Liebe Freunde der selten begangenen Kletterei!
Der mittlere Lechnermauernkamin war in den Tagen meiner Jugend eine durchaus häufig begangene Kletterei, die schön und fest war und auch gut abgesichert. Freilich Bohrhaken suchte man vergeblich, die gab es kaum in den 70er und 80er Jahren. Ich bin diesen Kamin sehr oft gegangen, wohl mit den meisten meiner (zumindest länger liierten) Freundinnen in diesen Jahren. Auch Solobegehungen hatte ich durchgeführt, die letzte im Jahr 1996, wie ich eben nachgeschaut habe.
Maxrax war dieser Kamin aber immer entgangen. Ein Manko, wie er sagte. Ich hingegen wollte dort wieder einmal durchsteigen, insbesondere seit meiner Begehung des Lenzkamins im Jahr 2010. Die nördliche Lechnermauer ist sehr schön und durch die Seilbahn hält sich auch der Zustieg in Grenzen.
Also suchten wir einen gemeinsamen Termin für diese Tour und dieser fand sich gestern, am ersten Septembersamstag. Rauf mit der Bahn und rüber zur Dirnbacherhütte. Vorfreude.
hermann im zustieg.jpg
Es folgt der Anstieg zum Klobentörl. Bald fanden wir den entscheidenden Steinmann. Hier stiegen wir nach links unter die Wand an, nicht ohne vorher einen Rucksack zu hinterlegen. Ich kannte diesen Kamin ja doch noch ein wenig, wenn auch meine letzte Begehung schon 17 Jahre her war.
querung unter wand.jpg
Wir querten unter dem tollen Lechnermauernpfeiler nach links und ergaben uns in unser Schicksal des Schotteraufstiegs. Das muss dort sein.
schuttanstieg.jpg
Von dort hatten wir aber einen sehr schönen Blick auf die völlig einsame südliche Lechnermauer. Dort ist wohl schon viele Jahrzehnte niemand durchgestiegen...
südliche lechnermauer.jpg
Knapp vor dem Einstieg konnte ich den Lenzkamin ablichten. Und auch den darunter liegenden Braun-Bertl-Riss. Den hat Harald im Jahr 1968 erstbegangen. Wie war's dort drin, Harald?
braunbertlriß.jpg
Maxrax machte hingegen schnell ein Bild unserer Route. In der Bildmitte seht Ihr den westlichen Kamin, der ist an einer Stelle 4+. Rechts daneben unsere Linie, noch weiter rechts der ebenfalls schöne östliche Kamin. Der hat längere Passagen vier. Ganz links die scharfe Kante ist der Lechnermauerngrat, 4+, steil und schön. Alle diese Routen sind aber inzwischen selten begangen und das Sicherungsmaterial ist alt!
kamin ohne route.jpg
Ich habe unsere Route genauer eingezeichnet. Das Topo im ersten Schallführer (1989) ist doch eher salopp.
kamin mit route.jpg
Los ging's. Gleich in der ersten Seillänge kommt die Saftpresse, ein sehr enger Kaminspalt. Der Wildenauerausstieg ist eine Großhöhle gegen das. Ein Normalhaken steckt hier, den ich schon kannte (das Individuum!).
michi unter der saftpresse.jpg
Ich schob und zog, stemmte und verteilte mein Bauchfett. Endlich war ich oben, puh. Das war früher leichter gegangen. Der Stand darüber war die erste ernste Enttäuschung. Hier steckte nur ein schlechter Normalhaken. Es gelang, den Stand mit einem Friend aufzubessern.
typischer stand.jpg
Maxrax konnte nachkommen. Wie zur Entspannung vor der Plackerei schoss er vorher dieses Bild aus dem Kaminspalt.
blick aus saftpresse.jpg
Und auch der Rucki wollte aufgeseilt werden. Das gelang aber mittels Seilschlinge leicht.
rucksackaufseilen.jpg
Und dann ging er's an, der Maxrax. Uff, so eng...
maxrax in der saftpresse.jpg
Damit war die anstrengendste Stelle geschafft, aber das Material wurde noch schlechter. Die wenigen Zwischenhaken mußten teilweise abgebunden werden, auch ist der Kamin gegen früher viel brüchiger geworden. Wir mussten die Stände selbst herrichten und Zwischensicherungen legen. Das war definitiv keine Plaisirkletterei mehr.
kamin1.jpg
Noch der beste Stand. Zwei Normalos nebeneinander, die mit einer Sanduhr verbessert werden konnten...
guter stand.jpg
Den Weiterweg zeigen wir Euch in der Antwort...
Lg, michl und maxrax
Der mittlere Lechnermauernkamin war in den Tagen meiner Jugend eine durchaus häufig begangene Kletterei, die schön und fest war und auch gut abgesichert. Freilich Bohrhaken suchte man vergeblich, die gab es kaum in den 70er und 80er Jahren. Ich bin diesen Kamin sehr oft gegangen, wohl mit den meisten meiner (zumindest länger liierten) Freundinnen in diesen Jahren. Auch Solobegehungen hatte ich durchgeführt, die letzte im Jahr 1996, wie ich eben nachgeschaut habe.
Maxrax war dieser Kamin aber immer entgangen. Ein Manko, wie er sagte. Ich hingegen wollte dort wieder einmal durchsteigen, insbesondere seit meiner Begehung des Lenzkamins im Jahr 2010. Die nördliche Lechnermauer ist sehr schön und durch die Seilbahn hält sich auch der Zustieg in Grenzen.
Also suchten wir einen gemeinsamen Termin für diese Tour und dieser fand sich gestern, am ersten Septembersamstag. Rauf mit der Bahn und rüber zur Dirnbacherhütte. Vorfreude.
hermann im zustieg.jpg
Es folgt der Anstieg zum Klobentörl. Bald fanden wir den entscheidenden Steinmann. Hier stiegen wir nach links unter die Wand an, nicht ohne vorher einen Rucksack zu hinterlegen. Ich kannte diesen Kamin ja doch noch ein wenig, wenn auch meine letzte Begehung schon 17 Jahre her war.
querung unter wand.jpg
Wir querten unter dem tollen Lechnermauernpfeiler nach links und ergaben uns in unser Schicksal des Schotteraufstiegs. Das muss dort sein.
schuttanstieg.jpg
Von dort hatten wir aber einen sehr schönen Blick auf die völlig einsame südliche Lechnermauer. Dort ist wohl schon viele Jahrzehnte niemand durchgestiegen...
südliche lechnermauer.jpg
Knapp vor dem Einstieg konnte ich den Lenzkamin ablichten. Und auch den darunter liegenden Braun-Bertl-Riss. Den hat Harald im Jahr 1968 erstbegangen. Wie war's dort drin, Harald?
braunbertlriß.jpg
Maxrax machte hingegen schnell ein Bild unserer Route. In der Bildmitte seht Ihr den westlichen Kamin, der ist an einer Stelle 4+. Rechts daneben unsere Linie, noch weiter rechts der ebenfalls schöne östliche Kamin. Der hat längere Passagen vier. Ganz links die scharfe Kante ist der Lechnermauerngrat, 4+, steil und schön. Alle diese Routen sind aber inzwischen selten begangen und das Sicherungsmaterial ist alt!
kamin ohne route.jpg
Ich habe unsere Route genauer eingezeichnet. Das Topo im ersten Schallführer (1989) ist doch eher salopp.
kamin mit route.jpg
Los ging's. Gleich in der ersten Seillänge kommt die Saftpresse, ein sehr enger Kaminspalt. Der Wildenauerausstieg ist eine Großhöhle gegen das. Ein Normalhaken steckt hier, den ich schon kannte (das Individuum!).
michi unter der saftpresse.jpg
Ich schob und zog, stemmte und verteilte mein Bauchfett. Endlich war ich oben, puh. Das war früher leichter gegangen. Der Stand darüber war die erste ernste Enttäuschung. Hier steckte nur ein schlechter Normalhaken. Es gelang, den Stand mit einem Friend aufzubessern.
typischer stand.jpg
Maxrax konnte nachkommen. Wie zur Entspannung vor der Plackerei schoss er vorher dieses Bild aus dem Kaminspalt.
blick aus saftpresse.jpg
Und auch der Rucki wollte aufgeseilt werden. Das gelang aber mittels Seilschlinge leicht.
rucksackaufseilen.jpg
Und dann ging er's an, der Maxrax. Uff, so eng...
maxrax in der saftpresse.jpg
Damit war die anstrengendste Stelle geschafft, aber das Material wurde noch schlechter. Die wenigen Zwischenhaken mußten teilweise abgebunden werden, auch ist der Kamin gegen früher viel brüchiger geworden. Wir mussten die Stände selbst herrichten und Zwischensicherungen legen. Das war definitiv keine Plaisirkletterei mehr.
kamin1.jpg
Noch der beste Stand. Zwei Normalos nebeneinander, die mit einer Sanduhr verbessert werden konnten...
guter stand.jpg
Den Weiterweg zeigen wir Euch in der Antwort...
Lg, michl und maxrax
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