Der Völlerinsteig ist wahrscheinlich der meistbegangene Steig der Hohen Wand. Kletterer benutzen ihn gerne für den Abstieg, Gleitschirmflieger und Wanderer für den Aufstieg. Kaum zu glauben, dass in unmittelbarer Nachbarschaft zwei kaum schwierigere Durchstiege existieren, die fast nie begangen werden, obwohl die Einstiege doch deutlich markiert sind: Der Fluchtsaugraben (1) und die Bienengartenries (1). Auf der Wilden Völlerin (2+) hat man diesen Gegensatz sogar innerhalb des Steiges: Auf der "dem ÖTK-Klettergarten einverleibten" (Behm) Schlusswand muss man fast immer Schlange stehen, während auf dem Rest des Steiges nur Eidechsen Gesellschaft leisten.
Dass die Wilde Völlerin verschmäht wurde, ist aber kein Wunder, denn man brauchte teilweise viel Fantasie um die alten Führerbeschreibungen, sofern man überhaupt in ihren Besitz kam, richtig zu interpretieren. Nun hat Behm in seinem Hohe-Wand-Führer (2008) eine Lanze für die Wilde Völlerin gebrochen. Mit seiner hervorragenden Beschreibung+Topo ausgerüstet fiel mattgarth und mir die Routenfindung recht leicht.
Den orografisch linken Ast des Völlerinsteiges verlässt man 1 Minute oberhalb des Wandfußsteiges über Schrofen noch weiter nach orografisch links, wo eine Felsrinne (mit etwas Grobschutt) hinauf in einen kleinen Felskessel führt. (Die ersten 2 Fotos sind von einem Frühlingsabend, daher dünkler.)
In diesem Kessel sieht man...
...grüne Markierungspunkte und 2x(!) die verschmierte Aufschrift "IRMASTEIGLEIN" am Fels. Zu dieser klettert man rauf und dann folgt man links den Punkten über die etwas heikle Platte. Glücklicherweise stecken dort NH - gut getarnt in der Verschneidungskante. Auf dem Grat angelangt, wird der Steig deutlich einfacher und ungefährlicher, und bis zur Schlusswand könnte man auf die Seilsicherung getrost verzichten. Aber wenn man das Seil schon dabei hat...
Rückblick zu mattgarth (am 1. Stand, links unten), Aussicht gibt's hier auch schon.
wvoellerin_2008-08-21a.jpg
Gleich im Anschluss eine Querung nach rechts in einen schwach ausgeprägten Graben. Markierungspunkte gibt's ab hier keine mehr.
wvoellerin_2008-08-21b.jpg
Hier der 2. Stand an 2 Bohrhaken. Die Seilschllnge sieht nicht mehr ganz frisch aus.
wvoellerin_2008-08-21c.jpg
Die nächsten Haken gibt es erst wieder im ÖTK-Klettergarten.
Blick von diesem Stand zum Milakturm, auf dessen Normalweg (der im selben Kessel beginnt wie die Wilde Völlerin) eine Seilschaft unterwegs ist.
wvoellerin_2008-08-21d.jpg
Am besten rechts vom Stand steigt man über diese recht einfache Wand...
wvoellerin_2008-08-21e.jpg
...hinauf in weitläufiges Gehgelände. Hier muss man wissen, dass man rechts rüber muss auf diesen Schrofenrücken.
wvoellerin_2008-08-21f.jpg
Von diesem sieht man schön auf die lange Felswand, durch die weiter rechts oben die Frauenlucke führt, und den dahinter liegenden Wald, in dem sich der Fluchtsaugraben versteckt:
wvoellerin_2008-08-21i.jpg
2 Kletterer auf dem normalen Völlerinsteig
wvoellerin_2008-08-21j.jpg
Der Schrofenrücken geht schnell in flachen, aber ziemlich kompakten Fels über...
wvoellerin_2008-08-21g.jpg
...der wie ein schweizer Käse mit skurrilen Tropflöchern durchsetzt ist. An den vielen Sanduhren kann man - obwohl nicht nötig - Standplätze bauen.
wvoellerin_2008-08-21h.jpg
Eine von mehreren stationären Sanduhrschlingen. Interessant das V-förmige Loch.
wvoellerin_2008-08-21k.jpg
Blick zum oberen Völlerinsteig. Zwischen den schönen weißen Felsen stehen parkartig Bäume verschiedener Arten.
wvoellerin_2008-08-21l.jpg
Der gesamte Hang ist sehr sonnig und aussichtsreich.
wvoellerin_2008-08-21m.jpg
noch ein Schrofengrat
wvoellerin_2008-08-21n.jpg
Danach beginnt etwas längeres Gehgelände. Wo man eine sperrende Felswand erreicht, hält man sich vor ihr leicht rechts. Hier liegen diverse Dinge herum.
Ein Paragleiter kreist über einem abgestürzten Modellflugzeug.
wvoellerin_2008-08-21o.jpg
Wir fanden auch die beiden Flügel. Und einen Kletterhelm.
Immer wieder muss man auf die Brennnesseln aufpassen.
wvoellerin_2008-08-21q.jpg
Man gelangt schließlich zur zweiten 2er-Stelle, einer schätzungsweise 5m hohen Wand. Im Bild hinter dem linken Baum.
wvoellerin_2008-08-21p.jpg
Ein Tritt ist etwas erdig-grasig, ansonsten finde ich die Wand einfacher als die Platte beim Einstieg.
Rückblick
wvoellerin_2008-08-21r.jpg
Ein paar Schritte durch lichten Wald aufwärts erreicht man den ÖTK-Klettergarten. Hier ist es ohne Klettergarten-Topo sehr schwer, die Fortsetzung der Wilden Völlerin zu finden. Sie ist nicht mehr markiert (und wahrscheinlich hätte die Mehrheit der Klettergartenbesucher an leuchtend grünen Punkten keine Freude), und die Haken sind auch kein Erkennungsmerkmal, da der Klettergarten damit zugepflastert ist.
Man erkennt die Schlusswand am besten an der markanten Nase in ihrer oberen Hälfte.
wvoellerin_2008-08-21s.jpg
Das Foto zeigt die Schlüsselstelle - den Übertritt auf die Nase. Die Stelle erinnerte mich an den Freundschaftssteig, ist genauso ausgesetzt, aber deutlich einfacher. Im Gegensatz zu diesem gibt es hier bequeme Henkelgriffe. Der Reibungstritt ist schon leicht abgeschmiert, aber man muss ja nicht genau auf die abgeschmierte Stelle steigen.
Das Foto hab ich von einem Standplatz aufgenommen, der sich unmittelbar vor der Schlüsselstelle befindet - in einer von unten kaum zu erahnenden ausgehöhlten Nische. Hier im Rückblick (von nach der Schlüsselstelle).
wvoellerin_2008-08-21t.jpg
Trotz Werktag wurden wir gleich von einer anderen Seilschaft verfolgt. Auch unmittelbar vor uns war der Steig belegt.
Von der Nase leiten ein paar leichte Klettermeter auf die Hochfläche.
Alles in allem ein netter, sonniger Steig, allerdings inhomogen. Beim Einstieg und beim Ausstieg ist Seilsicherung wegen der Ausgesetztheit anzuraten, ansonsten ist das Seil nur hinderlich.
Dass die Wilde Völlerin verschmäht wurde, ist aber kein Wunder, denn man brauchte teilweise viel Fantasie um die alten Führerbeschreibungen, sofern man überhaupt in ihren Besitz kam, richtig zu interpretieren. Nun hat Behm in seinem Hohe-Wand-Führer (2008) eine Lanze für die Wilde Völlerin gebrochen. Mit seiner hervorragenden Beschreibung+Topo ausgerüstet fiel mattgarth und mir die Routenfindung recht leicht.
Den orografisch linken Ast des Völlerinsteiges verlässt man 1 Minute oberhalb des Wandfußsteiges über Schrofen noch weiter nach orografisch links, wo eine Felsrinne (mit etwas Grobschutt) hinauf in einen kleinen Felskessel führt. (Die ersten 2 Fotos sind von einem Frühlingsabend, daher dünkler.)
In diesem Kessel sieht man...
...grüne Markierungspunkte und 2x(!) die verschmierte Aufschrift "IRMASTEIGLEIN" am Fels. Zu dieser klettert man rauf und dann folgt man links den Punkten über die etwas heikle Platte. Glücklicherweise stecken dort NH - gut getarnt in der Verschneidungskante. Auf dem Grat angelangt, wird der Steig deutlich einfacher und ungefährlicher, und bis zur Schlusswand könnte man auf die Seilsicherung getrost verzichten. Aber wenn man das Seil schon dabei hat...
Rückblick zu mattgarth (am 1. Stand, links unten), Aussicht gibt's hier auch schon.
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Gleich im Anschluss eine Querung nach rechts in einen schwach ausgeprägten Graben. Markierungspunkte gibt's ab hier keine mehr.
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Hier der 2. Stand an 2 Bohrhaken. Die Seilschllnge sieht nicht mehr ganz frisch aus.
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Die nächsten Haken gibt es erst wieder im ÖTK-Klettergarten.
Blick von diesem Stand zum Milakturm, auf dessen Normalweg (der im selben Kessel beginnt wie die Wilde Völlerin) eine Seilschaft unterwegs ist.
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Am besten rechts vom Stand steigt man über diese recht einfache Wand...
wvoellerin_2008-08-21e.jpg
...hinauf in weitläufiges Gehgelände. Hier muss man wissen, dass man rechts rüber muss auf diesen Schrofenrücken.
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Von diesem sieht man schön auf die lange Felswand, durch die weiter rechts oben die Frauenlucke führt, und den dahinter liegenden Wald, in dem sich der Fluchtsaugraben versteckt:
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2 Kletterer auf dem normalen Völlerinsteig
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Der Schrofenrücken geht schnell in flachen, aber ziemlich kompakten Fels über...
wvoellerin_2008-08-21g.jpg
...der wie ein schweizer Käse mit skurrilen Tropflöchern durchsetzt ist. An den vielen Sanduhren kann man - obwohl nicht nötig - Standplätze bauen.
wvoellerin_2008-08-21h.jpg
Eine von mehreren stationären Sanduhrschlingen. Interessant das V-förmige Loch.
wvoellerin_2008-08-21k.jpg
Blick zum oberen Völlerinsteig. Zwischen den schönen weißen Felsen stehen parkartig Bäume verschiedener Arten.
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Der gesamte Hang ist sehr sonnig und aussichtsreich.
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noch ein Schrofengrat
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Danach beginnt etwas längeres Gehgelände. Wo man eine sperrende Felswand erreicht, hält man sich vor ihr leicht rechts. Hier liegen diverse Dinge herum.
Ein Paragleiter kreist über einem abgestürzten Modellflugzeug.
wvoellerin_2008-08-21o.jpg
Wir fanden auch die beiden Flügel. Und einen Kletterhelm.
Immer wieder muss man auf die Brennnesseln aufpassen.
wvoellerin_2008-08-21q.jpg
Man gelangt schließlich zur zweiten 2er-Stelle, einer schätzungsweise 5m hohen Wand. Im Bild hinter dem linken Baum.
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Ein Tritt ist etwas erdig-grasig, ansonsten finde ich die Wand einfacher als die Platte beim Einstieg.
Rückblick
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Ein paar Schritte durch lichten Wald aufwärts erreicht man den ÖTK-Klettergarten. Hier ist es ohne Klettergarten-Topo sehr schwer, die Fortsetzung der Wilden Völlerin zu finden. Sie ist nicht mehr markiert (und wahrscheinlich hätte die Mehrheit der Klettergartenbesucher an leuchtend grünen Punkten keine Freude), und die Haken sind auch kein Erkennungsmerkmal, da der Klettergarten damit zugepflastert ist.
Man erkennt die Schlusswand am besten an der markanten Nase in ihrer oberen Hälfte.
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Das Foto zeigt die Schlüsselstelle - den Übertritt auf die Nase. Die Stelle erinnerte mich an den Freundschaftssteig, ist genauso ausgesetzt, aber deutlich einfacher. Im Gegensatz zu diesem gibt es hier bequeme Henkelgriffe. Der Reibungstritt ist schon leicht abgeschmiert, aber man muss ja nicht genau auf die abgeschmierte Stelle steigen.
Das Foto hab ich von einem Standplatz aufgenommen, der sich unmittelbar vor der Schlüsselstelle befindet - in einer von unten kaum zu erahnenden ausgehöhlten Nische. Hier im Rückblick (von nach der Schlüsselstelle).
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Trotz Werktag wurden wir gleich von einer anderen Seilschaft verfolgt. Auch unmittelbar vor uns war der Steig belegt.
Von der Nase leiten ein paar leichte Klettermeter auf die Hochfläche.
Alles in allem ein netter, sonniger Steig, allerdings inhomogen. Beim Einstieg und beim Ausstieg ist Seilsicherung wegen der Ausgesetztheit anzuraten, ansonsten ist das Seil nur hinderlich.
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