steiges: Eine Folge von 2 Wandstufen. Hier die erste, etwa 3m hoch.
holzknecht04.jpg
Ohne Schnee ist sie nicht so schwer, aber diesmal dachte ich ernsthaft ans Umkehren. Die Tritte sind nicht nur feucht, sondern man sieht auch schlecht, wo sich unterm Schnee überhaupt die guten Tritte und Griffe befinden. Mein größtes Problem war aber, dass mir dauernd die Hände eingefroren sind und ich dann kein Gefühl mehr in den Händen hatte. Darum hab ich für diese 3m 5 Minuten gebraucht. Eiskletterhandschuhe wären wohl sehr vorteilhaft gewesen - hab leider keine.
Dann noch eine Wurzel als Tritt - hat zum Glück gehalten. War mir aber nicht geheuer.
Ein paar Schritte rauf zur nächsten Wandstufe, etwa 2m hoch.
holzknecht05.jpg
Sie ist im Aufstieg lächerlich einfach, so war es auch diesmal. Trotzdem wird sie in der Literatur (Schirmer, Wisleitner, Behm, außer Hösch) mit 2- bewertet. Der Grund ist wohl, dass die Autoren den Steig eher im Abstieg bevorzugen. Im Abstieg ist diese Stelle deutlich schwieriger, weil man über eine Kante drüber muss und - wie Wisleitner angemerkt hat - "[das Wandl] sich im unteren Teil nach innen wölbt und komfortable Henkelgriffe vermissen lässt".
Mit dieser Wand ersteigt man die Scharte hinterm Weningerturm. Hier treffen Holzknechtsteig, Weningersteig, Höfleinersteig und Kammerlingsteig zusammen. Am Foto der Anfang des Kammerlingsteiges, der zum Turmsteigkessel quert.
kammerling.jpg
Die Scharte ist ein netter Rastplatz, zumindest wenn die Sonne scheint.
Blick in Richtung des Weiterweges
holzknecht06.jpg
Weil es zu scheien begann (Wetterprognose falsch), ging ich gleich weiter: an einer U-förmig gekrümmten Föhre vorbei zu dieser kurzen erdigen Stelle, die zu einer Rampe (oben im Bild) überleitet.
holzknecht07.jpg
In dieser Rampe fiel mir der Fotoapparat aus der Hand. Zum Glück blieb er 2m tiefer im Schnee stecken.
Nach der Rampe muss man um dieses Eck herumsteigen - schaut bei Schneelage wilder aus, als es ist.
holzknecht08.jpg
Und dann klettert man die rampenartige Rinne in Bildmitte hoch...
holzknecht09.jpg
... auf einen Absatz mit wunderbarer Aussicht. Rechts der Weningerturm, dahinter Ober- und Unterhöflein.
holzknecht10.jpg
Man kann nun einen Abstecher nach rechts an den Rand des Turmsteinkessels machen, mit Blick auf den Baumgartnerturm.
holzknecht11.jpg
Leider behindern die Bäume etwas die Sicht, so auch auf dem nächsten Foto.
Ich war etwas überrascht, als ich das Geklapper eines Klettersteigsets hörte. Ein Wagemutiger war gerade auf dem Wildenauersteig unterwegs. Am Foto macht er keine gute Figur.
wildenauer.jpg
Wenn man genauer hinschaut, erkennt man aber, dass er sich nur streckt um den Karabiner in die nächste Klammer einzuhängen.
Der Holzknechtsteig führt an/unter diesem markanten Überhang vorbei.
holzknecht11a.jpg
Hier wäre ein netter Platz für ein Steigbuch.
Unterm Überhang steht auf einem großen Stein gelb der Terzettsteig angeschrieben. Das ist interessant, weil der Terzettsteig heute jenseits des Grafenbergsteigs zur Hochfläche führt. Vielleicht könnte man den unteren Terzettsteig mit dem Ausstieg des Holzknechtsteiges kombinieren und so das ausgesetzte Eck des Terzettsteiges vermeiden?
Der Holzknechtsteig führt von hier durch diesen einfachen Graben...
holzknecht12.jpg
...und zuletzt über eine einfache (1-), unausgesetzte Kletterstelle auf die Hochfäche.
Doch beim Anblick der überzuckerten HW wurde mir klar, dass ich doch besser eine Wienerwaldtour gemacht hätte. Aber weil ich schon mal da war (in Oberhöflein), machte ich mich auf den Weg zum Holzknechtsteig, weil mir von dem noch ein Foto der Schlüsselstelle fehlte. Von allen als 2er angeschriebenen Steigen ist er der leichteste, und es gibt kaum ausgesetzte Stellen. Also schaute ich mal, wie weit ich komme - umkehren konnte ich ja immer noch.
Ähnlich wie vom Turmsteig findet man vom Holzknechtsteig kaum Fotos, obwohl beide Steige recht häufig begangen werden. Der Grund ist, dass normalen Wanderern diese Steige unbekannt und zu schwierig sind, geübten Kletterern hingegen nicht der Rede wert erscheinen.
Wenn man im Internet nach Holzknechtsteig sucht, findet man praktisch nur den Holzknechtsteig auf der Rax. Während letzterer ein ganz und gar grauslicher Geröllhatscher ist, ist der Holzknechtsteig auf der HW sehr empfehlenswert und abwechslungsreich. Doch im untersten Teil muss ebenfalls eine Schutthalde erstiegen werden. Zu dieser gelangt man über den Wandfußsteig zwischen Wagnersteig und Sprlnglessteig, vielleicht etwas näher zu ersterem. In der Schutthalde teilt sich der Holzknechtsteig nach unten in 2 Äste, die beide am Wandfußsteig angeschrieben sind. Der westliche mit einer roten Felsaufschrift, der östliche mit einem Holzwegweiser an einem Baum und vielen roten Punkten. Als Schwierigkeit ist "1-2" bzw. "2- " angegeben. Der östliche Zweig ist interessanter, weil man an den Einstiegen von Schillerkante, Schillerkamin und Weningersteig (Foto) vorbeikommt und sogar den Schillerkamin einsehen kann.
weninger.jpg
Der Holzknechtsteig führt in einen Graben, den die meisten Kletterer wohl als unlohnend empfinden.
holzknecht01.jpg
Ich finde ihn aber ganz interessant; man kommt an einer größeren Harnischfläche vorbei, aus der ein Baum herauswächst. (Foto lasse ich weg, weil sie halb mit Schnee bedeckt war.)
Im Sommer mit Laufschuhen kämpfe ich in diesem Graben gegen das Abrutschen. Diesmal habe ich mir dank Profilsohle (Winterschuhe) leichter getan, zudem bindet der Schnee besser als die lose Erde mit den Föhrennadeln.
Man gelangt zu einer Wand (rechts im Bild), deren direkte Bezwingung im Sommer bei Trockenheit wohl kein Ding der Unmöglichkeit ist. Die Umgehung (links im Bild) ist jedoch deutlich einfacher. Bei meiner ersten Begehung hatte ich zunächst übersehen, dass die Punkte gleich wieder nach rechts leiten. Wenn man weiter links aufsteigt, wird der Hang sehr steil und rutschig, also nicht empfehlenswert.
holzknecht02.jpg
Nach dieser Umgehung geht es wieder im Graben weiter, der recht steil wird, aber bald bei einer Halbhöhle endet.
holzknecht03.jpg
Gleich neben der Höhle ist die Schlüsselstelle des Steiges: Eine Folge von 2 Wandstufen. Hier die erste, etwa 3m hoch.
holzknecht04.jpg
Ohne Schnee ist sie nicht so schwer, aber diesmal dachte ich ernsthaft ans Umkehren. Die Tritte sind nicht nur feucht, sondern man sieht auch schlecht, wo sich unterm Schnee überhaupt die guten Tritte und Griffe befinden. Mein größtes Problem war aber, dass mir dauernd die Hände eingefroren sind und ich dann kein Gefühl mehr in den Händen hatte. Darum hab ich für diese 3m 5 Minuten gebraucht. Eiskletterhandschuhe wären wohl sehr vorteilhaft gewesen - hab leider keine.
Dann noch eine Wurzel als Tritt - hat zum Glück gehalten. War mir aber nicht geheuer.
Ein paar Schritte rauf zur nächsten Wandstufe, etwa 2m hoch.
holzknecht05.jpg
Sie ist im Aufstieg lächerlich einfach, so war es auch diesmal. Trotzdem wird sie in der Literatur (Schirmer, Wisleitner, Behm, außer Hösch) mit 2- bewertet. Der Grund ist wohl, dass die Autoren den Steig eher im Abstieg bevorzugen. Im Abstieg ist diese Stelle deutlich schwieriger, weil man über eine Kante drüber muss und - wie Wisleitner angemerkt hat - "[das Wandl] sich im unteren Teil nach innen wölbt und komfortable Henkelgriffe vermissen lässt".
Mit dieser Wand ersteigt man die Scharte hinterm Weningerturm. Hier treffen Holzknechtsteig, Weningersteig, Höfleinersteig und Kammerlingsteig zusammen. Am Foto der Anfang des Kammerlingsteiges, der zum Turmsteigkessel quert.
kammerling.jpg
Die Scharte ist ein netter Rastplatz, zumindest wenn die Sonne scheint.
Blick in Richtung des Weiterweges
holzknecht06.jpg
Weil es zu scheien begann (Wetterprognose falsch), ging ich gleich weiter: an einer U-förmig gekrümmten Föhre vorbei zu dieser kurzen erdigen Stelle, die zu einer Rampe (oben im Bild) überleitet.
holzknecht07.jpg
In dieser Rampe fiel mir der Fotoapparat aus der Hand. Zum Glück blieb er 2m tiefer im Schnee stecken.
Nach der Rampe muss man um dieses Eck herumsteigen - schaut bei Schneelage wilder aus, als es ist.
holzknecht08.jpg
Und dann klettert man die rampenartige Rinne in Bildmitte hoch...
holzknecht09.jpg
... auf einen Absatz mit wunderbarer Aussicht. Rechts der Weningerturm, dahinter Ober- und Unterhöflein.
holzknecht10.jpg
Man kann nun einen Abstecher nach rechts an den Rand des Turmsteinkessels machen, mit Blick auf den Baumgartnerturm.
holzknecht11.jpg
Leider behindern die Bäume etwas die Sicht, so auch auf dem nächsten Foto.
Ich war etwas überrascht, als ich das Geklapper eines Klettersteigsets hörte. Ein Wagemutiger war gerade auf dem Wildenauersteig unterwegs. Am Foto macht er keine gute Figur.
wildenauer.jpg
Wenn man genauer hinschaut, erkennt man aber, dass er sich nur streckt um den Karabiner in die nächste Klammer einzuhängen.
Der Holzknechtsteig führt an/unter diesem markanten Überhang vorbei.
holzknecht11a.jpg
Hier wäre ein netter Platz für ein Steigbuch.
Unterm Überhang steht auf einem großen Stein gelb der Terzettsteig angeschrieben. Das ist interessant, weil der Terzettsteig heute jenseits des Grafenbergsteigs zur Hochfläche führt. Vielleicht könnte man den unteren Terzettsteig mit dem Ausstieg des Holzknechtsteiges kombinieren und so das ausgesetzte Eck des Terzettsteiges vermeiden?
Der Holzknechtsteig führt von hier durch diesen einfachen Graben...
holzknecht12.jpg
...und zuletzt über eine einfache (1-), unausgesetzte Kletterstelle auf die Hochfäche.
Kommentar